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Das Fenster-Theater (Ich-Perspektive)

Frage: Das Fenster-Theater (Ich-Perspektive)
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hi,
als hausaufgabe sollten wir die Kurzgeschichte "das Fenstertheater" in die Sicht der Frau umschreiben.
Ich würde mich freuen wenn ihr mal nach Grammatik und sonstigen Fehlern schauen könntet.
Achja und hier ist ein Link zum original Text:
http://kunstcafe.com/ganzer_text/48_0_1_0_M5/



Ich lehnte am Fenster und sah hinüber. Draußen geschah nichts Interessantes. Der Lärm der Straße drang nur schwach zu mir in den vorletzten Stock vor. Gerade als ich mich vom Fenster abwenden wollte bemerkte ich, dass der Alte gegenüber das Licht angedreht hatte. Da es noch sehr hell war wunderte ich mich darüber und blieb am Fenster stehen. Er nickte herüber und ich frage mich, ob er mich meint. Ich bewegte leicht den Kopf, woraufhin der Alte wieder nickte. ER griff sich an die Stirn und als er bemerkte, dass er keinen Hut trug verschwand er. Kurz darauf erschien er mit Hut und Mantel im Fenster. Er zog den Hut und lächelte mir zu. Dann nahm er ein weißes Tuch aus der Tasche und winkte. Er winkte immer energischer und lehnte sich dabei so weit über die Brüstung, dass ich Angst bekam er würde vornüber fallen. Aus Angst trat ich einen Schritt zurück, doch daraufhin lies er das Tuch fallen, löste seinen Schal vom Hals und ließ ihn aus dem Fenster wehen. Dabei lächelte er mir immer noch zu. Also trat ich einen weiteren Schritt zurück. Plötzlich war er den Hut ab und band den Schal als Turban um seinen Kopf. Dann kreuzte er die Arme über der Brust und verneigte sich. Immer wenn er aufsah kniff er das linke Auge zu. Dieser Anblick war wirklich amüsant und ich beobachtete ihn weiter belustigt. Doch dann sah ich auf einmal nur noch seine Beine in der Luft. Er machte einen Kopfstand. Erschrocken lief ich zum Telefon. Dieser alte Mann schien verrückt geworden zu sein. Da half nur noch eins: Ich musste die Polizei rufen. Also nahm ich rasch den Hörer in die Hand und wählte die Nummer. Schon hatte ich einen freundlichen Beamten am anderen Ende der Leitung. Aufgeregt schilderte ich ihm, dass ein alter Herr bei mir gegenüber verrückt geworden sein und ich Angst habe er könnte sich über die Brüstung stürzen. Alarmiert fragte der Polizei nur noch nach der Adresse und schon hatte er aufgehängt. Schnell eilte ich zurück zum Fenster, wo der Alte in ein Leintuch gehüllt, abwechselnd an beiden Fenstern erschien. Erleichtert nahm ich aus einiger Ferne das Martinshorn wahr und hoffte nur, dass die Polizei rechtzeitig eintreffen würde. Der alte Mann lachte jetzt, so dass sich sein Gesicht in tiefe Falten legte, streifte dann mit einer vagen Gebärde darüber, wurde ernst, schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten und warf es dann hinüber. Er muss wirklich verrückt geworden sein, dachte ich und doch fesselte mich dieses Schauspiel irgendwie. Erst als der Polizeiwagen um die Ecke bog konnte ich meinen Blick von ihm abwenden. Ich hastete aus meiner Wohnung und lief die Treppen des Hochhauses hinunter. Atemlos kam ich unten an, wo sich bereits eine Menschenmenge um den Polizeiwagen versammelt hatte. Zusammen mit den Polizisten betrat ich das Haus, und eine erregte Menschenmenge verfolgte uns. Nervös liefen ich mit den Beamten das Treppenhaus hoch. Auf den letzten Stufen blieb ich stehen und beobachtete
wie die Männer, nachdem ihr Klopfen vergeblich blieb und die Glocke allem Anschein nach nicht funktionierte, die Tür aufbrachen. Sie betraten vorsichtig die Wohnung und ich schlich neugierig hinterher. Als die Polizisten die Tür öffneten stand der alte Mann mit dem Rücken zu uns gewandt noch immer am Fenster. Ich sah dass er ein großes weißes Kissen auf dem Kopf hielt, das er immer wieder abnahm, als bedeutete er jemanden, dass er schlafen wolle. Den Teppich, den er vom Boden genommen hatte, trug er um die Schultern. Er wandte sich auch nicht um, als die Beamten schon knapp hinter ihm waren und ich sah in mein eigenes finsteres Fenster. Ich sah, dass in die Wohnung über meiner jemand Neues eingezogen sein musste. An eines der erleuchteten Zimmer war ein Gitterbett geschoben, in dem aufrecht ein kleiner Knabe stand. Auch er trug sein Kissen auf dem Kopf und die Bettdecke um die Schultern. Er sprang und winkte herüber und krähte vor Jubel. Er lachte, strich mit der Hand über das Gesicht, wurde ernst und schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten. Dann warf er es mit aller Kraft den Wachleuten ins Gesicht. Beschämt erkannte ich, dass der alte Mann nicht mir zugewinkt und zugelächelt hatte, sondern dem kleinen Knaben oberhalb meines Fensters. Ich kam mir sehr dumm vor diesen Alten für verrückt gehalten zu haben, denn er bereitete diesem Kind mit seinen Gebärden das reinste Vergnügen. Diese Situation war mir wirklich furchtbar peinlich.
Frage von HaiDelin (ehem. Mitglied) | am 02.03.2009 - 20:36


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Antwort von HaiDelin (ehem. Mitglied) | 02.03.2009 - 20:44
achja
und was ändert der Perspektivwechsel an der Kurzgeschichte? also was hat das für weine Wirkung?

ist das jetzt spannender?


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Antwort von matata | 02.03.2009 - 20:48
Ich finde die Geschichte jetzt wirklich spannender zum Lesen. Das Original kommt mir immer so trocken vor. Fehler habe ich keine gefunden.
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Antwort von HaiDelin (ehem. Mitglied) | 02.03.2009 - 21:03
habs grad selber nochmal überarbeitet:

Ich lehnte am Fenster und sah hinüber. Draußen geschah nichts Interessantes. Der Lärm der Straße drang nur schwach zu mir in den vorletzten Stock vor. Gerade als ich mich vom Fenster abwenden wollte bemerkte ich, dass der Alte gegenüber das Licht angedreht hatte. Da es noch sehr hell war wunderte ich mich darüber und blieb am Fenster stehen. Er nickte herüber und ich frage mich, ob er mich meint. Ich bewegte leicht den Kopf, woraufhin der Alte wieder nickte. Er griff sich an die Stirn und als er bemerkte, dass er keinen Hut trug verschwand er. Kurz darauf erschien er mit Hut und Mantel im Fenster. Er zog den Hut und lächelte mir zu. Dann nahm er ein weißes Tuch aus der Tasche und winkte. Er winkte immer energischer und lehnte sich dabei so weit über die Brüstung, dass ich Angst bekam er würde vornüber fallen. Um ihn nicht weiter zu Ermutigen trat ich einen Schritt zurück, doch daraufhin lies er das Tuch fallen, löste seinen Schal vom Hals und ließ ihn aus dem Fenster wehen. Dabei lächelte er mir immer noch zu. Also trat ich einen weiteren Schritt zurück. Plötzlich warf er den Hut ab und band den Schal als Turban um seinen Kopf. Dann kreuzte er die Arme über der Brust und verneigte sich. Immer wenn er aufsah kniff er das linke Auge zu. Dieser Anblick war wirklich amüsant und ich beobachtete ihn weiter belustigt. Doch dann sah ich auf einmal nur noch seine Beine in der Luft. Er machte einen Kopfstand. Erschrocken lief ich zum Telefon. Dieser alte Mann schien verrückt geworden zu sein. Da half nur noch eins: Ich musste die Polizei rufen. Also nahm ich rasch den Hörer in die Hand und wählte die Nummer. Schon hatte ich einen freundlichen Beamten am anderen Ende der Leitung. Aufgeregt schilderte ich ihm, dass ein alter Herr bei mir gegenüber verrückt geworden sein und ich Angst habe er könnte sich über die Brüstung stürzen. Alarmiert fragte der Polizist nur noch nach der Adresse und schon hatte er aufgehängt. Schnell eilte ich zurück zum Fenster, wo der Alte in ein Leintuch gehüllt, abwechselnd an beiden Fenstern erschien. Erleichtert nahm ich aus einiger Ferne das Martinshorn wahr und hoffte nur, dass die Polizei rechtzeitig eintreffen würde. Der alte Mann lachte jetzt, so dass sich sein Gesicht in tiefe Falten legte, streifte dann mit einer vagen Gebärde darüber, wurde ernst, schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten und warf es dann hinüber. Er muss wirklich verrückt geworden sein, dachte ich und doch fesselte mich dieses Schauspiel irgendwie. Erst als der Polizeiwagen um die Ecke bog konnte ich meinen Blick von ihm abwenden. Ich hastete aus meiner Wohnung und lief die Treppen des Hochhauses hinunter. Atemlos kam ich unten an, wo sich bereits eine Menschenmenge um den Polizeiwagen versammelt hatte. Zusammen mit den Polizisten betrat ich das Haus, und eine erregte Menschenmenge verfolgte uns. Nervös lief ich mit den Beamten das Treppenhaus hoch. Auf den letzten Stufen blieb ich stehen und beobachtete
wie die Männer, nachdem ihr Klopfen vergeblich blieb und die Glocke allem Anschein nach nicht funktionierte, die Tür aufbrachen. Sie betraten vorsichtig die Wohnung und ich schlich neugierig hinterher. Als die Polizisten die Tür öffneten stand der alte Mann mit dem Rücken zu uns gewandt noch immer am Fenster. Ich sah dass er ein großes weißes Kissen auf dem Kopf hielt, das er immer wieder abnahm, als bedeutete er jemanden, dass er schlafen wolle. Den Teppich, den er vom Boden genommen hatte, trug er um die Schultern. Er wandte sich auch nicht um, als die Beamten schon knapp hinter ihm waren. Ich sah hinüber in mein eigenes finsteres Fenster. Dann sah ich, dass in die Wohnung über meiner jemand Neues eingezogen sein musste. An eines der erleuchteten Zimmer war ein Gitterbett geschoben, in dem aufrecht ein kleiner Knabe stand. Auch er trug sein Kissen auf dem Kopf und die Bettdecke um die Schultern. Er sprang und winkte herüber und krähte vor Jubel. Er lachte, strich mit der Hand über das Gesicht, wurde ernst und schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten. Dann warf er es mit aller Kraft den Wachleuten ins Gesicht. Beschämt erkannte ich, dass der alte Mann nicht mir zugewinkt und zugelächelt hatte, sondern dem kleinen Knaben oberhalb meines Fensters. Ich kam mir sehr dumm vor diesen Alten für verrückt gehalten zu haben, denn er bereitete diesem Kind mit seinen Gebärden das reinste Vergnügen. Diese Situation war mir wirklich furchtbar peinlich.


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Antwort von Lucky23 (ehem. Mitglied) | 16.03.2009 - 22:08
Hi! habe gerade fast das gleiche Thema... Vielleicht könntet ihr mir auch nochmal Tipps geben bzw. einaml Korrektur lesen!?! Unser Lehrer hält sich mit Erklärungen ziemlich bedeckt. Habe einfach mal drauf los geschrieben.. Die Aufgabe war: Schreiben sie eine Interpretation zu "Das Fenster-Theater"

vielen dank schonmal!


Ilse Aichinger Das Fenster – Theater


Die 1953 erschienene Kurzgeschichte „Das Fenster – Theater“ wurde von Ilse Aichinger geschrieben. Sie handelt von einer Frau die aus ihrer Wohnung im vorletzten Stockwerk das Geschehen auf der Straße beobachtet. Sie entdeckt im Fenster gegenüber einen Mann, der scheinbar Kontakt mit ihr aufzunehmen versucht.

Die Geschichte gliedert sich in fünf Absätze und lässt sich in drei inhaltliche Abschnitte einteilen. Der erste Abschnitt beschreibt die weibliche, sensationshungrige Hauptfigur, die in der Hoffnung etwas Spannendes zu sehen aus ihrem Fenster schaut. Es ist scheinbar bereits früh am Abend jedoch noch ganz hell. Die Frau wird nicht namentlich genannt und aus der Erzählerperspektive beschrieben.

Der zweite Abschnitt beginnt mit der scheinbaren Kontaktaufnahme des alten Mannes mit der Beobachterin. Hier werden die theaterähnliche Vorstellung des Mannes und dessen Eindruck auf die Frau beschrieben. In Zeile 16 erscheint der Erzähler wie eine weitere Figur in der Geschichte, da er emotional die Aufführung des alten Mannes kommentiert. Die Frau schaut sich, im Interesse ihres wohl immer noch sehr großen Sensationshungers, vergnügt das Geschehen an. Als die körperlichen Ertüchtigungen des Mannes gegenüber jedoch nicht mehr in ihrem Sinne sind, und offensichtlich keinen Nutzen haben, sieht sie sich gezwungen, kurzerhand die Polizei zu alarmieren. Mit dem Eintreffen der selbigen endet der zweite Abschnitt.

Der dritte Abschnitt beschreibt das Eintreffen der Polizei und das Betreten der Wohnung des alten Mannes. Hier wird der Eindruck des Erzählers als aktiver Beobachter nochmals verstärkt, da er sich ein zweites Mal des Wortes „man“ bedient. In Zeile 35 bezieht sich die Erzählersicht allerdings kurzzeitig auf die Sicht der Schaulustigen. Dies wirkt in diesem Abschnitt stark auf die Atmosphäre der Geschichte und beschreibt die herrschende Spannung. Natürlich ist auch hier die Nachbarin des alten Mannes ganz vorne mit dabei. Scheinbar liegt ihr viel an der Aufklärung des merkwürdigen Verhaltens des alten Mannes. Dies lässt sich mit Hilfe der Polizei wohl am besten recherchieren. Auch die Anzahl der Sensationshungrigen in der Geschichte ist mittlerweile auf einen ganzen Tross angestiegen.

Die Geschichte muss in der Winterzeit spielen, denn die Handlung baut chronologisch aufeinander auf und hat keinerlei Zeitsprünge. Dennoch ist es beim Eindringen der Polizisten in die Wohnung draußen bereits finster. Die Zeit die inzwischen vergangen sein muss kann allerdings kaum länger als 15 Minuten betragen. Dieser Sachverhalt wirkt zwar etwas unschlüssig, sorgt beim Betreten der Wohnung aber nochmals für Spannung. Schließlich endet der Abschnitt mit der langsamen Hinleitung und dem Auflösen des Missverständnisses der weiblichen Hausbewohnerin. In ihrem Sensationshunger hat sie fälschlicher Weise eine Kommunikation zweier Personen auf sich bezogen und diese aus Unverständnis und Unwissenheit gestört.

Die Geschichte zeigt, dass der Sensationshunger in unserer Gesellschaft stark vertreten ist. Die Frau an ihrem Fenster fühlt sich von dem alten Mann angesprochen und verantwortlich das merkwürdige Verhalten aufklären zu lassen. Es entspricht ja offensichtlich nicht der Norm. Meiner Meinung nach nimmt sich jeder Einzelne (zu) wichtig und beansprucht persönliche Aufklärung über Sachverhalte die ihm tagtäglich begegnen. Auch wenn diese ihn gar nichts angehen und daran eigentlich nur fremde Menschen beteiligt sind. Oder auch gerade deswegen. Wichtig ist hier nur das anschließende Kommentieren des Beobachteten und dem Austausch mit anderen über das Ereignis. Doch man sollte schon ALLES mitbekommen, auch wenn man beispielsweise Gefahr läuft Hilfskräften bei einer Rettungsaktion im Wege zu stehen. Man könnte ja etwas verpassen – eine SENSATION. Denn dabei sein ist alles, nur nicht (aktiv) mittendrin!


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Antwort von matata | 17.03.2009 - 01:06
Die 1953 erschienene Kurzgeschichte „Das Fenster – Theater“ wurde von Ilse Aichinger geschrieben. Sie handelt von einer Frau, die aus ihrer Wohnung im zweitobersten Stockwerk das Geschehen auf der Straße beobachtet. Sie entdeckt im Fenster gegenüber einen Mann, der scheinbar Kontakt mit ihr aufzunehmen versucht.

Die Geschichte gliedert sich in fünf Absätze und lässt sich in drei inhaltliche Abschnitte einteilen. Der erste Abschnitt beschreibt die weibliche, sensationshungrige Hauptfigur, die in der Hoffnung etwas Spannendes zu sehen, aus ihrem Fenster schaut. Es ist scheinbar bereits früh am Abend, jedoch noch ganz hell. Die Frau wird nicht namentlich genannt und aus der Erzählerperspektive beschrieben.

Der zweite Abschnitt beginnt mit der scheinbaren Kontaktaufnahme des alten Mannes mit der Beobachterin. Hier werden die theaterähnliche Vorstellung des Mannes und deren Eindruck auf die Frau beschrieben. In Zeile 16 erscheint der Erzähler wie eine weitere Figur in der Geschichte, da er emotional die Aufführung des alten Mannes kommentiert. Die Frau schaut sich, im Interesse ihres wohl immer noch sehr großen Sensationshungers, vergnügt das Geschehen an. Als die körperlichen Ertüchtigungen des Mannes gegenüber jedoch nicht mehr in ihrem Sinne sind und offensichtlich keinen Nutzen haben, sieht sie sich gezwungen, kurzerhand die Polizei zu alarmieren. Mit dem Eintreffen derselbigen endet der zweite Abschnitt.

Der dritte Abschnitt beschreibt das Eintreffen der Polizei und das Betreten der Wohnung des alten Mannes. Hier wird der Eindruck des Erzählers als aktiver Beobachter nochmals verstärkt, da er sich ein zweites Mal des Wortes „man“ bedient. In Zeile 35 bezieht sich die Erzählersicht allerdings kurzzeitig auf die Sicht der Schaulustigen. Das wirkt in diesem Abschnitt stark auf die Atmosphäre der Geschichte und beschreibt die herrschende Spannung. Natürlich ist auch hier die Nachbarin des alten Mannes ganz vorne mit dabei. Scheinbar liegt ihr viel an der Aufklärung des merkwürdigen Verhaltens des alten Mannes. Dieses lässt sich mit Hilfe der Polizei wohl am besten recherchieren. Auch die Anzahl der Sensationshungrigen in der Geschichte ist mittlerweile auf einen ganzen Tross angestiegen.

Die Geschichte muss in der Winterzeit spielen, denn die Handlung ist chronologisch aufgebaut und hat keinerlei Zeitsprünge. Dennoch ist es beim Eindringen der Polizisten in die Wohnung draußen bereits finster. Die Zeit, die inzwischen vergangen sein muss kann allerdings kaum länger als 15 Minuten betragen. Dieser Sachverhalt wirkt zwar etwas unschlüssig, sorgt beim Betreten der Wohnung aber nochmals für Spannung. Schließlich endet der Abschnitt mit der langsamen Hinleitung und dem Auflösen des Missverständnisses der weiblichen Hausbewohnerin. In ihrem Sensationshunger hat sie fälschlicher Weise eine Kommunikation zwischen dem Mann und einer dritten Personen auf sich bezogen und diese aus Unverständnis und Unwissenheit gestört.

Die Geschichte zeigt, dass der Sensationshunger in unserer Gesellschaft immer gross ist. Die Frau an ihrem Fenster fühlt sich vom alten Mann angesprochen und verantwortlich dafür, sein merkwürdiges Verhalten aufklären zu lassen. Es entspricht ja offensichtlich nicht der Norm. Meiner Meinung nach nimmt sich jeder Einzelne (zu) wichtig und beansprucht persönliche Aufklärung über Sachverhalte, die ihm tagtäglich begegnen,auch wenn diese ihn gar nichts angehen und daran eigentlich ihm fremde Menschen beteiligt sind - oder vielleicht auch gerade deswegen. Wichtig ist hier nur das anschließende Kommentieren des Beobachteten und der Austausch mit anderen über das Ereignis. Doch man sollte schon ALLES mitbekommen, auch wenn man beispielsweise Gefahr läuft, Hilfskräften bei einer Rettungsaktion im Wege zu stehen. Man könnte ja etwas verpassen – eine SENSATION. Denn dabei sein ist alles, nur nicht (aktiv) mittendrin!
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