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Schule > Latein > Autoren und Persönlichkeiten > Gemäßigter Skeptizismus von Cicero

Cicero: Gemäßigter Skeptizismus (Übersetzung)

Und unsere Streitgespräche bezwecken, sodass sie indem wir in beide Richtungen argumentieren, nichts anderes, als dass die irgendetwas anlocken und gleichsam ausdrücken, was entweder wahr oder nahe an dies herankommt.
Und es gibt keinen Unterschied zwischen uns und diesen, welche meinen, dass sie wissen, außer dass jene dass jene nicht zweifeln, dass das wahr ist, was sie verteidigen, aber wir halten vieles für wahrscheinlich, dem wir leicht folgen, aber was wir kaum beweisen können.
Dadurch aber sind wir freier und ungebundener, weil unsere Urteilsfähigkeit unversehrt ist, und wir nicht durch irgendeine Notwendigkeit gezwungen werden, das wir alles was vorgeschrieben und gleichsam befohlen ist verteidigen (müssen).

"Selbst überlegen statt nachplappern!"

Beim Diskutieren sind nämlich, nicht so sehr die Bedeutung der Autoritäten zu suchen, als der der Vernunft. Ja sogar schadet es am meisten denen, die lernen wollen, die Autorität, von denen deren Beruf es ist, zu unterrichten.
Sie hören nämlich auch ihr eigenes Unrecht anzuwenden, das halten sie für gültig, was sie von dem, was sie für gut halten, geurteilt sehen. Und das pflege ich in der Tat nicht für gut zu halten, was wir von den Pythagoreern erfahren haben, von denen man sagt, dass sie, wenn sie im Streitgespräch irgendetwas behaupten und wenn sie gefragt werden, wieso das so wäre, dass sie zu antworten pflegen: "Er selbst hat es gesagt." Selbst aber war Pythagoras:
So viel vermochte ihre vorgefasste Meinung, dass auch ohne ihre Autorität Geltung hatte.

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