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Inhaltsangabe zur Geschichte "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff (Inhaltsangabe mit Zei

Alles zu Werke

Die Judenbuche: Inhaltsangabe mit Angabe des Zeitverlaufs Datumsangaben im Text


Datumsangaben im Text
Inhalt
Teil 1

1736
zweite Heirat von Hermann Mergel mit Margarete Semmler
1738 Geburt
Friedrichs
1747 Tod des Vaters
1750 Teiladoption durch Simon Semmler

1756 Friedrich schickt Förster Brandis in den Tod

Teil 2

Oktober 1760

1760 Ermordung des Juden Aaron

Teil 3

24. Dezember
1788

September
1788

Tod Friedrichs

Der erste Teil der Novelle führt die Kindheit und Jugend von Friedrich Mergel vor Augen.
In einer Art Sozialstudie zeigt die Autorin, wie sich der schwache Charakter Friedrichs entwickelt und deutet Begründungen für seine psychischen Schäden an. Die Handlung spielt in einer abgelegenen Gegend, in der die Vorstellung von Recht und Unrecht ins Wanken geraten ist. Insbesondere Waldfrevel und Wilderei gelten als rechtens.
In einer Art Vorspann erfährt der Leser die Vorgeschichte von Friedrichs Eltern.
Friedrichs Vater, Hermann Mergel, verkommt, nachdem er in der Hochzeitsnacht seine erste Frau geprügelt hat. Nach etwa zwanzig Jahren des Alleinseins geht er eine zweite Ehe mit der selbstbewussten Margarete Semmler ein. Auch diese Frau wird von Hermann Mergel gedemütigt.

Nach zwei Ehejahren wird Friedrich im Jahre 1738 geboren.
Es folgt die Schilderung und Erzählung von vier einschneidenden Erlebnissen aus Friedrichs Kindheit und Jugend.
Im Jahre 1747 erlebt das neunjährige Kind den Tod des Vaters, der leblos im Brederholz gefunden wurde.
Drei Jahre später lässt sich Margarete dazu bewegen, Friedrich in Obhut ihres Bruders, Simon Semmler, zu geben.
Friedrich verbringt die weiteren Jahre fast ausschließlich bei seinem Onkel, während Margarete zunehmend verkommt. Kurz nach der Adoption kommt Johannes Niemand in Spiel, der als uneheliches Kind Simons starke Ähnlichkeit mit Friedrich hat. Friedrich entwickelt sich im Laufe seiner Jugendjahre zum Angeber.
Als Jugendlicher arbeitet er für seinen Onkel Simon, der allerdings in die damals vorherrschenden Holzdiebstähle verwickelt zu sein scheint.
Eine Art Höhepunkt des ersten Teils ergibt sich, als Friedrich als junger Erwachsener in seinem 18. Lebensjahr nach einer Auseinandersetzung Förster Brandis in den Tod schickt.
Friedrich hütet am Waldrand die Schafe, als die Förster Brandis mit seinen Männern auf ihn eindringt. Friedrich musste als Vorposten die Blaukittel vor den Förstern warnen. Daraufhin wird der von Brandis beschimpft und erniedrigt. Daraufhin schickt Friedrich den Förster in die falsche Richtung und nimmt dessen Tod damit billigend in Kauf.
Die folgende gerichtliche Verhandlung ergab, dass man Friedrich nichts nachweisen konnte.
In der abschließenden Begegnung mit seinem Onkel, Simons Semmler, zeigt sich eine deutlich negative Wandlung Friedrichs, weil er auf Druck von Simon Semmler er nicht mehr wagt, zur Beichte zu gehen. In dem abschließenden Dialog wird jedoch deutlich, dass Simon den Förster umgebracht hat, da die Axt, mit der Brandis erschlagen wurde, Simon Semmler gehört.

Im zweiten Teil der Novelle erfährt der Leser von der zweifachen Demütigung Friedrich Mergels auf der Dorfhochzeit im Oktober 1760. Diese öffentlichen Demütigungen bilden das Motiv für Friedrichs Mord.

Nachdem Friedrich Mergel als Jugendlicher die harte Erziehung seines Onkels Simon erdulden musste, gibt er sich auf einer Dorfhochzeit im Oktober des Jahres 1760 im Dorf B. als selbstverliebter Angeber. Als sein Ansehen durch seinen Schützling Johannes Niemand, den man beim Butterklauen erwischt hat, beschmutzt wird, fühlt er sich gedemütigt.
Diese Demütigung überspielt Friedrich, indem er eine Uhr aus der Tasche zieht und damit vor der Gesellschaft prahlt. Ein zweite Demütigung erfährt Friedrich jedoch, als noch am selben Abend der Jude Aaron ihn auffordert, die Uhr zu bezahlen.
Als genau drei Tage später Aaron ermordet im Brederholz aufgefunden wird, fällt der Verdacht sogleich auf Friedrich. Als der Gutsherr die Hausdurchsuchung bei Merkels durchführt, ist Friedrich bereits geflohen und mit ihm auch Johannes Niemand.
Die Juden verlangten vom Gutsherren, da der Täter nicht gefunden werden konnte, ihnen die Buche zu verkaufen, damit sie für den Ermordeten eine Trauer- und Gedenkstätte errichten könnten. In jene Buche ritzten sie eine Zeile, die besagt, dass der Verbrecher gerichtet werden möge.
Ein halbes Jahr spätere stellt der Gutsherr das Verfahren ein.

Der dritte Abschnitt der Novelle handelt von der Heimkehr Friedrichs in sein Heimatdorf B., dessen Einleben in die Dorfgemeinschaft und seinen Selbstmord an der Judenbuche, den er aus Schuldgefühlen begeht, da er die Mitschuld am Tod des Förster Brandis trägt und den Juden Aaron umgebracht hat.
Achtundzwanzig Jahre nach der Ermordung Aarons in der Nacht des 24. Dezembers1788 kehrt der nun fünfzigjährige Friedrich Mergel als gebrochener Mann in sein Dorf zurück. Der von der langen Reise völlig erschöpfte Wanderer wird von der Familie Hülsmeyer als Johannes Niemand aufgenommen.
Am nächsten Tag berichtet Friedrich von seinem schweren Schicksal in der türkischen Gefangenschaft. Gleichzeitig erfährt er von seiner offiziellen Unschuld am Tode Aarons.
Als der Sohn des einst von den Blaukitteln erschlagenen Förster Brandis Friedrich am Abend zum gutsherrlichen Schloss abholen möchte, findet er ihn sinnierend auf dem Dorffriedhof.
Auch dem Gutsherren berichtet Friedrich, der sich immer noch für Johannes Niemand ausgibt, von seiner Flucht, Verschleppung in die Sklaverei, seinen dortigen Leiden und der schließlichen Rettung und Rückkehr. Darüber hinaus erwähnt er als Grund seiner Rückkehr, er habe den Wunsch, christlich begraben zu werden.
Aus Mitgefühl stellt der Gutsherr Friedrich als Boten ein und verschafft ihm eine Wohnung im Dorf und Verpflegung auf dem Schloss.
Bei einen seiner Botengänge macht Friedrich einen weiten Umweg um das Brederholz, wo als junger Mann den Juden erschlagen hat.
Als Friedrich im September drei Tage lang nicht von einem Botengang zurückkehrt, veranlasst der Gutsherr eine ausgedehnte Suche nach ihm, die jedoch, abgesehen von den Berichten zweier Kinder, die ihn in der Nähe des Brederholzes gesehen haben wollen, erfolglos bleibt.
Daraufhin sucht der Baron Friedrichs Kammer auf, wo er fünf Groschen, eingewickelt in Papier, und vier Westenknöpfe findet. Danach wir die Suche als ergebnislos eingestellt.
Nach zwei Wochen entdeckt Förster Brandis zufällig die Leiche Friedrichs, der sich an der Judenbuche erhängt hat und meldet seinen Fund dem Gutsherren, der unverzüglich herbeieilt und den vermeintlichen Johannes anhand einer Narbe am Hals, die er als Kainsmal bezeichnet, als Friedrich Mergel identifiziert.
Der Text endet mit der Bestattung Friedrichs auf dem Schindanger.



Autor: Lk Deutsch 2001/02 © www.deutsch-digital.de
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