Gedichtanalyse Deutsch HILFE !

wie ist die gedichtanalyse?

würde mich freuen wenn ihr weiter helfen könnt! dankee...


Nah bei der Boutique (1977)

Der Mann, betrunken auf dem Trottoir1
an einem Nachmittag im März,
macht die Leute hilflos, hilflos
wie er ist, um hochzukommen, er fällt
zurück und wieder auf den Stein.

Vier, fünf Leute stehen herum,
jeder wortlos und für sich,
ein Mann mit nassgekämmten Haaren
tritt aus der Griechenbar, zieht
an seiner Zigarette und sieht her.

Er wartet: Die Leute warten darauf,
dass jemand kommt in Uniform und hilft
und sie von diesem Bild befreit,
das sie beklommen macht und hart,
dann taucht der Stadtbus auf.

Der Mann, er bleibt zurück,
elend in der Mittagssonne, nah
bei der Boutique, wo sich die junge Frau
in Fenster beugt und das glitzernde
Jackett aus seinen Augen nimmt.

Jürgen Theobaldy



Die Analyse:

In dem Gedicht „Nah bei der Boutique“ von Jürgen Theobaldy aus dem Jahr 1977 geht es um einen hilflosen Mann der betrunken ist und von vielen verschiedenen Leuten in seiner Nähe keine Hilfe bekommt.

Ein hilfloser Mann hält sich an einem Nachmittag im März auf dem Bürgersteig in der Nähe von einer Boutique auf. Er ist betrunken und schafft es nicht wieder aufzustehen. Viele Leute stehen um ihn herum und helfen ihm nicht, dann kommt ein Mann mit nassgekämmten Haaren und an einer Zigarette ziehend von einer Griechenbar und tritt hinzu. Er stellt sich zu den Leuten und alle warten dann bis jemand in einer Uniform zum Helfen kommt. Doch niemand erscheint, sogar der Stadtbus taucht schon auf und plötzlich sind alle verschwunden. Der Mann bleibt elend und allein in der Mittagssonne liegen. Als er schließlich zum Schaufenster der Boutique schaut wird er ein letztes Mal gedemütigt, weil eine junge Frau ein glitzerndes Jackett aus seinen Augen nimmt.

Ich finde es zwar verständlich, dass man nicht gerne hilflosen Betrunkenen die irgendwo herumliegen hilft. Aber in diesem Fall hätten ihm die anderen Leute doch helfen müssen, weil die Leute gesehen haben, dass er nicht mehr aufstehen konnte. Außerdem ist es echt dreist von dem Mann aus der Griechenbar, dass er sich einfach dazustellt und in Ruhe seine Zigarette raucht. Zuletzt wird ihm von einer jungen Frau aus einer Boutique auch noch der letzte Glanz aus dem Gesicht genommen. All diese Personen haben sich einfach falsch benommen, sie hätten dem Mann selbsthelfen müssen oder zumindest die Polizei oder einen Krankenwagen rufen müssen.