Erster Aufzug
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Stelle
| Personen
| Ort(e)
| Inhalt
| Bedeutung
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1,1
| Paulet, Kennedy
| Schloss Fotheringhay
| Kennedy erwischt Paulet beim Durchsuchen von Marias Schrank. Es entwickelt sich ein Streitgespräch über Maria.
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1,2
| Maria, Paulet, Kennedy
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| Nachdem Maria zur vorigen Situation dazu kommt, erzählt sie Paulet von dem Brief an ihre Schwester. Ein Gespräch über die nahe Zukunft Marias beginnt.
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1,3
| Mortimer, Maria, Paulet
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| Mortimer kommt hinzu um Paulet zu sagen, dass er gesucht wird. Maria bitte Paulet ihr zu sagen, was ihm auf dem Herzen liegt und sie vor seinem Neffen zu verschonen.
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1,4
| Kennedy, Maria
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| Gespräch über die Vergangenheit Marias. Kennedy mildert die Vergehen Marias ab.
| Man erfährt erstmals mehr über Marias Vergangenheit.
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1,5
| Mortimer kommt hinzu
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| Mortimer kommt. Er übergibt Maria eine Karte aus Frankreich, die Ihr Unterstützung in Ihrer Notlage verspricht. Mortimer schickt Kennedy hinaus.
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1,6
| Mortimer, Maria
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| Mortimer erzählt Maria von seiner Vergangenheit und seinem Plan Maria zu retten. Zuletzt offenbart Maria ihm den Namen des Mannes, der sie zu retten im Stand sein soll: Leicester. Sie schickt ihm mit einem Brief zu ihm.
| Man erfährt mehr über Marias Vergangenheit und ihre Beziehung zu Leicester, die später im Drama noch von großer Bedeutung sein wird.
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1,7
| Maria, Burleigh, Paulet
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| Debatte über die Rechtmäßigkeit des Richterspruchs über Maria. Maria macht deutlich, dass sie diesen nicht akzeptieren wird.
| Man erfährt mehr über die Verurteilung Marias.
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1,8
| Burleigh, Paulet
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| Debatte über das vorige Gespräch. Beide sind der Meinung, dass Maria getötet werden muss. Während aber Burleigh sich einen heimlichen Mord gut vorstellen könnte, um die Königin von England vor dem Urteilsspruch zu bewahren, macht Paulet deutlich, dass er Maria mit seinem Leben vor Mördern beschützten wird bis sie durch rechtmäßigen Richterspruch verurteilt und hingerichtet wird.
| Paulets Stellung zu Maria und vor allem zu Elisabeth wird angedeutet. Er verabscheut die hinterlistige Tour Elisabeths und ist für die rechtmäßige und faire Verurteilung Marias.
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Zweiter Aufzug
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Stelle
| Personen
| Ort(e)
| Inhalt
| Bedeutung
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2,1
| Davison, Kent
| Palast zu Westminster
| Gespräch über bevorstehende Hochzeit zwischen England und Frankreich.
| Äußerungen über Maria als Thronfolgerin.
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2,2
| Elisabeth, Aubespine, Bellievre, Andere
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| Zwei französische Herren reden auf Elisabeth ein, den französischen Thronfolger zu heiraten bzw. das Jawort zu dieser geplanten Hochzeit zu geben.
| Es stellt sich die Frage:
Was ist mit Graf Leicester, der vorher Elisabeths Favorit war?
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2,3
| Burleigh, Elisabeth, Leicester, Talbot
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| Debatte über das weitere Vorgehen mit Maria Stuart.
Burleigh: "Sie soll hingerichtet werden!"
Talbot: nimmt sie in Schutz !
Leicester: nimmt die Sache gelassen "Sie sei seelisch ja schon tot".
| Positionen der einzelnen Personen werden deutlich (vor allem Talbot). Elisabeth Widerwille, den Befehl zur Vollstreckung des Todesurteils über Maria zu erteilen wird deutlich.
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2,4
| Elisabeth, Paulet, Burleigh, Talbot, Mortimer
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| Mortimer überbringt den Brief Marias (siehe 1. Auftritt) und eine Diskussion über die Rechtmäßigkeit des, von Maria gewünschten, Treffens der beiden Königinnen beginnt.
| Auch hier werden die einzelnen Positionen, die die Personen Maria gegenüber einnehmen deutlich.
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2,5
| Elisabeth, Mortimer
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| Elisabeth macht Mortimer ihren Widerwillen, den Befehl zu Vollstreckung über Maria zu erteilen, deutlich. Mortimer bietet sich an, die Sache als hinterlistiger Mörder zu übernehmen. Die Ermordung Marias würde Elisabeth den Befehl zu Vollstreckung abnehmen und sie hätte sich mit reinen Händen aus der Sache gezogen.
| Diese Szene ist sehr von Bedeutung, da hier erstmals ganz deutlich Elisabeths Stellung Maria gegenüber klar wird: Elisabeth möchte ihre Schwester aus dem Weg haben, will aber selbst möglichst mit reinen Händen aus der Sache herauskommen.
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2,6
| Mortimer (Monolog)
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| Mortimer macht in einem Monolog deutlich, dass sein voriges Angebot nur ein Trick war: Er will Zeit für die Errettung Marias gewinnen.
| Wirkliche Stellung Mortimers zu Elisabeth wird klar: Er hält herzlich wenig von Ihr.
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2,7
| Mortimer, Paulet
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| Paulet zeigt, dass er wohl weiß, was Elisabeth Mortimer aufgetragen hat und macht seinem Neffen klar, dass er diesen Auftrag unterlassen soll.
| Wirkliche Stellung Paulets zu Elisabeth wird deutlich.
Außerdem wird deutlich, dass Elisabeth auch schon versucht hat, ihm diesen Auftrag zu geben.
Mortimers Reaktion auf Paulets Ratschlag wirkt für den Leser recht abstrakt, da man ja schon weiß, dass er ganz andere Pläne mit Maria hat.
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2,8
| Leicester, Mortimer
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| Mortimer überbringt Leicester den Brief von Maria. Eine Diskussion über die verschiedenen Pläne zur Errettung Marias beginnt.
| Es kommt Licht in die ganzen Verschwörungen:
Mortimer hat die Errettung schon länger geplant.
Leicester spielt nur mit Elisabeth. Er will wirklich zurück zu seiner Maria.
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2,9
| Elisabeth, Leicester
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| Elisabeth kommt zu der heimlichen Unterredung dazu. Mortimer verschwindet unauffällig. Im Folgenden versucht Leicester Elisabeth zu einem Treffen mit Maria zu bewegen. Zuletzt stimmt Elisabeth zu.
| Leicester setzt seinen 1. Plan (Treffen zwischen den Königinnen) in die Tat um. Seine Schmeicheleien wirken sehr abstrakt, jetzt wo man seine wirklichen Absichten kennt.
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Dritter Aufzug
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Stelle
| Personen
| Ort(e)
| Inhalt
| Bedeutung
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3,1
| Kennedy, Maria
| Park von Fotheringhay
| Maria genießt Ihre scheinbare Freiheit im Park. Kennedy versucht sie zu besänftigen.
| Es wird klar, dass Maria fest damit rechnet eines Tages von ihrem Geliebten Leicester errettet zu werden.
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3,2
| Paulet, Kennedy, Maria
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| Paulet überbringt Maria die Botschaft vom baldigen Erscheinen Elisabeths. Maria reagiert extrem erschrocken darauf – sie sein noch nicht bereit zu diesem Treffen.
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3,3
| Graf Shrewsbury, Paulet, (Kennedy), Maria
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| Shrewsbury kommt hinzu und versucht Maria zu beruhigen und auf das Treffen vorzubereiten. Maria ist immer noch sehr bestürzt und glaubt nicht an einen positiven Ausgang dieses Treffens.
| Wenn schon Maria selbst so skeptisch ist, wie soll dann das Treffen einen positiven Ausgang haben?
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3,4
| Elisabeth, Leicester, Shrewsbury, [b]Maria, Kennedy[/b]
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| Streitgespräch zwischen Elisabeth und [b]Maria. Zuerst versucht es Maria auf die mitleiderregende Tour, dann wird sie immer wütender und das Gespräch endet in einer regelrechten Schlammschlacht.[/b]
| Diese Szene ist von größter Bedeutung. Sie deckt einige historische Hintergründe beider Seiten auf und zeigt deutlich die verschiedenen Charakter beider Seiten.
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3,5
| Maria, Kennedy
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| Kennedy versucht Maria klarzumachen, dass sie einen schrecklichen Fehler begangen habe und nun keine Aussicht auf Rettung mehr bestünde. Maria dagegen sieht das Gespräch als einen Sieg ihrerseits.
| Hier wird deutlich, dass Maria immer noch davon überzeugt ist, dass sie errettet werden wird.
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3,6
| Mortimer, Maria, Kennedy
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| Mortimer schildert Maria seinen Plan zu deren Errettung. Maria ist bestürzt von diesem Vorhaben. Mortimer wird immer wahnsinniger je mehr er von seinem Plan erzählt. Zuletzt klagt er Maria an, dass der Sänger Rizzo sie erretten durfte, sie ihm dies aber nicht gönnt.
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3,7
| Mortimer, Paulet, (Dury)
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| Paulet bringt die Nachricht, dass die Königin von England (Elisabeth) soeben ermordet wurde.
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3,8
| Mortimer, Okelly
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| Okelly bringt Mortimer die Nachricht, dass der Mordanschlag auf die Königin von England fehlgeschlagen ist. Er legt Mortimer nahe zu fliehen und flieht dann selbst. Mortimer bleibt.
| Wahrscheinlich ist der Mordanschlag von einem der Verbündeten Mortimers ausgeführt worden, was natürlich schlecht für den weiteren Verlauf von Mortimers Plan ist.
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Vierter Aufzug
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Stelle
| Personen
| Ort(e)
| Inhalt
| Bedeutung
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4,1
| Aubespine, Leicester, Kent
| Vorzimmer des Palastes
| Kurzer Dialog über den fehlgeschlagenen Mordanschlag auf Elisabeth: Er wurde von einem Franzosen ausgeführt.
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4,2
| Burleigh, Aubespine, Leicester, Kent
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| Burleigh teilt Aubespine mit, dass er sofort England verlassen solle um heil davon zu kommen. (Beim Mörder wurde ein Pass gefunden, der von Aubespine ausgestellt wurde – außerdem deuten viele Zeichen darauf hin, dass Aubespine etwas mit dem Anschlag zu tun hatte.) Außerdem äußert sich Burleigh bezüglich der geplanten Vermählung zwischen England und Frankreich: Sie wird nicht stattfinden. Aubespine kündigt die Rache seines Königs (König von Frankreich) an.
| Hier wird klar, dass aus dem Bündnis zwischen England und Frankreich nichts wird.
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4,3
| Burleigh, Leicester
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| Burleigh macht Leicester klar, dass er seinen Plan (Überredung Elisabeths zum Treffen mit Maria und damit verbundene Absicht zur Errettung Marias) durchschaut hat. Er kündigt an, dass Leicester sich vor der Königin dafür verantworten muss.
| Weiterer Punkt, der den schlechten Ausgang der Errettung Marias ankündigt.
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4,4
| Mortimer, Leicester
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| Mortimer kommt hinzu. Er versucht Leicester nahezulegen, jetzt die Maria gewaltsam zu befreien.
Leicester ruft die Wachen und verrät Mortimer. Dieser bring sich nach einigen Worten um.
| Hier wird erstens die Verzweiflung Leicesters über seine eigene Lage und zweitens sein stetig wandelnder Charakter deutlich.
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4,5
| Burleigh, Elisabeth, kurz noch Page
| Zimmer der Königin
| Burleigh überbringt Elisabeth den Brief von Maria an Leicester, der diesen überführt, mit Maria im Bunde gestanden zu haben. Elisabeth ist bestürzt, sagt sich von Leicester los und scheint jetzt auch bereit zu sein, das Todesurteil Marias zu unterschreiben.
Leicester versucht zu ihr vorzudringen, sie verbietet ihm dies und hegt dann aber doch Zweifel, ob es nicht vielleicht Marias Plan war, mit diesem Brief Hass auf ihren Geliebten in ihr zu erzeugen.
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4,6
| Elisabeth, Leicester, Burleigh, kurz noch Offizier
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| Leicester verschafft sich gewaltsam Zutritt zum Zimmer Elisabeths und verantwortet sich wegen der Beschuldigungen. Er habe Maria nur ausgeforscht und sein jetzt ebenfalls der Meinung, dass sie hingerichtet werden muss. Burleigh verlang, dass Leicester als endgültigen Beweis für seine Unschuld selbst den Richterspruch anfertigen soll.
| Auch hier wird der wankelmütige Charakter Leicesters deutlich.
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4,7
| Elisabeth, Kent
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| Kent überbringt Elisabeth die Nachricht, dass das Volk den Palast umlagert und verlang, dass sie noch heute das Urteil Marias unterzeichnet.
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4,8
| Elisabeth, Davison, Burleigh
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| Davison und Burleigh bringen das Urteil Marias zu Unterzeichnung. Elisabeth unterzeichnet noch nicht.
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4,9
| Elisabeth, Burleigh, Shrewsbury
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| Shrewsbury kommt hinzu und versucht Elisabeth am Unterschreiben des Todesurteils zu hindern. Diese weiß nicht mehr, was sie tun soll. Debatte zwischen Burleigh und Shrewsbury beginnt, was jetzt das Richtige ist.
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4,10
| Elisabeth (Monolog)
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| Elisabeth beklagt ihr eigenes Schicksaal in einem Monolog und kommt dann aber zum Schluss, dass alle Schuld Maria Stuart trifft. Zuletzt unterschreibt sie das Todesurteil über [b]Maria.[/b]
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4,11
| Elisabeth, Davison
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| Elisabeth übergibt Davison das unterschreibene Todesurteil und trägt ihm auf, nach seinem Ermessen damit zu verfahren. Davison ist entsetzt, dass sie die letzte Entscheidung in seine Hände legt. Er fleht sie an, ihr Wort dazu zu geben.
| Hier wird einiges weitere über Elisabeths Charakter deutlich: Sie scheut Entscheidungen und überlässt diese lieber anderen um nachher nicht die Schuldige zu sein.
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4,12
| Davison, Burleigh
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| Burleigh kommt hinzu. Nach einigem Drängen, dass Davison das Urteil vollsrecken lassen soll, entreißt Burleigh ihm die Schrift und eilt davon. Davisons Entsetzen steigert sich.
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Fünfter Aufzug
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Stelle
| Personen
| Ort(e)
| Inhalt
| Bedeutung
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5,1
| Melvil, Kennedy
| Schloss Fotheringhay
| Melvil und Kennedy sprechen voller Trauer über die bevorstehende Hinrichtung Marias.
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5,2
| Kurl, Kennedy, Melvil
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| Kennedy geht zu Maria. Kurl und Melvil unterhalten sich kurz über den Schuldigen an Marias Schicksal: Lord Leicester.
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5,3
| Burgoyn kommt hinzu
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| Burgoyn kommt hinzu. Melvil geht ins Zimmer Marias. Kein entscheidender Fortschritt in der Handlung.
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5,4
| Zwei Kammerfrauen Marias kommen hinzu.
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| Maria will nochmals kurz allein sein. Ebenfalls kein entscheidender Fortschritt in der Handlung.
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5,5
| Melvil, Kurl, Burgoyn, Kammerfrauen
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| Kurl berichtet, was sie gesehen hat: Hinrichtungsgerät für die bevorstehende Tötung Marias. Maria kommt.
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5,6
| Gleich wie zuvor
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| Maria nimmt Abschied von all ihren Dienern und Freunden und verteilt ihre letzt Habe unter ihnen.
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5,7
| Maria, Melvil
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| Maria bedauert, dass ihr der Weg zu einem Priester versagt ist. Melvil zeigt ihr, dass er fähig ist, ihre Beichte zu empfangen. Maria beichtet ihm all ihr Vergehen. Das letzte (ihre eigentliche Schuld; geplanter Anschlag auf Elisabeth) verschweigt sie. Sie fühlt sich unschuldig. Melvil segnet sie.
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5,8
| Maria, Burleigh, Paulet, Leicester
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| Leicester und Burleigh kommen um Maria abzuholen. Maria nennt ihre letzten Wünsche.
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5,9
| Die Vorigen.
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| Maria wendet sich zum Gehen. Zuletzt wendet sie sich noch kurz Leicester zu und scheint ihm alles zu vergeben. Sie geht fort.
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5,10
| Leicester (Monolog)
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| In steigernder Panik lauscht er dem Geschehen am Todesgerüst. Am Ende bricht er ohnmächtig zusammen.
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5,11
| Elisabeth (Monolog)
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| Kommt hinzu. Fragt sich in einem Monolog, ob es geschehen ist.
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5,12
| Elisabeth, Page
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| Sie erfährt von einem Page, dass Lord Leicester und Burleigh London verlassen haben. Jetzt kommt in ihr Entsetzten über ihre Tat auf.
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5,13
| Elisabeth, Shrewsbury
| Bei Elisabeth im Schloss
| Shrewsbury überbringt die Nachricht von Kurl (Marias Schreiber), dass dieser damals falsch geschrieben habe und seine Aussage als Zeuge falsch gewesen wäre. Maria ist unschuldig verurteilt und hingerichtet worden. Elisabeth ordnet auf Anraten Shrewsburys neue Untersuchungen an.
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5,14
| Elisabeth, Davison, Burleigh
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| Elisabeth ist wütend auf Davison, weil dieser das Urteilsschreiben an Burleigh weitergegeben hat.
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5,15
| Elisabeth, Davison, Burleigh, Shrewsbury
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| Elisabeth verlang Rechenschaft von Burleigh wegen dessen vorschnellen Handelns. Sie verbannt ihn, schickt Davison ins Gefängnis und will Shrewsbury zu Ihrem treuesten Diener ernennen. Dieser lehnt ab. Zuletzt Nachricht, dass Leicester nach Frankreich gegangen ist.
| Zuletzt verlassen alle treuen Diener Elisabeth, diese ist allein aufgrund eines irrtümlichen Urteils.
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