Piraterie vor der Küste Somalias - Ziele und Mittel

THEMA: Piraterie vor der Küste Somalias

1. Welche Ziele und Interessen haben die Beteiligten?
Die Beteiligten Parteien waren zunächst somalische Fischer und verarmte Küstenbewohner auf der einen Seite und große Frachtschiffe etlicher Seehandelsnationen auf der anderen Seite. Diese somalischen Fischer hatten die Kaperung großer Frachtschiffe als neue,
beständige und lukrative Einnahmequelle für sich entdeckt, da von den Frachtschiffen keine Gegenwehr zu erwarten war, aber sehr wohl Lösegeldzahlungen der betroffenen Reedereien.
Da dieses Geschäftsmodell sehr gut lief, entschlossen sich auch Bewohner weit entlegener Küstenstreifen Ostafrikas, sich an dieser modernen Piraterie zu beteiligen. Aufgebrachte Besatzungen kleiner „Piratenboote“ hatten ihren Heimathafen zum Teil bis zu 2000 Kilometer von Somalia entfernt. Diese Boote fuhren sehr weit auf See und waren über Schiffsbewegungen gut informiert. Dies war nun eine Ausweitung der Beteiligten auf Seiten der Piraten, da jetzt auch Entführungen von Schiffen gezielt in Auftrag gegeben wurden von Hintermännern außerhalb Somalias.
Erst nach dieser Eskalation auf Seiten der Piraten folgte eine deutliche Reaktion der großen Seehandelsnationen. Es wurden zwei Flottenverbände aufgestellt: Ein Verband unter Führung der NATO und ein chinesisches Geschwader unter chinesischer Führung. Die Ziele dieser Flottenverbände waren und sind die Freihaltung der Seehandelswege am Horn von Afrika durch Bekämpfung der Piraterie.

2. Wie sind die Machtverhältnisse zwischen den Gegnern?
Die Machtverhältnisse sind sehr ungleich: Fregatten und Zerstörer mit Hubschraubern an Bord gegen Holzboote, deren Besatzungen lediglich mit Infanteriewaffen ausgestattet sind.

3. Wer unterstützt sie bei der Verfolgung der Ziele?
NATO, EU und China unterstützen ihre Reedereien im Kampf gegen ostafrikanische Piraten, deren Hintermänner unklar sind, aber mittlerweile auch außerhalb Somalias sitzen.

4. Welche Mittel setzen die Gegner ein, um ihre Ziele zu erreichen?
Moderne Kriegsmarinen mit weit überlegener Feuerkraft und guten technischen Möglichkeiten stehen schlecht bewaffneten, aber dafür gut informierten Seeräubern gegenüber.