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Kommentar "modernisierte Klassiker" - bitte korrigieren

Frage: Kommentar "modernisierte Klassiker" - bitte korrigieren
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Modernisierte anstatt das Original?

Noch immer müssen Schüler im Unterricht den „Faust“ - ein zweihundert Jahre altes Stück behandeln, das sie ohne Hilfe nicht mehr verstehen.
Dabei greifen viele nach YouTube-Videos, die so genannte „Faust to go“, als eine Alternative zum Original. Aber können modernisierte Klassiker wirklich alle Botschaften vermitteln, die klassische Autoren uns liefern möchten? Oder ist es unbedingt notwendig im Deutschunterricht Literaturklassiker ausschließlich im Original lesen?

Laut Eleonore Kunz, Redaktionsleiterin Deutsch beim Cornelsen-Vertrag, sollten modernisierte Klassiker Schüler anreizen das Original zu lesen, denn die gewisse sprachliche Fremdheit verhindert Schüler daran, Lust auf literarische Klassiker zu haben. Weiterhin bestätigt Michael Sommer, der Gründer des YouTube-Kanals „Sommers Weltliteratur to go“, dass seine Videos nur als Hilfsmittel für Schüler dienen können, um das Originalstück lustvoller und verständlicher zu lesen. Diese sind allerdings nichts anders als Ziele, die sie für modernisierte Klassiker setzen, welche nur durch das Bewusstsein von Schülern erreicht werden. Jedoch liegen die Schwierigkeiten von Literaturklassiker nicht nur an der Sprache, sondern auch an der langen Geschichte, der komplizierten Handlung und einer notwendigen Interpretationsfähigkeit. Deshalb werden Schüler unwahrscheinlich aufgrund einer vereinfachten Darstellung entschieden, das originales Stück zu lesen. Tatsächlich wird es klargestellt durch YouTube-Kommentare, dass Schüler solche Videos benötigen um möglichst schnell die grobe Handlung für ihre Klassenarbeit zu wissen ohne das Buch zu lesen. Dem gegenüber aber ist auch zu bedenken, dass die Light-Versionen die Kunst und die Individualität eines literarischen Werkes zerstören können. Denn durch die einfache Sprache und den kompakten Inhalt werden Schüler mit einem begrenzten Interpretationsraum zurückgelassen. Man kann dabei deutlich erkennen, wenn man „Die Räuber“, Erster Akt, Erste Szene von Friedrich Schiller und die Transkription von Sommers Video „Die Räuber to go“ vergleichen. Während bei der originalen Version die Schönheit des alten Deutsch noch behalten ist und man bei jedem Wort eine Interpretation erschließen kann, ist bei der Light-Version nicht möglich. Was man in ihr sieht ist einfach eine kurze Inhaltsangabe des Buches im modernen Deutsch. Aus diesem Grund betont Oliver Pfefferkorn, Professor für Ältere Germanistik, dass die Interesse der Schüler für Literaturklassik sogar verloren gehen können. Weiterhin weißt Heinz Röllecke, der Germanist, hin, dass die Einsetzung von modernisierten Klassikern im Unterricht eine schlechte Ausbildung resultieren kann, denn ihnen „fehlt der pädagogische Eros, einen Klassiker spannend zu machen“ (Manuel J. Hartung. Coole Klassiker). Zwar ist modernisierter Klassiker nicht die beste Alternative oder überhaupt eine Alternative für Literaturklassiker im Deutschunterricht aber sie ist eine brauchbare, wenn man sich nur den Inhalt schnell informieren möchte. Als ein Kompromiss schlägt das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vor, dass Lehrer im Unterricht beide Version kombinieren sollen. Dies scheint auch als die beste Lösung um sowohl Literaturklassiker die Schüler möglichst nah zu bringen und als auch die deutsche literarische Kultur gleichzeitig zu bewahren.
Frage von User1907 | am 16.08.2018 - 19:43


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Antwort von cleosulz | 18.08.2018 - 22:49
Mein (erster) Korrekturvorschlag:

Modernisierte Texte anstatt das Original?

Noch immer müssen Schüler im Unterricht den „Faust“ - ein zweihundert Jahre altes Stück behandeln, das sie ohne Hilfe nicht mehr verstehen.

Dabei greifen viele nach YouTube-Videos, die so genannte „Faust to go“, als eine Alternative zum Original. Aber können modernisierte Klassiker wirklich alle Botschaften vermitteln, die klassische Autoren uns liefern möchten? Oder ist es unbedingt notwendig im Deutschunterricht Literaturklassiker ausschließlich im Original lesen?

Laut Eleonore Kunz, Redaktionsleiterin Deutsch beim Cornelsen-Vertrag, sollten modernisierte Klassiker Schüler anreizen einen Anreiz schaffen das Original zu lesen, denn die gewisse sprachliche Fremdheit verhindert Schüler daran, Lust auf literarische Klassiker zu haben. Weiterhin bestätigt Michael Sommer, der Gründer des YouTube-Kanals „Sommers Weltliteratur to go“, dass seine Videos nur als Hilfsmittel für Schüler dienen können, um das Originalstück lustvoller und verständlicher zu lesen. Diese sind allerdings nichts anders als Ziele, die sie für modernisierte Klassiker setzen, welche nur durch das Bewusstsein von Schülern erreicht werden. Jedoch liegen die Schwierigkeiten von Literaturklassikern nicht nur an der Sprache, sondern auch an der langen Geschichte, der komplizierten Handlung und einer notwendigen Interpretationsfähigkeit. Deshalb werden Schüler un weniger wahrscheinlich aufgrund einer vereinfachten Darstellung sich entscheiden, das originale Stück zu lesen. Tatsächlich wird es klargestellt durch YouTube-Kommentare klargestellt, dass Schüler solche Videos benötigen, um möglichst schnell die grobe Handlung für ihre Klassenarbeit zu wissen ohne das Buch selbst zu lesen. Dem gegenüber aber ist auch zu bedenken, dass die Light-Versionen die Kunst und die Individualität eines literarischen Werkes zerstören können. Denn durch die einfache Sprache und den kompakten Inhalt werden Schüler mit einem begrenzten Interpretationsraum zurückgelassen. Man kann dabei das deutlich erkennen, wenn man „Die Räuber“, erster Akt, erste Szene von Friedrich Schiller und die Transkription von Sommers Video „Die Räuber to go“ vergleicht. Während bei der originalen Version die Schönheit des alten Deutsch noch erhalten ist und man bei jedem Wort eine Interpretation erschließen kann, ist dies bei der Light-Version nicht möglich. Was man in ihr sieht ist einfach eine kurze Inhaltsangabe des Buches im modernen Deutsch. Aus diesem Grund betont Oliver Pfefferkorn, Professor für Ältere Germanistik, dass die Interessen der Schüler für Literaturklassik sogar verloren gehen können. Weiterhin weist Heinz Röllecke, der Germanist, darauf hin, dass die Einsetzung von modernisierten Klassikern im Unterricht eine schlechte Ausbildung resultieren kann, denn ihnen „fehlt der pädagogische Eros, einen Klassiker spannend zu machen“ (Manuel J. Hartung. Coole Klassiker). Zwar ist/sind ein/der modernisierter Klassiker nicht die beste Alternative oder überhaupt eine Alternative für Literaturklassiker im Deutschunterricht aber sie ist eine brauchbare, wenn man sich nur über den Inhalt schnell informieren möchte. Als ein Kompromiss schlägt das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vor, dass Lehrer im Unterricht beide Version kombinieren sollen. Dies scheint auch als die beste Lösung um sowohl Literaturklassiker den Schülern möglichst nahe zu bringen und als auch um die deutsche literarische Kultur gleichzeitig zu bewahren.
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Antwort von matata | 19.08.2018 - 20:59
Das ist bereits dein zweiter Thread zum gleichen Thema. Eigentlich darfst du jede Frage nur einmal stellen.

(keine Antwort)



2
0 Newcomer in der deutschen Literatur

Noch immer müssen Schüler im Unterricht den „Faust“ - ein zweihundert Jahre altes Stück behandeln, das sie ohne Hilfe nicht mehr verstehen.
Dabei greifen viele nach YouTube-Videos, die so genannte „Faust to go“, als eine Alternative zum Original. Aber können modernisierte Klassiker wirklich alle Botschaften vermitteln, die klassische Autoren uns liefern möchten? Oder ist es unbedingt notwendig im Deutschunterricht Literaturklassiker ausschließlich im Original lesen?
Modernisierte Klassiker sind an den Sprachgebrauch der heutigen Zeit angepasst. Dadurch werden klassische Literatur künftig noch von vielen Menschen gelesen ohne zu missverstehen und sich deshalb angegriffen fühlen. Zum Beispiel, das Wort „Neger“ oder „Zigeuner“ war früher gebräuchlich, gilt heute aber als diskriminierend. Durch die sprachliche Umwandlung in modernisierten Klassikern werden solche missverständlichen Begriffe vermieden. Nicht nur das Wortwahl aber auch die Rechtschreibung ist angepasst, „ihr wißt“ wird durch „ihr wisst“ ersetzt, „sähst du“ durch „siehst du“ („Faust I“ von Goethe und „Faust Comic“ von Flix). Ebenso können durch Modernisierung sowohl Kinder als auch Ausländer die deutsche literarische Kultur besser kennenlernen. Letztendlich haben alle das Recht auf Verständlichkeit.
Es bleibt auch zu bedenken, dass man mithilfe der Light-Version eine Ahnung vom Inhalt des Werkes haben kann. Somit kann man leichter die Bedeutung unbekannter Wörter im Kontext erraten ohne jede Minute das Wörterbuch nachschlagen müssen, wodurch das Lesen beeinträchtigt wird. Ferner bleibt Tatsache, dass die alte Sprache in klassischen literarischen Werken teilweise unverständlich für Schüler ist. Deshalb werden sie höchst wahrscheinlich Erklärungshilfe auf dem Internet suchen. Diese sind, wie Wikipedia, meistens weniger unterhaltsam und nachvollziehbar als beispielsweise ein „Faust-Comic“ oder ein „Faust to go“ YouTube-Video. Ferner bleiben bei modernisierten Klassikern trotz vereinfachter Darstellung die Kernaussagen und Schlüsselszenen erhaltend.
Dem steht allerdings entgegen, dass die Einführung von modernisierten Klassiker im Unterricht Schüler aufhält ihre Kreativität zu entfalten. Denn modernisierte Klassiker hinterlassen Schülern kaum bis gar keine Chance, die herausragende, „mustergültige“ Literaturklassiker tiefgründig zu erforschen. Schüler werden sich langsam daran gewöhnen, faul zu sein, da sie den Inhalt solcher Werke leicht wissen können ohne sich anzustrengen. Noch bedeutsamer aber ist, dass durch das Lesen von Originaltexten die Lesefähigkeiten von Schülern entwickelt und ihre Wortschatz erweitert werden. Dies ist auch das Ziel des Deutschunterrichts, nämlich das sprachliche Vermögen zu fördern.
Modernisierte Klassiker haben einen Wert, keine Frage! Aber dies ist keinen literarischen Wert. Die vereinfachte Darstellung ist unqualifiziert für das Niveau von Schülern der Sekundarstufe. Wenn ein Werk keinen literarischen Wert hat, dann ist er auch wertlos im Unterricht. Mit Originaltexten ist einem eine gut geschriebene, nachdenkliche Leseerfahrung garantiert.
Abschließend sei noch daran erinnert, dass aufgrund der amüsanten Nacherzählung von modernisierten Klassikern die große Kunst und der billige Witz dicht beieinander liegen, dass sie manchmal schwer zu trennen sind. Dies kann eine Erniedrigung für Klassiker bedeuten, die einen gewissen Traditionswert und einen Einfluss auf die deutsche Kultur haben. Deshalb können modernisierte Klassiker als eine Unterhaltung nach einem hektischen Tag gelesen werden, sind allerdings nicht geeignet als ein Ersatz für das Original im Schulunterricht.
Trotz all dieser Gründe muss man zustimmen, dass modernisierte Klassiker definitiv nicht sinnlos und überflüssig sind. Nach meiner Meinung sind sie zwar minderwertiger als das Original, besitzen aber trotzdem eine gewisse Bedeutung in der deutschen Literatur. Wenn man die Vorteile von modernisierten Klassikern berücksichtigen, möchte man sie aber ungern vom Schulunterricht verbannen. Die richtige Antwort hierbei ist vielleicht: eine Balance zwischen beiden, aber möglicherweise mehr Originaltexte als modernisierte. Warum? Der Schlüssel ist Motivation. Wenn die Schüler den Text besser verstehen und die Themen erkennen, werden sie es wahrscheinlich besser lesen. Ein möglicher Kompromiss wäre, dass Lehrer den Schülern erlauben modernisierte Klassiker als Hilfestellung im Unterricht benutzen. Weiterhin können Lehrer die Einfachklassiker als Einführung zu einem neuen literarischen Werk anwenden. Dabei müssen Schüler trotzdem im Unterricht klassische Literatur im Original lesen.
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Antwort von matata | 20.08.2018 - 21:04
Es nützt nichts, wenn du deinen Thread einfach wiederholst...
Eine Korrektur sollte eigentlich auch reichen. Deshalb hat noch niemand eine zweite Korrektur geliefert... Oder gibt es noch eine Zusatzfrage zu deiner zweiten Version?
Für die endgültige Fassung deiner Arbeit bist ohnehin du verantwortlich und nicht jemand von den Helfern oder Helferinnen.
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