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Epoche...Sturm und Drang

Frage: Epoche...Sturm und Drang
(3 Antworten)

 
Hy Leute,

könnt ihr mir bitte mal helfen ich muss diese fragen zur epoche „sturm und drang“ beantworten

folgende aufgaben:

1.stellen sie kurz den zeitgeschichtlichen hintergrund der epoche dar!
2.geben sie einen überblick über die wesentlichen epochenmerkmale sowie wichtige autoren und deren werke!
3.tragen sie ihren mitschülern eines der gedichte vor und erklären sie warum es typisch für die epoche ist! (welches gedicht kann ich denn da nehmen, dass auch einfach zu erklären ist?)


Danke schon mal vorne weg
GAST stellte diese Frage am 19.05.2006 - 13:04

 
Antwort von GAST | 19.05.2006 - 13:09
Zitat:

Die Anfänge
Doch bereits mit Gotthold Ephraim Lessings Werk Minna von Barnhelm von 1767 zeigte sich, dass dieses Reglement für eine den empörenden Umständen angemessene sozialkritische Literatur (politische Bildung ist auch Aufklärung) zu eng gefasst war.
Mit dieser Reaktion gegen die rein verstandesmäßige Haltung der Aufklärung war der Grundstein für die Überwindung der Vernunftherrschaft und eine Entfesslung des Gefühlsüberschwangs, der Fantasie und der Gemütskräfte als neue dichterische Grundhaltung gelegt.

Diese Erneuerungsbewegung, die wie ein Ruck durch die deutschsprachige Literatur geht, ist in ihrem bürgerlich-jugendlichen Charakter von einem hohem Idealismus gekennzeichnet: `Fülle des Herzens` und Freiheit des Gefühls, Ahnung und Trieb, emotio statt ratio bezeichnen ihr Lebensgefühl. Das Aufbegehren der Jugend hat nun sein literarisches Äquivalent gefunden, eine neue Generation deutschsprachiger Schriftsteller findet in den Thesen Johann Gottfried Herders den Widerhall ihrer Erfahrungen und Gefühlswelt.

Wegbereiter für den Sturm und Drang war auch Herder: Er kritisierte die Arroganz der Aufklärung gegenüber dem einfachen Volk und forderte dazu auf, auch Volkslied und -dichtung als Kunst anzuerkennen. Auch Heinrich Wilhelm von Gerstenbergs Ugolino (1768) kann man in die Frühphase des Sturm und Drang einordnen und wohl nur Herder ahnte etwas von der eigentlichen Absicht des Autors.


Besonderheiten
Das Persönlichkeitsideal der jungen Generation in der deutschen Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts wendet sich gegen Autorität und Tradition im politischen Leben. An Stelle einer erlernbaren Regelpoetik, die man in Dichterakademien lernen konnte, setzten die „jungen Wilden“ die Selbständigkeit des Original-Genies, das sein Erleben und seine Erfahrungen in eine individuelle künstlerische Form bringt, die mit den Regeln der traditionellen Poetik sehr frei umging.

Dieses Regelwerk wurde mit Verweis auf das eigene Können, die Kraft bloßer genialer Originalität als Krücken für den Kranken verworfen, die das gesunde Genie der jungen Autoren nicht benötigt. Nicht in eine Form soll es passen, sondern die Welt, wie die Generation des Sturm & Drangs sie erlebt mit der Energie ihrer Jugend widerspiegeln.

Ein neues, innig umfassendes und sich einfühlendes Verhältnis zur Natur vereint sich mit der tragischen Grundauffassung vom Genie. Das Gefühl, das eigene Ich, wird Gegenstand der literarischen Betrachtung. „Die Stimme des Herzens ist ausschlaggebend für die vernünftige Entscheidung.“ Dieses Zitat von Johann Gottfried Herder zeigt den Protest gegen die herrschenden Moralvorstellungen, die vernünftige Entscheidungen von der Moral und nicht vom Herzen abhängig machten. Darin erkennt man die Kritik an dem feudalen System, das auch die Aufklärung überwinden wollte. Allerdings sieht die Aufklärung die Vernunft als höchstes Gut, während der Sturm und Drang das Gefühl an oberste Stelle stellt.

Die Hauptform der Dichtung in der Epoche des Sturm & Drang stellt das Drama dar. Das immer wiederkehrende Thema in den Werken dieser Generation ist der Zwiespalt und Konflikt des Naturgenies, des nach Freiheit strebenden, widerspenstigen Jungen, mit den Schranken der bestehenden Weltordnung, die die handelnden Personen als Aufrührer und Verbrecher erscheinen lässt. Formales Vorbild wurde nunmehr Shakespeare statt den Dichtern der antiken Welt.

Kritiker werfen ein, dass die Vernachlässigung der dramatischen Technik und der Einheiten in den Werken des Sturm und Drang bis zum beliebig häufigen Schauplatzwechsel geht, oft über den Grad bühnenmäßiger Wirksamkeit (und Darstellbarkeit) hinaus. Die exaltierte, ungebändigte und doch gefühls- und ausdrucksstarke Sprache ist voller Ausrufe, halber Sätze und forcierter Kraftausdrücke und neigt zum Derbrealistischen-Volkstümlichen.

Man nahm kein Blatt mehr vor den Mund und brachte die Sprache des Volkes und der Jugend auf die Bühnen. Die Frontstellung der jungen Schriftsteller gegen eine aristokratische Hofkultur nach französischem Vorbild und ihre Sympathie für Begriffe wie Natur, Herz und Volk fielen bereits ihren Zeitgenossen auf. So hatte man sich eine eigenständige „Jugendkultur“ in der Literatur geschaffen.


Autoren und Werke
Die Stürmer und Dränger kamen vorwiegend aus dem Mittel- und Kleinbürgertum; ihre literarischen Betätigungen suchten sie materiell durch Hauslehrer- oder Pfarrstellen abzusichern, denn von der Literatur konnten sie nicht leben. Es fehlte ihnen nämlich die soziale Resonanz, ihre Bewegung blieb auf die Bekannten beschränkt, mit denen man sich zu Männerbünden zusammenschloss (z.B. Göttinger Hain). (Goethes erwähnter Roman blieb eine Ausnahme.) Hauptorte des Sturm und Drang waren Straßburg, Göttingen, Frankfurt am Main. Für viele Dichter, v. a. Goethe und Schiller, war der Sturm und Drang nur eine vorübergehende Phase ihres Lebens und Schaffens. Viele Autoren und Werke waren nur zu ihrer Zeit den Interessenten bekannt und sind heute weitgehend vergessen. Zu den bedeutendsten Schriftstellern und Werken gehören:

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Zum Shakespeares-Tag (Rede) 1771
Sesenheimer Lieder 1770/71
Prometheus 1772-1774
Götz von Berlichingen (Drama) 1773
Clavigo 1774
Die Leiden des jungen Werthers (Roman) 1774
Mahomets Gesang 1774
Adler und Taube 1774
An Schwager Kronos 1774
Gedichte der Straßburger und Frankfurter Zeit 1775
Stella. Ein Schauspiel für Liebende 1776
Die Geschwister 1776
(der junge) Friedrich Schiller (1759-1805)

Die Räuber 1781 (Drama)
Die Verschwörung des Fiesko zu Genua 1783
Kabale und Liebe 1784 (Drama)
An die Freude 1785
Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792)

Anmerkung über das Theater nebst angehängtem übersetzten Stück Shakespeares 1774
Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung 1774 (Drama)
Lustspiele nach dem Plautus fürs deutsche Theater 1774
Die Soldaten 1776 (Drama)
Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831)

das leidende Weib 1775
Sturm und Drang 1776 (Drama)
Die Zwillinge 1776 (Drama)
Simsone Grisaldo 1776
Gottfried August Bürger (1747-1794)

Lenore 1773
Gedichte 1778
Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherren von Münchhausen 1786
Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (1737-1823)

Gedichte eines Skalden 1766
Briefe über Merkwürdigkeiten der Literatur 1766/67
Ugolino 1768
Johann Georg Hamann (1730-1788)

Sokratische Denkwürdigkeiten für die lange Weile des Publikums zusammengetragen von einem Liebhaber der langen Weile 1759
Kreuzzüge des Philologen 1762
Johann Jakob Wilhelm Heinse (1746-1803)

Ardinghello und die glückseligen Inseln 1787
Johann Gottfried Herder (1744-1803)

Fragmente über die neuere deutsche Literatur 1767/68
Kritische Wälder oder Betrachtungen, die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffend, nach Maßgabe neuerer Schriften 1769
Journal meiner Reise im Jahre 1769 1769
Abhandlung über den Ursprung der Sprache 1770
Von deutscher Art und Kunst, einige fliegende Blätter 1773
Volkslieder 1778/79
Vom Geist der Hebräischen Poesie 1782/83
Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit 1784/91


ist von wiki... der link ist auch noch gut:
http://www.wolfgang.richardt.info/5-5.htm

hoffe das hilft dir nen bissl...

 
Antwort von GAST | 19.05.2006 - 13:17
wow danke schön...das hilft mir mehr als genug...

DANKE

 
Antwort von GAST | 22.05.2006 - 12:51
Find ich ja Hammer, danke schön auch von mir ! bin in derselben arbeitsgruppe in Deutsch wie Slamergirl. wer noch mehr zu dem Thema zu sagen hat, wir sind froh über jedwede Hilfe. ach Slamergirl, ich geh heute noch mal schnell in die Bibliothek und schau mal dort nach, wäre schön, wenn du es auch mal bis in deine Bibo schaffen würdest, vor allem was Textbeispiele und Gedichte angeht, welche wir verwenden können, such mal welche, die unsere fleißige Helferin vorgeschlagen hat!
bis später
Lutzifers_daughter

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