Gedichtanalyse "Ebenbild unseres Lebens" von Andreas Gryphius
Gedichtinterpretation
Das Gedicht "Ebenbild unseres Lebens. Auf das gewöhnliche Königspiel" von Andreas Gryphius entstand um 1650 und stammt somit aus der Zeit des Barocks (1600-1720). Das Gedicht besitzt 4 Strophen und 14 Verse. Die erste und zweite Strophe, welche jeweils ein Quartett darstellen, zeigen einen umarmenden Reim. Die Strophen drei und vier, stellen ein Terzett dar und zeigen einen Schweifreim, was folglich auf ein Sonett hinweist.
Gryphius schreibt in seinem Gedicht über die Vergänglichkeit und über das Denken an den Tod, welches er auf das Leben der Menschen bezieht. Dies ist typisch für die Zeit im Barock und weist auch historisch darauf hin, wie die Menschen während des 30-jährigen Krieg lebten.
Die erste Strophe beginnt direkt mit einem Vergleich zwischen dem Menschen und dem Spiel " Der Mensch, das Spiel der Zeit". Hier vergleicht der Autor das Leben des Menschen mit einem Spiel. Da sowohl das Menschenleben, als auch das Spiel eine Zeitbegrenzung hat, weist dieses auf die Vergänglichkeit hin. Das Spiel unterscheidet sich insofern von dem Leben, dass bei einem Spiel die Möglichkeit besteht, zu gewinnen oder zu verlieren. Ein Mensch kann sein Leben nie gewinnen, denn jedes Leben führt zum Tod. Der Memento Mori- Gedanke zeigt sich hier auch, und weist auch auf ein Werk aus dem Barock hin. Im zweiten Vers wird die Vergänglichkeit des Lebens wieder verdeutlicht, denn es heißt " Im Schauplatz dieser Welt, er sitzt und doch nicht feste". Dies bedeutet das der Mensch ein Platz auf der Welt hat, doch das der nicht für ewig ist (.. er sitzt und doch nicht feste..) In Vers drei bis vier gibt es eine Verstärkung von Wörtern, die durch eine Anapher unterstützt wird "Der steigt und jener fällt, der suchet die Paläste. Und der ein schlechtes Dach, der herrscht und jener webt". Durch aufeinanderfolgende identische Satzanfänge, in diesem Falle "der" wird die Wirkung der Wörter beziehungsweise des Satzes erhöht. Die Antithese in Vers drei und vier "Paläste" und "schlechtes Dach" zeigt den Kontrast zwischen diesen Wörtern und somit auch den Kontrast zwischen den zu der Zeit lebenden Menschen, denn hier werden die Gewinner und die Verlierer des Spieles "Das Leben" dargestellt.
Die dritte Strophe zeigt, dass nach dem Tod wieder alle Menschen gleich sind, egal wie alt oder jung sie sind oder wie arm oder reich sie sind. Doch während des Lebens unterscheiden sich die Menschen "Wir sind zwar gleich am Fleisch, doch nicht vom gleichem Stande, Der trägt ein Purpurkleid und jener gräbt im Sande". Dies unterstützt wieder die sozialen Unterschiede zwischen den Menschen. Dass das Leben doch wieder vergänglich ist zeigt Vers 4 "...der Tod uns gleich macht". Allerdings unterstützt dieser Vers auch, dass der Tod die Menschen wieder gleich macht.
Die vierte Strophe offenbart wieder, dass der Tod alle Menschen begleitet. In dem ersten Vers wird ein Oxymoron gezeigt "ernste Spiel", da ein Spiel größtenteils nicht ernst ist und Spaß machen sollte, wird somit das Spiel mit dem Adjektiv "ernst" entgegengesetzt. Wieder wird das Leben mit einem Spiel verglichen "Spielt denn dies ernste Spiel..". Mit der Akkumulation in Vers 4 "Kron, Weisheit Stärk und Gut" werden die Reichtümer aufgezählt und somit verstärkt. Auch in dieser Strophe wird wieder verdeutlicht, dass alle Menschen nach dem Tod gleich sind "wenn man von dem Bankett des Lebens scheidet, Kron, Weisheit Stärk und Gut sei ein geborgter Pracht".
Mit seinem Gedicht "Ebenbild unseres Lebens. Auf das gewöhnliche Königspiel" macht Andreas Gryphius sehr deutlich, dass das Leben vergänglich ist und nicht für ewig. Dies weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um ein Werk aus dem Barock handelt. Dass sich die Menschen im sozialen Umfeld unterschieden, macht er klar, indem er immer wieder darauf zurück kommt, dass sie erst nach dem Tod gleich sind.
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In diesem Dokument handelt es sich um eine Gedichtanalyse des Gedichtes "Ebenbild unseres Lebens" von Andreas Gryphius. (846 Wörter)
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