Ost-west Konflikt und deutsche Teilung
Name: Rosa Liebern
Datum: 24.03.2004
Jgst: 13.2
Ost-West-Konflikt und deutsche Teilung
6. September 1946. James F. Brynes schließt seine Rede mit den Worten, dass die Amerikaner dem deutschen Volk helfen wollen, seinen Platz unter den " freien und friedlichen Nationen der Welt" zurück zu gewinnen. Verwunderlich war an dieser Versammlung, dass sogar deutsche Politiker geladen waren. Des weiteren wohnten der Veranstaltung noch Offiziere des Besatzungsmacht, Funktionäre der Militärregierung, Diplomaten und sogar zwei Senatoren aus Washington bei. Ebenfalls erstaunlich war der "entgegenkommende Tonfall" eines Außenministers der Besatzungsmächte in Deutschland nach der Kapitulation.
Die Rede von Brynes 1946 weckte Hoffnung für die Verabschiedung von der bisherigen Besatzungspolitik. Sie stand für den Neuanfang. Die Besatzungspolitik blieb zwar letzten Endes in den Grundzügen gleich, jedoch änderte sich das Verhältnis zwischen Amerika und Deutschland. Am 22. Oktober 1946 stimmte der britische Außenminister Ernest Bevin dem Inhalt der Rede zu. In ersten Besatzungsjahr wurden viele Vorhaben der Amerikaner in Deutschland ausgeführt:
Entmilitarisierung
Entnazifizierung
Bestrafung der Schuldigen
am Weltkrieg
an der Greueltaten des NS-Regimes
Alles lief auf eine "Wiedergutmachung" der von Deutschland verursachten Schäden hinaus. Ein weiterer Punkt, den die Amerikaner erreichen wollten, war die Demokratisierung.
Eine Verbrüderung mit dem deutschen Volk war den US-Truppen dennoch verboten.
Schon vor der offiziellen Trendwende wurde das notleidende Nachkriegsdeutschland von Amerika (kirchliche und karitative Organisationen, Privatleute ) mit Gebrauchs- und Lebensmitteln versorgt. Die Amerikaner waren auf Grund ihres Reichtums, ihrer Prinzipientreue, ihrer Generosität und Naivität bei den Deutschen hoch angesehen und wurden bewundert. Die Briten und Franzosen hingegen, traten im Gegensatz eher wie Kolonialtruppen auf. Auch politisch gesehen hatten die Amerikaner auf Grund ihrer wirtschaftlichen Potenz im Westen das Sagen. Die Rote Armee war wegen der Willkür ihrer Besatzungsherrschaft gefürchtet und hatte kein hohes Ansehen.
Für eine Durchsetzung der Beschlüsse der Potsdamer Konferenz, stellten die französischen Sonderwünsche, sowie die sowjetische Republik, welche sich auf die Durchsetzung ihrer Reparationsforderungen konzentrierte, ein großes Hindernis dar.
1945 wurde jedoch die Vereinbarung getroffen, dass die vier Besatzungszonen so lange existieren sollten, bis in einem Friedensvertrag die deutsche Frage eine entgültige Lösung fände. Dieser Friedensvertrag sollte gemeinsam von den Außenministern der vier Mächte geplant werden.
Pariser Außenminister Konferenz, zweites Treffen:
US-Außenminister Byrnes besteht auf der Realisierung der Potsdamer Vereinigung (April 1946). Er schlug sogar einen Termin, den 12. November 1946 vor, an dem die Friedensverhandlungen mit Deutschland beginnen sollten. Soweit kam es jedoch nicht. Die Konferenz dauerte insgesamt von April bis Juli (mit 4-wöchiger Pause) und brachte nur ergebnislose Debatten mit dem sowjetischen Außenminister Molotow hervor. Das Problem war, dass dieser auf seinen Reparationsforderungen beharrte.
Pariser Außenminister Konferenz, vorletzter Tag:
Brynes schlägt den anderen drei Besatzungsmächten vor, ihre Zone mit der amerikanischen zu vermischen. Paris und Moskau lehnen ab und London stimmt erwartungsgemäß zu. Aus dieser Zustimmung ergab sich die Fusion des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes zur BIZONE
Stellvertretender US-Militärgouverneur, General Lucius D. Clay war maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Schon frühzeitig hatte er Schritte zugunsten der Wirtschaftseinheit eingeleitet um Deutschland vor dem totalen Untergang zu retten. Er plädierte ebenfalls für eine provisorische Regierung Deutschlands. Die Regierungen in Washington und London lehnten jedoch ab. Zeitgleich unterschrieben sie am 2. Dezember 1946 in New York das Fusionsabkommen. Am 1. Januar 1947 trat dieses in Kraft.
Die zwei Besatzungsmächte wollten beide das Provisorische und die wirtschaftlichen und administrativen Zwecke hervorheben, welche maßgebend für den Zusammenschluss waren.
1949 sollte die ökonomische Unabhängigkeit der Zone sichergestellt werden.
Gültig war dieser Vertrag bis die Alliierten zu einer Übereinstimmung gekommen waren. Die Vereinigung der beiden Zonen war letztendlich ausschlaggebend für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Innerhalb von zweieinhalb Jahren entwickelte sich die Bizone zum Modell des künftigen Weststaates. Diese Entwicklung lief in drei Phasen ab.
Moskauer Außenministerkonferenz
1947 Außenministerkonferenz in Moskau:
Zwischen den Großmächten herrschen Meinungsverschiedenheiten über die deutsche Frage. Die Sowjets bestehen noch immer auf Reparationsforderungen und fordern zudem die Auflösung der Bizone. Die Franzosen fordern weiterhin die Abkapselung des Ruhr- und Saargebiets von Deutschland.
12. März 1947 fiel der Konferenzbeginn mit der Verkündung der „Truman-Doktrin“ zusammen. Dieses war typisch für das Verhältnis zwischen USA und UdSSR und so war das Scheitern der Gespräche schon vorprogrammiert.
Der amerikanische Präsident gab in einer Erklärung bekannt, dass er "freien" Ländern materielle Hilfe leisten wolle wenn diese in ihrer Freiheit bedroht seien. Dieses erklärte er im Hinblick auf die kommunistische Infiltration Griechenlands und der Türkei. Dies war der Anfang der amerikanischen „Contain-Politik“. Das sollte bewirken, dass Moskau von seiner unnachgiebigen Status-quo-Politik abrückte. Eine Konfrontation im „Kalten Krieg“ hatte die Partnerschaft, im Kampf gegen Hitler, verdrängt.
Amerikaner und Briten einigten sich darauf, die Bizone zu einem lebensfähigem, selbstversorgendem Gebilde auszubauen. Dies geschah nachdem die Moskauer Konferenz gescheitert war.
In der "Verwaltung" waren als Lenkorgane die Vertreter der acht Länder (Exekutivräte). Zusammen mit dem „Wirtschaftsrat“ gab es ein Parlament mit 52 Abgeordneten welche von den Landtagen der Länder gewählt wurden.
1948 erfolgte eine weitere Reform (Wirtschaftsrat auf 104 Abgeordnete erhöht), die die Organisation der Bizone perfektionierte. Die Vorform der Bundesrepublik war entstanden.
Münchener Ministerpräsidentenkonferenz
Durch die Bizone als „Vereinigtes Wirtschaftsgebiet“ wurde die Kluft zu den anderen beiden Besatzungszonen immer größer. Deutlich wurde dies an der Münchener Ministerkonferenz durch die, die Deutsche Teilung, verdeutlicht wurde.
7. Mai 1947. Bayrischer Ministerpräsident Hans Ehard lud die Präsidenten aus allen vier Besatzungszonen ein. Um ein weiteres Abgleiten des deutschen Volkes zu vermeiden, sollten Vorschläge zur Militärregierung gemacht werden. Hans Ehard erhoffte sich von diesem Gespräch auch politische Wirkung im Sinne einer Zusammenarbeit, welche die künftige, föderalistische Struktur stärken sollte. Die Wiederherstellung des deutschen Nationalstaates durch Vereinigung der vier Besatzungszonen war jedoch nicht beabsichtigt.
1947 dienten sie viel mehr als Partner der alliierten Militärgouverneure. Seitens der Briten und Amerikaner wurden auch kein Einwände gegen eine Ministerkonferenz ausgesprochen aber der französische Militärgouverneur setzte voraus, dass keine politischen Themen oder wirtschaftliche Angelegenheiten angesprochen oder erörtert wurden. Im Hinblick darauf wurde die sowjetische Besatzungszone ausgegrenzt, da diese zum einen die Konferenz durch Vertreter von Parteien und Gewerkschaften erweitern wollte und zum anderen die Schaffung einer wirtschaftlichen und politischen Einheit Deutschlands in den Mittelpunkt stellen wollte. Außerdem wollte sie die Konferenz nach Berlin verlegen. Dies entsprach aber nicht der föderalistischen Intention des bayrischen Gastgebers sowie der Franzosen.
Die Begegnung war also schon gescheitert bevor sie statt gefunden hatte. Um so überraschter war man als am Abend des 5. Juni 1947 fünf Ministerpräsidenten der Ostzone erschienen. Man hatte sie für Handlanger der Sowjets gehalten.
Die westliche Seite bot eine feierliche Bekenntnis zur deutschen Einheit an. Dies reichte aber der östlichen Delegation nicht, die auf eine sofortige „ Bildung einer deutschen Zentralverwaltung“ bestand. Die Vertreter aus den drei Westzonen verfassten ein Pressekommuniqué indem sie den Länderchefs der Ostzone alle Schuld zuwiesen, nachdem diese spontan abgereist waren.
Am 6. und 7. Juni wurden die geplanten Themen von den übriggebliebenen behandelt.
Rechtfertigungsversuche für das Scheitern gab es in Folge von beiden Seiten jedoch war die Spaltung Deutschlands längst zur Realität geworden.
Marshall-Plan
Juni 1947 entwickelte der neue amerikanische Außenminister George C. Marshall einen Plan für ein großzügiges wirtschaftliches Hilfsprogramm. Dieses wurde auch den Staaten des Ostblocks vorgelegt. Wie zu erwarten lehnte Moskau auf der Pariser Marshall-Plan-
Konferenz die ERP-Hilfe ab und verbot auch den anderen Ländern seines Einflussgebietes die Annahme. Frankreich, das dringend auf Amerikas Hilfe angewiesen war, ordnete sich ein und ließ auch eine Bereitschaft zu einer konstruktiven Deutschlandspolitik erkennen.
25. November- 15. Dezember 1947 Außenministerkonferenz in London:
Molotow warf den Amerikanern und Briten vor, die Deutschen mit Hilfe des Marshall-Plans wirtschaftlich versklaven und politisch spalten zu wollen.
Am Ende dieser Konferenz waren die Besatzungszonen zerstritten und nur einig in dem Punkt, dass die Fortsetzung in der Potsdamer Konferenz zwecklos sei.
Ablehnung des Marshall-Plans
(Schlusserklärung von Molotow auf der Pariser Außenministerkonferenz am 2. Juli 1947)
In der Rede stellt Molotow zunächst die Grundzüge des Marshall-Plans dar. Es sollte eine Organisation gegründet werden, die Hilfsquellen und Erfordernisse der europäischen Staaten ermittelte, um so ein Wirtschaftsprogramm für ganz Europa aufstellen zu können.
Molotow kritisiert das die europäischen Länder dann unter Kontrolle gestellte Staaten seien und dann auf ihre wirtschaftliche Selbständigkeit und nationale Unabhängigkeit verzichten müssten. Molotow ist der Meinung das dieses Vorhaben nicht realisierbar ist oder sogar eskalieren könnte. Begründend für das Ablehnen des Plans sagte er, dass die Sowjetregierung nicht in der Lage ist besser gesagt nicht bereit ist, Angelegenheiten auf Kosten anderer bzw. minder starke Staaten zu ordnen.
Außenminister Brynes am 6. September 1946
Brynes sagt in seiner Rede das Amerika als friedensliebendes Volk nie mehr den Fehler machen wird abseits zu stehen, wenn andere Nationen Gewalt anwenden um die Herrschaft über andere Völker zu erlangen. Er plädiert für den dauerhaften Frieden. Jedoch sagt er auch, dass Deutschland dazu verpflichtet ist, die Verwüstungen die durch den Militarismus und Nazismus entstanden sind wieder gutzumachen. Deswegen erklärt er sich bereit im Namen der vereinigten Staaten die Entmilitarisierung und die Reparationen durchzuführen. Trotz Potsdamer Beschlüsse wurden die lebenswichtigen Güter nicht zwischen den einzelnen Zonen aufgeteilt um ein ausgeglichenes Deutschland zu schaffen. Brynes sagt, dass die Vereinigten Staaten der Überzeugung sind, dass Deutschland als Wirtschaftseinheit verwaltet werden muss. Ebenfalls erwähnt er, dass für einen erfolgreichen Aufbau eine gemeinsame Finanzpolitik notwendig ist. Auch soll ein Verkehrs-, Nachrichten- und Postwesen ohne Zonenschranken eingeführt werden. Brynes bemängelt, dass nach zwölf vergangenen Monaten noch immer nichts von all dem geschehen ist. Er gibt an warum diese Erschaffungen so notwendig für Deutschland sind. Da er aber keine Ergebnisse sieht, treten für die baldige Bildung dieser, die Vereinigten Staaten als vorläufige deutsche Regierung ein. Diese vorläufige Regierung soll aus einem deutschen Nationalrat bestehen, der sich aus den nach demokratischen Prinzipien verantwortlichen Ministerpräsident oder anderen leitenden Beamten zusammensetzt. Dabei sollen alle vier Besatzungszonen vertreten sein.
Inhalt
Stelle die Zusammenhänge und die Folgen des Ost-west Konfliktes dar sowie der deutschen Teilung (Außenministerkonferenz,Marshall-Plan etc.) (1596 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
Wende im amerikanisch deutschen Verhältnis | Bizone | Moskauer Außenministerkonferenz | Münchener Ministerpräsidentenkonferenz | Marshall-Plan | Ost West Konflikt | Geschichte | Teilung
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