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Dürrenmatt - Der Verdacht

Alles zu Werke

Charakterisierung Dr. Marlok


Dr. Edith Marlok, Emmenberger stellt sie Bärlach als seine Assistentin vor, als Bärlach in den Operationssaal gebracht wird.
„Die Frau war schön“, “sie war eine Dame“, wie Bärlach auf den ersten Blick feststellen
konnte, „so vornehm und so zurückhaltend stand sie in ihrem weißen Ärztekittel neben Emmenberger, aber sie war (ihm) doch etwas zu nobel.“(S.67)
Doch erkennt Bärlach „nur mühsam und mit Entsetzten das Antlitz der Ärztin (...),die er mit Emmenberger im Operationssaal gesehen hatte“(S.78), denn anscheinend ist auch sie vom Leben gekennzeichnet und die Qualen die sie durchmachte haben Spuren an ihrem äußeren sowie inneren Hinterlassen.
Sie strahlt eine gewissen Gleichgültigkeit gegenüber dieser Welt aus, denn „sie streifte sich den Rock zurück und stieß sich eine Spritze durch den Strumpf in den Oberschenkel; dann, nachdem sie die Injektion gemacht hatte, richtete sie sich auf, zog einen Handspiegel hervor und schminkte sich.(...) Ihre Züge verloren das Gemeine und bekamen wieder die Frische und die Klarheit, die er an ihr bemerkt hatte, so dass, unbeweglich an den Türpfosten gelehnt, nun die Frau im Zimmer stand, deren Schönheit ihm bei seiner Ankunft aufgefallen war.“
Allein diese Gesten zeugen von dieser Gleichgültigkeit, da es ihr anscheinend völlig egal ist das ihr jemand bei einer nahezu intimen Handlung zusieht.
Sie offenbart Bärlach damit auch eine Schwäche, da sie ihm bestätigt das sie Morphium nimmt und sagt, man bräuchte es in dieser Welt.
Auch steht sie völlig auf Emmenbergers Seite, da sie Bärlachs Schicksal nicht interessiert und sie sich sogar spöttisch darüber äußert, indem sie fragt, ob er denn ein anderes Datum erwartet habe(S.79).
Sie weiß auch, und ziemt sich nicht es zuzugeben, das Emmenberger als Nehle in Stutthof war und dort seine schrecklichen Experimente durchgeführt hat. So trennen sich ihre Ansichten vom Gesetz, sie lebt mit einem Verbrecher zusammen und ihre Ansichten sind, dass das Gesetz nicht das Gesetz ist, „sondern die Macht“(S.84). Ihrer Aussage nach ist die Macht mit dem Reichtum gleichzusetzen, welcher wiederrum mit den Lastern dieser Welt in Verbindnung steht.
Ihre Gleichgültigkeit und ihre Ansichten vom Leben haben ihren Anfang weit vorher, als Dr. Marlok noch eine Kommunistin war. Nachdem sie durch den Kommunismus und das kommunistische Vaterland an das sie glaubte und für das sie sich engagiert hatte an die Nazis übergeben wurde, fühlte sie sich verraten. Sie ließ ihre „Hoffnung fahren“(S.83),hielt es für „Unsinn sich zu wehren und sich für eine bessere Welt einzusetzen“(S.83). So nahm sie ihr Schicksal an, sie „ist über die Brücke gegangen(...),für immer über diesen schwarzen, schwankenden Steg“.
Das war ihrer Meinung nach ihr Weg ins verderben, dieser Weg zwang sie förmlich ihren naiven Glauben aufzugeben und um ihr überleben zu kämpfen. Ihr wurden in Stutthof zahlen eingebrannt, sie wurde von den Nazis bestraft, für den Glauben den sie nun verloren hatte.
Doch bot sich ihr eine Chance, sie wurde die geliebte des Lagerarztes Nehle, so überstand sie das Lager. Sie nahm diese Chance ,die nicht viele der inhaftierten KZ-Häftlinge hatten. Nehle wurde zur Freikarte für Marlok, so ist sie ihm bis heute dankbar, er hat sie befreit.
So ist Dr. Marlok mehr zu einem Instrument Emmenbergers geworden, sie ist von ihm abhängig, sie teilt seine Ansichten und fühlt sich in Emmenbergers Spital wohl.
Inhalt
Charaktierisierung von Dr. Marlok aus dem Roman von Friedrich Dürrenmatt - Der Verdacht (532 Wörter)
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