Analyse Don Carlos II,8 - Dialoganalyse und Beurteilung
Deutsch Klausur
Das Drama "Don Carlos - Infant von Spanien" von Friedrich Schiller wurde 1787 geschrieben und spielt im Jahre 1568 in der Sommerresidenz am spanischen Hof. Das Thema des Textes ist die Verbindung einer familiären Beziehungsdramas, Liebe eines Sohnes zu seiner sozialen Mutter, wobei die politischen Freiheitsprobleme auch eine wichtige Rolle spielen.
Im Folgenden möchte ich die achte Szene des 2.Aktes analysieren.
In dieser Szene geht es um ein Gespräch zwischen den Protagonisten Don Carlos und der Prinzessin Eboli.
Philipp II. heiratete die ehemalige Verlobte Elisabeth seines Sohns Carlos. In einem heimlichen Treffen gesteht Carlos seine Liebe zu Elisabeth, doch Elisabeth erwidert diese und möchte, dass Carlos sich auf Spanien bzw. Flandern zu konzentrieren. Nach diesem Treffen bittet Carlos seinen Vater vergeblich nach das Kommando über das spanische Heer in Flandern, welches aber auch scheiterte, denn der König schickt Herzog von Alba nach Flandern. Daraufhin kommt es zu einem Duell zwischen Carlos und dem Herzog, was aber mit dem Erscheinen der Königin abgebrochen wurde. Später bekommt Carlos von einem Pagen der Königin einen anonymen Brief, dieser enthält einen Schlüssel zu einer Kammer und eine Aufforderung zu einem heimlichen Rendezvous.
Carlos macht sich Hoffnungen, dass die Königin seine Liebe heimlich erwidert und ihn deshalb treffen möchte.
In dieser Szene wird es deutlich, dass dieser Brief nicht von der Königin stammt, sondern von der Prinzessin Eboli. Es kommt zu Verwechslungen von Liebhaber und Geliebten durch ein komödienhaftes Missverständnis.
Carlos trifft in der Kammer zu dem der Schüssel gehört nicht, wie gehofft, die Königin sondern Eboli. Sie ist in Carlos verliebt und ist die Autorin des Briefes. Doch Carlos weiß es noch nicht, es kommt zu einem intensiven bzw. offenem Gespräch zwischen Ihm und Eboli. Sie zeigt ihm einen Brief welches von dem König stammt, und versucht Carlos ihre Liebe zu gestehen. Carlos spricht über seine Liebe zu Elisabeth, doch ohne ihren Namen zu erwähnen, Eboli nimmt seine Äußerungen auf sich und sieht ihre Liebe als bestätigt. Erst gegen Ende des Dramas wird beidem klar, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Eboli fühlt sich beleidigt, Carlos nimmt den Brief des Königs an Eboli um ein Rendezvous mit.
Ich habe diese Szene in 10 Abschnitte gegliedert:
1. Z. 1 - 27: Verwirrung: Carlos ist überrascht, dass er sich in Ebolis Zimmer befindet.
2. Z. 27 - 51: Eboli spricht über das Thema Liebe im Allgemeinen, doch Carlos bezeichnet die Liebe als Hoffnungslos.
3. Z. 52 -64: Eboli schwärmt über Carlos' Attraktivität.
4. Z.65 - 91: Carlos bittet Eboli für ihn bei seinem Vater einzusetzen.
5. Z. 92 - 139: Eboli konfrontiert Carlos mit Verhaltensweisen.
6. Z.140 - 173: Eboli vertraut sich Carlos an, sie möchte keinen heiraten den sie nicht liebt.
7. Z.174 - 201: Carlos nimmt Eboli aus Mitleid in seine Arme, aber sie versteht diese als eine bestätigende Liebeserklärung .
8. Z.202 - 206: Carlos gesteht, dass er selbst jemandem am Hof liebe.
9. Z.207 -225: Beide begreifen das Missverständnis.
10. Z.226 -245: Carlos nimmt Philipps Brief mit, Eboli fühlt sich beleidigt.
Im Zimmer von Prinzessin Eboli kommt es zu einem Treffen zwischen Carlos und Ihr. Im vierten Auftritt des Dramas bekam Carlos einen Brief und einen Schlüssel ausgehändigt, welche zu einer Dame führt. Er denkt, der Schlüssel und der Brief seine von der Königin, doch als er dann bei der Tür zu der der Schlüssel gehört ankommt, bleibt er "wie vom Donner gerührt" (Z.5) stehen, denn er ist in das Zimmer von Prinzessin Eboli eingetreten. In dieser Szene folgt ein Missverständnis nach dem anderen. Als Carlos in das Zimmer eintritt, sieht er Eboli auf einer Laute spielen. Er erklärt sein Eintreten damit, dass der Vorsaal offen gewesen sei und wechselt somit das Thema, indem er nach der Laute fragt. Später versucht er sich aus der Affäre zu ziehen und möchte gehen (vgl.Z.27).
Doch Eboli nutzt diese und "bestraft" ihn, weil sein Eintreten sie erschreckte, er solle bei ihr bleiben und ihrer Musik zuhören (Z.30f).
Carlos ist damit einverstanden, aber erwähnt, dass er die Musik schon gehört habe (vgl.Z.35f). Darauf fängt Eboli an über die Liebe zu reden (vgl.Z.41), doch Carlos sieht die Liebe als Hoffnungslos. Denn er liebt seine soziale Mutter, doch diese Liebe ist Hoffnungslos. Mit der Äußerung von Carlos "Liebe kennt der allein, der ohne Hoffnung liebt" (Z.50f), wird es deutlich, dass diese eine Anspielung auf sein Leben ist.
Mit großem Charme (vgl.Z.48) macht Carlos der Prinzessin Komplimente (Z.42), aus Höflichkeit und aus Verlegenheit, da er im Moment gegen die höfischen Regeln verletzt hat, weil er und Eboli alleine im Zimmer sind. Seine charmante Art unterstützt Carlos das Missverständnis der Prinzessin, er wolle zu ihr und ihr seine Liebe erklären.
Da Eboli nicht über die Liebe Carlos' zu Elisabeth weiß nimmt sie seine Äußerungen nicht ernst und denkt, dass er sich nur bloß stellt. Sie nutzt diese Situation und teilt ihm indirekt mit wie attraktiv sie ihn findet. Sie beschreibt Carlos als einen wichtigen wohlhabenden Menschen, sodass er keinen Grund habe zu leiden. Diese kommt schon als eine Liebeserklärung Ebolis für Carlos, was er aber noch nicht wirklich versteht.
Carlos, aber hört ihr nicht wirklich zu, entgeht diese Liebeserklärungen, da er unaufmerksam und "die ganze Zeit über in tiefste Zerstreuung versunken [...]" (Z.65), ist. Er denkt darüber nach wie er aus Ebolis Zimmer zu Elisabeth gelangen kann (Z.67 - 72) bzw. doch noch den Befehl über Flandern erhalten kann (Z.82 - 91). Er bittet Eboli sich für ihn einzusetzen und mit seinem Vater über ihn zu sprechen. Doch Eboli glaubt dies ihm nicht, die denkt er spiele ihr etwas vor (Z.92) und bezeichnet ihn als einen "Heuchler" (Z.93). Carlos möchte aus diesem Zimmer, doch Eboli "hält ihn mit Gewalt zurück" (Z.73) und zieht ihn zu sich aufs Sofa.
Sie konfrontiert Carlos mit Verhaltensweisen, die sie als Indizien seiner Liebe zu ihr versteht. Sie ignoriert die Bitte, zum Vater zu gehen, denn sie glaubt er traut sich nicht ihr seine Liebe offen zu gestehen. Sie versucht weitere Brücken aufzustellen die zu einer Liebeserklärung führen sollen. Indem sie Verhaltensweisen von Carlos aus der Vergangenheit erzählt. Diese Verhaltensweisen stimmen zwar, aber die waren nicht für Eboli sondern für Elisabeth, dadurch entsteht ein neues Missverständnis. Allerdings versteht man nicht warum Carlos immer noch nicht versteht das Eboli in ihn verliebt ist und das sie eine Liebeserklärung von ihm hofft.
Als Eboli dem Prinzen und seinen Hemdkragen eine Bandschleife entwendet, welches sehr die höfischen Regeln bricht, reagiert Carlos "mit Befremdung" (Z.101), welches wieder zu der Frage führt warum Carlos es immer noch nicht merkt, was Eboli sagen will, denn er weiß genau, dass diese Schleife von er Königin stammt. Eboli deutet sogar ein weiteres Indiz an, wo Carlos beim letzten Hofball einen Tanz mit der Königin abgebrochen hat, um mit ihr weiter zu tanzen (Z.111 - 116).
Eboli ist erstaunt und verunsichert (Z.133).
Nachdem die bisherigen Versuche gescheitert sind, Carlos zu einem Liebesgeständnis zu bringen, versucht sie einen neuen Versuch, indem sie von dem Plan des Königs berichtet, sie mit einem Mann, den sie nicht liebt, zu verheiraten (Z.145 - 150).Sie möchte dadurch Carlos eifersüchtig machen und ihm verdeutlichen aktiv am Gespräch teilzunehmen. Sie überreicht Carlos einen Brief des Königs, der sie um ein Rendezvous bittet, Doch Carlos liest diesen Brief nicht (Z.151 - 156). Sie erklärt Carlos, dass sie ihre Liebe nur einem Mann schenken möchte (Z.157 - 167), dazu erwähnt sie auch, dass sie ihr Leben nur für einen Menschen halte. Sie fügt noch hinzu, dass sie nicht geliebt wird " Ich liebe und bin - nicht geliebt" (Z.173), ist eine Antithese, soll ein Appell an Carlos sein um endlich ihr seine Liebe zu gestehen.
Durch ihre Selbstanpreisung und über Ihr Schicksal ist Carlos emotional betroffen. Aber nicht aus Liebe zu ihr wie Eboli es glaubt, sondern aus Mitleid mit ihr. Um sie wieder aufzubauen stärkt er sie, dass sie nicht unglücklich sein soll, da sie mit Sicherheit geliebt werde. Er umarmt sie "voller Zärtlichkeit" (Z.179).
Eboli versteht sein Verhalten falsch und versteht seine Körpersprache als eine Liebeserklärung an sie und bittet ihm eine heimliche Affäre an (Z.188 - 201).
Carlos sieht Eboli als Tugendhaft und unschuldig (vgl. Z.203), sodass er das Angebot von Eboli nicht richtig versteht. Er vertraut sich der Prinzessin an und erklärt ihr, dass er selbst jemandem am Hofe liebe "Ich leugn' es nicht - ich liebe!"(Z.206). Dieses versteht die Prinzessin falsch und denkt das er sie damit meint(Z.207 - 210). Als sie dann auf den Schlüssel zu sprechen kommt, erkennt Carlos das Missverständnis (Z.210-215). Carlos ist völlig geschockt und reißt somit auch Eboli aus ihren Träumen, so dass sie das Missverständnis auch versteht (Z.216f). Carlos versucht sich zu entschuldigen (Z.224f). Eboli fällt laut schreiend (Z.216f), sie ist verzweifelt über ihre Fehleinschätzung und ebenso beleidigt.
Als Eboli letztendlich auch das Missverständnis begreift, drängt sie ihn zu gehen und erklärt ihm, seinen Anblick zu hassen. Bevor er geht soll er ihr noch ihre Briefe zurückgeben, erst jetzt wird Carlos auf die Briefe des Königs an Eboli aufmerksam. Er weigert sich diese Briefe zurückzugeben und sieht damit eine Möglichkeit gegen seinen Vater einsetzen zu können, dazu sieht er auch eine neue Hoffnung auf seine Liebe zu Elisabeth, denn er glaubt sie könne dadurch frei vom König sein. Eboli bleibt zunächst voller Verzweiflung allein zurück.
Schiller hat dieses Drama im fünfhebigen Jambus, Blankvers, also ohne Reime geschrieben.
Im Drama wird eine höfisch- gehobene Sprache verwendet, zum Beispiel: Z.45f: Carlos spricht von sich in der dritten Person.
Wiederholungen wie in Z.10 "ich - ich fand..." ist ein Ausdruck der Unsicherheit, ein Stammeln, in Z.44 " Nicht? Nicht so wahr?" wie in Z.68f " ich muss,/ Muss fort" - sind Ausdrücke der Emotionalität.
Metaphern wären in Z.59 "ihres Ranges Sonnenglanz"; Z.77 " schwarzes Fieberfantasien";
Z.131f " Mein Gehirn/Treibt öfters wunderbare Blasen auf".
Alliteration: Carlos bezeichnet Eboli als ein "süßes, seelenvolles Mädchen"(Z.180).
Die Szene endet mit einem möglichen Sieg für Carlos. Denn er denkt, durch den Brief des Königs an Eboli könne Elisabeth frei sein. Doch dies stellt sich im Laufe des zweiten Aktes bzw. im fünfzehnten Auftritt als falsch heraus. Posa zerreißt den Brief, denn Carlos solle nicht nur an sich denken. Er soll sich wieder auf seine politische Aufgabe, Flandern zu retten, konzentrieren. Carlos akzeptiert das und befolgt die Anweisungen des Posa. Da sich Eboli durch Carlos beleidigt fühlt, möchte sie sich an ihm rächen. Sie hat inzwischen (in 2,9) begriffen, dass Carlos Elisabeth liebt, also möchte sie diese dem König berichten. Da das, aber nicht so einfach ist, holt sie sich Hilfe von Alba und Domingo. Es entsteht eine Verbindung der privaten Beziehungsebene und der politischen Ebene.
Eboli will sich rächen, wegen Fehleinschätzung ihrer Liebe. Domingo und Alba sind für die Unterdrückung und Gewaltherrschaft Flandern. Auf der anderen Seite sind Maquis von Posa, Elisabeth und Carlos für Autonomie Flanderns und für bessere Bürgerrechte.
Durch Eboli möchten Domingo und Eboli die untreue der Königin gegenüber dem König beweisen. Eboli soll aus der Schatulle der Königin persönliche Briefe von Carlos an Elisabeth entwenden welche aus der Zeit ihrer Verlobung stammen und soll die Briefe an Domingo und Alba weitergeben.
Im weiteren Verlauf des Dramas kommt es wie gewünscht von Domingo und Alba zu einer massiven Störung der Beziehung zwischen dem König und Elisabeth in 4,9.
Käme es nicht zu diesem Treffen der Prinzessin und Carlos gäbe es auch kein Misstrauen des Königs gegen seine Frau und der König müsste sich nicht in Domingos und Albas Abhängigkeit geben.
Durch das Zusammenarbeiten von Domingo, Alba und Eboli hat sich die Situation für Posa, Elisabeth und Carlos verschlechtert, sie müssen jetzt damit rechnen, dass sie hintergangen werden und ihre Pläne Flandern zu retten nicht mehr geheim sein können.
Aufgabe 1: Dialoganalyse
Das Drama "Don Carlos - Infant von Spanien" von Friedrich Schiller wurde 1787 geschrieben und spielt im Jahre 1568 in der Sommerresidenz am spanischen Hof. Das Thema des Textes ist die Verbindung einer familiären Beziehungsdramas, Liebe eines Sohnes zu seiner sozialen Mutter, wobei die politischen Freiheitsprobleme auch eine wichtige Rolle spielen.
Im Folgenden möchte ich die achte Szene des 2.Aktes analysieren.
In dieser Szene geht es um ein Gespräch zwischen den Protagonisten Don Carlos und der Prinzessin Eboli.
Philipp II. heiratete die ehemalige Verlobte Elisabeth seines Sohns Carlos. In einem heimlichen Treffen gesteht Carlos seine Liebe zu Elisabeth, doch Elisabeth erwidert diese und möchte, dass Carlos sich auf Spanien bzw. Flandern zu konzentrieren. Nach diesem Treffen bittet Carlos seinen Vater vergeblich nach das Kommando über das spanische Heer in Flandern, welches aber auch scheiterte, denn der König schickt Herzog von Alba nach Flandern. Daraufhin kommt es zu einem Duell zwischen Carlos und dem Herzog, was aber mit dem Erscheinen der Königin abgebrochen wurde. Später bekommt Carlos von einem Pagen der Königin einen anonymen Brief, dieser enthält einen Schlüssel zu einer Kammer und eine Aufforderung zu einem heimlichen Rendezvous.
In dieser Szene wird es deutlich, dass dieser Brief nicht von der Königin stammt, sondern von der Prinzessin Eboli. Es kommt zu Verwechslungen von Liebhaber und Geliebten durch ein komödienhaftes Missverständnis.
Carlos trifft in der Kammer zu dem der Schüssel gehört nicht, wie gehofft, die Königin sondern Eboli. Sie ist in Carlos verliebt und ist die Autorin des Briefes. Doch Carlos weiß es noch nicht, es kommt zu einem intensiven bzw. offenem Gespräch zwischen Ihm und Eboli. Sie zeigt ihm einen Brief welches von dem König stammt, und versucht Carlos ihre Liebe zu gestehen. Carlos spricht über seine Liebe zu Elisabeth, doch ohne ihren Namen zu erwähnen, Eboli nimmt seine Äußerungen auf sich und sieht ihre Liebe als bestätigt. Erst gegen Ende des Dramas wird beidem klar, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Eboli fühlt sich beleidigt, Carlos nimmt den Brief des Königs an Eboli um ein Rendezvous mit.
Ich habe diese Szene in 10 Abschnitte gegliedert:
1. Z. 1 - 27: Verwirrung: Carlos ist überrascht, dass er sich in Ebolis Zimmer befindet.
3. Z. 52 -64: Eboli schwärmt über Carlos' Attraktivität.
4. Z.65 - 91: Carlos bittet Eboli für ihn bei seinem Vater einzusetzen.
5. Z. 92 - 139: Eboli konfrontiert Carlos mit Verhaltensweisen.
6. Z.140 - 173: Eboli vertraut sich Carlos an, sie möchte keinen heiraten den sie nicht liebt.
7. Z.174 - 201: Carlos nimmt Eboli aus Mitleid in seine Arme, aber sie versteht diese als eine bestätigende Liebeserklärung .
8. Z.202 - 206: Carlos gesteht, dass er selbst jemandem am Hof liebe.
9. Z.207 -225: Beide begreifen das Missverständnis.
10. Z.226 -245: Carlos nimmt Philipps Brief mit, Eboli fühlt sich beleidigt.
Im Zimmer von Prinzessin Eboli kommt es zu einem Treffen zwischen Carlos und Ihr. Im vierten Auftritt des Dramas bekam Carlos einen Brief und einen Schlüssel ausgehändigt, welche zu einer Dame führt. Er denkt, der Schlüssel und der Brief seine von der Königin, doch als er dann bei der Tür zu der der Schlüssel gehört ankommt, bleibt er "wie vom Donner gerührt" (Z.5) stehen, denn er ist in das Zimmer von Prinzessin Eboli eingetreten. In dieser Szene folgt ein Missverständnis nach dem anderen. Als Carlos in das Zimmer eintritt, sieht er Eboli auf einer Laute spielen. Er erklärt sein Eintreten damit, dass der Vorsaal offen gewesen sei und wechselt somit das Thema, indem er nach der Laute fragt. Später versucht er sich aus der Affäre zu ziehen und möchte gehen (vgl.Z.27).
Doch Eboli nutzt diese und "bestraft" ihn, weil sein Eintreten sie erschreckte, er solle bei ihr bleiben und ihrer Musik zuhören (Z.30f).
Carlos ist damit einverstanden, aber erwähnt, dass er die Musik schon gehört habe (vgl.Z.35f). Darauf fängt Eboli an über die Liebe zu reden (vgl.Z.41), doch Carlos sieht die Liebe als Hoffnungslos. Denn er liebt seine soziale Mutter, doch diese Liebe ist Hoffnungslos. Mit der Äußerung von Carlos "Liebe kennt der allein, der ohne Hoffnung liebt" (Z.50f), wird es deutlich, dass diese eine Anspielung auf sein Leben ist.
Mit großem Charme (vgl.Z.48) macht Carlos der Prinzessin Komplimente (Z.42), aus Höflichkeit und aus Verlegenheit, da er im Moment gegen die höfischen Regeln verletzt hat, weil er und Eboli alleine im Zimmer sind. Seine charmante Art unterstützt Carlos das Missverständnis der Prinzessin, er wolle zu ihr und ihr seine Liebe erklären.
Da Eboli nicht über die Liebe Carlos' zu Elisabeth weiß nimmt sie seine Äußerungen nicht ernst und denkt, dass er sich nur bloß stellt. Sie nutzt diese Situation und teilt ihm indirekt mit wie attraktiv sie ihn findet. Sie beschreibt Carlos als einen wichtigen wohlhabenden Menschen, sodass er keinen Grund habe zu leiden. Diese kommt schon als eine Liebeserklärung Ebolis für Carlos, was er aber noch nicht wirklich versteht.
Carlos, aber hört ihr nicht wirklich zu, entgeht diese Liebeserklärungen, da er unaufmerksam und "die ganze Zeit über in tiefste Zerstreuung versunken [...]" (Z.65), ist. Er denkt darüber nach wie er aus Ebolis Zimmer zu Elisabeth gelangen kann (Z.67 - 72) bzw. doch noch den Befehl über Flandern erhalten kann (Z.82 - 91). Er bittet Eboli sich für ihn einzusetzen und mit seinem Vater über ihn zu sprechen. Doch Eboli glaubt dies ihm nicht, die denkt er spiele ihr etwas vor (Z.92) und bezeichnet ihn als einen "Heuchler" (Z.93). Carlos möchte aus diesem Zimmer, doch Eboli "hält ihn mit Gewalt zurück" (Z.73) und zieht ihn zu sich aufs Sofa.
Sie konfrontiert Carlos mit Verhaltensweisen, die sie als Indizien seiner Liebe zu ihr versteht. Sie ignoriert die Bitte, zum Vater zu gehen, denn sie glaubt er traut sich nicht ihr seine Liebe offen zu gestehen. Sie versucht weitere Brücken aufzustellen die zu einer Liebeserklärung führen sollen. Indem sie Verhaltensweisen von Carlos aus der Vergangenheit erzählt. Diese Verhaltensweisen stimmen zwar, aber die waren nicht für Eboli sondern für Elisabeth, dadurch entsteht ein neues Missverständnis. Allerdings versteht man nicht warum Carlos immer noch nicht versteht das Eboli in ihn verliebt ist und das sie eine Liebeserklärung von ihm hofft.
Als Eboli dem Prinzen und seinen Hemdkragen eine Bandschleife entwendet, welches sehr die höfischen Regeln bricht, reagiert Carlos "mit Befremdung" (Z.101), welches wieder zu der Frage führt warum Carlos es immer noch nicht merkt, was Eboli sagen will, denn er weiß genau, dass diese Schleife von er Königin stammt. Eboli deutet sogar ein weiteres Indiz an, wo Carlos beim letzten Hofball einen Tanz mit der Königin abgebrochen hat, um mit ihr weiter zu tanzen (Z.111 - 116).
Eboli ist erstaunt und verunsichert (Z.133).
Nachdem die bisherigen Versuche gescheitert sind, Carlos zu einem Liebesgeständnis zu bringen, versucht sie einen neuen Versuch, indem sie von dem Plan des Königs berichtet, sie mit einem Mann, den sie nicht liebt, zu verheiraten (Z.145 - 150).Sie möchte dadurch Carlos eifersüchtig machen und ihm verdeutlichen aktiv am Gespräch teilzunehmen. Sie überreicht Carlos einen Brief des Königs, der sie um ein Rendezvous bittet, Doch Carlos liest diesen Brief nicht (Z.151 - 156). Sie erklärt Carlos, dass sie ihre Liebe nur einem Mann schenken möchte (Z.157 - 167), dazu erwähnt sie auch, dass sie ihr Leben nur für einen Menschen halte. Sie fügt noch hinzu, dass sie nicht geliebt wird " Ich liebe und bin - nicht geliebt" (Z.173), ist eine Antithese, soll ein Appell an Carlos sein um endlich ihr seine Liebe zu gestehen.
Durch ihre Selbstanpreisung und über Ihr Schicksal ist Carlos emotional betroffen. Aber nicht aus Liebe zu ihr wie Eboli es glaubt, sondern aus Mitleid mit ihr. Um sie wieder aufzubauen stärkt er sie, dass sie nicht unglücklich sein soll, da sie mit Sicherheit geliebt werde. Er umarmt sie "voller Zärtlichkeit" (Z.179).
Eboli versteht sein Verhalten falsch und versteht seine Körpersprache als eine Liebeserklärung an sie und bittet ihm eine heimliche Affäre an (Z.188 - 201).
Carlos sieht Eboli als Tugendhaft und unschuldig (vgl. Z.203), sodass er das Angebot von Eboli nicht richtig versteht. Er vertraut sich der Prinzessin an und erklärt ihr, dass er selbst jemandem am Hofe liebe "Ich leugn' es nicht - ich liebe!"(Z.206). Dieses versteht die Prinzessin falsch und denkt das er sie damit meint(Z.207 - 210). Als sie dann auf den Schlüssel zu sprechen kommt, erkennt Carlos das Missverständnis (Z.210-215). Carlos ist völlig geschockt und reißt somit auch Eboli aus ihren Träumen, so dass sie das Missverständnis auch versteht (Z.216f). Carlos versucht sich zu entschuldigen (Z.224f). Eboli fällt laut schreiend (Z.216f), sie ist verzweifelt über ihre Fehleinschätzung und ebenso beleidigt.
Als Eboli letztendlich auch das Missverständnis begreift, drängt sie ihn zu gehen und erklärt ihm, seinen Anblick zu hassen. Bevor er geht soll er ihr noch ihre Briefe zurückgeben, erst jetzt wird Carlos auf die Briefe des Königs an Eboli aufmerksam. Er weigert sich diese Briefe zurückzugeben und sieht damit eine Möglichkeit gegen seinen Vater einsetzen zu können, dazu sieht er auch eine neue Hoffnung auf seine Liebe zu Elisabeth, denn er glaubt sie könne dadurch frei vom König sein. Eboli bleibt zunächst voller Verzweiflung allein zurück.
Schiller hat dieses Drama im fünfhebigen Jambus, Blankvers, also ohne Reime geschrieben.
Im Drama wird eine höfisch- gehobene Sprache verwendet, zum Beispiel: Z.45f: Carlos spricht von sich in der dritten Person.
Wiederholungen wie in Z.10 "ich - ich fand..." ist ein Ausdruck der Unsicherheit, ein Stammeln, in Z.44 " Nicht? Nicht so wahr?" wie in Z.68f " ich muss,/ Muss fort" - sind Ausdrücke der Emotionalität.
Metaphern wären in Z.59 "ihres Ranges Sonnenglanz"; Z.77 " schwarzes Fieberfantasien";
Z.131f " Mein Gehirn/Treibt öfters wunderbare Blasen auf".
Alliteration: Carlos bezeichnet Eboli als ein "süßes, seelenvolles Mädchen"(Z.180).
Aufgabe 2: Beurteilung
Die Szene endet mit einem möglichen Sieg für Carlos. Denn er denkt, durch den Brief des Königs an Eboli könne Elisabeth frei sein. Doch dies stellt sich im Laufe des zweiten Aktes bzw. im fünfzehnten Auftritt als falsch heraus. Posa zerreißt den Brief, denn Carlos solle nicht nur an sich denken. Er soll sich wieder auf seine politische Aufgabe, Flandern zu retten, konzentrieren. Carlos akzeptiert das und befolgt die Anweisungen des Posa. Da sich Eboli durch Carlos beleidigt fühlt, möchte sie sich an ihm rächen. Sie hat inzwischen (in 2,9) begriffen, dass Carlos Elisabeth liebt, also möchte sie diese dem König berichten. Da das, aber nicht so einfach ist, holt sie sich Hilfe von Alba und Domingo. Es entsteht eine Verbindung der privaten Beziehungsebene und der politischen Ebene.
Eboli will sich rächen, wegen Fehleinschätzung ihrer Liebe. Domingo und Alba sind für die Unterdrückung und Gewaltherrschaft Flandern. Auf der anderen Seite sind Maquis von Posa, Elisabeth und Carlos für Autonomie Flanderns und für bessere Bürgerrechte.
Durch Eboli möchten Domingo und Eboli die untreue der Königin gegenüber dem König beweisen. Eboli soll aus der Schatulle der Königin persönliche Briefe von Carlos an Elisabeth entwenden welche aus der Zeit ihrer Verlobung stammen und soll die Briefe an Domingo und Alba weitergeben.
Im weiteren Verlauf des Dramas kommt es wie gewünscht von Domingo und Alba zu einer massiven Störung der Beziehung zwischen dem König und Elisabeth in 4,9.
Käme es nicht zu diesem Treffen der Prinzessin und Carlos gäbe es auch kein Misstrauen des Königs gegen seine Frau und der König müsste sich nicht in Domingos und Albas Abhängigkeit geben.
Durch das Zusammenarbeiten von Domingo, Alba und Eboli hat sich die Situation für Posa, Elisabeth und Carlos verschlechtert, sie müssen jetzt damit rechnen, dass sie hintergangen werden und ihre Pläne Flandern zu retten nicht mehr geheim sein können.
Inhalt
Deutsch Klausur: Dialoganalyse über den zweiten Akt, achter Auftritt des Dramas "Don Carlos" von Friedrich Schiller sowie eine Beurteilung der Szene. (1956 Wörter)
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Don Carlos | Analyse | 2/8 | Eboli | zweiter Akt | achter Auftritt | Dialoganalyse | Friedrich Schiller
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