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Referat: Expressionistische Architektur in Berlin

Alles zu Architektur und Baukunst

Vortragsthema:


Expressionistische Architektur in Berlin

Inhalt:
Voraussetzungen
Theorien und Bauformen
Architektur Berliner Bauwerke
Schauspielhaus
Einsteinturm
weitere kurze Beispiele
Städtebau

Quellen:
Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts (Magnago Lampugnani, Hatje Verlag)
Wie erkenne ich expressionistische Kunst? (Gondrom Verlag)
Kammerlohr, Vom Expressionismus zur Postmoderne (Oldenburg Verlag)
Microsoft Encarta Enzyklopädie 2002
Fremdwörter Herkunft und Bedeutung (Otus Verlag)
Internet
www.bbfc.de
www.artania.de

Gliederung:
Einleitung (Erklärung des Abbl. u. d. Mitschrift etc.)
Vortrag
Abschluss (Kontrolle des Abbl. Fragen etc.)

Voraussetzungen
Zeit des Expressionismus (ca. 1910-1925): Prägung durch gesellschaftspolit. tief greifende Umbrüche in Europa
Übergang Kapitalismus ( Imperialismus (Verbindung großer Konzerne mit Staat zu Konstellation gemeinsamer wirtschaftl. Interessen)
1. WK (1914-18, Austragung Auseinandersetzung um diese Interessen)
innere polit. Verwandlungen während und nach den Kriegsereignissen (z.B. russ. Oktoberrevolution 1917)
ökonom. Not nach Kriegszeit

besonders in Dtschl.:
nach dt.-franz. Krieg 1870/71 neu gegründetes Dt. Reich starker wirtschaftl. Aufschwung
Krieg, zur Festigung d. ökonom. Vorherrschaft entfacht, starker Rückwurf
wirtschaftl. Krise, durch Reparationszahlungen (u.a. Punkte d. Versailler Vertrages) belastest, unter Druck d. Inflation ( keine Hoffnung
Enttäuschung Niederlage u. wirtschaftl. Not (nach erzwungener Abdankung des Kaisers Wilhelm II. mangelhafte Kontrolle durch neu gegründeter Regierung) ( Unruhen (innere Kämpfe, polit. Morde, Putschversuche, Generalstreiks, Aufstände…)
1925: nach Eindämmung Inflation u. Wahl Reichspräsident Paul v. Hindenburg ( wirtschaftl. Neuaufstieg

Keimung Expressionismus durch doppelte Reaktion:
psychologisch: abgestoßen von Verwirrung, Krieg, Not ( Rückzug in Individualismus (Rettung in Abgeschlossenheit innere, persönl. Welt)
kulturhist.: nach Impressionismus (Wiedergabe d. sinnlichen atmosphärischen Eindrucks) ( unmittelbarer Ausdruck d. individuellen Seelenlebens
Strömung internat., doch Dtschl. Höchste Intensität
Bewegungen u. Künstlergemeinschaften (z.B. „Die Brücke“) mit sozialen Interessen, Einsatz auch für polit. Revolte
zweite Phase (Einleitung durch Gründung Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“): Anstrebung Erneuerung d. Kunst durch Rhythmen u. Farbzusammenstellungen als Ausdruck geist. Zustände ( Dialektik von Subjektivität und Objektivität ( Schritt zur abstrakten Kunst
Förderung d. Architektur als Mittel zur Verbesserung d. Gesellschaft, über reine Funktion eines Gebäudes hinausgehend, Eindruck einer frei geformten, expressiven Plastik zu verwirklichen
Suche nach dem Urgrund künstl. Tuns
Zwiespalt in Gegenüberstellung v. gesselschaftl. engagierten u. individualist. verinnerlichten Strömungen typ. für Expressionismus ( Erklärung für Energie und Kurzlebigkeit
Theorien und Bauformen

Themen:
Absage an Bürgerliche, Geschichte, Autorität, genialen Einzelnen, Heiligkeit d. Sinneswelt, Erwartung neuen Menschen, schöpferischen Akt
Nach Henri Bergson: Künstler Medium, erfasst Kräfte des Lebens u. bringt zum Ausdruck
Wilhelm Worringer: Begriff d. Einfühlung, Einfühlungsvermögen des Menschen: d. Organische
Gegenüber: Abstraktionsbedürfnis ( Anorganische
Ziel d. Kunst: expressive Synthese des antithetischen (gegensätzlichen) Denkschemas

Inspirationsquellen:
histor. Vorbild sozialrevolutionärer Vorstellungen d. Expressionismus: soziale Komponente in mittelalterlichen Kathedralen ( Ausdruck d. gemeinsam bauenden Volks, Tradition d. Handwerksromantik (Industriefeindlichkeit)
mystische Tendenzen (Faszination durch exotische Baukunst) als Reaktion auf Materialismus (philos. Lehre, d. s. alles Wirkliche nur als Materie o. Folge v. materiellen Vorgängen erklärt) u. Positivismus (Lehre, d. als Erkenntnisgrundlage nur d. Tatsächliche anerkennt), architektonische Vorbilder mit transzendenten (übernatürlichen) Vorstellungen für Zeit abstrakter Religiosität
frühe monumenatlist. Phase: Begeisterung an massiven, klaren Formen d. altägypt. Architektur
später: Aufmerksamkeit auf asiat. Bauten, antiken indischen Tempelanlagen
Übernahme allg. form. Überschwänglichkeit
Vorgänger Jugendstil, fließender Übergang ohne Grenzen, übersteigerte Fortsetzung Art Nouveau (Begriff f. Jugendstil i. England u. Frankreich)

Unterteilung in zwei form. Strömungen:
erste: Bestimmung d. gerundete, plastische Elemente (Ableitung aus biolog. u. anthropomorphen (menschenähnlichen) Strukturen)
Verfechter Hermann Finsterlin: euklidische Geometrie („übliche” Geometrie in einer Ebene und im Raum nach Euklid) unzumutbare Beschränkung d. künstl. Ausdrucksmöglichkeiten
Suche nach Freiheit des expressiven, genialistischen Schwungs, lebendig scheinenden Formorgien, überschwänglichen Plastik

Zweite: größere Vorliebe für spitze Winkel u. Überbetonung d. Vertikalen, Inspiration am Kristall ( besond. Bedeutung:
semantisch (Bedeutung des sprachl. Zeichens betreffend) Vereinigung kosm. Mystiknähe u. geometr. Perfektion (bei Realisierung Verwendung von Glas a. G. konstruktiver u. formaler Forderungen)
Reinheit, Klarheit, Transparenz, veredelnde Wirkung, erlösende Kraft
bestimmte Gestalt d. Architektur mit gesetzm. Stereometrie (Lehre v. Berechnung räuml. Gebilde), scharfen kanten u. explodierenden Strahlen
Architektur Berliner Bauwerke
express. Architektur im eigentl. Sinn erst ab 1910
Nachlässigkeit express. Architektur gegenüber Gebäudezweck für künstl. Ausdruck ( Realisierung nur ohne materielle Zwänge (schwierig bei konservativen Auftraggebern u Not d. Nachkriegszeit ( Grund für häufig nur Projekte
Bsp. Berlin: Projekt Friedrichstraße 1919 u. 1920/21 Ludwig Mies van der Rohe

bekannte erbaute Berl. Beispiele:
Schauspielhaus 1919 Hans Poelzig
aus Grundlage u. auf Resten eines Zirkusbaus Entwicklung individ. Theaterarchitektur ( fünfschiffige Markthalle
Musterbeispiel für express. Architektur, Konzeption als Kunstwerk
Bauwerk: Anstrebung „Volksnähe“ u. Ausdruck idealer Bestimmung, Überhöhung, bildhafte Synthese heterogener Elemente, Symbol
Theaterraum ( geschlossene skulpturale Form
Zuschauerraum: maurisches Stalaktitengewölbe (Deckenabschluss nach d. Art v. Tropfstein, d. v. d. Höhlendecke nach unten wächst) ähnlich Reihen v. Bogengirlande um Kuppel
dünne, nach unten verjüngende Pfeiler ( Rücktritt tragender Funktion, Unterstreichung „Tropfstein-Charakter“
Assoziation Höhle gewollt ( Suche nach Architecture parlante (Bauweise mit aussagekräftigen Hinweisen auf den Sinn des Gebäudes)
Haus wie betretbarer Kristall
1200 Zapfen d. Bogengirlande mit Glühbirnen ( Sternbilder
Einsteinturm Potsdam 1919-1921 Erich Mendelsohn

Astrophysik. Institut
Bau für Arbeit v. Albert Einstein ( Notwendigkeit astrophysik. Messungen ( Kuppel des Turmes ( Ausdruck Beobachtungsstation
Grundform wie Schiff, i. d. Mitte beherrscht v. gedrungenem Turm
ursprüngl. Betonguss geplant zur Verwirklichung d. dynamischen Entwurfes, Erbauung mit Ziegelsteinen, verschalt mit Zement (Notsituation) ( dennoch wie aus einem Guss
Ausgang Kraft von empor brandender Bewegung vom ersten Hauptgeschoss, Turmwand weicht konkav zurück, freie Organisation d. Turmzugangs u. d. Nebenräume, gerundete Gebäudekanten, eingeschnittene Wandungen, kantig gebrochene Fensterrahmen, skulpturale Wasserspeier
Bauwerk als eine i. s. geschlossene, org. Struktur
surreale, utop. Züge, denkmalhaftes Sinnbild abstrakter Urkraft
dynam. Form wichtiger als praktische Funktionsbauwerk, wie Raumschiff mit Dynamik, Phatos, organischer Assoziation, gedrungener Kraft

weitere kurze Beispiele
AEG-Turbinenfabrik 1908/09 Peter Behrens ( techn. orientierter Expressionismus, Ansprache Ethos d. Arbeit
Woga-Komplex 1926-31 Erich Mendelsohn ( durchgehend dram. Betonung d. Horizontalen, formale u. funktionale Angeschlossenheit
Expressionismus brachte keine erwähnenswerten städtebaulichen Konzeptionen (Gründe: 1.polit. ökonom. Keine Entwicklungschance, 2. Angst als Existenzbedingung d. Metropole, Individualismus)
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Inhalt
Kunstreferat zum Thema "Expressionistische Architektur in Berlin"

Inhalt:
1. Voraussetzungen
2. Theorien und Bauformen
3. Architektur Berliner Bauwerke
3.1. Schauspielhaus
3.2. Einsteinturm
3.3. weitere kurze Beispiele
3.4. Städtebau (938 Wörter)
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