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Referat: Wichtige ideologisch besetzte Gruppierungen und Konzepte Rechtsextremer

Alles zu Demokratie und andere Staats- und RegierungsformenWichtige ideologisch besetzte Konzepte und Gruppierungen Rechtsextremer:
„Freie Kameradschaften“, „unabhängiger Widerstand“
Lose, meist kleinere Gruppierungen von militanten Neonazis. Bei den „Kameradschaften“ wird zugunsten einer höheren Anonymität und Flexibilität, vor allem was den Umgang mit Strafverfolgungsbehörden angeht, auf eine feste Organisationsstruktur verzichtet.
Die „Kameradschaft Süd“ unter ihrem Chef Martin Wiese geriet im Zuge eines geplanten Sprengstoffanschlags auf die Grundsteinlegung der jüdischen Synagoge in München, bei dem auch der Bundespräsident anwesend war, in die Schlagzeilen.
Das ideologische Konzept der „freien Kameradschaften“ ist sowohl eng mit dem der „National Befreiten Zonen“, als auch mit dem der früheren SA verknüpft. Genau wie diese versuchen Kameradschaften, durch gezielte Einschüchterung politischer Gegner oder auch durch Anwendung von körperlicher Gewalt die „Herrschaft über die Straßen“ zu „erobern“.

„National Befreite Zonen“
Gebiete oder Regionen, in denen Neonazis uneingeschränkte Macht auf den Straßen besitzen. Diese „NBZ“ sind per definitionem „ausländerfrei“, „judenfrei“ sowie frei von allen politischen Gegnern. Erstmals tauchte das Konzept der „NBZ“ in einer Publikation des „Hochschulbundes“ der NPD 1991 auf (siehe Material 1). Das Erschreckende ist, dass es Neonazis binnen einiger Jahre tatsächlich geschafft haben, solche Zonen, vor allem in Ostdeutschland, zu etablieren. Dort gibt es tatsächlich Gebiete, die man als erkennbarer „Ausländer“ besser meiden sollte.
Diese Tatsache schlug sich auch in der Benennung des „Unwort des Jahres“ 2000 nieder: „National Befreite Zone“.
„Nationaldemokratische Partei Deutschlands“ – NPD

Die NPD war bis in die 90er Jahre eine klassische „Altherrenpartei“: Viele Herren älteren Jahrgangs, darunter viele „Altnazis“, d.h. „Ewiggestrige“, die schon Mitglieder in der NSDAP waren. Seit Mitte der 90er Jahre begann sich die NPD aber anders zu orientieren. Sie wollte agressiver auftreten, „kämpferischer“. Sie wurde zum Auffangbecken militanter, junger Neonazis und sah sich mehr und mehr als „Speerspitze der nationalen Bewegung“, die ein, von Amerikanern und Juden „bedrohtes“ Deutschland „verteidigen“ müsse:
"Kameradinnen und Kameraden, wenn damals Deutschland in Gefahr gewesen wäre, hätte ich auch als Vierzehnjähriger, wenn es hätte sein müssen, die Waffe in die Hand genommen, um mein Vaterland zu verteidigen. Und das erwarten wir von Euch auch. Deutschland ist in Gefahr! Deutschland wird von allen Seiten heute angegriffen." (Udo Voigt in einer in der Sendung "Kennzeichen D" am 2.9.1998 gezeigten Wahlkampfrede vor Skinheads; nach VS-Bericht 2000) zitiert nach: http://lexikon.idgr.de/n/n_p/npd/npd.php Datum des Zugriffs: 06.01.05
Allerdings begann die NPD Anfang nach 2000 (Beginn des Verbotsverfahrens) etwas an Einfluss zu verlieren, „freie Kameradschaften“ machten ihr den alleinigen Führungsanspruch der „nationalen Bewegung“ streitig. Das Konzept der NPD als parlamentarisch ausgerichtete Partei im Sinne der NSDAP schien überholt: Autonome, „freie Kräfte“ schienen die Organisationsform der Zukunft. Streitigkeiten über Fragen ideologischer und strategischer Art schwächten für eine gewisse Zeit die extreme Rechte deutlich. Mit der Wahl in Sachsen, wo die NPD einen Konsens mit der sonst eher konkurrierenden DVU fand, deutet sich jedoch eine neue Entwicklung an: Man will in Zukunft „gemeinsam“ (d.h. NPD und Kameradschaften zusammen) für ein neues „Deutsches Reich“ kämpfen.
Material 1: [Konzept der „National Befreiten Zonen“]

„Schafft befreite Zonen!
Eine der Hauptthesen unserer nationalrevolutionären Position lautet, daß Europa unzweifelhaft der Brennpunkt aller zukünftiger politischer Entwicklungen sein wird. Deutschland wiederum liegt im Zentrum unseres Kontinents, weshalb nicht viel Intelligenz dazugehört, um die Vorgänge in unserem Vaterland als besonders wichtig für das weitere Schicksal Europas anzuerkennen. Schließlich wird Mitteldeutschland in den nächsten Jahren eine Hauptkrisenregion nicht nur im gesamtdeutschen, sondern im gesamteuropäischen Zusammenhang sein. ...
Was heißt das - befreite Zonen? Wir betrachten die befreiten Zonen aus militanter Sicht, also aus der Sicht des politischen Aktivisten. Es geht keinesfalls darum, eigenständige staatliche Gebilde oder ähnlichen Unsinn ins Leben zu rufen. Nein, befreite Zonen bedeutet für uns zweierlei. Einmal ist es die Etablierung einer Gegenmacht. Wir müssen Freiräume schaffen, in denen wir faktisch die Macht ausüben, in denen wir sanktionsfähig sind, d.h. wir bestrafen Abweichler und Feinde, wir unterstützen Kampfgefährtinnen und -gefährten, wir helfen unterdrückten, ausgegrenzten und verfolgten Mitbürgern. Das System, der Staat und seine Büttel werden in der konkreten Lebensgestaltung der politischen Aktivisten der Stadt zweitrangig. Entscheidender wird das Verhalten derer sein, die für die Sache des Volkes kämpfen, unwichtig wird das Gezappel der Systemzwerge sein. Wir sind drinnen, der Staat bleibt draußen. ..."
Thomas Hetzer, in "Vorderste Front. Zeitschrift für politische Theorie und Strategie" (Ausgabe 2 vom Juni 1991), zitiert nach http://lexikon.idgr.de/b/b_e/befreite-zonen/befreite-zonen.php , Datum des Zugriffs: 05.01.05
Material 2: [Verhältnis NPD – „parteiunabhängiger Widerstand“]
„Doch die NPD-Führung hat die Zeichen der Zeit erkannt. Sie ist gewillt, endgültig den Weg zu einer wirklichen Volksbewegung einzuschlagen, bei der die Organisationsform in der Frage nationaler Fundamentalopposition eine untergeordnete Rolle spielt. Es kommt nicht zuerst darauf an, die Deutschen, die es noch sein wollen, [die NPD übernimmt hier einen von Horst Mahler geprägten Begriff für Anhänger der völkischen Bewegung - md] in eine Partei zu integrieren, sondern diese zunächst einmal grundsätzlich für den Kampf um unser Volk zu gewinnen.
Sicher waren führende NPD-Aktivisten in der Vergangenheit nicht immer frei von dem fehlerhaften Denken, daß nur derjenige Aktivist ein wirklicher Nationalist sei, der in den Reihen der NPD kämpft. Umgekehrt sah es nicht anders aus. Diese Denkweise führte zeitweilig zu einem Dominanzringen zwischen NPD und Vertretern der parteiunabhängigen Widerstandes, zu Vorbehalten, die z. T. bis heute fortwirken. Zur Freude unserer Feinde wurde zur eigenen Profilierung nicht das Gemeinsame gesucht, sondern oftmals das Trennende. Dabei wurden Fehler gemacht, die sinnlose Gräben aufrissen. Die NPD ist sich ihrer diesbezüglichen Verantwortung bewußt und gewillt, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen!

[…]
Wir werden versuchen, unserer Gesamtverantwortung innerhalb des Widerstandes auch dadurch Rechnung zu tragen, in dem wir nach Möglichkeit auch Projekte außerhalb von Parteistrukturen [gemeint sind hier vor allem die sog. „Freien Kameradschaften“] unterstützen werden.“
Zitiert aus einer NPD-Publikation anlässlich der Landtagswahl in Sachsen nach http://www.idgr.de/texte/rechtsextremismus/organisationen/npd-neonazis.php
Datum des Zugriffs: 05.01.05
GFS in Gemeinschaftskunde: „Rechtsextreme Ideologie und ihre Umsetzung heute“
Gregor Däubler, 12D3, Schuljahr 2004/05. Tutor: Herr Schätzle
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Inhalt
Im Rahmen einer GFS (umfangreiches Referat) habe ich die zur Zeit wichtigsten rechtsextremen Gruppierungen und Konzepte unter die Lupe genommen (NPD, NBZ, Freie Kameradschaften). Auf Seite 1 ein Überblick üder Geschichte, aktuelle Situation und Entwicklungen der Konzepte und Parteien, auf Seite 2 Quellenmaterial (z.b. aus einer Erklärung der NPD) das den ideologischen Hintergrund von Rechtsextremen aufdeckt. (953 Wörter)
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