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"Warum ich nicht Schach spiele" von Joseph v. Westphalen

Frage: "Warum ich nicht Schach spiele" von Joseph v. Westphalen
(13 Antworten)

 
Heyho


ich suche einen Erwartungshorizont oder Ähnliches für diesen Text.

"Warum ich nicht Schach spiele"



Es war ne Aufgabe aus dem Grundkurs aus Mecklenbueg-Vorpommern (1999)


Kann mir hierbei einer helfen?!
GAST stellte diese Frage am 30.09.2008 - 20:45


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Antwort von matata | 30.09.2008 - 20:49
- Weil ich es ein stures Spiel finde
- weil ich es langweilig finde,
3 Stunden da zu sitzen und dann doch zu verlieren

Ich bringe den Kleinen zwar Schach gerne bei, spiele aber selber nicht mehr gerne.

Ich spiele auch nicht Golf, wieso sollte ich dann Schach spielen^^
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team

 
Antwort von GAST | 30.09.2008 - 20:50
"Weil ich es nicht kann."

(Ich kanns übrigens einigermaßen.)

 
Antwort von GAST | 30.09.2008 - 20:52
Die Aufgabe dazu war:

Untersuchen die denn Gedankengang unter inhaltlichen und formalen Aspekten.

Wie gesagt, zu jedem ABI gibts doch nen Erwartungshorizont...nur finde i keinen.


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 30.09.2008 - 20:55
poste den text doch einfach mal

 
Antwort von GAST | 30.09.2008 - 21:06
[...] Schach wird für ein stilles und intelligentes Spiel gehalten, ein Spiel für scharfe Denker, für
Leute mit Kopf, für Rechner, die sich nicht auf ihr Glück verlassen. Vor Schach haben sogar
Gangster Respekt.
Das hohe und ungetrübte Ansehen des Schachspiels ist mir schon immer auf die Nerven gegan-
5 gen. Eine Sache, die keine Feinde hat, muß ihre Haken haben. Feinde hat Schach deswegen
nicht, weil es den Ruf eines Intelligenz-Spiels hat. Wer also etwas gegen Schach sagt, der erhebt
seine Stimme gegen die Intelligenz, und das ist unklug. Wer schlecht Schach spielt, zweifelt nie
am Schachspiel, sondern immer an sich selbst. Dies ist das Perfide am Schach und mein erster
Einwand: daß es als ein Meßinstrument des Denkvermögens angesehen wird. Der miserable
10 Schachspieler muß sich für einen geistigen Schwächling halten.
Aus mir spricht gereifte Erfahrung. Die wenigen Partien, die ich jemals spielte, quälten mich, ob
ich gewann oder verlor. Ich bekam Kopfschmerzen, Magenzwicken, Ohrensausen und nervöse
Beine. Nach jedem Spiel war mir übel. Dies alles hielt ich, mit einiger Trauer, für Symptome
meiner überforderten Intelligenz. Offenbar war ich doch nicht der klare Denker, für den ich mich
15 gehalten hatte. Das Schachspiel hatte mir meine Grenzen gezeigt.
Inzwischen weiß ich längst, daß nur der Ekel mir solche Pein verursachte. Denn das edle Brettspiel
hat durchaus seine widerwärtigen Züge. Unter dem Deckmantel des logischen Denkens
wird auf den 64 Feldern eine gräßliche Schlacht geschlagen. Es werden Fallen gestellt, es wird
umzingelt, belagert, verfolgt; es gibt Angriff und Rückzug, es werden - eine besonders
20 verräterische Formulierung - Figuren «geopfert», bevorzugt Bauern; es wird immer mehr in die
Enge getrieben, es wird gedroht, gemetzelt; es gibt immer mehr Tote und schließlich muß sich
einer der beiden befeindeten Könige ergeben, oder er wird matt gesetzt.
Das Schachspiel ist auf nichts als auf die Vernichtung des Gegners ausgerichtet. Es schließt unbarmherzig
den glücklichen Zufall aus, der einem im Leben gelegentlich weiterhilft. Nur die
25 Fehler des Gegners helfen einem weiter. Es ist ein Spiel ohne Gnade, ohne Charme, ohne Witz.
[...]
Die schönsten Elfenbeinfiguren und die raffiniertesten Züge können nicht darüber hinwegtäuschen,
daß Schach ein brutales Killerspiel ist, der vornehme Vorgänger der Computer-Video-
Spiele, an denen auf den Bildschirm glotzende Halbwüchsige irgendwelche Feinde bekämpfen.
30 Überhaupt ist die Verbindung von Schach und Computer nicht von ungefähr. Denn die vertrottelte
Logik des Schachspiels, die nichts als den Sieg durch ein dauerndes Vermeiden von allen
nur möglichen Fehlern im Sinn hat, ist auch die dem Computer eingebleute Denkweise. Daher
hat sich der Schachcomputer in jüngster Zeit auch zum Trainingspartner des leidenschaftlichen
Schachspielers entwickelt. Ihm kann es jetzt der Denkstratege am Brett zeigen, daß er immer
35 noch der Bessere ist.
Denn ständig will der Schachspieler besser sein. Das hat er mit den Fußballspielern gemeinsam,
aber die lehne ich auch ab. Ich lehne überhaupt alle Spiele ab, wo man gewinnt und verliert, und
besonders solche, wo man Weltmeister werden kann. Das Gestrampel um den Sieg kann ich
nicht normal finden.
40 Da wird herausgefordert, da werden Titel verteidigt, da geht es ja zu wie im richtigen Leben.
Wenn ich spiele, dann möchte ich mich vom Leben erholen. Das Schach aber wiederholt nur den
Irrsinn der Weltgeschichte auf einem kleinen Brett. Man strengt sein Hirn ausschließlich dazu an,
den Gegner möglichst schnell auszurotten, und man hat die Partie auch dann gewonnen, wenn
das eigene Heer weitgehend abgeschlachtet ist. Allein der König, dieses unbewegliche
45 Monstrum, muß geschützt werden.
Abitur 1999 Deutsch Gk Seite 5
Natürlich begreifen die Schachspieler ihr Gemetzel nicht als traurige Parabel der Völkerschlachten,
sondern als vergnüglichen Denksport. Man runzelt die Stirn wie ein Generalstäbler und zieht
dabei an seiner Pfeife. Man übt seinen Geist. Man ist stolz auf seine überaus sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
[...]


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Antwort von stevi2004 (ehem. Mitglied) | 30.09.2008 - 21:37
aaaaalso.. habe zwar die abituraufgabe, aber noch nicht die lösung. ich suche =) aber für` s erste:

http://www.bildungsserver-mv.de/cms-pruefung-cmd.aspx?Jahr=&Fach=&Art=Abitur


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Antwort von stevi2004 (ehem. Mitglied) | 30.09.2008 - 21:39
http://www.bildungsserver-mv.de/cms-pruefung-cmd.aspx?Jahr=&Fach=&Art=Abitur


musste vielleicht mal mitsuchen :D


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Antwort von stevi2004 (ehem. Mitglied) | 30.09.2008 - 21:44
mhh sorry den erwartungshorizont finde ich nicht :(

 
Antwort von GAST | 01.10.2008 - 12:44
Zitat:
Ich bringe den Kleinen zwar Schach gerne bei, spiele aber selber nicht mehr gerne.


Hi matata!

Schach ist traditionell ein Spiel für Zwei. Man braucht einen geeigneten Partner, der ungefähr gleich gut spielt, sonst wird es langweilig.

Wie wäre es denn mit einer Katze? So ein Tier braucht viel Zuneigung, man ist nicht mehr so alleine und man müsste nicht mehr die ganze Zeit in der virtuellen Welt verbringen.


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Antwort von Double-T | 01.10.2008 - 13:15
Zitat:
Die schönsten Elfenbeinfiguren und die raffiniertesten Züge können nicht darüber hinwegtäuschen, daß Schach ein brutales Killerspiel ist,[...]

Göttlich..!
Der Mensch hat Sorgen...



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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 01.10.2008 - 20:55
http://www.bildungsserver-mv.de/download/abitur/abi-99-dt-gk.pdf

das ist es!
aufgabe nr 3

Joseph von Westphalen: Warum ich nicht Schach spiele
Stellen Sie den Gedankengang des Textes unter inhaltlichem und formalem Aspekt dar!
Erörtern Sie die Positionen des Autors und setzen Sie sich exemplarisch damit auseinander!


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Antwort von stevi2004 (ehem. Mitglied) | 02.10.2008 - 20:54
den link habe ich schon hier reingesetzt.. ;-) war nur kein erwartungshorizont bei...

 
Antwort von GAST | 13.10.2008 - 21:52
Danke Leute für eure Mühe!

Leider nicht das, was ich gesucht hab`.

Trotzdem vielen Dank.

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