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Referat: Dramentheorie Friedrich Schillers am Beispiel "Maria Stuart"

Alles zu Werke

Klassik: Friedrich Schiller Maria Stuart und andere Schriften


Die ästhetische Erziehung des Menschen


Um den Menschen aus dem leidenden, sinnlichen Zustand hin zum tätigen, denkenden Zustand zu führen, bedarf es eines mittleren Zustandes, der ästhetischen Freiheit.
Des Menschen physischer Zustand wird veredelt, er ist nicht mehr nur passiv bestimmt sonder hat auch die aktive Bestimmung in sich. Der Mensch wird innerhalb der gegebenen sinnlichen Schranken eine Selbstständigkeit der Vernunft erfahren. Der schritt vom ästhetischen Zustand zum tätigen Zustand ist ungleich kleiner als vom leidenden zum ästhetischen. Der Mensch wird allgemein gültige urteilen und handeln, sobald er es nur will. Er braucht dazu nur wichtige Anlässe.
Der Schritt des Menschen von der rohen Materie, vom blinden Leben zur Schönheit und Form soll die Natur ihm erleichtern. Von der Schönheit aber zu Wahrheit und Pflicht brauch es nichts als eine Aufforderung.

Über das Pathetische und Über die Tragische Kunst


Das Drama soll nicht eine wirklichkeitsgetreue Abbildung der Geschichte sein. Sie soll sich also nicht als historische sonder al poetische Wahrheit verstehen. Die poetische Wahrheit besteht darin, dass etwas geschehen hätte können, das also die Möglichkeit dafür vorhanden gewesen wäre.
Die Tragödie hat den Zweck, Mitleid zu erregen, den Zuschauer zu rühren und an der Rührung zu ergötzen. Der Schriftsteller ist frei, die Wirklichkeit für diese Zwecke zu bearbeiten. Die Tragödie soll Nachahmung einer Handlung sein, welche Menschen im Zustand des Leidens zeigt. Nur so kann sie den gewünschten Zweck erfüllen.
Nun sind es aber nur sinnlich-moralische Menschen, die unser Mitleid erregen. Menschen, die sich von jedweder Sittlichkeit lossprechen, also zutiefst verkommen sind und solche, die sich der Sinnlichkeit entzogen haben und sich der reinen Intelligenz nähern, sind ungeeignet. Erstere sind zwar eines fürchterlichen Grades von Leiden fähig, der fehlenden Sittlichkeit wegen aber hilflos und von einer absoluten Untätigkeit der Vernunft gezeichnet. Das Resultat ist das Abwenden mit Abscheu und Unwillen des Lesers von diesen Wesen. Die Intelligenzbestien sind aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Vergeistigung gar nicht mehr des Leidens fähig.
Deshalb ist den gemischten Charakteren den Vorzug zu geben. Das Heldenideal liegt zwischen dem ganz Verwerflichen und dem Vollkommenen (Maria Stuart)

Brief an den Herzog


Die Gesellschaft war noch nicht bereit für eine Reform. Sie hat tierische Gewalt angewandt und ist weit entfernt von einer menschlichen Freiheit. Die Vernunft, das heisst die Theorien waren bereits da, nur hat die Umsetzung in die Praxis, in das Gefühl der Menschen nicht funktioniert. Die Menschen sind die gleichen geblieben. Die Hauptlaster sind die Verwilderung und die Erschlaffung, die tiefsten Zustände des Menschendaseins. Wobei die Erschlaffung oder auch Trägheit des bereits aufgeklärten Menschen verwerflicher ist als die Verwilderung des sinnlichen, noch nicht aufgeklärten Menschen. Nur der sittliche Charakter ist der Freiheit würdig; auf ihm aufbauend kann Kultur erst entstehen.
Man kann dem Bürger erst eine Verfassung geben, wenn er reif dafür ist, also eine bestimmte Art Bürger/Mensch geschaffen wurde. Da aber keine Verfassung ohne die Gesinnung der Bürger entstehen kann, ist zu versuchen den Charakter ohne die Hilfe des Staates zu formen.
Allgemein ist nur durch die Berichtigung der Begriffe, also durch die verstandesmässige Aufklärung durch die philosophische Kultur, und durch die Reinigung der Gefühle durch die ästhetische Kultur auf den Charakter einzuwirken. Wobei das erstere schon zur Genüge getan worden ist, sein nun das Hauptaugenmerk auf die Veredelung der Gefühle und die sittliche Reinigung des Willens zu richten.
Hierbei soll wie schon gesagt die ästhetische Kunst (z.B. Theaterstücke wie Maria Stuart) agieren, indem sie dem Menschen hohe sittliche Ideale gibt und so einem Zerfall zur lediglichen Nachahmung des Zeitgeistes verbeugt.

Das Lied von der Glocke


Im Lied von der Glocke, ein ellenlanges Gedicht, entwirft Schiller eine Gesellschaft, wie sie ihm richtig erscheint. Er erschafft damit bürgerliche Ideale, die bis ins 20. Jahrhundert Gültigkeit besitzen sollten. Das Leben der Menschen ist in verschiedene inhaltliche Abschnitte gegliedert: Die Jugend (Geburt bis erste Liebe), die Beziehung zwischen Mann und Frau (Heirat, Liebe, Familie), die Aufgabenbereiche von Frau und Mann (Haushalt bzw. Feldarbeit), die Machtlosigkeit des Menschen gegenüber den Naturgewalten, der Tod und die Begrenztheit, das Leben auf dem Land, das Leben als Bürger bzw. in der Stadt und die Absage an gewalttätige Lösungen (Wo rohe Kräfte sinnlos walten)
Er beschreibt darin das Entstehen einer Glocke. Die vom Meister, bzw. vom Künstler geschaffene Glocke steht für Beständigkeit. Kunstwerke formen die Gesellschaft und halten sie zusammen. Dies ist die Aufgabe des Künstlers (siehe auch andere Abschnitte)

Maria Stuart


Schiller bearbeitet den Stoff der Maria Stuart. Elisabeth ist ein illegitimes Kind Heinrichs VIII. Maria aber die legitime Urenkelin und könnte demnach Anspruch auf den Thron erheben. Diese Situation wird im Vertrag von Edinburhg zu gunsten Elisabeths geregelt. In Wirklichkeit erkennt Maria diesen Vertrag nicht an, im Stück tut sie es aber. Ihre Verurteilung beruht auf einem Gesetz, dass einen Anschlag auf die Königin oder die Anstiftung dazu mit dem Gedanken selber auf den Thron zu steigen, mit dem Tod bestraft.

Maria Stuart ist auf Schloss Fotheringhay gefangen, mit ihrer Dienerin Kennedy. Bewacht wird sie von Paulet. Man erfährt, dass Maria ihren Mann hat umbringen lassen. Mortimer, der Neffe Paulets, gibt sich als Freund zu erkennen. Maria gibt ihm den Auftrag, sich an Leicester, ihren Freund am englischen Hofe, zu wenden. Maria ist von Richtern verurteilt worden, sie bestreitet aber die Rechtmässigkeit des Gerichtes. Nur Elisabeth könne sie zum Tode verurteilen. Burleigh, der Berater der Königin, ist von der Notwendigkeit Marias Hinrichtung überzeugt, würde sie auch heimlich ermorden lassen.

Am Hof wird über die Hinrichtung Marias diskutiert. Elisabeth möchte nicht den Richtspruch fällen. Burleigh ist voll dafür, Talbot voll dagegen. Maria wünscht ein Treffen. Leicester drängt auch dazu, er ist in Maria verliebt aber mit Elisabeth vertraut. Er täuscht sie extrem.
Mortimer spielt Elisabeth vor, Maria für sie umzubringen. Mortimer und Leicester geben sich einander zu erkennen. Schlussendlich stimmt Elisabeth einer Hinrichtung Marias zu.
Die beiden Damen treffen sich im Park von Fotheringhay. Maria unterwirf sich Elisabeth zuerst. Ihr Stolz überwiegt aber und sie verkracht sich total mir ihr. Sie ist sich der Rettung sicher während Kennedy befürchtet, dass dies ihr Todesurteil gewesen sei. Mortimer will Maria mit eine gewaltvollen Aktion befreien, Maria ist bestürzt. Es wird klar, dass er sie besitzen will und wahnsinnig in sie verliebt ist.

Es wurde ein Attentat auf Elisabeth verübt, sie hat es aber überlebt. Burleigh mach Leicester klar, dass er ihn durchschaut hat und dieser sich vor der Königin verantworten müsse. Mortimer bedrängt Leicester mit einer gewaltvollen Befreiung Marias. Der will aber nicht und verrät ihn und will ihn festnehmen lassen. Mortimer flieht in den Freitod.
Ein Brief von Maria an Leicester verrät diesen endgültig. Elisabeth ist gewillter, das Todesurteil zu unterzeichnen. Das Volk verlangt die Hinrichtung Marias. Elisabeth beklagt ihre Situation, sie will nicht als Mörderin gelten. Schlussendlich unterzeichnet sie doch, gibt alle Schuld Maria. Burleigh entreisst Davidson das Schreiben.
Maria findet sich mit dem Tod ab. Sie beichtet und bereut alles. Sie sagt sich von allem irdischen Gut los und schreitet würdevoll zum Schafott. Während ihrer Hinrichtung bricht Leicester zusammen. Es wird klar, dass Maria gar kein Attentat auf Elisabeth geplant gehabt hat, aufgrund einer Falschaussage wurde sie verurteilt. Elisabeth weist die Schuld von sich und verbannt Burleigh. Sie wird von all ihren Getreuen verlassen und steht am Schluss allein da.

Maria entspricht Schiller Bild der reinen Sittlichkeit. Sie macht eine Wandlung durch; in den drei von Schiller entworfenen Zuständen; zuerst hofft sie auf Befreiung, strebt nach Macht, sie Wechselt ihre Einstellung bei der Ankunft ihres Todesurteils und weint schliesslich um die, die ihr nahe stehen. Ihr gegenüber steht der gesamte Hof an dem fleissig getäuscht und gelogen wird (höfische Täuschung). Insbesondere Elisabeth steht als starker Konrast zur reinen Sittlichkeit Marias. Mortimer steht für die zum Scheitern verurteilte Lösung durch Gewalt.
Um diesen Eindruck zu erreichen, verfährt Schiller mit dem historischen Stoff seiner Theorie gemäss. Er ändert ihn nach Belieben ab.

Die Zusammenfassungen von Herr Freihofer sind unbedingt auch zu beachten. Sie behandeln kurz und bündig die Form (Drama) und Sprache des Stückes.
Inhalt
Die Dramentheorie Schillers (über das Tragische, das Pathetische) wird in die literaturgeschichtliche Epoche der Klassik eingeordnet. Das Drama Maria Stuart wird auf diese Gesichtspunkte hin untersucht wie auch zusammengefasst. (1318 Wörter)
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