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Poesie

Frage: Poesie
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wie findet ihr es ?

Die letzten Herbstblätter gleiten vom Wind geleitet auf den feuchten Rasen...
die einst von grünem Gewächs überzogenen Felder wandelten um... in ein goldenes Ackerland... die letzten Eichhörnchen eifern ihrem unumgänglichen Wintervorrat nach... während weit oben zwischen der Bewölkung die Vögel in den Süden ziehen und in verengten Rissen von verstorbenem Gehölze das verbliebene Ungeziefer seinen Schutz vor den nachstehenden Wintertagen aufsucht...
Ich bewege mich vorwärts auf diesen gestreckten Feldweg zu... unterdessen mit jedem Schritt das bekömmliche Rauschen der abgefallenen Blätter unter den Füßen ertönt...
ich nehme die eingedrückte Zigarettenschachtel aus der Jackentasche... führe einen Stängel in den Mund... zünd ihn an... und puste das in mich reingefressene Leid in der Gestalt von grauem Qualm wieder aus...
meine Gedanken finden ihren Halt wieder bei ihr... ich kann mich drehen so oft ich will... jede Richtung... ob beim Gehen oder Laufen... selbst beim Tauchen... wo auch immer projiziert mein Schädel das Bild mit ihren Augen...
ich hätte ein besserer Mann werden müssen... statt jede Nacht mit einem warmen Kasten Bier und runter gefahrenen Rolladen vor dem Schirm zu verweilen... mich hängen zu lassen... auf ein Wunder zu hoffen.. das irgendwann mal wie aus einem Märchen das Glück an die Tür klopft und mir die, aus den Augen entzogenen Fesseln löst... was bin ich nur für ein Mensch... so undiszipliniert... so schwach in meinem Willen... wieso lege ich nicht die Hände über den Kopf und nehm sie dann wieder runter... dann aber mit einem Grinsen auf dieser hässlichen Visage... alles was mit mir passiert... hinterlässt einen melodramatischen Abschnitt in meiner Biografie... vielleicht ist es der Luxus um mich rum... das Auto mit einem Motor... die Matratze im Bett... die Eier im Küchenschrank... vielleicht geht es meiner Wenigkeit auch zu gut... als dass ich zufrieden aus dem Bett steigen und sorgenfrei die Sicht aus dem Fenster genießen könnte... vielleicht aber auch, und das wird es sicher sein... weil ihr Duft und ihre dämpfende Stimme sich wie ein Gehirnkrebs in meinen Schädel festgesetzt haben... du warst mir verfallen... weil ich wusste wo deine Schwachstelle ist.. Du bist mir blind... ohne die kleinsten Anzeichen von möglicher Skepsis überallhin... durch jede verdurstete Dürre und jede erfrorene Schneewüste gefolgt... sturr den Fußstapfen hinterher... die gekränkte Schneekönigin... die jetzt eine Witwe ist... und doch ihren Gatten nicht aufgibt... man ganz ehrlich... ich liebe dich... doch ich hatte es nicht verdient... denn mein Kopf hat es so noch nicht verstanden... nicht in dem Ausmaß... so ein primitiver Landwirt ich war... konnte ich doch deine befremdete Absicht nicht einschätzen... so fandest du nach andauender Unverständnis und belastendem Elend irgendwann den lang ersehnten Faden... bist ihm gefolgt... in die riesige, fulminante Großstadt.. wieder zwischen Individuen... wieder zurück in die Gesellschaft... und ich wende den Kopf zurück... meine Augen bestürzt auf der Suche nach diesem kleinen Schimmern... der mir stets versprach zu folgen... das Licht das anfangs noch einen Schatten vor mich warf... es gleichte mit der Zeit einem Funken... bis es verschwand... jetzt wendete sich das blutbeschmutzte... verkrumpelte Blatt... und ich begebe mich auf den Weg zurück... während der gefallene Schnee mir immer näher an die Brust ragt... mit jedem Schritt das Herz sich dem Vorfall besinnt und lauter schreit... bis mich die Kälte auf den verschneiten Grund reißt... ich falle... keine Hilfe in Sicht... wo ich verfallen bin... findet mich der Bernhardiner mit dem Schnappsfaß auch nicht mehr... ich gebe auf... hab dich der Qual bloß gestellt... stets mit der Zuversicht du würdest nie das selbe tun... jetzt sehnten sich meine Blicke nach dir... doch kein Weg führt mehr dorthin... wo dein Herz sich wieder fing... nun konstruierst du dir den eigenen Pfad... wogegen meine Wahrnehmung wieder einem goldenen Fußweg entspricht... doch ich blicke noch zurück... verrückt... denn jetzt weißt du wo meine Schwachstelle ist...
Frage von Browl47 (ehem. Mitglied) | am 09.04.2013 - 20:17


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Antwort von chriscross (ehem. Mitglied) | 29.04.2013 - 10:46
echt
viel ^^


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Antwort von willi310 (ehem. Mitglied) | 29.04.2013 - 11:32
Leichte Werther Attitüde :D aber sehr schön geschrieben damit kann sich wahrscheinlich jeder irgendwie identifizieren wenn auch mit etwas weniger Pathos XD. Nein es ist nicht überladen hast meiner Meinung nach ein gutes Gleichgewicht gefunden und an einigen Stellen hat man deine Geschichte direkt bildlich vor Augen das ganze kippt für mich eigtl nur an der Stelle "so ein primitiver Landwirt ich war" okj die Inversion ist sicher Geschmackssache hat mich aber leicht aus dem Lesefluss gerissen und ehr an Meister Yoda erinnert :D... Ein bisschen irritierend fand ich am Anfang auch die Beschreibung des Luxus "das Auto mit einem Motor" obwohl du damit ja grade die Selbstverständlichkeit dieser Dinge für uns hervorhebst... allerdings wirkt es für mich ein bisschen aus dem Rahmen gefallen neben diesen ganzen starken sprachlichen Bildern aber das ist sicher auch Geschmackssache...man muss die Kritikpunkte schon wirklich gewissenhaft suchen find das ganze ziehmlich gelungen :)

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