Parabel interpretieren ( E. Kästner: Das Eisenbahngleichnis)
Frage: Parabel interpretieren ( E. Kästner: Das Eisenbahngleichnis)(9 Antworten)
Das Eisenbahngleichnis von Erich Kästner Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit. Wir sehen hinaus. ***Wir sahen genug.*** Wir fahren alle im gleichen Zug. Und keiner weiß, wie weit. Ein Nachbar schläft, ein anderer klagt, ein dritter redet viel. Stationen werden angesagt. ***Der Zug, der durch die Jahre jagt, kommt niemals an sein Ziel.*** Wir packen aus. Wir packen ein. Wir finden keinen Sinn. Wo werden wir wohl morgen sein? Der Schaffner schaut zur Tür herein und lächelt vor sich hin. Auch er weiß nicht, wohin er will. Er schweigt und geht hinaus. ***Da heult die Zugsirene schrill! Der Zug fährt langsam und hält still. Die Toten steigen aus.*** ***Ein Kind steigt aus. Die Mutter schreit. Die Toten stehen stumm am Bahnsteig der Vergangenheit. Der Zug fährt weiter, er jagt durch die Zeit, und niemand weiß, warum.*** Die I. Klasse ist fast leer. Ein feister Herr sitzt stolz im roten Plüsch und atmet schwer. Er ist allein und spürt das sehr. Die Mehrheit sitzt auf Holz. Wir reisen alle im gleichen Zug zu Gegenwart in spe. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir sitzen alle im gleichen Zug und viele im falschen Coupé. Erich Kästner Das ist die Parabel, die ich für meine GFS interpretieren muss. Ich finde diese Parabel sehr spannend, jedoch macht sie mir auch einige Schwierigkeiten, da ich einige Zeilen nicht ganz verstehe, bzw keine Interpretationsansatz finden kann. Ich hab diese Zeilen makiert (mit ***...***). Wäre super, wenn mir Leute helfen könnte, diese Parabel zu interpretieren. Meine Ergebnisse zur Aussage sind : Kritik an der Gesellschaft, dass sie keinen Sinn im Leben sehen und nicht wissen "wohin sie wollen" Kritik an Zweiklassengesellschaft. Kritik daran, dass jeder sein Leben vor sich hinlebt,also anonym lebt ( Zug = anonym ) Wenn ihr sonst noch Ideen habt, einfach aufschreiben. Ich danke euch für die Hilfe! |
GAST stellte diese Frage am 04.01.2010 - 14:13 |
Antwort von franzi246 (ehem. Mitglied) | 04.01.2010 - 14:28 |
hallöle, vielleicht hat das "wir sahen genug" etwas damit zu tun, dass das leben immer ähnlich weiter läuft, auch wenn wir immer wieder neu aufschauen, aber nichts neues ist...naja, ich weiss nicht, ist vllt weniger gut.... meiner meinung nach geht es darum, dass wir in unserem leben oft dinge grundlos und aus routine wiederholen. bei den "toten" könnte man vllt an die menschen denklen, die vor lauter routine nicht mehr viel vom alltag mitbekommen und wie tote weiterleben (hahaxD), keinen schwung mehr haben und nur mehr leben weil sie eben leben müssen, sie sehen den alltag als eine pflicht, die tagtäglich wiederholt werden muss, ohne viel sinn, oder höchstens um leben zu können (arbeiten, essen,...) aber eben alles ohne schwung und elan, sie sehen dass leben nicht als geschenk.... naja, ist nicht so gut, ich glaub dass hattest du wahrscheinlich eh schon...(: lg verena |
Antwort von GAST | 04.01.2010 - 14:33 |
hey danke! doch ich freu mich, dass du dir gedanken darüber gemacht hast :) ich brauch echt jmd um darüber zu reden. also ich dachte auch, dass es um die innerlich toten geht und nicht um die wirklich toten. und was sagst du dazu, dass sie am bahnsteig der vergangenheit stehen? diese zeilen find ich richtig schwer zu interpretieren. das kind das aussteigt, stirbt aber wirklich, oder was denkst du? |
Antwort von matata | 04.01.2010 - 14:43 |
Kästner Erich Das Eisenbahngleichnis http://www.metaportal.at/cgi-bin/ikonboard/topic.cgi?forum=5&topic=1913 ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
Antwort von GAST | 04.01.2010 - 14:55 |
hey danke. diese seite hab ich auch schon gefunden. aber es hat mir jetzt persönlich nicht meine fragen beantwortet. und ich hab auch z.t. andere interpretationsansätze herausgefunden. könnt ihr mir vllt einfach mal eure interpretationen verraten? jeder der diese parabel liest, muss das doch irgendwie interpretieren :) lg und danke |
Antwort von franzi246 (ehem. Mitglied) | 04.01.2010 - 14:58 |
(: nein ich glaube weniger, dass das kind wirklich stirbt...dafür geht das gleichnis zu "normal" weiter. ich glaube die mutter schreit nur aus gewohnheit...denke nicht, dass hier was "spannendes" passiert, das würde auch keinen sinn geben und stimme dann nicht mehr mit unserer meinung zusammen, dass alles routine ist....usw... ich denke die mutter schreit aus gewohnheit, vllt ist sie gestresst (ist auch ein wichtiger punkt unserer heutigen gesellschaft...) wo die mehrheit "auf dem holz" sitzt ist vllt gemeint, dass die gesellschaft immer ärmer wird und die meistn eben auf normalen holzbänken sitzen und dass die reicheren personen (der herr im roten plüsch) eher schlecht angesehen wird...?! was heisst feist genau...komm aus südtirol, spreche daher einen dialekt, und versteh nicht jedes wort...(: lg v. |
Antwort von GAST | 04.01.2010 - 15:21 |
ok danke...ja du hast vllt recht mit dem kind und der mutter. aber was bedeutet dann, es steigt aus? wenn es aus dem zug aussteigt, und der zug bedeutet ja das leben, dann steigt es doch aus dem leben aus!? hmm... übrigens ...feist heißt einfach dick. ja, das mit dem mann hab ich auch so interpretiert :) |
Antwort von matata | 04.01.2010 - 15:24 |
Üblicherweise wird das mit dem Kind so interpretiert, dass es stirbt. Aber eine Mutter kann ja ihr Kind auch sonst "verlieren", wenn sie sich nicht mehr verstehen.... ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
Antwort von GAST | 04.01.2010 - 15:28 |
"***Ein Kind steigt aus. Die Mutter schreit. Die Toten stehen stumm am Bahnsteig der Vergangenheit. Der Zug fährt weiter, er jagt durch die Zeit, und niemand weiß, warum.***! also ich würde das so sehen (in kurzfassung), das damit einfach die routine und gleichgültigkeit der heutigen zeit gemeint ist. das wir einfach nichts neues entdecken, auch wenn es so viel zu sehen gäbe... hoffe hilft dir ein bisschen weiter... |
Antwort von franzi246 (ehem. Mitglied) | 04.01.2010 - 15:28 |
achso...aber eher im negativen sinne dick. oder? ja stimmt auch wieder...aber steigen da nicht mehrere aus? und die bahnhöfe sind die stationen des lebens oder wie? also der "startbahnhof" ist die geburt, dann ein bahnhof schulbeginn, einer hochzeit,.. oder so....?! lg |
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