Sebastian 23 - Schwerkraft und Leichtsinn - Gedichtanalyse
Sebastian 23: Schwerkraft und Leichtsinn - Thema: Gedichtanalyse und Poetry Slams
Aufgaben:
Aufgabe 1): Erläutern Sie die Regeln eines Poetry Slams.
Aufgabe 2): Analysieren Sie die auffälligsten formalen, sprachlichen und inhaltlichen Aspekte des vorliegenden Textes von Sebastian 23. Setzen Sie Ihre Untersuchungsergebnisse in Beziehung zu den im Titel gegenübergestellten Begriffen "Schwerkraft" und "Leichtsinn".
Denken Sie daran, Ihre Analyse in Einleitung, Hauptteil und Schluss zu gliedern.
Aufgabe 1)
Ein Poetry Slam ist ein Wettstreit zwischen Dichtern, bei dem jeder mit einem selbstgeschriebenen Gedicht teilnehmen darf. Der Vortrag darf nicht aus reinem Gesang bestehen, kann jedoch einzelne gesangliche Passagen enthalten. Die Vortragsdauer ist für jeden Teilnehmer auf eine gewisse Zeit beschränkt, meist sind es fünf Minuten. Während des Vortrags dürfen keine Requisiten oder Kostüme verwendet werden, der Slam-Text muss also allein mit Hilfe von Intonation, Gestik sowie Mimik zum Ausdruck gebracht werden. Am Ende hängt es davon ab, wer den meisten Applaus des Publikums bekommt, indem dessen Lautstärkepegel im Raum gemessen wird. Der Teilnehmer, der den lautesten Applaus erhält, gewinnt also den Wettstreit und somit auch den Preis.
Aufgabe 2)
Das Gedicht "Schwerkraft und Leichtsinn", dargestellt als Slam-Text, geschrieben von Sebastian 23, wurde im Jahr 2011 in seinem gleichnamigen Buch veröffentlicht. Es thematisiert den Ausbruch aus dem Ernst des Lebens in eine freie Welt.
Das lyrische Ich erzählt, dass es seine Welt gerne verändern würde und dass viele Leute das Leben zu ernst nehmen. Es würde gerne einfach abheben und Dinge tun, wie mit den Adlern zu kreisen.
Das Gedicht umfasst 21 Strophen. Schon auf den ersten Blick kann man erkennen, dass jede Strophe jedoch eine unterschiedliche Anzahl an Versen hat, was verdeutlicht, dass das lyrische Ich sich nicht an die Regeln halten und aus seinem eintönigen Alltag entfliehen möchte.
Der Autor verwendet Umgangs- bzw. Vulgärsprache, zum Beispiel "saufen" (V. 7) und "scheißen" (V. 92).
Direkt von Vers Eins zu Zwei befindet sich ein Enjambement.
Im sechsten und siebten Vers vergleicht das lyrische Ich sich mit einem Regenbogen. "Und ich wünschte ich wäre wie Regenbogen". Es zeigt, dass es gerne das tun würde, wozu es gerade Lust hat, und nicht das, was andere ihm vorschreiben (vgl. V. 8).
"Als wäre ihr ganzes verfluchtes Leben ein Wartezimmer" (V. 79f). Hier liegt ein Vergleich über das Leben der anderen Leute mit einem Wartezimmer vor. Er soll zeigen, wie sehr die Leute darauf warten, dass etwas in ihrem Leben geschieht, statt selber für Abwechslung zu sorgen. Dies würde dadurch bestätigt werden, dass das lyrische Ich in Vers 75 bis 76 sagt, dass zu viele an Konsolencontrollern kleben, weil sie sich die Realität nicht mehr zutrauen.
Außerdem stellt es den Vergleich an, dass "Gitterstäbe zu Boden rieseln wie Juli-Schnee" (V. 82f). Gleichzeitig ist "Juli-Schnee" aber auch ein Neologismus, welcher außerdem als Metapher für Regen verwendet wird, weil es im Juli warm ist und das Wasser dort flüssig und nicht gefroren ist. Es soll verdeutlichen, wie schnell diese Gitterstäbe zu Boden fallen und sie sehr das lyrische Ich endlich etwas in seinem Leben verändern möchte.
Noch in der gleichen Strophe befinden sich weitere Vergleiche. Das lyrische Ich reiht sie auf, wodurch Anaphern entstehen. Es sagt, dass es abhebe "wie Phönix aus der Asche, wie der Geist aus der Flasche, wie ein Ass aus seiner Tasche" (V. 84-87). Es stellt das Abheben also als etwas völlig Normales dar, was passiert, wenn man Abwechslung in sein Leben bringt.
In Vers Neun bis Elf liegt eine Personifikation vor. Der Autor verleiht den "Wolkenbrüchen" und "Sonnenstrahlen" die Fähigkeit, "Malen nach Zahlen" zu spielen und "mit illegalen Farben zu dealen". Dies macht deutlich, dass das lyrische Ich gerne in einer schöneren und bunteren Welt leben würde, in der alles möglich ist, aber auch, wo man so etwas wie Drogen nicht kennt und stattdessen mit Farben dealt.
Außerdem findet man in Vers 15 eine Metapher: "Will die Regeln biegen, bis sie beinah brechen". Diese soll verdeutlichen, dass Regeln für das lyrische Ich keine Rolle spielen und es alles dafür tun würde, die Leute aus ihrem Alltag zu holen, indem es sie verunsichert.
"Ich tanze Regentanz und bete gleichzeitig die Sonne an" (V. 104f). Dies ist eine Metapher, aber auch gleichzeitig ein Paradoxon, welches zeigt, dass das lyrische Ich nicht so wie die Anderen sein will, die sich auf etwas Bestimmtes festlegen und dann dabei bleiben.
Es zitiert außerdem Peter Licht in der ersten Strophe (vgl. V. 1-4) und kritisiert die Leute, die zu sehr an ihrem Alltag und an Regeln festhalten, weshalb sie es nicht wagen, einmal etwas Neues auszuprobieren (vgl. V. 75f).
Am Ende des Gedichtes wiederholt das lyrische Ich noch einmal, was es am Anfang gesagt hat: "Die Schwerkraft wird überbewertet" (V. 1f und V. 112f). Dies verleiht der Aussage einen Nachdruck und rundet den Text noch einmal ab. Es ist also sozusagen der Rahmen um das Ganze, in welchem er seine Ideen, Wünsche und Beobachtungen vorstellt und seine Ängste und Befürchtungen offenlegt.
Die Intention des Autors ist, jeden zum Nachdenken anzuregen, was er eigentlich aus seinem Leben machen möchte und ob nicht Veränderungen helfen würden, etwas Besonderes aus diesem zu machen.
Schnell kann man eine Verbindung vom Inhalt zum Titel herstellen, welcher auf der einen Seite durch die Schwerkraft den Ernst des Lebens darstellt, aber andererseits auch zeigt, dass man das Leben in gewissen Lebenslagen nicht zu ernst nehmen sollte und ein wenig Leichtsinn dafür von großer Bedeutung ist, da er zum Beispiel hilft, über manche ernste und ausweglose Situationen lachen zu können.
Note: 1
Klasse: 10 / EF
Inhalt
Sebastian 23: Schwerkraft und Leichtsinn
Thema: Gedichtanalyse und Poetry Slams
Schwerpunkte: Gedichtanalyse, Regeln eines Poetry-Slams (946 Wörter)
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Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
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