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Iphigenie auf Tauris - Analyse IV,2

Alles zu Johann Wolfgang von Goethe  - Iphigenie auf Tauris

Iphigenie auf Tauris - Analyse Aufzug IV,2



Aufgabe: Analyse des Gesprächs zwischen Arkas und Iphigenie im vierten Aufzug, zweiter Auftritt. Untersuchung der Funktion Arkas' am Anfang des Dialogs und wie sich diese Funktion in seiner Sprache niederlegt und ändert.

In der vierten Szene des Dramas "Iphigenie auf Tauris", das von Johann Wolfgang Goethe geschrieben und im Jahr 1787 veröffentlicht wurde, findet ein Gespräch zwischen Iphigenie und Arkas statt, welches die Verzögerung der Menschenopferung durch Iphigenie thematisiert. In dem kompletten Drama geht es um Götterbilder und dem Tantalidenfluch.

Bei den Gesprächsteilnehmern handelt es sich um Arkas, den Vertreter des Königs Thoas und Iphigenie, Dienerin der Göttin Diana. Der genaue Austragungsort dieses Gespräches geht aus der Szene nicht hervor. Arkas gibt sich anfangs als Befehlsgeber aus, jedoch ändert er sein Verhalten später. Um die Menschenopferung zu verzögern, gibt Iphigenie als Grund die Reinigung des Tempels an und verschafft sich somit mehr Zeit für die geplante Flucht, die sie mit Pylades und ihrem Bruder Orest geschmiedet hat (V. 1433ff.). Der wahre Grund ist, dass Iphigenie verhindern will, dass ihr Bruder und Pylades geopfert werden, da sie kurz vor der Opferung stehen. Im weiteren Verlauf versucht Arkas nochmals Iphigenie von der Heirat des Königs zu überzeugen (vgl V. 1453f.). Arkas verfolgt hier, wie schon beschrieben, seine Pflicht als Vertreter Thoas und führt einen Befehl aus. Der Auftritt endet mit Iphigenies Verweigerung der Heirat. (V. 1488).

Im Folgenden werde ich die o.g. Szene analysieren und dabei auf die Funktion Arkas' eingehen und diese Funktion an seiner Sprache aufzeigen.

Arkas nimmt die Funktion als Bote des Königs wahr und fordert Iphigenie befehlerisch auf die Opferung zu beschleunigen (vgl. V. 1421). Diesen Befehlston führt er weiter, was man an seiner Wortwahl wie "schnell" (V. 1428) oder "geschwind" (V. 1442) erkennt. Er spricht nur kurze Sätze aus, denn er versucht schnellstmöglich Informationen zu sammeln, um diese dem König mitzuteilen (vgl V. 1441f.). Iphigenie versucht Ruhe in das Gespräch zu bringen und spricht viel detailverliebter. Außerdem lässt sie sich trotz Arkas' Befehle nicht aus der Fassung bringen. Im späteren Verlauf des Gesprächs ändert sich die Haltung von Arkas und er spricht nicht mehr als Bote des Königs, sondern er wird privater und emotionaler. Einhergehend ändert sich die Kommunikationsebene zwischen Iphigenie und Arkas. Aus der komplementären Kommunikation wird eine symmetrisch gestimmte Unterhaltung. Arkas entfernt sich von seinen Befehlen und wird sentimentaler (vgl. V. 1453: "O"). Der Satzbau Arkas' ist ausformulierter und seine Gesprächsanteile größer. Er bittet Iphigenie erneut Thoas zu heiraten, um die sich entwickelnde Zivilisierung auf Tauris zu sichern (vgl V. 1463, 1465ff.). Seine Ausdrücke werden dabei durchzogen von rhetorischen Mitteln, beispielsweise die 3-malige Interjektion "O" (vgl V. 1453,1475,1500) zeigt seinen Gefühlsausdruck bzw. seinen Wunsch, dass Iphigenie den König Thoas heiraten soll. Arkas verweist Iphigenie auf das, was sie durch die Heirat bezwecken kann und redet ihr ein schlechtes Gewissen ein (vgl. V. 1489f.). Iphigenie wirkt verwirrt und zweifelt an Pylades' Fluchtplan (vgl. V. 1491f.). Zum Schluss erinnert Arkas Iphigenie daran, was der König schon alles für sie getan hat (vgl. V. 1500ff.).

Der Fluchtplan von Pylades, Orest und Iphigenie wurde nun zeitlich verzögert, dementsprechend war Iphigenie mit ihrem Vorhaben erfolgreich. Durch das Gespräch hat Arkas Iphigenie jedoch stutzig gemacht. Arkas vertritt zwar grundlegend die Meinung des Königs, aber er denkt auch an das Wohl des Volkes und versucht Iphigenie umzustimmen, damit der König die Menschenopferung weiterhin untersagt und von Iphigenie humanisiert wird.
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Aufgabe: Analyse des Gesprächs zwischen Arkas und Iphigenie im vierten Aufzug, zweiter Auftritt. Untersuchung der Funktion Arkas' am Anfang des Dialogs und wie sich diese Funktion in seiner Sprache niederlegt und ändert. (597 Wörter)
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