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Goethe, Johann Wolfgang - An Luna: Interpretation gesucht ?

Frage: Goethe, Johann Wolfgang - An Luna: Interpretation gesucht ?
(10 Antworten)

 
An Luna


Schwester von dem ersten Licht,
Bild der Zärtlichkeit in Trauer,
Nebel schwimmt mit Silberschauer
Um dein reizendes Gesicht.
Deines leisen Fußes Lauf
Weckt aus tagverschloßnen Höhlen
Traurig abgeschiedne Seelen,
Mich, und nächt`ge Vögel auf.

Forschend übersieht dein Blick
Eine großgemeßne Weite.
Hebe mich an deine Seite,
Gib der Schwärmerei dies Glück!
Und in wollustvoller Ruh
Säh` der weitverschlagne Ritter
Durch das gläserne Gegitter
Seines Mädchens Nächten zu.

Des Beschauens holdes Glück
Mildert solcher Ferne Qualen,
Und ich sammle deine Strahlen,
Und ich schärfe meinen Blick.
Hell und heller wird es schon
Um die unverhüllten Glieder,
Und nun zieht sie mich hernieder,
Wie dich einst Endymion.

hat wer ne interpretation wäre sehr hilfreich
muss das gedicht nämlich vergleichen auf inhalt und so
bekomme auch keine eigene interpretation hin
ANONYM stellte diese Frage am 11.07.2011 - 18:54

 
Antwort von GAST | 11.07.2011 - 20:14
Hmm, nun gut, geh mal Strophe für Strophe durch, was teilt dir die erste Strophe mit.
Mein Eindruck:
Nun ja, normalerweise würde ich ja mit dem ersten Vers beginnen, aber mir ist da was besonderes aufgefallen und zwar, betrachtest du dir den 5.
Vers:Deines leisen Fußes Lauf
...und das dann natürlich bis zum Punkt, da wird ja verdeutlicht, das er und die Vögel etc aufgeweckt werden...aber wenn ihre Schritte doch so leise sind, wie ist es möglich?
Raubt ihr der Gedanke an ihr den Schlaf?

Traurig abgeschiedene Seelen, meint er damit: verstorbene Menschen die ihre Ruhe nicht finden konnten? Ihren letzen Frieden nie finden durften?

Er erinnert sich an ein Bild der Zärtlichkeit und genau das erweckt in ihm die Trauer.

Vers 3 ist natürlich eine Personifikation oder gar eine Metahper, weil der Nebel ja nicht schwimmt.
Er drückt damit seine Zuneigung zu der Schwester aus, sie wird von einem Silberschauer umgeben...

Ich weiß nicht, ob ich dir helfen konnte. Hätte ich mehr ZEit, würde ich mich da ran setzen und eine Interpretation schreiben.

Ich meine vllt hilfts dir ja weiter, wenn du das Strophe für Strophe durchgehst und jeden einzelnen Vers durch denkst und dich fragst, was ist damit eigentlich gemeint?

Wenn nicht, dann mach einfach deinen Ansatz weiter, du schaffst das schon.;)

 
Antwort von GAST | 11.07.2011 - 19:11
Haben tue ich es nicht. Aber du könntest dich mal hinsetzen und versuchen eine zu schreiben. Achte auf die Stilmittel (Methaper etc)...interpretiere es einfach, lass deinen Gedanken freien lauf, aber vergesse bitte nie, dein interptretiertes anhand von Textstellen des Gedichts festzulegen.
Eine eigen geschriebene Interpretation ist doch eine gute Übung für dich, kannst es ja anschließend hier reinstellen und wir schauen darüber.
Schadet ja nie, viel Erfolg!:)


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Antwort von nosferatu_alucard | 11.07.2011 - 19:13
da das ein forum für hausaufgaben ist, also als hilfe und stütze zur bearbeitung von aufgaben und kein leute-ich-will-was-und-ihr-müsst-es-mir-geben-forum fangen wir mal so an:

was hast du denn schon stilistisch und inhaltlich (textbezogen und historisch) zusammen getragen?

tipp: der titel an sich


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Antwort von Slipknot16 (ehem. Mitglied) | 11.07.2011 - 19:21
meine aufgabe ist es ja eigentlich nicht die interpretation an sich zu machen
sondern das gedicht mit dem gedicht "an den Mond" zu vergleichen
und deswegen möchte ich ja ne vorgegebene interpretation damit ich das auch machen kann


- angesprochene Personen: in -an luna- ist es die schwester (auch zeichen auf weiblichkeit in der überschrift als ``luna´´( in der antike die Mondgöttin); in -an den mond- ist nicht klar, von wem die rede ist( da steht halt nu der Mond)
- zudem ist das -an dem Mond- weniger negativ zu beginn; -An luna- hat deutliche Gegegnüberstellunegn von positiv und negativ ( Zärtlichkeit - trauer, reizendes Gesicht - traurig abgeschiedene seelen,...)
- zudem stilistisch als Gegenüberstellung von Licht und Dunkelheit in -an luna- (Licht, nächtge, tagveschloßnen Höhlen, Mädchens Nächten, Strahlen, hell und heller)
--> es soll genauer zeigen, dass die schwester für ihn das Licht darstellt, welches ihn aus der dunkelheit befreien kann.

 
Antwort von GAST | 11.07.2011 - 19:29
Ich finde dies hier sehr hilfreich, vorallem um das dann noch mit dem Gedicht Luna, vergleichen zu können...

Das Gedicht An den Mond handelt von zwei Dingen: Zum einen ist es eine Beschreibung einer mondlichtbeschienenen Landschaft, zum anderen ist es ein Gedicht über das Innenleben eines Sprechers, der hier anscheinend einem verlorenen Etwas nachtrauert, das nicht näher benannt wird. Aus dem Kontext heraus kommt man aber zu der Annnahme, daß es sich um eine verlorene Freundschaft oder Liebe handelt. Ein leise resignierender Ton zieht sich durch das Gedicht und läßt die einzelnen Sprachbilder zu Stationen einer Rückschau werden, zu einem Rückblick auf einmal Erlebtes, auf innegehabte Freude und erlittenen Schmerz vergangener Zeit. Es ist der Monolog eines Einsamen, der in der Hingabe an den milden Glanz des Mondes eine Linderung seines Geschickes erfährt. Sie löst die Verkrampfung seiner Seele, entwirrt das „Labyrinth der Brust“ und bringt dem bedrängten Herzen Heilung. Durch die Überschrift wird verdeutlicht, daß es sich bei diesem als Monolog abgefaßten Gedicht um eine Anrede an den Mond und ein Zwiegespräch mit der Natur handelt.

Hierzu der Link, falls du noch andere Informationen nachlesen möchtest: http://www.deutschstunden.de/Material/Gedichte/Goethe-An-den-Mond-Seminararbeit.htm


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Antwort von Slipknot16 (ehem. Mitglied) | 11.07.2011 - 19:38
ich möchte ja auch nur lediglich eine interpretation des gedichtes

Das Gedicht "An Luna" von Johann Wolfgang von Goethe handelt von der Bewunderung der Schönheit des Mondes und dem Wunsch so unerreichbar zu sein wie er.
Das lyrische ich beschreibt den Mond mit ruhigen und schönen Sinnbildern (vgl. Vers 3). Viele Metaphern sind aus der Natur gegriffen. Dies lässt den Mond noch schöner und anmutiger wirken (Vers 5: "Deines leisen Flußes Lauf"). Der Mond weckt "Mich, und nächt`ge Vögel, auf." (Vers 8). Damit sagt das lyrische ich, dass das Mondlicht hell ist und somit die Nacht sehr klar ist. Des Weiteren sagt der Beobachter, dass der Mond überall ist, denn er beleuchtet viel auf der Welt. (Vers 9). Für ihr ist der Mond das Schönste, das er kennt. Diese Sehnsucht geht so weit, dass er sich wünscht ein Stern zu sein und zum Mond, und somit auch zu Gott, in den Himmel aufzusteigen und die Welt von dort aus in ihrer ganzen Pracht im silbernen Mondlicht zu betrachten. (vgl. Vers 11f.). Die Gedanken des Betrachtenden Kreisen demnach ausschließlich um die Position des Mondes und seiner atemberaubenden Schönheit und die der Erde. Dieser Aspekt wir auch von den formalen Kriterien unterstützt. Die Reimschemata, Reimarten, Silbenanzahlen und das Metrum, ein vier-hebiger Trochäus, sind absolut gleichmäßig, so wie die Gedanken des des Beobachters.

weiter bin ich noch nicht

 
Antwort von GAST | 11.07.2011 - 19:55
Das Gedicht "An Luna" von Johann Wolfgang von Goethe handelt von der Bewunderung der Schönheit des Mondes und dem Wunsch so unerreichbar zu sein wie er.

Ist das wirklich dein Eindruck?
Ich denke es handelt um viel mehr...wie du auch schon davor gepostet hattest...um die Schwester die dem lyrischen Ich, einen gewissen Halt geben soll.
Er sie sozusagen als Quelle oder gar als eine Erlösung vor dem Leid betrachtet, die ihn aus seiner Einsamkeit und den Qualen befreien kann...das fällt mir dabei ein nach dem ersten Lesen...Aber jeder interpretiert ja Dinge anders. Dein Ansatz ist dennoch gut gelungen.


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Antwort von Slipknot16 (ehem. Mitglied) | 11.07.2011 - 20:01
dein ansatz gefällt mir sogar besser nur ich weiss nicht wie ich den hätte umsetzten sollen deswegen habe ich mich so entschieden

 
Antwort von GAST | 11.07.2011 - 20:14
Hmm, nun gut, geh mal Strophe für Strophe durch, was teilt dir die erste Strophe mit.
Mein Eindruck:
Nun ja, normalerweise würde ich ja mit dem ersten Vers beginnen, aber mir ist da was besonderes aufgefallen und zwar, betrachtest du dir den 5.
Vers:Deines leisen Fußes Lauf
...und das dann natürlich bis zum Punkt, da wird ja verdeutlicht, das er und die Vögel etc aufgeweckt werden...aber wenn ihre Schritte doch so leise sind, wie ist es möglich?
Raubt ihr der Gedanke an ihr den Schlaf?

Traurig abgeschiedene Seelen, meint er damit: verstorbene Menschen die ihre Ruhe nicht finden konnten? Ihren letzen Frieden nie finden durften?

Er erinnert sich an ein Bild der Zärtlichkeit und genau das erweckt in ihm die Trauer.

Vers 3 ist natürlich eine Personifikation oder gar eine Metahper, weil der Nebel ja nicht schwimmt.
Er drückt damit seine Zuneigung zu der Schwester aus, sie wird von einem Silberschauer umgeben...

Ich weiß nicht, ob ich dir helfen konnte. Hätte ich mehr ZEit, würde ich mich da ran setzen und eine Interpretation schreiben.

Ich meine vllt hilfts dir ja weiter, wenn du das Strophe für Strophe durchgehst und jeden einzelnen Vers durch denkst und dich fragst, was ist damit eigentlich gemeint?

Wenn nicht, dann mach einfach deinen Ansatz weiter, du schaffst das schon.;)


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Antwort von Slipknot16 (ehem. Mitglied) | 11.07.2011 - 22:57
danke dir :D
ich hoffe dennoch das jmd noch eine eigene interpretation posten kann
das mit der schwester lässt sich nämlich nur meiner meinung nach in der ersten strophe anwenden danach nicht mehr


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Antwort von Slipknot16 (ehem. Mitglied) | 11.07.2011 - 22:58
ach ja und das ist meine fertige interpretation

Das Gedicht "An Luna" von Johann Wolfgang von Goethe handelt von der Bewunderung der Schönheit des Mondes und dem Wunsch so unerreichbar zu sein wie er.
Das lyrische ich beschreibt den Mond mit ruhigen und schönen Sinnbildern (vgl. Vers 3). Viele Metaphern sind aus der Natur gegriffen. Dies lässt den Mond noch schöner und anmutiger wirken (Vers 5: "Deines leisen Flußes Lauf"). Der Mond weckt "Mich, und nächt`ge Vögel, auf." (Vers 8). Damit sagt das lyrische ich, dass das Mondlicht hell ist und somit die Nacht sehr klar ist. Des Weiteren sagt der Beobachter, dass der Mond überall ist, denn er beleuchtet viel auf der Welt. (Vers 9). Für ihr ist der Mond das Schönste, das er kennt. Diese Sehnsucht geht so weit, dass er sich wünscht ein Stern zu sein und zum Mond, und somit auch zu Gott, in den Himmel aufzusteigen und die Welt von dort aus in ihrer ganzen Pracht im silbernen Mondlicht zu betrachten. (vgl. Vers 11f.). Die Gedanken des Betrachtenden Kreisen demnach ausschließlich um die Position des Mondes und seiner atemberaubenden Schönheit und die der Erde. Dieser Aspekt wir auch von den formalen Kriterien unterstützt. Die Reimschemata, Reimarten, Silbenanzahlen und das Metrum, ein vier-hebiger Trochäus, sind absolut gleichmäßig, so wie die Gedanken des des Beobachters.
Er vergleicht seine Faszination gegenüber dem Mond und seinem Schein mit der liebe zwischen einem edlen Mann und seiner geliebten. (vgl. Vers 14ff.). Ebenso stellt er fest, dass er dem Mond in seinem leben niemals näher kommen wird, als er jetzt ist. Er sieht "Durch das gläserne Gegittert", mit dem sein Fenster gemeint ist. "Gegitter" ist ein Wort, das sagt, dass man nicht fliehen kann, also nicht weggehen kann. Somit sitzt er hinter seinem Fenster fest. (Vers 15).
Mit diesem Gedanken hat sich das lyrische ich jedoch schon abgefunden und ist so in der Lage diese klare Nacht bewusst zu genießen und alle Einrücke in sich aufzunehmen. (vgl. Vers 18f.). Dies empfindet es als Glück, denn der Beobachter kann weiterhin mit klaren Gedanken leben und scheitert nicht an der Sehnsucht, die in ihm steckt. (vgl. Vers 17 und 20).
Schließlich graut der Morgen und dies bringt ihn wieder auf den Boden der Tatsachen. Er hört auf von dem Überirdischen und dem Transzendenten zu träumen und vergleicht sich sogar mit dem Liebhaber der Mondgöttin Selene, Endymion. (vgl. Vers 23f.). Des Weiteren sagt das lyrische ich indirekt, dass es sich dem Gefühl, das es hat, wenn es die Pracht des Mondes und seiner Wirkung auf die Welt betrachtet, vollkommen verausgabt. Er steht ausgezogen von dem Fenster und schaut in die Nacht. (vgl. Vers 22: "Um die unverhüllten Glieder"). Dies bedeutet, dass er auf diese Momente, die er in der Nacht durchlebt, vertraut. Die vollkommene Gleichmäßigkeit des Gedichts lässt auf eine Verallgemeinerung schließen und dies würde bedeuten, dass das lyrische ich öfter nachts am Fenster steht und dem Mond zuschaut. Dies würde auch erklären, weshalb es die Sehnsucht tagsüber überwunden hat. Der Beobachter ist den Wechsel zwischen Tag und Nacht, also zwischen Alltag und Einsamkeit, schon gewohnt.
Die Verse 21 und 22 betonen nochmal, dass der Betrachtende irdisch und der Mond überirdisch ist, denn nur beim lyrischen ich geht die Sonne auf. Der Mond hingegen entfernt sich von ihr und gleichzeitig auch von dem Betrachtenden.

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