Menu schließen

der Reiz des Faust auf Schriftsteller

Frage: der Reiz des Faust auf Schriftsteller
(4 Antworten)

 
reflektieren sie den reiz dieser figur? was kann ihrer meinung nach einen schriftsteller dazu veranlassen, einen solchen stoff zum gegenstand eines literarischen werks zu machen?



was sagt ihr dazu? (ich hab stichpunkte wie, kindsmord war damals aktuell [gretchen], faust existierte wirklich und viele legende waren über den und das war alles neu und so deswegen wollte man drüber schreiben..) habt ihr noch paar anregungen?
GAST stellte diese Frage am 24.09.2009 - 21:35


Autor
Beiträge 3320
20
Antwort von shiZZle | 24.09.2009 - 21:36
Ich bin mir sicher das ich Faust gelesen habe,
doch nicht sicher, ob Faust mit 4 t geschrieben wird.

 
Antwort von GAST | 24.09.2009 - 21:41
Oooooh shizzle, zwei Genies, ein Gedanke! :)


In Faust geht es weniger um zeitgeschichtliche Probleme, sondern um das allgemein Menschliche. Wissensdurst, der Wunsch ALLES verstehen und begreifen (und damit beeinflussen) zu wollen, ist auch heute noch präsent. Das Leben ist komplex, einfache Antworten gibt es nicht auf komplexe Fragen. Faust geht so weit und geht einen Bund mit dem Teufel ein (heute: Korruption, Menschenhandel, Ausbeutung damit du deine Shirts bei H&M für 4,50 Euro kaufen kannst...).

Faust war nicht neu. Der Stoff wurde von zahlreichen Schriftstellern verarbeitet, weil es um allgemein Menschliches geht. Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Was soll das alles? Das haben sich Menschen schon immer gefragt und sie werden es auch weiterhin tun. Kindsmord spielt da weniger eine Rolle, genauso wenig irgendwelche Legenden. :)

 
Antwort von GAST | 24.09.2009 - 21:51
@ gemmson: du bist ne genie xD aber ich hab eins net verstanden:

"Faust geht so weit und geht einen Bund mit dem Teufel ein (heute: Korruption, Menschenhandel, Ausbeutung damit du deine Shirts bei H&M für 4,50 Euro kaufen kannst..."

was meinst du damit genau

 
Antwort von GAST | 24.09.2009 - 22:06
Anderes Beispiel macht`s vielleicht verständlicher. :)

Ein Mann will ALLES wissen. Er meint`s auch gut: Aids heilen ist doch `ne tolle Sache! Eventuell führt ihn dieser Wissensdurst und Forscherdrang (auch Faust war ja Forscher) dazu, einen metaphorischen Bund mit dem Teufel einzugehen. Er könnte zum Beispiel, im Interesse von uns allen!, anfangen, sein Medikament unerlaubterweise an Menschen zu testen. Er könnte danach Bestechungsgelder von Pharmakonzernen annehmen, um seine Forschungen zu finanzieren, nachdem seine illegalen Versuche aufgeflogen sind.

Faust will verstehen, begreifen "was die Welt im Innersten zusammenhält", will mächtig werden und sein. Der Teufel (der ja nur als Metapher für das Böse, das Einfache, das Verlockende steht) bietet ihm einen Deal an: er bekommt all das im Austausch für seine Seele. Auf das Beispiel bezogen: der Aids-Forscher "verkauft" ebenfalls seine Seele, sein gutes Gewissen usw.

Die Frage in "Faust" ist letztlich auch: wie weit würdest du gehen, um etwas zu erreichen, das du unbedingt willst? Würdest du einen "Bund mit dem Teufel" eingehen? Faust erkennt am Ende (es gibt ja nicht nur einen Faust-Band von Goethe), dass er falsch gehandelt hat. Dass alles verstehen nicht möglich ist, dass alles wissen und können nicht möglich ist - und dass es darauf im Leben auch nicht ankommt. Allwissend und allmächtig zu sein macht nicht glücklich. Und das Streben danach, egal wie gut es gemeint ist (siehe Aids-Forscher), kann einen in eine sehr falsche Richtung führen. Grob und verkürzt zusammengefasst.

Verstoß melden
Hast Du eine eigene Frage an unsere Deutsch-Experten?

> Du befindest dich hier: Support-Forum - Deutsch
ÄHNLICHE FRAGEN:
BELIEBTE DOWNLOADS: