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Kaléko, Mascha - Kleine Auseinandersetzung: Korrektur

Frage: Kaléko, Mascha - Kleine Auseinandersetzung: Korrektur
(1 Antwort)


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Beiträge 81
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Hallo, ich habe ein paar Aufgaben zum Gedicht "Kleine Auseinandersetzung". Ich bitte um eine Korrektur. Manchmal kann ich mich nicht so gut ausdrücken. Deshalb bitte ich auch da um Korrektur.


Du hast mir nur ein kleines Wort gesagt,
Und Worte kann man leider nicht radieren.
Nun geht das kleine Wort mit mir spazieren
Und nagt ...
Uns reift so manches stumm in Herz und Hirn,
Den andern fremd, uns selbst nur nah im stillen.
Das schläft, solang die Lippen es verhüllen,
Entschlüpft nur unbewacht, um zu verwirrn.
Was war es doch ? Ein Nichts. Ein dummes Wort ...
So kurz und spitz . Leis fühlte ich das Stechen.
In solchen Fällen kann ich selten sprechen,
Drum ging ich fort.
Nun wird ein Abend wie der andre sein,
Sinnlos mein Schweigen, ziellos mein Beginnen.
Leer wird die Zeit mir durch die Finger rinnen.
Das macht: ich weiß mich ohne dich allein.
... Ich muß schon manchmal an das Ende denken
Und werde dabei langsam Pessimist.
So ein paar kleine Silben können kränken.
- Ob dies das letzte Wort gewesen ist ?

Wird ein persönliches Erlebnis zur Sprache gebracht oder ein Gegenstand dichterisch behandelt?
Das lyrische Ich spricht von einem geschehenen Ereigniss. Es redet davon, wie sein Partner es mit einem einzigen Wort verletzt hat "Ein dummes Wort..." (Str. 3 Z. 1) und denkt nun über die Zukunft nach "Ob dies das letzte Wort gewesen ist?" (Str. 5 Z. 4).

Mit welchen Gefühlen spricht das "Ich" davon?
Es zweifelt an der Beziehung und "muss (...) an das Ende denken" (Str. 5 Z. 1). Es weiß jedoch auch, dass es nur ein "dummes Wort" (Str. 3 Z. 1) gewesen ist, dass es verletzt hat. Es ist ebenfalls traurig, weil sich das lyrische Ich sehr einsam durch die Auseinandersetzung fühlt: "ich weiß mich ohne dich allein" (Str. 4 Z. 4). Dennoch wächst mit jeder Strophe der Zweifel an der Beziehung, denn dieses Wort, was ihm der Partner gesagt hat "nagt" (Str. 1 Z. 4) an dem lyrischen Ich.

Inwieweit weiß sich das lyrische Ich mit seiner Gesellschaft und ihren Wertvorstellungen einig?
Hier weiß ich garnicht, was gemeint ist..

Spricht das Ich für eine bestimmte Gruppe oder ist es sich seiner Vereinzelung bewusst?
Das lyrische Ich denkt über seine Vereinzelung nach. Das kann man an der Aussage: "Das macht: Ich weiß mich ohne dich allein" (Str. 4 Z. 4) erkennen .

Will das Ich sich selbst aussprechen oder die Leser beeinflussen und zum Handeln veranlassen?
Es möchte sich sowohl über die Situation aussprechen, als auch den Leser zum Handeln bewegen. Es fordert zum Nachdenken auf, indem es im letzten Fers der letzten Strophe sagt: "Ob es wohl das letzte Wort gewesen ist?". Somit wird der Leser angeregt die Geschichte fortzusetzen.

Inwieweit öffnet sich das Ich zum Leser hin oder verschließt es sich?
Es bleibt einiges unklar. Der Leser erfährt nicht, welches Wort dazu geführt hat, dass das lyrische Ich über das Ende seiner Beziehung nachdenkt. Ebenfalls ist unklar, unter welchen Umständen es zu der Auseinandersetzung gekommen ist. Man erfährt nur von den Auswirkungen und erhält in diesem Aspekt einen guten Einblick in die Gefühle des lyrischen Ichs.
(Welche Textbelege kann ich verwenden?)

In welchem Maße erscheint das Ich als ein kritisch reflektierendes?
Das lyrische Ich denkt über die Auswirkungen des Wortes nach, welches zu ihm gesagt wurden ist. Es überlegt wie " ein dummes Wort" (Str. 3 Z. 1) ihn so verletzen konnte . Es erzählt, wie diese Wort "so kurz und spitz " (Str. 3 Z. 2) es getroffen hatte und wie es die Beziehung des lyrischen Ichs beeinflusste beziehungsweise beeinflussen wird: "Ob es das letzte Wort gewesen ist?" (Str. 5 Z. 4).

Wird ironisch gesprochen oder ist die Aussage ernst gemeint?
Da das Gedicht einen ziemlich melancholischen und traurigen Eindruck macht, kann man annehmen, dass die Aussage des lyrischen Ichs ernst gemeint ist. Allerdings kann man davon ausgehen, dass es den letzten Fers der letzten Strophe ironisch meint, da das Ich weiß, dass es nur ein "dummes Wort" (Str. 3 Z. 1) verletzt hat und es sich schon bevor es die Beziehung beenden könnte, sehr einsam, traurig und ein wenig hilflos fühlt: "Sinnlos mein Schweigen, ziellos mein Beginnen." (Str. 4 Z. 2)

Ist die Sprache schlicht oder gesucht, der Ton einfach oder erlesen?
Die Sprache ist eher schlicht, aber der Ton ist erlesen. Das merkt man an den recht einfachen Worten, aber der tieferen Bedeutung dahinter.
Frage von Lisa.S.Fuchs | am 18.01.2016 - 12:48


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Beiträge 40293
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Antwort von matata | 18.01.2016 - 14:56
Zur Interpretation des Gedichtes:

http://www.gutefrage.net/frage/gedichtsinterpretation---kleine-auseinandersetzung-von-mascha-kaleko-teil-1

Zitat:
Inwieweit weiß sich das lyrische Ich mit seiner Gesellschaft und ihren Wertvorstellungen einig?
Hier weiß ich garnicht, was gemeint ist..
Das Gedicht wurde vor rund 70 Jahren geschrieben.
Ist es immer noch aktuell? Passen die Überlegungen der Autorin noch in die heutige Zeit?
Ich meine ja, denn die Schwierigkeiten mit der Kommunikation untereinander sind nicht kleiner geworden. Es gibt so viele Missverständnisse, weil man nicht spricht miteinander oder Aussagen in der Eile missversteht.
Bezogen auf die frühere Zeit scheint mir die Aussage auch richtig: Es war nicht üblich, dass Mann und Frau auf gleicher Ebene miteinander gesprochen haben, der Mann war die Autorität in einer Familie oder in einer Beziehung.

Zitat:
... spricht von einem geschehenen Ereigniss

Zitat:
dass es den letzten Vers der letzten Strophe

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