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Facharbeit: Die Geschichte, das Leben der Maori

Alles zu Ur- und Frühgeschichte

Einleitung: Die Maori



Man reist zurück ins 13 Jahrhundert. Auf Kanus reisen seltsame Menschen. Menschen mit seltsamen Stäben, Menschen, die Kleidung tragen aus Stroh und bunten Stoffen. Manche sind von Kopf bis Fuß voller Tattoos und diejenigen, die ihnen begegnen, begrüssen sie mit Grimassen und strecken ihnen die Zungen raus. Sie nennen sich "Mori" und kommen von der Insel Hawaiki. Nach mehreren Tagen stossen sie auf Land. Das Land, das sie entdecken, liegt im heutigen Kontinent Australien und ist komplett unbewohnt. Sie nennen es "Aotearoa" was auf Deutsch "Das Land der langen weissen Wolke" heisst. Aotearoa wurde mehr und mehr von den Maori besiedelt, und heute kennen wir Aotearoa als Neuseeland.

Wann genau die Ureinwohner Neuseelands dort ankamen, kann man nur schätzen. Sicher ist, dass es zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert entdeckt wurde. Man ist sich auch nicht sicher was oder wo Hawaiki ist. Man vermutet, es liegt in Polynesien, auf einer unbekannten Insel. Erst 1769 entdeckten Europäische Siedler Neuseeland, und der erste Kontakt mit den Maori verlief unfreundlich. Die Europäer versklavten sie erst, die Maori jedoch wehrten sich erfolgreich gegen die Sklaverei. Die meisten behielten ihren Glauben und ihre Kultur, bis die Fremden den Wert der Maori entdeckten. Diese wurden teilweise sogar zu ihren Beratern. Bis heute leben diese unheimlichen und faszinierenden Menschen in Neuseeland und behalten ihre Kultur.

Das Thema Maori habe ich gewählt, da ich vier Wochen in Neuseeland war und einiges darüber erfahren habe. Und nur zu wissen, dass es sie gibt, reicht für mich nicht aus. Es gibt noch unendlich viel, was man über sie wissen kann. In der folgenden Arbeit werde ich von der Kultur, der Sprache, der Geschichte und dem heutigen Leben der Mori berichten.


Die Kultur der Mori

"Rangi und Papa", dies ist das Gottespaar, die nach dem Glauben der Mori mit Hilfe ihrer 6 Kinder "Rongo, Tmatauenga, Tne, Tangaroa, Twhirimtea und Haumia" die Welt erschaffen haben. Rangi und Papa selber sind Götter von Himmel und Erde. Sie sind die obersten Götter, die ein Maori kennt. Erstaunlich ist, dass die Maori nur mündlich kommunizieren. Eine "Maori-Schrift" existierte bis 1770 nicht. Trotzdem gerieten Mythen und Legenden nicht in Vergessenheit. Nur durch die Erzählung über Generationen blieben sie erhalten.
Der typische Maori ist gross und breit gebaut, ist rundlich, trägt einige Tattoos oder ist zu tätowiert. Im Gesicht darf die breite Nase und ein kurzer Bart nicht fehlen. Ist es ein Mann, so trägt er nichts bis auf einen Lendenschurz, der aus Stoff und Stroh besteht. Ausserdem hängt eine Kette mit einem Symbol aus Jade oder Knochen um seinen Hals. Die langen schwarzen Haare liegen eng, zu einem Knoten gebunden am Kopf. Die Frau lässt ihre langen Haare offen. Sie hat wenige oder gar keine Tattoos und trägt einen langen weissen Rock mit roten und schwarzen Verzierungen. Um den Hals trägt sie ebenfalls eine Kette und ausserdem ein Haarband, das zum Kleid passt. Maori sind nicht hellhäutig sondern eher rötlich und gleichen einem Indianer.
Wenn man von Maorikultur redet, fallen einem wahrscheinlich als erstes die Grimassen und das Raustrecken der Zunge ein, womit man auch gar nicht so falsch liegt. Beide haben verschiedene Bedeutungen, neben vielen anderen Merkmale und Bräuchen. Das Rausstrecken der Zunge zum Beispiel benutzen sie um schlechte Geister abzuschrecken. Die Grimassen sind meist mit einem Tanz verbunden, den die Maori benutzen um Fremde zu begrüssen oder um sie willkommen zu heissen. Wenn sie jedoch den Haka tanzen, gilt es aufzupassen. Den Haka verwendeten Maori Krieger vor der Schlacht um Gegner einzuschüchtern. Berühmt wurde dieser Tanz durch die All Blacks, die beliebteste Footballmannschaft Neuseelands. Die Mannschaft besteht hauptsächlich aus Maori und beginnt jedes Spiel mit dem Tanz, um ihre Gegner einzuschüchtern. Sie zeigen dabei ihre Narben und Grimassen um den Effekt des Einschüchterns zu verstärken. Begleitet wird der Tanz von einem seltsamen Sprechgesang.

In den Anhängen werde ich noch Links zu Videos des Haka hinschreiben.
Berühmt sind ebenfalls ihre Schnitzereien, aus denen sie Ketten, Ohrringe und anderen Schmuck herstellen. Aus Edelsteinen wie zum Beispiel der Jade, formen sie ihre Symbole. Jedes hat eine andere Bedeutung, Form und Namen. Diese Zeichen sind sehr interessant und ich möchte ein paar davon erklären.

Das Koru: Das Koru ist das wohl bekannteste Zeichen der Maori und hat die Form einer Spirale und symbolisiert ein sich entrollendes Farnblatt und steht für neues Leben oder einen Neubeginn. Auch wird es als Zeichen der Hoffnung und für die Zukunft bezeichnet. Besitzer eines Korus erlangen Stärke und Reinheit.

Das Mere: Das Mere ist hat die Form eines Kampfstabes, den die Maori verwenden und verleiht dem Träger das überwinden von Herausforderungen und Schwierigkeiten.

Hei Matau: Das Hei Matau ist ein Angelhaken und erinnert an einen Mythos der Entdeckung Neuseelands, wie man sie im Abschnitt über die Besiedlung Aotearoas findet. Der Haken steht für Frieden und Reise über das Wasser. Ausserdem festigt er die Stärke des Trägers.

Das Hei Tiki: Hei Tiki ist der Mann, der von den Sternen kam. "Der Lehrer aller Dinge" so nennt man ihn. Der Träger von Hei Tiki wird mit Wissen beschenkt.

Das Twist: Beim Twist erkennt man verschieden viele Bögen, die sich überkreuzen. Unten endet es meist in einer vergrösserten Fläche. Die Schwingen symbolisieren verschiedene Abschnitte des Lebens. Auch steht das Twist für Freundschaft, Loyalität und Liebe.

Das Circle: Das ist ein Kreis, der weder einen Anfang noch ein Ende Hat. Er verbindet alle Gefühle des Trägers. Der heutige Begriff "Zirkel", stammt von ihm ab.

Diese und viele andere Zeichen sind auch beliebte Tattoos, die meistens von den Maori selber, aber auch von Menschen die in Neuseeland leben oder waren getragen werden. Nicht nur für das Schnitzen von Schmuck kennt man Maori. Auch ihre Häuser, ihre Kanus und Säulen sind faszinierend verarbeitet. Diese werden auf das feinste geschliffen und bemalt. Viele von diesen Kunstwerken werden heutzutage in Neuseeland ausgestellt.

Wie bei jedem Volk oder jeder Kultur besitzen auch die Maori ihren eigenen Kampfstil und eigenen Waffen. Anders als bei anderen Kulturen verzichten die Krieger der Maori auf Schneide - und Fernkampfwaffen. Lieber benutzen sie den traditionellen Kampfstab, genannt Taiaha. Dieser ist heute auch eine Attraktion und kann in Souvenirshops in verschiedenen Grössen gekauft werden. Das Original jedoch ist bis zu 186 Zentimeter lang. Oftmals hat es am Ende des Griffes einen Jadestein, der mit Federn verziert wird. In der Länge wird er flach und breit. Kämpft man mit ihm, so versucht man mit den Kanten den Gegner zu verletzen oder mit einem gezielten Schlag gar zu töten. Auch wenn die Maori manchmal wütend und kampflustig aussehen, sind sie ziemlich friedfertig. Beleidigt man jedoch ihre Familie, Ehre oder ihre Kultur, verlangen sie einen Zweikampf.


Die Sprache der Maori

Die Sprache der Maori nennt man Te Reo Mori. Sie ähnelt der Sprache der Ureinwohner von Polynesien und Hawaii. Sie hatten wie bei "Die Kultur der Maori" beschrieben nur eine mündliche Sprache. Wichtige Neuigkeiten konnten nur mündlich übertragen werden. Erst um 1770, als James Cook mit ihnen kommunizierte, wurde eine schriftliche Sprache entworfen. Sie wird lateinisch geschrieben. Wie bei jeder Sprache hat auch Te Reo Mori eigene Regeln und Dialekte. Beim Schriftlichen werden manche Vokale doppelt oder mit einem Symbol über dem Vokal geschrieben . Beides deutet auf eine Verlängerung des Buchstaben im mündlichen hin. Folgt nach dem verlängerten Vokal noch einer, so wird es kurz oder kaum hörbar ausgesprochen, wie bei Mori.
Hier einige Beispiele alltäglichen Wörter der Sprache der Maori auf deutsch übersetzt.
Deutsch / Te Reo Mori
Land, der Langen weissen Wolke / Neuseeland Aotearoa
Hallo / Guten Tag Kia Ora
Willkommen Haere mai
Auf Wiedersehen Haere ra
Weg / Strasse Ara
Oberhäuptling / heute: Gott Ariki
Fluss / Tal Awa
Fisch Ika
Klein Iti
Stamm iwi
Schlecht Kino
Vogel Manu
Leben Mauri
Berg Maunga
See / Meer Moana
Tätowierungsmuster Moko
Insel Motu
Waser Wai
Grüner Stein Jade


Die Geschichte der Maori

Eines Tages schnitzte ein grosser und starker Maorikrieger namens "Maui" aus dem Unterkieferknochen seiner verstorbenen Grossmutter einen Angelhaken und ging mit seinem Maataa-Houra auf eine lange Reise. Er sagte noch "Ich werde einen Fisch fangen, so gross, dass selbst unser Volk ihn nicht aufzuessen vermag." Als er dann seine Angel auswarf um das versprochene "Prachtexemplar" zu fangen, hatte er Glück. Er fing das Land der langen weisen Wolke, "Aotearoa". Tatsächlich hat die Nordinsel von Neuseeland die Form eines Fisches. Dies ist nur eine der viele verschiedene Mythen und Legenden, die die Maori erzählen. Wobei auch sie selber an vielen Legenden zweifeln. Sicher ist, dass eine dieser Geschichten der Anfang der Maori auf Neuseeland ist. Eine andere, deutlich logischere Geschichte handelt von Kupe, einem Seefahrer. Kupe, ein intelligenter Seefahrer der Maori, stach eines Tages in See, und um sich nicht zu verirren, orientierte er sich an den Sternen. Nach tagelanger Fahrt entdeckte er Land. Er fand Whanganui-a-Tara, das wir heute als Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, kennen. Nach seiner Rückkehr berichtete er in der Heimat von der grossartigen Entdeckung und Hunderte seines Volkes bereiteten sich auf eine lange Reise auf den Maataa-Houra vor.

Tatsache ist: Die Maori stellen die grössten Seefahrer in den Schatten. Mit ihren Kanus, die bis zu 30 Meter lang sind, trotzen sie meterhohen Wellen und Seestürmen. Auch in der Orientierung waren sie für ihre Zeit fortgeschritten. Ohne Kompass und ohne Chronometer konnten sie ihren Standort nur mit Hilfe der Sterne bestimmen. Auf jeden Fall hatten die Maori eine gefährliche und lange Reise, bevor sie Neuseeland entdeckten. Die Inseln waren vor ihrer Ankunft noch unbewohnt und die Neuankömmlinge brachten viel mit. Auf den langen Kanus transportierten sie Ratten, Hühner, Schweine und auch Nahrungsmittel wie Kürbisse oder Süsskartoffeln. Schnell verbreiten sie sich im ganzen Land und bevölkern es. Viele Kriegerstämme entstanden. Lange lebten sie auf diesen Inseln ohne jemals gesichtet zu werden. In dieser Zeit ernährten sie sich von Fischen, Laufvögeln, die in Neuseeland auch heute noch zahlreich sind, Gemüse und Obst. Später wurde Aotearoa 1642 das erste Mal von anderen Menschen entdeckt. Mit der Aufgabe grosse südamerikanische Länder zu entdecken, entdeckte Abel Tasman mit seiner niederländischen Flotte das erste Mal Neuseeland. Als seine Mannschaft jedoch die Insel, von der sie glaubten sie sei ein Teil von Südamerika betraten, kam es zu einem Zwischenfall zwischen den alten und den neuen Entdeckern. Abel Tasman verlor dabei vier Männer, und er wollte nie wieder ein Fuss auf diese Insel setzen. Nach einem Jahr fand eine weitere Expedition unter dem Kommando von Hendrik Brouwer statt. Dieser besuchte die Insel zwar ebenfalls nicht, aber er fand heraus, dass es sich dabei um keine südamerikanische Insel handelte. So kam Aotearoa auch zu seinem heutigen Namen "Neuseeland" Dann blieb es 100 Jahre ruhig. 1770 fand der dritte Besuch statt. James Cook sollt ebenfalls wie Abel Tasman nach südamerikanischem Land suchen. Auch er kam zu Neuseeland, das bis zu diesem Zeitpunkt, für die Aussenwelt nur einen Namen hatte. Aber James Cook blieb dort und versuchte erstmals die Umrisse der Inseln zu erkunden. Erst umsegelte er auf der Endeavour - seinem Schiff - die Nordinsel und dann die Südinsel. Anders als Tasman suchte er Kontakt zu den Maori. Die ersten Begegnungen verliefen zwar unfreundlich, aber mit der Zeit konnten sie schon ein wenig kommunizieren. Später kamen auch Missionare und Walfänger auf die Insel. Im Verlauf gab es verschiedene Beziehungen zwischen den Neuankömmlingen und den Maori. Viele wurden versklavt. Andere wurden geschätzt und respektiert und wurden teilweise zu Beratern der Europäer. Manche schlossen sogar schon Ehen mit Frauen der Maori.
Nun hatten verschiedene Stämme der Maori Kontakt zu den Europäern und man tauschte gegenseitig Waffen und Nahrung. Da es aber immer noch verfeindete Stämme der Maori gab, wurden die Kämpfe schlimmer und forderten immer mehr Opfer weil viele Stämmen bereits modere Waffen wie Musketen besassen. Man sprach damals von den "Musketenkriegen". In dieser Zeit nahm die Zahl der Maori immer mehr ab, da zudem viele mit Krankheiten der Europäer angesteckt wurden. Man vermutete im 19. Jahrhundert, sie können gar aussterben. Trotzdem haben in der Zeit des Zweiten Weltkrieges 17000 freiwillige Maori in Italien, Kreta und Nordafrika gegen die Achsenmächte gekämpft. Die Maori bekamen in Neuseeland immer eine grössere Macht. Nach und nach erhielten erst die Männer der Maori, dann die Frauen Wahlrechte. 1960 gründeten sie sogar ihre eigene Partei und wurden als politische Macht angesehen. Wie die Maori heute sind erfährt man im nächsten Abschnitt.

Die Maori heute

Heute sind die Maori ein respektiertes Volk und ihre Heimat ist immer noch Neuseeland. Sie arbeiten als Polizisten, Verkäufer, bei der Müllabfuhr, als Politiker oder als Künstler. Viele sind Christen und besuchen die Kirche. Sie verheiraten sich mit Europäern, Asiaten, Amerikanern oder Australiern. Mit Sicherheit haben sie ihre Kultur nicht vergessen. Immer noch laufen die Männer oben ohne, jedoch mit Hosen statt mit Lendenschurzen herum und präsentieren stolz ihre Tattoos. In neuseeländischen Schulen gibt es Te Reo Mori als Wahlfach. Die Maoridörfer existieren immer noch und nicht alle wurden zerstört. Auch tanzen sie dort verschiedene Arten des Haka. Sie strecken dort die Zungen raus, verdrehen die Augen und schneiden Grimassen wie es nur ein Maori kann. Jedoch mehr für Touristen, als um Feinde abzuschrecken. Etwa acht bis zehn Prozent der Bevölkerung in Neuseeland sind Maori obwohl nur wenige wirklich 100% von ihnen abstammen. Nicht sehr viele Menschen wissen von ihrer Existenz. Und noch weniger kennen sich mit ihrer Kultur aus.

Quellenverzeichnis

1. Internet
1.1 www.wikipedia.com
1.2 www.newzealand.com
1.3 www.spiegel.de

2. Bücher
2.1 Neuseeland Slang
2.2 Neuseeland
2.3 Australien

3. Eigenerfahrung

Bestätigung der Eigenproduktion

Hiermit bestätige ich, Name, dass ich diese Arbeit alleine geschrieben habe und dass der Text nicht aus dem Internet geladen ist.
Inhalt
Eine 11- seitige Arbeit zum Thema Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, oder wie sie es nannten: Aotearora (2357 Wörter)
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