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Deutsch - Abiturprüfung: Text analysieren

Frage: Deutsch - Abiturprüfung: Text analysieren
(2 Antworten)


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Beiträge 0
14
hallo! :)
also, ich muss bis morgen den ersten abschnitt eines textes analysieren, aber ich kann das absolut nicht.
das problem: ich werde den morgen abgeben müssen und kann es mir überhaupt nicht leisten deswegen nochmal schlechte punke dafür zu bekommen!
der text ist aufgabe 2 auf der seite: http://www.bildungsserver-mv.de/download/abitur/abi-06-dt-gk.pdf !

Bitte, bitte, kann mir jemand irgendwie helfen? ansätze, einleitungen? bitte!
Frage von nerdie (ehem. Mitglied) | am 11.09.2011 - 17:18

 
Antwort von GAST | 11.09.2011 - 17:41
Gestern wurde nach der "Argumentationslinie" eines Sachtextes gefragt.
Hier meine Antwort, die du auch als Hilfe zur Erstellung einer nachträglichen Gliederung deines Textes verwenden kannst.

Zitat:
Du wirst sicherlich noch wissen, dass du im Deutschen beim Schreiben einer Erörterung vorher eine Gliederung erstellen musst; beim Nachzeichnen einer Argumentationslinie gehst du den umgekehrten Weg: du musst herausfindenm, welche argumentative Gliederung dem vorliegenden Text zu Grunde liegt.

Vorgehensweise:

1)du zerlegst den Text in sog.
"Sinnabschnitte" - d.h. du musst herausfinden, in welchen aufeinander folgenden Sätze behandelt der Autor ein bestimmtes Problem/Thema/Argument.

2) die versuchst, für jeden Sinnabschnitt eine Überschrift zu finden

3) dann fasst du diese einzelnen Sinnabschnitte thesenhaft zusammen.

So, jetzt hast du quasi die Gliederung erstellt; jetzt müsstest du deine Ergebnisse - die ja nur stichwortartig vorliegen ausformulieren:

Zu Beginn seiner Ausführungen beschreibt der Autor /geht der Autor ein auf / das folgende Problem; am Beispiel XYZ legt er die Pro- blematik dar; später führt er dazu aus.... indem er anhand von Beispielen.... beleuchtet/herausarbeitet .....
(Zuletzt geändert von ha.lo am 10.09.2011)


und hier für die community-members, die auch noch helfen wollen, die Textgrundlage:

Zitat:
Aufgabe II
Béla Jász-Freit: Sie sind unter uns (gekürzte Fassung)
Analysieren Sie den Text und bewerten Sie dessen Gestaltungs- und Wirkungsweise.
_________________________________________________________________________
Text zur Aufgabe II
Béla Jász-Freit
Sie sind unter uns
Das Verhältnis zu alten Menschen muss neu bedacht werden
Entgegen allen alten Kulturen, in denen das Vorhandensein und die Meinung alter Menschen
überaus wichtig war, stellt die heutige Gesellschaft zunehmend die jungen Leute in den
Vordergrund. Getreu dem Motto „Fortschritt durch Jugend“ richtet sie sich auf diese ein und
stellt die „Jungen und Dynamischen“ zunehmend ins Zentrum der Marktwirtschaft – wohl
5 auch, weil die „Jugend von heute“ ein überaus vorrangiges Konsumpotential darstellt. Jung
und schön ist „in“, alles jenseits der Vierzig „out“. Das Alter als wichtige und notwendige
Lebensphase findet weder Würdigung noch Zuspruch; im Gegenteil: die „Senioren“, wie man
beschönigend gerne sagt, um das Wort „alt“ zu umgehen, sollen vertuscht und übergangen
werden. Schon längst haben die meisten Gesellschaftsgruppen die Alten unter uns scheinbar
10 aus dem Auge verloren. Aber nicht nur das: Woche für Woche hört und liest man Meldungen
und Artikel, die man allesamt unter dem Motto „Hilfe, die Alten kommen!“ zusammenfassen
könnte. Politiker rätseln händeringend um Lösungen, wie man sich vor der scheinbaren Flut
alter Menschen retten könne. [...]
Das Alter scheint ein nicht erstrebenswertes Lebensstadium zu sein, das man mit allen Mitteln
15 zu übertünchen versucht: [...] Dass ältere Menschen mehr Lebenserfahrung haben als junge,
wird gerne außer Acht gelassen – was zählt, ist schließlich immer noch das Äußere. Und wer
auch als Greis noch „cool“ und „easy“ wirken möchte, um bei der Jugend „anzukommen“,
muss schon das Tanzbein schwingen, Sangria süffeln und mit fünfzig Jahre jüngeren
Fräuleins vom Nachbartisch flirten – dank „Doppelherz“ gar kein Problem!
20 Es wird klar: alte Menschen sind nur interessant für die Medien und die Umwelt, wenn sie
genug Geld haben, einen gewissen, für die Gesellschaft profitablen Lebensstandard zu
erfüllen. Dass das Alter der Gipfel des Lebens – vor allem auch in geistiger Hinsicht – sein
sollte, interessiert nicht. Zulus, die selbst für ihre verstorbenen Familienmitglieder noch Plätze
am Essensplatz freihalten, um ihrer zu gedenken, Staatssysteme, die von den „Alten und
25 Weisen“ getragen wurden, Völker und Kulturen, die aus den Erfahrungen der Alten ihre Kraft
und Lebensweisheit schöpften – alles glatter Humbug!
Alte Leute stellen einen Schrecken dar, weil sie oft unbequem, schwer im Umgang und
schlichtweg lästig sind. Keiner will sich ihrer so recht annehmen, und sie werden ins
Altersheim – pardon: Seniorenwohnheim/Stift – verfrachtet, [...] denn bekanntlich sind alte
30 Menschen durchweg einfältig, störrisch, inkompetent, widerspenstig, begriffsstutzig,
wortkarg, vergesslich und einfach „von vorgestern“. Für solche Trottel hat die Familie keine
Zeit. Karrierebewusste Menschen denken schließlich an Zukunft, nicht an Vergangenheit. [...]
Da käme es manchem doch gerade Recht, dürfte die Euthanasie, das „schöne Sterben“, auch
in Deutschland praktiziert werden. Wäre es nicht schön, könnte man sich endlich seiner
35 bettlägrigen Schwiegerväter entledigen, die ja ohnehin nur dem Portemonnaie zur Last fallen?
Natürlich sagt man das so nicht. Viel eher möchte man ihnen nur ihre Qualen ersparen und
meint es gut mit ihnen ... Ganz ungeniert beratschlagen Politiker, wie man diese Pläne
Abitur 2006 Deutsch Gk Seite 7
durchsetzen könnte. Schließlich sei es im gemeinsamen Interesse, wenn man diese „lebens-“
oder besser „sterbenserleichternden“ Pläne tatsächlich gesetzlich erlassen könnte! Das klingt
40 utopisch, sagen Sie? Das hat man damals vom Paragraphen 2181 und von der jetzt so
aktuellen Stammzellenforschung auch behauptet. Und in den benachbarten Niederlanden ist
die Euthanasie bereits erlaubt. [...]
Das Alter wird, wie gesagt, ohnehin als Schändlichkeit angesehen und dargestellt. Eine
etwaige religiöse Funktion des Leidens oder das Leiden als Strafe, Warnung oder
45 Bestimmung wird nicht mehr in Betracht gezogen. Womit die Menschheit sich seit Tausenden
von Jahren auseinander setzen musste, nämlich, dass zum Leben auch Schicksal, Not,
Schmerzen und schließlich der Tod dazu gehören, wird nun plötzlich als nicht mehr relevant
gehandelt und möglichst fleißig umgangen.
Eine Moral? Gibt’s nicht mehr. Es lebe der Fortschritt!
1 § 218 Strafgesetzbuch: Schwangerschaftsabbruch
(22.09.2003)
Aus: ZEIT für die Schule. http://apollo.zeit.de
Beitrag der


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2103
Antwort von matata | 11.09.2011 - 17:47
Eigentlich wird es höchste Zeit, dass du das Analysieren von Texten lernst.

Texte analysieren - Anleitung

http://www.thomasgransow.de/Arbeitstechniken/Texte_analysieren.htm

http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal0.htm

http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_4_1.htm

http://www.3b-infotainment.de/unterricht/analyse1.htm
Beispiele von Interpretationen

http://www.schulzeux.de/deutsch/interpretationen-analysen/allgemeiner-aufbau-einer-analyse-und-interpretation-eines-beliebigen-textes.html

http://deutsch.lingo4u.de/schreibschule/zusammenfassung
siehe Wortlisten und Redewendungen

http://deutsch.lingo4u.de/schreibschule/buchkritik
siehe Wortlisten und Redewendungen

http://www.pohlw.de/lernen/de/technik/index.htm

http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/dautel/analyse/prosa.htm

http://www.rhetoriksturm.de/aufsaetze.php

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