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Helmut Schmidt Rede Parteitag 2011

Frage: Helmut Schmidt Rede Parteitag 2011
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In der Rede werden Interessenkonflikte deutlich. Benenne sie....
Frage von farzan1819 (ehem. Mitglied) | am 13.01.2013 - 14:56


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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 15:01
Hey, meinst du die Rede:

http://www.abendblatt.de/politik/article2115273/Die-Rede-von-Helmut-Schmidt-beim-SPD-Parteitag.html

Ziemlich lange.

Was hast du denn schon gefunden?
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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 15:11
Zitat:
Deutschland in und mit und für Europa.



Ohne gemeinsame Handlungsfähigkeit .....
Wiederaufleben von Konkurrenz- und Prestigekämpfen zwischen den Staaten Europas ...
...

Denn alle unsere Überschüsse sind in Wirklichkeit die Defizite der anderen. Die Forderungen,
die wir an andere haben, sind deren Schulden ....


Deutschland in der Führungsrolle - => Argwohn der übrigen Staaten

Zitat:

Wenn wir Deutschen uns verführen ließen, gestützt auf unsere ökonomische Stärke, eine politische Führungsrolle in Europa zu beanspruchen oder doch wenigstens den Primus inter pares zu spielen, so würde eine zunehmende Mehrheit unserer Nachbarn sich wirksam dagegen wehren. Die Besorgnis der Peripherie vor einem allzu starken Zentrum Europas würde ganz schnell zurückkehren. Die wahrscheinlichen Konsequenzen solcher Entwicklung wären für die EU verkrüppelnd. Und Deutschland würde in Isolierung fallen.
Die sehr große und sehr leistungsfähige Bundesrepublik Deutschland braucht – auch zum Schutze vor uns selbst! – die Einbettung in die europäische Integration.

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Antwort von farzan1819 (ehem. Mitglied) | 13.01.2013 - 15:17
Als ich die 11 Seiten Rede von ihm gelesen habe. Ist mir ebenfalls der Interessenkonflikt aufgefallen: Deutschland will eine führende Rolle, dies führt aber durch ihre Geschichte (Hitler..), dass die Nachbarländer, bzw. Mitglieder der EU sich abschrecken und somit Deutschland sich isoliert.

Fallen dir außer dieser Interessenkonflikt weitere Interessenkonflikte auf.

PS: Vielen lieben Dank für die erste Antwort, hast mir dadurch mehr Sicherheit bei meiner Vermutung gegeben.


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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 15:28
Es geht darum, dass Deutschland sich nicht isolieren kann.
Dass Deutschland sich als ein Teil Europas sehen muss.
Deutschland war immer schon innerhalb der EU ein Netto-Zahler und wird es vermutlich auch bleiben und es wird immer Länder geben, die nur nehmen werden. So was nennt sich Solidarität.
Und dies muss den Deutschen einfach wieder bewusst gemacht werden => "der heutigen deutschen politischen Klasse".
Die heutige Krise kann nicht in einem Schritt überwunden werden.
Hierzu wird Geduld nötig sein.
Deutschland darf nicht egoistisch sein, unsere europäischen Nachbarn bedürfen das Mitgefühl Deutschlands.
Die EU darf nicht zu einem Staatenbund werden, sondern muss verantwortungsvoll "ein dynamisch sich entwickelnder Verbund bleiben."
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Antwort von farzan1819 (ehem. Mitglied) | 13.01.2013 - 15:35
Also soll Deutschland versuchen anstatt sich zu isolieren, den anderen helfen, die Hilfe brauchen, wie z.B. Griechenland. Denn schließlich darf man nicht vergessen, dass uns auch geholfen wurde als wir in Klemme saßen (Ende 2. Weltkrieg). Man muss sich gegenseitig helfen und zusammenarbeiten (Solidarität). Deutschland muss also weiterhin die Hilfebedürftigen helfen und versuchen sich nicht zu isolieren, da die EU Deutschland sehr wichtig und hilfreich ist...

Hab ich das richtig verstanden.

PS: Vielen Dank nochmal


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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 15:39
Er geht auch noch darauf ein, dass in Zukunft die EU nur noch einen Anteil von 7 % an der Menscheit stellen wird, im Gegensatz von früher 20 %.

Die Wichtigkeit für die Welt - nimmt zukünftig ab. Asien wird wichtiger.
=> der Anteil der Europäer am globalen Sozialprodukt, d.h. an der Wertschöpfung der ganzen Menschheit schrumpft.
Er wird bis 2050 auf etwa 10 Prozent absinken; 1950 hatte er noch bei 30 Prozent gelegen.

Europa kann nur gemeinsam für die ganze Welt wichtig sein und nicht als einzelner Staat. Das muss den einzelnen Ländern klar gemacht werden.
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Antwort von Paula1994 (ehem. Mitglied) | 13.01.2013 - 15:50
Ich beschäftige mich grade auch mit dem Thema. Was ich aber bloß nicht verstehe ist: "(...) wird aus Europa gewiss kein Bundesstaat werden. Aber die Europäische Union darfauch nicht zu einem bloßen Staatenbund verkommen. Die Europäische Union muss ein dynamisch sich entwickelnder Verbund bleiben (...)". Ich beschäftige mich ca. von 10:30 mit dem Text. Würde mich auf eine Antwort echt freuen

Danke


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Antwort von farzan1819 (ehem. Mitglied) | 13.01.2013 - 15:52
"Falls jedoch die Europäische Union im Laufe der kommenden Jahrzehnte nicht zu einer - wenn auch begrenzten - gemeinsamen Handlungsfähigkeit gelangen sollte, so ist eine selbstverursachte Marginalisierung der einzelnen europäischen Staaten und der europäischen Zivilisation nicht auszuschließen. Ebenso wenig kann in solchem Falle das Wiederaufleben von Konkurrenz- und Prestigekämpfen zwischen den Staaten Europas ausgeschlossen werden. In solchem Falle könnte die Einbindung Deutschlands kaum noch funktionieren. Das alte Spiel zwischen Zentrum und Peripherie könnte abermals Wirklichkeit werden."

Was meint er damit, dass die Einbindung Deutschlands kaum noch funktionieren wird.
Und warum das alte Spiel zur Wirklichkeit.


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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 16:09
http://de.wikipedia.org/wiki/Marginalisierung

Europa ist dann nicht mehr eine Gemeinschaft - es gibt dann wieder Staaten, die konkurrieren. Einige (?) Staaten, denen es gut geht und welche, die zugrunde gehen. Wo steht dann Deutschland? - am Rand oder in der Mitte?
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Antwort von farzan1819 (ehem. Mitglied) | 13.01.2013 - 16:15
Die deutschen Politiker und die deutschen Medien haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, diese Einsicht nachhaltig in der öffentlichen Meinung zu vertreten.
Wenn aber jemand zu verstehen gibt, heute und künftig werde in Europa Deutsch gesprochen; wenn ein deutscher Außenminister meint, fernseh-geeignete Auftritte in Tripolis, in Kairo oder in Kabul seien wichtiger als politische Kontakte mit Lissabon, mit Madrid, mit Warschau oder Prag, mit Dublin, Den Haag, Kopenhagen oder Helsinki; wenn ein anderer meint, eine europäische „Transfer-Union" verhüten zu müssen -dann ist das alles bloß schädliche Kraftmeierei.

Ich versteh nicht, was der Helmut hier sagen möchte.


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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 16:19
Ich verstehe das so:
Deutschland sollte als ein Teil Europas gesehen werden - und nicht als der Nabel Europas.

Die deutschen Politiker sollten sich um die europäischen Kontakte kümmern und nicht um werbe-wirksame Auftritte irgendwo in der Welt.
Sie sollen sich gefälligst um Europa und die Gemeinsamkeiten kümmern und nicht dagegenspielen.

http://www.wiwo.de/politik/europa/europaeische-transferunion-sozialistische-planspiele-in-bruessel/7545674.html
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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 16:22
Transferunion:
die Starken helfen den Schwachen ..... (?) -> siehe Länderfinanzausgleich in Deutschland


http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=9774
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Antwort von Paula1994 (ehem. Mitglied) | 13.01.2013 - 19:05
Danke cleosulz für deine Hilfe! Echt hilfreich


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Antwort von cleosulz | 13.01.2013 - 19:29
@Paula1994:


Zitat:
Was aber ist die Europäische Union? Ein Staatenbund? Ein Staatenverbund? Ein Bundesstaat? Einfach nur ein Bund? Oder etwas ganz Eigenes, noch nie Dagewesenes, das man gar nicht auf den Begriff bringen kann?


Zitat:
Mit dem Bundesverfassungsgericht aber ist das nicht zu machen. Karlsruhe verneint, dass die EU ein Bundesstaat ist und und hält an der selbst geschaffenen Fiktion des Staatenverbundes fest.

http://www.tagesspiegel.de/meinung/das-bundesverfassungsgericht-und-europa-maechtiger-als-das-staatsoberhaupt/6862562.html



http://www.tagesspiegel.de/meinung/essay-europa-ist-schon-laengst-ein-bundesstaat/6879848.html

zum europäischen Bundesstaat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_F%C3%B6deralismus

Staatenverbund:

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Union


[quote]Das politische System der Europäischen Union hebt sich von einzelstaatlichen politischen Systemen deutlich ab.
Als supranationaler Zusammenschluss souveräner Staaten besitzt die EU anders als ein Staatenbund eigene Souveränitätsrechte; andererseits haben die EU-Institutionen keine Kompetenzkompetenz – anders als ein Bundesstaat kann die EU also die Verteilung der Zuständigkeiten innerhalb ihres Systems nicht selbst gestalten.

Gemäß dem Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung dürfen die EU-Organe nur in den Bereichen tätig werden, die in den Gründungsverträgen ausdrücklich genannt sind.

Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat daher im Maastricht-Urteil 1993 den neuen Begriff Staatenverbund geprägt, um die EU staatsrechtlich zu charakterisieren.

Quelle: Wikipedia

Ich interpretiere das so:
Für Helmut Schmidt muss die EU etwas Eigenständiges bleiben, was sie nach wie vor entwickelt, deren Politik nicht stillsteht.
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