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Don Carlos von Friedrich Schiller: Inhaltsanhabe, Aufbau, Themen & Motive

Alles zu Werke

Friedrich Schiller: Don Carlos


INHALT
  1. Zum Autor (Biographie)
  2. Inhaltsangabe
  3. Personenkonstellation
  4. Aufbau des Dramas
  5. Themen und Motive
  6. Epochenmerkmale (Sturm und Drang, Klassik)
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Biographie

* 10.11.1759 in Marbach
+ 09.05.1805 in Weimar
- Sohn eines Offiziers (kleinbürgerliche Verhältnisse)
- Lernt schon mit 5 Jahren Latein, erstes Gedicht und Trauerspiel mit 13
- Durch Herzog kostenloses Studium an Militärakademie (Rechtswissenschaften, später Medizin)
- Flucht nach Mannheim, als ihm das Schreiben verboten wird
- Lehrstelle an der Uni Jena (1788-1791)
- 1790:Heirat mit Charlotte von Lengefeld
- 1794: Freundschaft mit Goethe
- 1799: Umzug von Jena nach Weimar

> war die meiste Zeit seines Lebens moralisch und finanziell von seinen Freunden abhängig
> oft krank, litt an Lungenkrankheiten
> während in Jugendschriften Schillers der Sturm und Drang deutlich zu erkennen ist (siehe Epochenmerkmale), änderte er seine Einstellung später -> Tendenz zur Klassik
> Schiller sah sich selbst als sentimentalistischer Dichter (versucht Ideal und Realität zu vereinen)

> bekanntester Gegner Schillers: Theodor Fontane!

Inhaltsangabe "Don Carlos"


Das Drama "Don Carlos, Infant von Spanien" befasst sich mit den Intrigen am spanischen Hof zur Herrscherzeit Philipps II. Don Carlos ist der Sohn Philipps II. und gleichzeitig sein größter Feind. Carlos ist voller Misstrauen gegenüber dem gesamten Hof, da er überall von Spitzeln umgeben ist. Nach langer Zeit trifft Don Carlos seinen Jugendfreund, Marquis von Posa, der ihn an die Befreiung des von König Philipp besetzten Flanderns, erinnert. Doch der emotionsgeladene Carlos stellt die Politik in den Hintergrund und überredet Posa für ihn ein Treffen mit Elisabeth zu arrangieren. Posa geht auf den Wunsch von Carlos ein und schleust ihn in den Schlossgarten. Doch das Treffen mit Elisabeth bringt nicht die von Carlos erwünschten Ergebnisse, denn auch sie mahnt ihn seinen politischen Verpflichtungen nachzugehen und seine Liebe zu ihr aufzugeben.
Enttäuscht von dem Treffen mit Elisabeth besinnt sich Carlos wieder auf die Politik. Er ist bemüht sich mit seinem Vater zu versöhnen und bittet ihn in einem Gespräch um die Leitung der Truppen in Flandern. Dieser willigt weder in die Versöhnung noch in die Bitte ein, da er Carlos gegenüber großes Misstrauen hegt und ihn als zu unreif für eine solche Aufgabe einschätzt. Philipp beauftragt dagegen (den von Carlos verachteten) Alba mit der Truppenleitung in Flandern. Zunächst von der Gefühlskälte seines Vaters erschüttert, scheint die Welt für Carlos wieder in Ordnung zu sein, als er einen Brief mit einem Schlüssel, der von Elisabeth zu sein scheint, erhält. Weiterhin unbetrübt sucht Carlos das zu dem Schlüssel gehörige Gemach auf und trifft dort wider Erwarten auf die Prinzessin Eboli. Carlos muss erkennen, dass Eboli und nicht Elisabeth das Zusammentreffen inszenierte, um ihm ihre Liebe zu gestehen. Doch auch die Prinzessin ist enttäuscht, als sie realisiert, dass Carlos Elisabeth liebt. Sie spinnt eine Intrige gegen Carlos und die Königin, indem sie ihr Wissen über deren gegenseitige Liebe an Alba und Lerma verrät. Des Weiteren geht sie, um Rache an der Königin zu nehmen, eine Affäre mit Phillip ein. Der König hat das Gefühl niemandem mehr trauen zu können. Er erfährt, dass sich Posa bisher noch nie um eine Gunst beworben hat und schöpft dadurch Interesse an dem jungen erfolgreichen Mann. Um ihn näher kennen zu lernen, lässt Philipp ihn zu sich holen und führt ein langes Gespräch. Erstaunt von der Ehrlichkeit Posas schöpft der König Hoffnung auf einen Freund und gibt ihm die Generalvollmacht. Posa trifft sich auf vorheriges Geheiß des Königs mit Elisabeth. Allerdings nutzt er dieses Treffen um seine eigenen Pläne umzusetzen und versucht Elisabeth davon zu überzeugen, dass sie Carlos überreden soll, offen gegen seinen Vater zu rebellieren.

Graf Lerma, der Posas Gespräch mit dem König mitgehört hat, warnt daraufhin Carlos vor dem angeblichen "falschen Spiel" Posas.
Während eines Gespräches mit Carlos versucht Posa Carlos Zweifel an seiner Treue zu zerstreuen und lässt sich, unter dem Vorwand, dass er Carlos vor Verdächtigen schützen wolle, seine Brieftasche aushändigen. Nachdem die Königin den Diebstahl ihrer privaten Briefe bemerkt hat, setzt sie aufgebracht den König von dem Vorfall in Kenntnis. Nach einem Streitgespräch fällt sie in Ohnmacht und fügt sich dabei eine blutende Wunde zu. Posa besucht Carlos im Gefängnis, um ihn über sein Verhalten aufzuklären. Carlos ist davon überzeugt, dass Posa ihn verraten hat, um seine eigenen Interessen durchzusetzen und Posa kann das Missverständnis erst aufklären, als er ihm die gefährlichen Briefe zurückgibt. Alba unterbricht die Szene und teilt Carlos mit, dass er wieder frei sei. Carlos verlangt, dass der König selbst zu ihm kommt und ihm die Freiheit zurückgibt. Posa erzählt weiter von dem Brief an Wilhelm von Oranien und während Carlos noch hoffnungsvoll auf Posa einredet, wird dieser von hinten erschossen.
In der folgenden Konfrontation mit dem König beschuldigt Carlos diesen des Mordes und bekennt sich zu dem ermordeten Freund. Der Großinquisitor tritt auf und weist den König zurecht. Sie entdecken Carlos im Schlafgemach der Königin, worauf Carlos dem Inquisitor übergeben wird und Philipp II. seinen einzigen Sohn verliert.

Personenkonstellation

siehe bitte Datei

Aufbau des Dramas

Dramatisches Gedicht in 5 Akten
Dramatische Bauform:
- einheitlicher Ort (alles spielt am spanischen Hof)
- Handlungszeitraum ca. 5 Tage (normalerweise 24 Stunden;
- einheitliche Handlung (alle Szenen schließen sich zusammen)
- Charaktere sind Adelige oder stammen aus Königshaus

Themen und Motive


--> Konflikt zwischen Titelheld und seinem Vater

--> Familiendrama: Elisabeth verzichtet auf eigene Sehnsüchte, um Familientragödie nicht noch zur politischen Tragödie zu machen; Philipp stößt Carlos aus Misstrauen von sich, betrügt seine Frau und bestiehlt sie aus Eifersucht -> Elisabeth würde Philipp niemals betrügen trotz der Gefühle für Carlos

--> Schwanken zwischen persönlicher Neigung und politischer Pflicht (Freiheitsideal)

--> König als Opfer der Gesellschaft (er will alles erhalten für sich selbst, doch steht alleine dar; alle anderen "spielen" ihn aus)

--> Freundschaftsideal (Posa und Carlos): Posas Selbstopferung ist Wiedergutmachung seines Fehlers über Carlos hinweg gehandelt zu haben (aus Ehrgefühl nicht wegen Freundschaft), sein Streben gilt dem Freiheitskampf, handelt mehr väterlich als freundschaftlich für Carlos
(rational handelnde Menschen werden von Inquisition unterdrückt, "Politiker" von Philipp; Schiller zeigt Diskrepanz zwischen Absolutismus und Aufklärung (2. Hälfte des 18 Jahrhunderts))

--> Geschichtsdrama

-->Humanitätsideal: Einforderung ist Posas Aufgabe, Freiheit bedeutet umfassende Befreiung der Standesunterschiede, Carlos Herrschaft könnte das Ideal verwirklichen, scheitert an dem Netz, das die Gegner um den Großinquisitor um das Ideal ziehen
zentrale Fragen im Drama: Einfluss der Inquisition, Herrschaftsausübung

Epochenmerkmale


Sturm und Drang (1765-1785)

--> Fortführung der Aufklärung (1720-1785)

--> Themen: tragische Konflikte eines Individuums mit der Gesellschaft

--> Motive: Motiv des verführten Mädchens und des Kindsmordes

--> Befreiung von kirchlicher Bevormundung

--> politische Ziele der Dichter standen im Gegensatz zur wirklichen Situation in Deutschland

Grundzüge: Hinwendung zum einfachen Volk, Kritik am Adel, Entwicklung der Persönlichkeit

--> Drama ist bevorzugte Dichtungsart; sehr gefühlsbetonte Wortwahl

--> Satzbau: abgehakte, zerrissene Sätze und Ellipsen, Ausrufe und Fragen

> Auffälligkeiten so extrem nur bei Carlos, andere Personen sind "klassischer" gestaltet

"Die Klassik propagiert die selbsterzieherische Leistung des Einzelnen"


heißt: Haltung wird von den Idealen des Sturm und Drang abgewendet und der Klassik zugerichtet

Klassik
- Fortführung des Sturm und Drang
- bestehende Gesetze werden anerkannt
- Schiller fordert vom klassischen Dichter Selbstdisziplin (dadurch Forderung auf Versöhnung des Staates mit dem Individuum
keine Unterdrückung mehr etc.)
Man muss kein "Genie" mehr sein, um etwas zu erreichen

> Themen, die überzeitlich interessant sind, werden literaturwürdig
Inhalt
Gesamtzusammenfassung von Schillers Werk "Don Carlos": Inhaltsangabe, Informationen zum Autor (Biographie), Personenkonstellation, Aufbau des Dramas, Themen und Motive, Epochenmerkmale Sturm und Drang sowie Klassik. (1205 Wörter)
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