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Spiel im Spiegel

Frage: Spiel im Spiegel
(9 Antworten)

 
Mädchengesicht

aus sechzehn Jahren
steigt in den Spiegel
erschrickt.

In den Pupillen brennt
schwarzes Licht
die sechzehn Jahre
löschen es nicht

Wohin führt der Brand
Die Spiegelhand
hält zwei Fackeln
rechts und links
Abgründe aus Glas

Das Spiel im Spiegel
beruhigt sich
die Zwillinge
finden sich wieder
schwesterlich
im Quecksilberraum
voll heimlicher Feuer


Ich suche jetzt ca. ne Stunde im Internet nach diesem Gedicht und finde nichts =(
Ich verstehe dieses Gedicht nicht so ganz.
Z.B. würde ich gerne wissen warum ihr Spiegelbild brennt? Warum leuchten ihre Augen? Augen "leuchten" doch eigentlich wenn man glücklich ist, aber wirkt dieses Gedicht eher düster auf mich. Und warum wird immer wieder das Feuer angesprochen?
Und wofür steht der "Quecksilberraum"?

vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen, DANKE =)
GAST stellte diese Frage am 18.09.2010 - 09:59

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 10:39
ist
das vielleicht gar nicht ihr spiegelbild sondern ihre zwillingsschwester?

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 14:32
Zitat:
Und wofür steht der "Quecksilberraum"?



Wikipedia? (wenn man`s nicht weiß)

http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegel#Fr.C3.BChe_Neuzeit:_Belegen_mit_Zinnfolie_unter_Verwendung_von_Quecksilber

Zitat:
Ich suche jetzt ca. ne Stunde im Internet nach diesem Gedicht und finde nichts =(

Und was ist, wenn du mal nichts im Internet findest?

Ich glaube nicht, dass es ein Gedicht eines bekannten Schriftstellers oder einer bekannten Schriftstellerin ist, es ist eher ein Laiengedicht. Trotzdem kann man es genauso interpretieren wie jedes andere auch.

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 14:33
Kennt dieses Gedicht denn niemand?.. Ich habe jetzt nur so viel:
-16-jähriges Mädchen auf der Suche nach sich selbst
-ist von ihrem "ich" sehr erschrocken

Ich kann dort einfach nichts reininterpretieren.. Ich versteh es nicht =(

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 14:37
Danke.. aber ich versteh den Zusammenhang nicht

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 14:38
das gedicht ist übrigens von Rose Ausländer.. eig. eine bekannte Schriftstellerin

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 14:45
Zitat:
das gedicht ist übrigens von Rose Ausländer.. eig. eine bekannte Schriftstellerin

Das würde erklären, warum sie noch von einem Quecksilbersiegel ausgeht (wird heute eigentlich nicht mehr gemacht).

Ich fange immer mit einer Inhaltsangabe an. Was steht eigentlich in dem Text drin? Und dann die typischen Fragen: Wo ist das "lyrische Ich"? usw. Alles, was man so kennt.

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 14:57
Ich weiß zwar nicht ob das stimmt aber:

In dem Gedicht geht es um ein 16-jähriges Mädchen, welches vor dem Spiegel steht und erschrickt.
Sie steht sich selbst gegenüber, doch ist ihr die Person, die sie sieht fremd. Die sechzehnjährige ist unzufrieden mit sich.
Doch findet sie einen Weg sich zu akzeptieren wie sie ist.

Das analysieren fällt mir nicht schwer... mein Problem ist das Interpretieren, denn ich habe keine Ahnung worum es in dem Gedicht geht.. das was ich grad geschrieben habe, ist geraten und sicher nicht das Thema des Gedichts.

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 16:30
worum geht es denn nun im Gedicht?

 
Antwort von GAST | 18.09.2010 - 18:51
Zitat:
Das analysieren fällt mir nicht schwer... mein Problem ist das Interpretieren,...


Du hast noch gar nichts analysiert, dann kann man auch nicht interpretieren.

Es fehlt jetzt:

[Einleitung]

[Kurze Formanalyse, Aufbau, Reime, etc.]

Zitat:
In dem Gedicht geht es um ein 16-jähriges Mädchen, welches vor dem Spiegel steht und erschrickt. Sie steht sich selbst gegenüber, doch ist ihr die Person, die sie sieht fremd. Die Sechzehnjährige ist unzufrieden mit sich. Doch findet sie einen Weg sich zu akzeptieren, wie sie ist.


Und jetzt in der Analyse das Gedicht durchgehen und alles aufschreiben, was auffällt:

In dem Gedicht gibt es kein "lyrisches Ich". Erzählt wird von einem Mädchen, das sein Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Das zentrale Ereignis ist dabei das Erschrecken. Der 4. Vers besteht (gleichwie der 1. Vers) nur aus einem einzigen Wort: "erschrickt". Das Erschrecken bezieht sich offenbar nicht auf sein äußeres Erscheinungsbild. Der Spiegel ist eine Metapher für die Persönlichkeit des Menschen, das verborgene "Ich". Das Mädchen "betrachtet" sich nicht im Spiegel, es "steigt" in den Spiegel hinein (V.3). Der Spiegel wird zum Spiegelbild des inneren Wesens.

usw. usw.

Und wenn du das alles gemacht hast, kommt die Interpretation (es bedeutet doch etwas, wenn es kein "lyrisches Ich" gibt, das Gedicht wird distanzierter, unpersönlicher, formaler und allgemeiner).

So ergibt sich eins aus dem anderen.

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