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Schule > Kunst > Kunstepochen > Expressionismus Kunst Klasse 12

GK Kunst 12 - Expressionismus

a) Unterschiede zwischen den Malstilen von Kirchner (Expressionismus) und Friedrich (Romantik)

(Kirchner) (Friedrich)
Die Unterschiede zwischen den beiden Künstlern liegen vor allem darin, dass Kirchner als expressionistischer Maler die 6 Elemente der naturalistischen Darstellung völlig vernachlässigt. Dies ist vor allem an dem freien Spiel zwischen den Farben und Formen zu erkennen. Während Friedrich genau und strukturiert zeichnet, auf Raumillusion, Richtigkeit und zeichnerisches Detail wert legt, zeichnet Kirchner vereinfacht und beachtet keines der drei genannten Dinge. Kirchners Gemälde sind kräftig konturiert, wobei die Farben meist kräftig aufgetragen sind. Die Farben an sich sind kontrastreich und können oft auch schrill sein, wodurch das Motiv verfremdet wirken kann, da es die eigentlichen Gegenstandsfarben nicht mehr enthält. Der dynamische Malstil und die spontane Pinselführung lassen meist nur grobe Formen und Umrisse zu, wobei der Pinselduktus eigentlich immer zu erkennen ist.
Gemeinsamkeiten zwischen Kirchner und Friedrich findet man bei der Farbgebung nur in Friedrichs verträumten Landschaften mit den symbolhaften, oft seltsam gefärbten Himmeln. Wichtig zu erwähnen ist wohl auch das beide Künstler mit ihren Werken Botschaften transportieren und bestimmte Gefühle hervorheben wollten. Beide hatten den Traum von einer besseren Welt und stellen durch ihr Bild ihren seelischen Ausdruck dar. Bei Kirchner wird dieser Ausdruck über die Farben vermittelt, während in Friedrichs Gemälden besonders das Licht und die Darstellung von Weite diesen seelischen Ausdruck vermitteln sollten.
b) Über die Zeit des Expressionismus
Der Expressionismus ist eine Zeit der sozialen und politischen Verwirrung. Die Großstädte waren durch die Industrialisierung und Mechanisierung aufgeblüht, aber der Einzelne an sich verarmt, lebte in Anonymität und Vereinsamung. Die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und ein Leben in und mit der Natur wurde durch die zerstörten Hoffnungen, die man sich durch den Krieg gemacht hatte, nur verstärkt. Deshalb ist der Expressionismus als eine Art Kunstrebellion zu verstehen und definiert sich daher über den künstlerischen Ausdruck als Lebensgefühl. Dieses Gefühl drückte vor allem Weltschmerz aus, der besonders durch die herrschenden politischen und gesellschaftlichen Strukturen hervorgerufen wurde. Der expressionistische Künstler will die Welt nicht abbilden, sondern neu erfinden. Dabei musste das Bild nicht mal unbedingt schön sein, denn wichtig war nur die Aussage.
Geprägt wurde der Expressionismus durch die Künstlervereinigung „die Brücke“, die 1905 von den vier Dresdner Architekturstudenten Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl gegründet wurde. Später traten noch Max Pechstein, Otto Mueller und Emil Nolde dazu. Ihr zentrales Motiv stellte den Mensch in seiner beklagenswerten Situation dar. Darunter waren Themen wie: der Mensch in der Großstadt und die Verruchtheit des Nachtlebens. Dabei wurde der Mensch meist in ein isoliertes oder ein hektisches Umfeld der Großstadt gesetzt, wozu auch der ekstatisch-hektisch gestrichelte Malstil beitrug.

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