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Referat: Deutschland nach der Kapitulation 1945-1949

Alles zu Deutsche GeschichteDeutschland nach der Kapitulation 1945-1949

1.Allgemeines
  • 08.05.'45 Kapitulation Deutschlands → Kriegsende in Deutschland
    • ABER: Ende des 2. Weltkrieges erst am 02.09.45 mit der Kapitulation Japans
    • 05.06.45 Berliner Deklaration → Siegermächte übernehmen die oberste Regierung
    • 4-Mächte-Erklärung
    • Deutschland aufgeteilt in 4 unterschiedlich große Besatzungszonen
    • Berlin aufgeteilt in 4 Sektoren
    • alte Regierung wird abgeschafft
    • Pläne: Deutschland zu Agrarland machen, wenn Industrie rückläufig → Ablehnung
    • zuerst Parteineubildungen verboten → dann aber doch gestattet
    • Berlin: altes Parteispektrum im Juni wieder hergestellt → Ausnahme: Rechtsradikale, Ultrakonservative
    • in den Westzonen erst im Spätsommer offizielle Zulassung der Parteien
    • 17.07.-02.08.45 Potsdamer Konferenz → Zusammentreffen der Siegermächte um "Deutsche Frage" zu klären
    • Demokratisierung, Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Dezentralisierung
    • Schaffen einer Basis, dass Deutschland wieder in die Völkergemeinschaft aufgenommen wird
    • deutsche Gebiete östlich von Oder/Neiße unter polnische und sowjetische Verwaltung gestellt bis Abschluss des Friedensvertrages
    • Ausweisung der geflüchteten Deutschen
    • erhebliche Reparationszahlungen
    • nur ein gemeinsamer Prozess bei Entnazifzierung → Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozess am 20.11.1945
    • Prozess gegen die wichtigsten Machtträger des Dritten Reiches
    • angeklagt sind z. B. Hermann Göring, Rudolph Heß → Göring begeht Selbstmord
    • 12 der 24 Angeklagten werden zum Tode verurteilt
    • 7 erhalten lebenslange Haft
    • 3 Freisprüche werden ausgesprochen wegen mangelnder Beweise
    • ansonsten unterschiedliche Arten der Entnazifizierung
    • unter den Sowjets: Entfernung aller NSDAP-Mitglieder aus dem öffentlichen Dienst und aus wirtschaftlichen Führunggspositionen
    • Amerikaner: Überprüfung der gesamten erwachsenen Bevölkerung → Aufgabe weil erfolglos
    • später wollte Bevölkerung Beendigung der Entnazifizierung
    • politische Entnazifizierung misslungen
    • viele Deutsche leugneten oder verdrängten Mitverantwortung
    • wirtschaftliche Gemeinschaftsverwaltung der Briten und Amerikaner: Bizonenverwaltung
    • hofften auf wirtschaftliche Wiederbelebung
    • Westdeutsche waren außerdem bald nicht mehr in der Lage, die Nahrungsmitteleinfuhr zu bezahlen
    • französische Verwaltung boykottierte alle Versuche der Wiederherstellung eines einheitlichen deutschen Staates
    • Abgrenzung der Ostzone mit eigener Verwaltung, da Bizone als Verstoß gegen das Potsdamer Abkommen gesehen wurde
    • SBZ nahm Angebot der Beteiligung nicht an
    • Einstellung der vereinbarten Reparationszahlungen an die SBZ durch Briten und Amerikaner
    • weltpolitischer Gegensatz zwischen den Westmächten und UdSSR → allmähliche Spaltung Deutschlands
    • Mitgliedern der NSDAP wurden 1946 in der SBZ Industriebetriebe enteignet → Übergang in Staatseigentum
    • Vereinigung der KPD und SPD zur SED
    • Notsituation in allen Zonen
    • Steigerung im Winter 1946/47
    • bei Bevölkerung Sorge um eigene Existenz am größten
    • Wohnungen sind Mangelware
    • tägliche Lebensmittelrationen liegen unter denen der Kriegszeit
    • wichtigstes Zahlungsmittel sind amerikanische Zigaretten
    • Schwarzmarkt blüht
    • für Alte und Kranke besonderes Leiden
    • Kinder und Schwerarbeiter bevorzugt bei der Lebensmittelzuteilung
    • Förderung deutscher Arbeitsunternehmen im Westen
    • Arbeit an alten Maschinen im Osten → Aufrechterhaltung der Produktion von Nahrung und Gütern
    • erschwerend: Demontage von Maschinen, Schienen usw. durch Sowjets und Lieferung nach Russland → Art der Reparationszahlungen
    • seit 1946 CARE-Pakete aus USA → große Hilfe (stellten 12,4 Mio $ zur Verfügung + Kredite, Waren, Rohstoffe, Lebensmittel)
    • weitere Hilfsorganisationen: Streitkräfte der Besatzungsmächte, Kirchen, UNO
    • 1947 Hilfsprogramm für Europa durch USA → European Recovery Program
    • Ablehnung durch sowjetische Zone
    • 5.Juni 1947 : amerikanischer Aussenminister George C. Marshall
    • bis 1948 keine Verbesserung der Versorgungsverhältnisse
    • amerikanische Hilfsgelder → Auftrieb der westzonalen Wirtschaft
    • 19.06.1948 Währungsreform in den Westzonen → Reichsmark verlor an Wert, Ersparnisse dadurch abgewertet
    • Voraussetzung für die Aufnahme in den amerikanischen "Marshall-Plan"
    • Einführung der Deutschen Mark
    • Geschäfte voll mit Waren, die vorher nur auf dem Schwarzmarkt zu bekommen waren
    • Währungsreform auch in Berlin → Sowjetunion empört
    • Verhärtung der politischen Verhältnisse
    • 23.06.1948 Währungsreform in der sowjetischen Zone als Reaktion
    • 24.06.48 Blockade Berlins
    • Unterbrechung aller Land- und Wasserverbindungen nach Berlin
    • USA organisiert Luftbrücke zur Versorgung der West-Berliner
    • Stärkung der Verbundenheit der Westdeutschen mit den Besatzungsmächten
    • Blockade erster Höhepunkt des Kalten Krieges
    • Besatzermächte → Schutzmächte
    • politische Teilung mit Wahl eines neuen Oberbürgemeisters in der sowjetischen Zone
    • 01.07.1948 Frankfurter Dokumente → Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung zur Gründung eines westdeutschen Staates
    • Ministerpräsidenten wollen nur einen provisorischen Staat mit einem Grundgesetz
    • 01.09.1948 Parlamentarischer Rat tritt in Bonn zusammen → Ausarbeitung des Grundgesetzes
    • 24.05.1949 Inkrafttreten des Grundgesetzes → Gründung der BRD
    • März 1948 1. Deutscher Volksrat in Ostzone → Ausarbeitung der Verfassung
    • 19.03.49 formeller Beschluss
    • 07.10.1949 2. Deutscher Volksrat → provisorische Volkskammer
    • Gründung der DDR


    2. Das Volk
  • Mai 45 Kriegsende in Deutschland
    • " Steinzeit " in Deutschland
    • Leiden im Volk waren noch lange nicht zu Ende
    • Familien waren auseinandergerissen, Hunger, Seuchen, Obdachlosigkeit
    • 400 Mio m³ Schutt
    • Leichen unter den Trümmern → SEUCHENGEFAHR
    • Infrastruktur zusammen gebrochen
    • 50% der Verkehrswege zerstört
    • Post- und Bahn - Dienst eingestellt
    • weiteres Problem: fehlendes Gas, Strom, Wasser in den Städten
    • Großstädte starben aus z.B. Köln: 1939 : 750.000 Einwohner; 1945: 40.000 EW
    • Bauern konnten Ernährungsbedarf nicht decken
    • Devisen für Nahrungsmittel Einkäufe im Ausland fehlten, da es wenig zu exportieren gab
    • 1946-47 schlimmste Hungerjahre, tgl. Nährwert der Lebensmittel: 1100- 1600 Kalorien (Normalverbraucherbedarf 2500)
    • hungernde Großstädter gaben in Dörfern ihre letzten Habseligkeiten für Kartoffeln, Eier, Milch usw. her
    • Boom des Tauschhandels auf dem Schwarzmarkt (Währung: Zigaretten, Brot, Butter)
    • Deutsche mussten ihre Wohngebiete im Osten an Polen, die Tschechoslowakei und die Sowjetunion geben
    • der Großteil der deutschen Städte lag in Trümmern
    • jede 5. Wohnung war zerstört oder schwer beschädigt
    • Angst vor Rache der Sieger
    • Amerikaner gingen von Bestrafung zu Hilfestellung über
    • Tod von ca. 7 Millionen Menschen im Krieg und in der Nachkriegszeit
    • Krieg hatte in Polen und der Sowjetunion die gleichen Folgen für das Volk
    • Hunger, Tod, Krankheiten

    3. Presse und Rundfunk
    Wiederaufbau der Presse geprägt von der Wiederherstellung der Meinungsvielfalt
    • Amerikaner, Franzosen vergaben Zeitungslizenzen an Mitglieder verschiedener Parteien
    • Briten ließen Zeitungen verschiedener Parteien nebeneinander bestehen
    • Sowjets favorisierten Parteizeitungen der KPD bzw. SED
    • " Frankfurter Rundschau", "Süddeutsche Zeitung" von Amerikanern zugelassen
    • " Rhein-Neckar-Zeitung" Musterbeispiel einer überparteilichen Zeitung → Lizenznehmer Theodor Heuss (späterer Bundespräsident)
    • " Rheinischer Merkur" von den Franzosen
    • " Westdeutsche Allgemeine Zeitung" von den Briten
    • " Neues Deutschland", "Tägliche Rundschau" von den Sowjets
    • insgesamt Zulassung von 169 Zeitungen in den Westzonen und 29 Zeitungen in der SBZ in den ersten Nachkriegsjahren
    • besonders beliebt sind Zeitschriften
    • nahmen wichtige Rolle ein, da sie politische, gesellschaftliche und kulturelle Themenbereiche abdeckten
    • Bsp: "Stern", "Spiegel", "Heute", "Neue Berliner Illustrierte"
    • unterschiedliche Organisation des Rundfunks in den einzelnen Besatzungszonen
    • Amerikaner favorisieren dezentrales Modell
    • Übernahme der Reichssender Frankfurt, Stuttgart, München → Landesrundfunkanstalten zur Stärkung der Rolle der Länder
    • Briten schaffen eine zentrale Anstalt → nach dem Vorbild der BBC
    • " Nordwestdeutscher Rundfunk" → erste öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Deutschland
    • einheitliches Rundfunkprogramm in der gesamten französischen Besatzungszone
    • " Südwestfunk"
    • in SBZ Schaffung einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung mit Hilfe des Rundfunks
    • " Berliner Rundfunk" ist zentral gelenkter Sender, dem weitere Landessender angeschlossen sind


    4.Kultur
    • Zerstörung des Großteils der Theater und kulturellen Gebäude
    • Wiederaufnahme des Spielbetriebs sofort nach Kriegsende
    • in Theatern Spielen von Stücken und Autoren aus dem Ausland, die unter den Nazis verboten waren → besonders zeit- und gesellschaftskritische französische Dramen
    • auch angelsächsische Familienstücke → "Antigone" von J.B. Priestley
    • auch verbotene deutsche Autoren
    • Bsp: Dramen von Brecht, "Nathan der Weise" von Lessing → Toleranz zwischen Menschen und Religionen
    • Brecht zuerst fast nur in der sowjetischen Besatzunszone
    • ab 1948/49 viele Autoren in der SBZ verboten
    • zentrale Themen sind Not und Probleme der Zeit
    • viele Stücke auch über Krieg und Nationalsozialismus
    • beliebte Unterhaltungsveranstaltungen sind Kabaretts
    • " Ulenspiegel" in Berlin führend → Anknüpfung an Stil der 20er Jahre
    • Bsp. Für Kassenschlager: "Alles Theater", "Schwarzer Jahrmarkt"
    • " Schaubude" in München → Erich Kästner ist Autor
    • Bsp: "Spielzeuglied", "Marschlied 1945"
    • beide Kabaretts Beschäftigung mit Problemen des Alltags → Nahrungsbeschaffung, Flüchtlingselend, menschliche Schicksale
    • andere Spielart in der "Mausefalle" in Stuttgart → Wortspiele, Andeutungen, Doppelsinniges, Irrsinniges
    • bevorzugtes Thema ist deutscher Militarismus
    • " Kom(m)ödchen" in Düsseldorf → richtungsweisender Stil
    • Mischung aus Sketches und Chansons
    • Themen sind Militarismus, Opportunismus
    • Kabarett auch heute noch
    • beliebt sind auch Studentenkabaretts und Reisekabaretts → Provokation, Gesellschaftskritk
    • bevorzugte Themen: Nationalismus, Chauvinismus
    • Straßenkünstler unterstützt durch sowjetische Besatzungszone → Wiederbelebung des kulturellen Lebens
    • Ablehnung in den anderen Zonen → zurückkehrende Künstler dienen zur Unterhaltung der Soldaten
    • Auftritte von Akrobaten, Jongleuren, Clowns, Schaustellern auf der Straße
    • aber auch Boxschaukämpfe, Seifenkistenrennen, Kellnerwettläufe
    • schon Mitte 1945 wieder Jahrmärkte und Zirkusvorstellungen
    • Karnevalszüge erst nicht genehmigt → fanden trotzdem statt
    • Bildende Kunst beeinflusst vom Krieg und Folgen
    • schon vor Kriegsende erste Bilder mit Darstellung des Schreckens des Krieges und der Zerstörung
    • unterschiedliche Arten der Vergangenheitsbewältigung → Karl Hofer: Symbolsprache mit gegenständlichen Darstellungen
    • Werner Heldt: Ruinen, die sich in Strand- und Meerlandschaften verwandeln; Darstellung des Sieges der Natur über Menschenwerk; Bildreihe "Berlin am Meer"
    • Ausstellung abstrakter Kunst wenig Begeisterung bei Deutschen → aber international positive Resonanz
    • Bsp: 1947 in Augsburg mit Werken von Willi Baumeister, Max Ackermann ...
    • Präsentationen französischer Kunst sehr beliebt
    • Ausstellungsaktivitäten oft Teil der Reedukationsolitik der Besatzungsmächte
    • 15.10.1946 erster deutscher Nachkriegsfilm in der SBZ → "Die Mörder sind unter uns"
    • beliebte Art von Filmen sind "Trümmerfilme" → kritische Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, Wiedergabe eines realistischen Bildes vom Leben in den Trümmern
    • Filme schildern unmittelbares Zeitgeschehen
    • Kriegszerstörung ist Kulisse, Elend der Menschen ist Handlung
    • plakativ vorgetragene Botschaften sollen zu Aufbau, Eigeninitiative und Optimismus auffordern
    • einige weitere Trümmerfilme, z.B. "Berliner Ballade" → ansonsten Thema des Nationalsozialismus selten in deutschen Nachkriegsproduktionen
    • in Literatur sollen moderne deutsche Schriftsteller gefördert werden
    • Bsp: Heinrich Böll, Wolfgang Borchert
    • aber auch ausländische Autoren
    • Bsp: Ernest Hemingway
    • Wiederverlegung von in der NS-Zeit verbotenen Werken → Kästner, Hesse, Tucholsky
    • trotz Papierknappheit Drucken von Büchern → auf Zeitungspapier
    • bekannter Verleger Ledig Rowohlt → "Rowohlts Rotation-Romane" (rororo)
    • Musik bekommt neuen Aufschwung
    • Konzertsäle, Opernhäuser weitgehend zerstört → Veranstaltungen in Provisorien
    • musikalischer Neuanfang vielschichtig und bunt
    • sehr beliebt Klassische Musik → bekannte und auch früher verbotene Werke von deutschen und ausländischen Komponisten
    • jüdischer Komponist Mendelssohn-Bartholdy wieder gespielt
    • andere ausländische Komponisten werden bekannt gemacht → Strawinsky
    • auch sehr beliebt sind Operetten
    • überzeugendes Comeback des Jazz
    • Mode der Nachkriegsjahre bestimmt durch "Trümmer-Look"
    • 1947 Präsentation des "New Look" von Dior → wird Damenmode der 50er Jahre bestimmen
    • zunächst heftiger Protest → Problem der Stoffbeschaffung, modische Variante des überkommenen Frauenbildes
    • neue Linie immer beliebter
    • auch deutsche Designer versuchen sie umzusetzen
    • Materialknappheit → Verwendung von Bettzeug, Flickenstoffen, alten Kleidern und Fallschirmseide, Decken, Fahnenstoffen aus Lagerbeständen der Wehrmacht
    • Anregungen durch Modezeitschriften
    Inhalt
    Referat über die direkte Nachkriegszeit in Deutschland: Kultur, das Volk, Rundfunk und Presse, Bildung der beiden Teilstaaten BRD und DDR in den Anfängen, allgemeine Situation nach dem Krieg, Wiederaufbau (1739 Wörter)
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