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Kishon, Ephraim - Ringelspiel: Interpretation schreiben

Frage: Kishon, Ephraim - Ringelspiel: Interpretation schreiben
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Hallo Leute !:)

Ich brauche unbedingt Hilfe von euch !
Ich muss bis morgen eine Interpretation abgeben die benotet wird,ich war die letzten Tage krank und muss deswegen heute anfangen..
Hat jemand zufällig eine Interpretation,Inhaltsangabe oder einen Hauptteil von der Satire : ``Ringelspiel`` von Ephraim Kishon ?

Könnte mir vielleicht noch jemand erklären wie man nochmal genau eine Interpretation schreibt,ich brauch echt eine gute Note.

Wäre voll lieb wenn mir einer oder mehrere Helfen könnten :)
Frage von Hanna7555 (ehem. Mitglied) | am 26.09.2013 - 17:38


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Antwort von matata | 26.09.2013 - 18:08
Hier ist erst einmal der Text der Satire:

RINGELSPIEL

Ephraim Kishon

Alles ist eine Frage der Organisation. Deshalb bewahren wir in einem zweckmäßig nach Fächern eingeteilten Kasten unbrauchbare Geschenke zur künftigen Wiederverwendung auf. Wann immer so ein Geschenk kommt,
und es kommt oft, wird es registriert, klassifiziert und eingeordnet. Babysachen kommen automatisch in ein Extrafach, Bücher von größerem Format als 20x25cm werden in der „Bar-Mizwah“-Abteilung1 abgelegt. Vasen und talmisilberne Platten unter „Hochzeit“, besonders scheußliche Aschenbecher unter „Neue Wohnung“, und so weiter.
Eines Tages ist Purim, das Fest der Geschenke, plötzlich wieder da, und dann geschieht folgendes:
Es läutet an der Tür. Draußen steht Benzion Ziegler mit seiner Bonbonniere unterm Arm. Benzion Ziegler tritt ein, schenkt uns die Bonbonniere zum Purin. Sie ist in Zellophanpapier verpackt. Auf dem Decke sieht man eine betörend schöne Jungfrau, umringt von allegorischen Figuren in Technicolor. Wir sind tiefgerührt, und Benzion Ziegler schmunzelt selbstgefällig.
So weit, so gut. Die Bonbonniere war uns hochwillkommen, denn Bonbonnieren sind sehr verwendbare Geschenke. Sie eignen sich für vielerlei Anlässe, für den Unabhängigkeitstag so gut wie für silberne Hochzeiten. Wir legten sie sofort in die Abteilung „Diverser Pofel“.
Aber das Schicksal wollte es anders. Mit einem Mal befiel uns beide, meine Frau und mich, ein unwiderstehliches Verlangen nach Schokolade, das nur durch Schokolade zu befriedigen war. Zitternd vor Gier rissen wir die Zellophanhülle von der Bonbonniere, öffneten die Schachtel - und prallten zurück. Die Schachtel enthielt ein paar bräunliche Kieselsteine, mit leichtem Moosbelag.
„Ein Rekord“, sagte meine Gattin tonlos. „Die älteste Schokolade, die wir jemals gesehen haben“
Mit einem Wutschrei stürzten wir uns auf Benzion Ziegler und schüttelten ihn so lange, bis er uns bleich und beben gestand, daß er die Bonbonniere voriges Jahr von einem Freund geschenkt bekommen hatte. Wir riefen den guten Freund an und zogen ihn derb zur Verantwortung. Der gute Freund begann zu stottern: „Bonbonniere... Bonbonniere... ach ja. Ein Geschenk von Ingenieur Glück, aus Freude über den israelischen Sieg an der Sinaifront...“ Wir forschten weiter. Ingenieur Glück hatte die Schachtel vor vier Jahren von seiner Schwägerin bekommen, als ihm Zwillinge geboren wurden. Die Schwägerin erinnerte ihrerseits sich noch ganz deutlich an den Namen des Spenders: Goldstein, - 1953. Goldstein hatte sie von Glaser bekommen, Glaser von Steiner, und Steiner - man glaubt es nicht - von meiner guten Tante Ilka, 1950. Ich wußte sofort Bescheid: Tante Ilka hatte damals ihre neue Wohnung eingeweiht, und da das betreffende Fach unseres Geschenkekastens gerade leer war, mußten wir blutenden Herzens die Bonbonniere opfern. Jetzt hielten wir die historische Schachtel wieder in den Händen. Ein Gefühl der Ehrfurcht durchrieselte uns. Was hatte diese Bonbonniere nicht alles erlebt! Geburtstagsfeiern, Siegesfeiern, Grundsteinlegungen, neue Wohnungen, Zwillinge... wahrhaftig ein Stück Geschichte, diese Bonbonniere.
Hiermit gegen wir der Öffentlichkeit bekannt, daß die Geschenkbonbonniere des Staates Israel aus dem Verkehr gezogen ist. Irgend jemand wird eine neue kaufen müssen.
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Antwort von matata | 26.09.2013 - 18:34
Anleitungen zur Interpretation:

http://www.helpster.de/bei-einer-satire-den-aufbau-interpretieren-so-geht-s_75008

http://www.helpster.de/satire-sprachliche-mittel-erkennen-und-interpretieren_126670

http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20090419104229AA5HHxQ
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Antwort von Hanna7555 (ehem. Mitglied) | 26.09.2013 - 21:00
Danke,kennen Sie zufällig eine Interpretation von Ringelspiel ?


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Antwort von matata | 26.09.2013 - 21:02
Nein, da warten vermutlich alle darauf, dass endlich einmal einer eine schreibt. Du kannst die erste sein....
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Antwort von haithabu (ehem. Mitglied) | 26.09.2013 - 21:16
Zitat:
wie man nochmal genau eine Interpretation schreibt,


Gero von Wilpert (Sachwörterbuch der Literatur,1964, S. 610 ff)bezeichnet die Satire u.a. als "Verspottung von Missständen, Unsitten, Anschauungen ... je nach den Zeitumständen; allg. missbilligende Darstellung .. usw.

Bei einer "Interpretation" der vorliegenden Satire kannst du natürlich nicht in dem Text nach literarischen "Kleinodien" wie Vergleichen, Parataxen oder Metaphern suchen.
Du musst als Erstes (1.)eine möglichst gute Inhaltsangabe verfassen; dann musst du (2.) in ganz kurzen Thesen die Quintessenz der Satire umschreiben, dann musst du (3.) die satire-typischen Übertreibungen herausarbeiten: (Sinai-Front / Hausbau 1950 und: dass der Erzähler selbst Ausgangspunkt der Bonbonniere-Rundreise war); zum Schluss solltest du die Allgemeingültigkeit der These(n) an dir bekannten Beispielen erläutern /beschreiben.

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