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Gedichtinterpretation, Stilmittelanalyse

Frage: Gedichtinterpretation, Stilmittelanalyse
(1 Antwort)

 
Über das Hofleben (1663) Johann Rist

[...] Nicht nur sage ich, dass das Hofleben das alleredelste Leben der ganzen Welt sei,
sondern ich schätze es noch höher,ja, ich darf mich wohl erkühnen,
es ein recht göttliches Leben zu nennen.
Denn einmal ist unleugbar, dass die
großen Potentaten vom heiligen Geiste selber Götter genennet werden,
5 denn, gleich wie Gott im Himmel,
also regieren große Herren auf Erden: Sind
nun dieselben Götter, ey, so muss ja auch ihr Leben
ein göttliches und demnach das alleredelste der
ganzen Welt sein, welches ferner also kann erwiesen werden.
10 Große Potentaten haben ihre fürnehmen
Bediente, Räte, Amtleute und viele anderee,
die bei Hof aufwarten: Lasset uns nun betrachten
die göttliche Hofhaltung droben im Himmel, so
wird man befinden, dass das irdische Hofleben
15mit dem himmlischen etlichermaßen wohl kann
verglichen werden: Der allergrößte Monarch des
Himmels und der Erden hat in seinem himmlichschen
Palast unzählich viel Diener, welchen wir
der irdischen Potentaten Aufwarter und Hofleute
20auf gewisse Maße entgegensetzen wollen. [...]

Meine Analyse:

Der deutsche Schriftsteller Johann Rist verfasste im Jahre 1663 das Gedicht " Über das Hofleben". In dem Gedicht schreibt er über das Hofleben und wie göttlich es ist.

In dem Gedicht findet man mehrere Stilmittel. In Zeile 5 ist ein Vergleich zu finden. Mit "gleich wie Gott im Himmel" will er ausdrücken, wie mächtig die Potentaten damals waren, da sie wie "große Herren auf Erden" regieren.

"Ihr Leben ein göttliches und demnach das alleredelste der Welt" in Zeile 7 bis 9 ist eine Correctio. Mit der Correctio will Rist deutlich machen, was für ein schönes Leben die Potentaten damals hatten und kaum arbeiten mussten, da die Diener alles erledigen mussten.

In Zeile 11 folgt mit "Bediente, Räte, Amtleute und viele andere" das nächste Stilmittel, was Rist verwendet. Dies ist eine Akkumulation, in der der Dichter aufzählt, wie viele Diener für den Herrscher arbeiteten. Vielleicht will er aber auch ein bisschen den Lebensstil der Potentaten kritsieren, da diese viele Diener hatten, die alles machen mussten, was der Potentat ihnen befahl.



Habt ihr noch weitere Stilmittel bzw Verbesserungen?
ANONYM stellte diese Frage am 24.06.2012 - 16:32


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von goldenoldie (ehem. Mitglied) | 24.06.2012 - 20:51
ich
habe den Text nur überflogen; mir fallen dazu nur die Stichworte "Ironie", "Zynismus" und "Sarkasmus" ein.
Denke doch mal in diese Richtungen

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