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Facharbeit: Patentwesen (Zusammenfassung)

Alles zu Produktion und Produktionsfaktoren

Erfordernisse für gewerbliche Schutzrechte


Die Staaten der Welt werden durch Globalisierung der Wirtschaft näher zusammenrücken. Resultierend daraus werden wirtschaftliche und rechtliche Verflechtungen immer enger und damit komplexer und unübersichtlicher. Gleichzeitig werden die Informationen über Ideen, Produkte, Methoden etc. immer schneller und besser verbreitet, so dass es für die einzelnen Unternehmen immer schwieriger wird, die Übersicht zu behalten, wer, was, wo sicht schützt bzw. wer wo Schutzrechte verletzt.
Ca. 25 % bis 35 % der Gesamtaufwendungen für ein neues Produkt oder Verfahren entfallen bei kleinen und mittleren Industrieunternehmen auf die Forschung und Entwicklung. Die bedeutet aber auch, dass ca. 65 % bis 75 % der Gesamtkosten noch dafür aufgewendet werden müssen, um eine fertige Erfindung in ein marktfähiges Produkt zu überführen. Die Kosten für eine Schutzrechtsanmeldung fallen damit kaum noch ins Gewicht. Sie gestalten sich verschwindend gering im Gegensatz zu den Kosten für Produktdesign, Fertigung und Marketing.
Wenn die Erfindung, die in einem Produkt zur Anwendung gebracht wird, nicht durch ein Schutzrecht gesichert wird, dann ist diese Investition deshalb besonders gefährdet und risikoreich, weil das fertige Produkt relativ leicht nachgeahmt werden kann. Der Nachahmer, der ja kopieren darf, wenn kein Schutzrecht besteht, kommt mit einem wesentlich geringeren Aufwand aus, als der eigentliche Erfinder oder Entwickler des Produktes. Das Risiko wird dabei um so größer, je attraktiver ein Produkt ist und je schneller es sich am Markt durchgesetzt hat.
Kopierer finden sich um so schneller, je attraktiver die Produkte sind. Dieser Kopierer können ihre Produkte billiger anbieten, weil sie ja die Entwicklungskosten gespart haben. Die Kopierer stecken ihre Gewinne in die Weiterentwicklung des Produktes und verbessern es so, dass sie vielfach noch ein Schutzrecht darauf erhalten. Jetzt ist oft der Zeitpunkt gekommen, an dem der eigentliche Erfinder des Produktes aus dem Markt gedrängt wird, weil er über den Pries nicht mehr konkurrenzfähig ist und weil das neue Schutzrecht beim Nachahmer liegt. Dieses Schicksal droht insbesondere Unternehmen, die verstärkt auf Geheimhaltung setzen und die am Markt zu schwerfällig operieren.
Das Kopieren von attraktiven Produkten hat insbesondere in den letzten Jahren stark zugenommen und kann nur durch eine komplexe Schutzrechtstaktik und genaue Beobachtung des Marktes verhindert und bekämpft werden.
Es können aber auch gewerbliche Schutzrechte der Konkurrenz ein Unternehmen vor erhebliche Probleme stellen. Gefährdet sind hier insbesondere Unternehmen, die auf eine Geheimhaltung ihrer neuesten technischen Entwicklungen setzen. Sie erhoffen sich darüber einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihrer Konkurrenz. Dieses Verhalten lässt aber außer Acht, dass bestimmte technische Lösungen sich ergeben, wenn die Zeit dafür reif ist. Wenn dann eines Tages fremde Schutzrechte auftauchen, werden die eigenen wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten behindert. Es entstehen somit existenzbedrohende Zustände für die Unternehmen. Der einzig vernünftige Weg ist Realisierung eines umfassenden Patentschutzes. Somit werden andere Konkurrenten von der Nutzung eigener technischer Entwicklungen abgehalten und man selbst erringt eine gesicherte Marktposition.
Schutzrechte besitzen weiterhin eine hohe Abschreckungswirkung, da das Risiko für ein Kopierer bezüglich eines Schadenersatzanspruches des Schutzrechtsinhabers sehr hoch ist.
Schutzrechte sind außerdem außerordentlich wichtig für das Einleiten von Maßnahmen gegen Produktpiraterie durch die Zollbehörden wie Auskunft über Lieferanten und Beschlagnahme von Waren an der Grenze.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist die Werbewirkung, die geschützte Produkte aufweisen und die sowohl als Verkaufsargument, als auch als Aufdruck entsprechend der gesetzlichen Regelungen immer eingesetzt werden kann.

Wenn man also in Betracht zieht, wie weinig ein Schutzrecht im Verhältnis zu den gesamten Entwicklungs- und Einführungsaufwendungen kostet und das ein Schutzrecht die einzige Möglichkeit bietet, einen Schutz vor Nachahmung zu erhalten, so kann nur gelten:
Anmelden, was man vermarktet und an welchem Ort man dieses tun will!!!
Innovation
Der Begriff kommt aus dem lateinischen „novus“ = neu.
Innovation = Erneuerung, Neuheit Innovator = Neuerer
Unter Innovation verstehen wir eine permanente Erneuerung und Weiterentwicklung aller Bereiche der Natur und des Lebens.
Unter Innovation verstehen wir aber auch die entwickelte, realisierbar oder verwirklichte Lösung eines Problems durch einen neuen Lösungsansatz.
Hierbei gilt: 1. „Bestehendes“ einer Überprüfung zu unterziehen
2. „Bewährtes“ zu erhalten und behutsam dem „Neuen“ anzupassen und
3. „Unbekanntes“ zu erforschen

Die Entstehung der Innovation
In vielen Mio. Jahren hat sich ein Innovations- und Evolutionsprozess von kaum vorstellbaren Umfang auf der Erde vollzogen. Diese natürliche und dauernde Innovation findet immer und überall statt und wird sich auch noch in unvorstellbaren Zeitbereichen fortsetzen. Die Natur ist au diesem Grund unser bester Lehrmeister. Alle unsere Innovationslösungen bauen auf natürliche physikalische und chemische Grundprinzipien der Natur auf. Deshalb gilt das einfache Prinzip von Hinschauen und Nachmachen. Dieses einfache Prinzip ist so erfolgreich, dass es inzwischen bereits zur Wissenschaft erhoben wurde. Die Wissenschaft heißt Bionik und wurde von den Begriffen Biologie und Technik abgeleitet. Am Beispiel Natur erkennen wird somit, dass Entwicklungsprozesse Zeit benötigen und einem dauernden Wandel unterworfen sind. Einen innovativen Stillstand gibt es nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben.
Die menschliche Innovation dagegen ist immer situations- und zeitbedingt und gelingt nur, wenn die Synthesen von visionären Denken, kreativen Gestalten und bewussten Handeln stimmt. Innovationsprozesse entstehen somit nicht zufällig, sondern basieren im Wesentlichen auf vier Ursachen.

Die spontane Idee
Auf einer spontanen Idee beruhen viele bahnbrechende Grundlagenerfindungen. Wird vom Erfinder aber die Verwirklichung seiner Idee nicht kritisch genug hinterfragt oder fehlen die Voraussetzungen einer professionellen Umsetzung derselben, so verpufft die Idee. Dabei spielt die Qualität, Art und Weise der Idee keine Rolle.

das visionäre Denken
Grundsätzlich beruhen viele revolutionäre Veränderungen der Gesellschaften auf dem visionären Denken von Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern und Genies. Sie gaben unkonventionelle Anstöße für eine utopische Welt fernab der herrschenden Realität. Auch die heutige Zeit benötigt solche Visionäre.

Die systematische Planung
Erfolgreiche Unternehmen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mittel- und langfristige Innovationspläne erstellen, die für die Entwicklungen und Produkte von morgen die Rahmenbedingungen vorgeben. Diese Ursache kann man mit Recht als den wichtigsten Anstoß von Innovationsprozessen bezeichnen.

4. Die Notsituation
Viele Firmen befinden sich heute in einer permanenten Notsituation, weil der Wettbewerbsdruck enorm zugenommen hat und die Innovationsdynamik alle Bereiche sprengt. In diesem Spannungsfeld werden die Menschen zu ungewöhnlichen Leistungen und besonders kreativen Lösungen befähigt.
Diese vier Ursachen sind somit die Auslöser einer erfolgreichen Innovation und wirken mit der natürlichen Innovation (natürlicher Evolutionsprozess) auf den Innovationsprozess ein.
Es besteht bei vielen Erfindern der Irrglaube, dass sie mit einer erfolgreichen Patentanmeldung schon ein Innovator sind. Leider unterschätzen Erfinder oft die auftretenden und auf sie zukommenden Probleme. Diese Fehleinschätzungen führen somit sehr oft zu Frustration und Resignation der Erfinder. Die genauen Kenntnisse der wirtschaftlichen Zusammenhänge, der Innovationswiderstände und der flankierenden Prozesse für eine erfolgreiche Umsetzung von Erfindungen in Innovationen sind daher für den Erfinder außerordentlich wichtig.
Quelle: u. a. Lang, Franz/Von der Innovation zum Markterfolg, Campus Verlag 1997
Innovationsarten
Privatinnovation Kulturinnovation Unternehmensinnovation
Anwendungsinnov. Organisationsinnov. Verfahrensinnov. Materialinnov. Produktinnov.

Die Privatinnovation
Im Freizeit- und Privatbereich entstehen viele Ideen und Erfahrungen, von denen heute eine nicht geringe Anzahl unsere Lebensbedingungen sind.

Die Kulturinnovation
Über diese Innovationsart wird wenig nachgedacht, obwohl gerade die Kulturinnovation unser tägliches Lebens stark bestimmt. Die beginnt schon früh beim Zähneputzen und Anziehen unserer Kleidung. Aber auch der Spielfilm im Fernsehen und das Internet sind Einzelbestandteile der Kulturinnovation, die unser Lebensumfeld stark beeinflussen und gestalten.

Die Unternehmensinnovation
Diese Innovationsart lässt sich in vier Teilgruppen einteilen und beinhaltet die Veränderung und deren Zusammenwirken in Unternehmen.

Die Produktinnovation
Das Ziel der Produktinnovation ist immer der Markt und der Kunde. Dabei gehen von dieser Innovationsart alle grundlegend wichtigen Impulse für ein angestrebtes erfolgreiches unternehmerisches Handeln aus. Ob dabei im Innovationsprozess technische Produkte (Hardware) oder geistige Produkte (Software) entstehen, spielt dabei keine Rolle. Eine erfolgreiche Produktinnovation lässt sich nur realisieren, wenn entsprechende Rahmenbedingungen gegeben sind. Ohne diese Rahmenbedingungen sind alle Bemühungen umsonst. Die Praxis zeigt, dass der größte Störfaktor und Bremsklotz meistens das Denken in alten Strukturen und Dimensionen der Vergangenheit ist. Eine erfolgreiche Produktinnovation richtet sich deshalb nach den Erfordernissen der Gegenwart und Zukunft unter Beachtung der Lehren der Vergangenheit.

Die Verfahrensinnovation
Diese Innovationsart wird gewöhnlich durch die Produktinnovation ausgelöst. In diesem Zusammenhang ist die Fertigung eines neuen Produktes oft davon abhängig, dass gesamte Fertigungsverfahren neu durchdacht und umgestellt werden müssen.

Die Materialinnovation
Im Laufe der Zeit wurden und werden immer mehr Materialien durch andere Materialien, die den neuen Erfordernissen von Wissenschaft und Technik besser angepasst sind, ersetzt.

Die Organisationsinnovation
Man kann davon ausgehen, dass diese Innovationsart neben der Produktinnovation die zukünftigen Erfolge der Unternehmen stark beeinflussen wird. Als Beispiel für die neuen organisatorischen Methoden in den Unternehmen sind solche Begriffe wie interaktive Kommunikation, Prozessteuerung oder Lean Management bekannt geworden. Damit wird deutlich, dass gerade diese Innovationsart die Abläufe in Unternehmen und den Aufbau von Unternehmen und Unternehmensstrukturen stark beeinflusst hat.

Die Anwendungsinnovation
Diese Innovationsart hängt ebenfalls sehr eng mit der Produktinnovation zusammen. Damit ein neues Produkt problemlos in die vorgesehene Anwendung bei dem angestrebten Kundenkreis integriert werden kann, müssen in die innovativen Überlegungen auch die Bedingungen der Umfelder der Anwendungen mit einbezogen werden.
Im Komplex der Unternehmensinnovation steht in Produktinnovation im Mittelpunkt.
Quelle: u. a. Lang, Franz / von der Innovation zum Markterfolg / Campus Verlag 1997
Voraussetzungen für erfolgreiche Innovation
Innovationen werden nur dann erfolgreich sein, wenn die Rahmenbedingungen dafür vorhanden sind. Diese Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, wenn sie nicht vorhanden sind. Dabei wird immer wieder festgestellt, dass der größte Störfaktor und Bremsklotz das Denken in alten Dimensionen der Vergangenheit ist. Viele Menschen gehen davon aus, dass das was gestern gut war, ja auch noch morgen gut sein muss. Das Gewesene hat sich ja bewährt! Dieses Denken ist ein fataler Irrglaube! Mit dieser Einstellung zur Innovation wird dieselbe immer mittelmäßig bleiben, und der große Erfolg, auf den alle warten, wird sich nicht einstellen. Für den Erfolg einer zukunftsorientierten Innovation ist es immer wichtig, dass die Innovatoren sich bewusst sind, dass sie eingefahrene Gleise der Geschäftspolitik verlassen müssen.

Künftige erfolgreiche Innovatoren sollten deshalb folgende Voraussetzungen unbedingt beachten:
Die angestrebte Innovation sollte sich unbedingt am Markt orientieren und muss, falls dies erforderlich ist, auch die bisherige Geschäftspolitik in Frage stellen!
Ein Erfinden in „das Blaue“ hinein sollte vermieden werden. Strategische Konzepte und klare Zielvorgaben müssen die Richtung vorgeben.
Die Findung von optimalen Lösungen sollte durch eine Teamarbeit angestrebt werden! Einzellösungen sind schwieriger zu realisieren!
Die innovativen Aufgabenstellungen sollte eine Herausforderung an den Erfindergeist des Einzelnen und des Teams darstellen!
Bei der Lösung der innovativen Aufgaben sollte das Ideenpotential aller an dem Projekt beteiligten Personen bewusst einbezogen werden. Es darf niemand ausgegrenzt werden!
Alle Beteiligten an innovativen Lösungen sollte Mut zum Risiko zeigen, denn ohne ein „Sich versuchen“ wird es keine „SUPER-LÖSUNGEN“ geben!
Die Führungsmannschaft von Unternehmen muss sich dessen bewusst sein, dass Kreativität und Begeisterung der Innovatoren durch eine partnerschaftliche Führung geweckt werden müssen!
Alle avisierten und potentiellen Marktpartner müssen rechtzeitig in die innovativen Überlegungen einbezogen werden!
Unternehmensleitungen haben sicherzustellen, dass ein funktionsfähiges Produkt- und Projektmanagement für geordnete Abläufe sorgen kann!
Moderne Organisations- und Arbeitsmittel sollten vorhanden sein, damit die notwendigen Qualitäts- und Kostengesichtspunkte optimal berücksichtigt werden können!
Wie wird eine Innovation zum Kundennutzen?
Das Kernziel einer jeden Produktinnovation ist das Wecken von Interesse beim Kunden und eine gleichzeitige Realisierung von Nutzen beim Kunden! Damit dieser Nutzen aber von Innovatoren beurteilt werden kann, müssen sie wissen, was der Kunde möchte und welche Erfahrungshaltung der Kunde hat.
Der Kunde besitzt klare Vorstellungen davon, was er möchte und will!

Bei der Beurteilung sind folgende Aspekte meistens ausschlaggebend:
Die Präsentation ausgereifter Produkte mit für den Kunden klar ersichtlichen Vorteilen besitzt ausgezeichnete Chancen!
Der Kunde kauft bevorzugt Produkte aus einem attraktiven Liefersortiment als Einzelprodukte!
Der Kunde wird immer sympathische und beeindruckende Produkte bevorzugt kaufen!
Entgegen dem Trend wird der Kunde oft, wenn er Produkte vorfindet, die auf sein individuelles Bedürfnis eingehen. Diese Produkte besitzen beim Kunden einen hohen Stellenwert!
Es gilt der Ansatz: Das Besondere hat beim Kunden immer seinen Reiz!
Quelle: u. a. Lang, Franz/Von der Innovation zum Markterfolg/Campus Verlag 1997
Stolpersteine für eine Unternehmensinnovation
eine lediglich wirtschaftliche Wertung von Innovationen
die Innovation hat sich nicht am Markt orientiert
das Produktdesign spricht den Verbraucher nicht an
das Produkt enthält umweltschädliche Komponente
durch eine ungenügende Teamarbeit werden die optimalen Lösungen nicht gefunden
klare Zielvorgaben und strategische Konzepte sind ungenügend ausgebildet
Qualitäts- und Kostengesichtspunkte werden ungenügend beachtet
Moderne Arbeits- und Organisationsmittel sind schlecht zugänglich
das Produkt- und Projektmanagement ist nicht funktionsfähig
Marktpartner wurden entweder ungenügend oder überhaupt nicht in innovative Überlegungen einbezogen
Die Kompliziertheit der gewerblichen Schutzrechte
Auf dem Sektor der gewerblichen Schutzrechte wird auf eine fachgerechte Beratung, z. B. durch einen Patentanwalt, aus Kostengründen verzichtet
Ein hoher zeitlicher Aufwand der Innovation bis zur Marktreife
Ein hoher finanzieller Aufwand bis der Innovation bis zur Marktreife
Eine langwierige Bearbeitung im Patentamt bis zur Erlangung von Schutzrechten
Eine unrealistische Finanzplanung
Keine laufende Kostenüberwachung
Die Kosten der Markteinführung werden unterschätzt
Ein vorhandener Mangel an günstigen Finanzierungsmöglichkeiten
Die finanziellen Förderungsmöglichkeiten von Bund und Länder werden nicht in Betracht gezogen
Keine konsequente Verwertungsplanung
Ungenügende oder falsche Beratung
Zeitraubende und langwierige Lizenzverhandlungen
Die Erstellung von einseitigen oder amateurhafte Lizenzverträgen
Langwierige Vorleistungen, auch finanzieller Art, bevor Rückflüsse erzielt werden
Persönliche Aufzeichnungen

Das Ideal

Das Ideal stellt im übertragenen Sinn den Inbegriff höchster Vollkommenheit dar. In der Technik sprechen wir von einer vollkommenen technischen Lösung mit Forderungsansätzen wie:
- Wirkungsgrad 1 - absolut wartungsfrei - verschleißfrei
- immer wiederkehrende technische Abläufe ohne zusätzliche Energiezufuhr usw.
Eine Erreichung der Zielstellung des Ideals ist, obwohl das erstrebenswerte Ziel menschlichen Handelns, so gut wie ausgeschlossen. Dennoch ist die Formulierung eines Ideals absolut notwendig.
Zum bewussten Erkennen des Abstandes zwischen dem Stand der Technik als Ist und dem Ideal müssen diese bekannt sein.
Eine erfinderische Lösung findet man zwischen dem Ist und dem Ideal als Soll.
Die erfinderische Leistung als Soll wird um so höher sein, je perfekter sie dem Ideal angenähert wird.
Nach erfolgter Formulierung des technischen Ideals werden die zu überwindenden technischen Widersprüche sichtbar.
Aufgabenstellungen zu Problemlösungen sind nie vollkommen richtig, sondern streben auch das Ideal an.
Idealformulierung
- der Transformator/die Maschine soll mit dem Wirkungsgrad 1 arbeiten
- die Maschine arbeitet vollkommen schwingungsfrei
- das Rad bewegt sich ohne Reibung
- das Arbeitsverfahren soll völlig abproduktfrei realisierbar sein
persönliche Aufzeichnungen

Der Widerspruch
In allen Bereichen des menschlichen Lebens bezogen auf die Natur, die Gesellschaft und die Technik treten Widersprüche auf, die im Rahmen der Innovation einer Überwindung bzw. Lösung zugeführt werden müssen.
Werden diese Widersprüche nicht überwunden, tritt ein Entwicklungsstillstand auf dem entsprechenden Gebiet (Natur, Gesellschaft, Technik, usw.) auf.
Eine Überwindung der Widersprüche wird damit zu einer Triebkraft der Entwicklung bzw. Innovation.
Auch im Zwischenmenschlichen Bereich umgeben uns täglich Widersprüche, die permanent zu lösen sind.
Auftretende Widersprüche sollten somit nicht als hemmend aufgefasst werden, sondern als entwicklungsbedingt akzeptiert werden.
Eine entwicklungsmethodische Vorgehensweise unter Einbeziehung der Kreativitätstechniken erleichtert die Überwindung von Widersprüchen.
Kreativitätstechniken sind somit geistige Werkzeuge zur Überwindung von Widersprüchen der entsprechenden Gebiete und Bereiche (Natur, Gesellschaft, Technik, usw.), wobei je nach Art des einzelnen Widerspruches zur Lösung desselben ausgewählte Methoden und Verfahren zur Anwendung gelangen.
Mit der gezielten Überwindung eines einzelnen Widerspruches entsteht ein neuer Widerspruch auf einer höheren Entwicklungsstufe in einer neuen Qualität, der ebenfalls einer Lösung bedarf (Widerspruchsspirale).
Persönliche Aufzeichnungen

Kreativität
Darunter versteht man die Fähigkeit von Menschen, Kompositionen, Produkte oder Ideen gleich welcher Art hervorzubringen, die in wesentlichen Merkmalen neu sind und dem Schöpfer vorher unbekannt waren.
Sie kann im vorstellungshaften Denken bestehen oder in der Zusammenfügung von Gedanken, wobei das Ergebnis mehr als eine reine Aufsummierung des bereits Bekannten darstellt.
Kreativität kann das Bilden neuer Muster und Kombinationen aus Erfahrungswissen einschließen und die Übertragung bekannter Zusammenhänge auf neue Situationen ebenso wie die Entdeckung neuer Beziehungen.
Das kreative Ergebnis muss nützlich und zielgerichtet sein und darf nicht in reiner Phantasie bestehen – obwohl es nicht unbedingt sofort praktisch ausgewendet zu werden braucht oder perfekt und vollständig sein soll.
Es kann jede Form des künstlerischen oder wissenschaftlichen Schaffens betreffen oder prozesshafter oder methodischer Natur sein.
Quelle: Drevahl, J.: Factors of importance for creativity. In: Journal of Clinical Psychology.
Merkmale kreativer Persönlichkeiten
zeigt ständig eine Vorliebe für das Neue
besitzt eine offene und kritische Haltung gegenüber der Umwelt
besitzt die Fähigkeit, Konflikte aus Handlungen und Wahrnehmungen ertragen zu können
besitzt die Fähigkeit, sein Wahrnehmungsfeld unter verschiedenen Varianten zu sehen
besitzt die Fähigkeit, an der Lösung von Aufgaben ausdauernd zu arbeiten
hat sich von konventionellen und traditionellen Anschauungen gelöst
besitzt eine Vorliebe für komplexe Situationen und mehrdeutige Stimuli (Anreiz)
kann sich auf eine Aufgabe konzentrieren
tritt im Leben energisch, initiativreich und erfolgsmotiviert auf
besitzt ein hohes Verantwortungsgefühl
tritt dominant auf mit einer Neigung zur Aggressivität
ist im Wesen emotional stabil
besitzt eine Vorliebe für ästhetische Aspekte
besitzt eine gering ausgeprägte soziale und religiöse Werthaltung
reagiert sensibel und differenziert auf die Umwelt
tritt in der Umwelt mutig, autonom und humorvoll auf
Hierbei ist zu beachten, dass Persönlichkeiten komplex zu betrachten sind. Damit sind auch diese Merkmale differenziert zu werten. Eine kreative Persönlichkeit muss nicht zwangsläufig alle diese Merkmale in sich vereinen.
Persönliche Aufzeichnungen
Intintive Methoden und Verfahren
Die intinitiven Methoden und Verfahren basieren im Grundsatz überwiegend auf der Anwendung von sogenannten Diskussionstechniken, wobei in diesen Diskussionstechniken eine prinzipielle einheitliche Vorgehensweise zu erkennen ist.

Diese einheitliche Vorgehensweise lässt sich in sechs Schritten zusammenfassen:
Die Vorbereitung und Problemformulierung der Diskussionsrunde
Eine Ideensuche einzeln oder in Gruppen (mündlich, schriftlich, offen oder geheim) in einer vorgegebenen Zeit
Die Zusammenstellung und das Ordnen der Ideen
Die Ideendiskussion und die Auswahl der Ideen
Das Erarbeitung und die Zusammenstellung von Ergebnis- und Lösungsvarianten
Die Abschlussformulierung einer präzisierten Aufgabenstellung
Das wesentliche Ziel dieser Methoden und Verfahren besteht darin, dass die Teilnehmer der Diskussionsrunden ihre Ideen zur Lösung der Problemformulierungen spontan offenbaren, ohne in Versuchung eines „Wenn“ und „Aber“ zu geraten.
Von Vorteil ist bei diesen Methoden und Verfahren, dass alle Teilnehmer ihre persönliche Kreativität, Intelligenz, Phantasie, Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten voll entfalten können. Die Diskussionsrunden werden dabei entsprechend der Problemformulierungen mit Fachleuten und Experten disziplinär, als auch interdisziplinär (verschiedene Disziplinen z. B. Berufe) besetzt.

Die Methoden und Verfahren unterscheiden sich in folgenden Merkmalen:
Im Bekanntheitsgrad der Problemformulierungen vor Beginn der Diskussionsrunden
In der Zusammensetzung der Diskussionsrunden
In der Zeitdauer der Diskussionsrunden
In der Form der Ideenoffenlegung (schriftlich oder mündlich)
In der Zusammensetzung des Teilnehmerkreises
Persönliche Aufzeichnungen

Brainstorming
Brainstorming ist eine hierzulande am häufigsten angewandte Kreativitätsmethode zur Ideenfindung. Sie fördert de Einfallsreichtum der Teilnehmer und gewährleistet bei einer optimalen Führung, dass möglichst viele Ideen zur Lösung einer Aufgabenstellung in einer vergleichsweisen kleinen Zeiteinheit zusammengetragen werden.
Brainstorming erscheint als eine „leichte“ Kreativitätsmethode zur Ideenfindung, verlängert aber ein Verlassen von alten gewohnten Wegen des Denkens.

Folgender Ablauf sollte eingehalten werden:
Problemformulierung (Problemsteller)
Teambildung (Problemsteller, Moderator, Protokollant & Teilnehmer)
Ideensuche ( Ordnen der Ideen ( Auswahl der Ideen
( Erarbeitung von Vorzugsvarianten

Folgende Regeln sollten beachtet werden:
gründliche Vorbereitung
- konkrete Stellung und Abgrenzung des Problems durch den Problemsteller
- zielgerichtete Auswahl der Teilnehmer und rechtzeitige Einladung derselben
- Teamgröße beachten und am Problem ausrichten (interdisziplinäre Besetzung)
geeignete Rahmenbedingungen
- aufgelockerte Atmosphäre schaffen - Moderator sollte nicht Vorgesetzter sein
- Teilnehmer richtig platzieren - richtige Zeiteinteilung (20 – 40 Minuten)
Pflicht zur freien Phantasie
- Phantasie + Ideen freien Lauf lassen - kein Konkurrenzverhalten aufkommen lassen
- Ideen anderer aufgreifen + erweitern - keine Angst vor Ideenoffenlegung zum Nutzen aller
Kritikverbot
- jede Kritik und Wertung ist verboten
- abwertende Bemerkungen, Stirnrunzeln und Grinsen sind zu unterlassen
Ideenspeicher
- jede Idee ist aufzugreifen, zu speichern und eventuell weiterzuentwickeln
- sortieren der in freien Diskussion entstandenen Ideen - bewerten der selben Ideen
- Auswahl der geeigneten Ideen zur Problemlösung
Persönliche Aufzeichnung

Brainwriting, Methode 6-3-5
Bei der Methode 6-3-5 haben wir es mit der Modifikation des „Brainstormings“, dem Brainwriting zu tun, wobei die Ideen individuell niedergeschrieben werden. Da somit keine akustische Verständigung der Teilnehmer miteinander möglich ist, erfordert dies eine besondere Vorgehensweise. Es gelten alle Regeln (Vorbereitungen und Rahmenbedingungen) des „Brainstormings“!

Der Ablauf sollte in 6 Schritten erfolgen:
Teambildung, Gruppierung der Teilnehmer
Problemvorstellung, Problembesprechung, Problemformulierung
Ideensuche 4. Ordnen der Ideen 5. Auswahl der Ideen 6. Erarbeitung von Varianten

Die Vorgehensweise sollte sich wie folgt gestalten:

- jeweils 6 Teilnehmer
- schreiben je 3 Ideen in einem Zeitabschnitt (z. B. 5 min.) auf ein genormtes Blatt (bei steigender Anzahl von Vorgängerideen sollten die zur Verfügung stehende Zeit ausgedehnt werden)
- wobei diese Blätter insgesamt 5 Mal weitergereicht werden
Maximal stehen nach Abschluss der Methode 108 Ideen zur Verfügung! 6 x 6 x 3 = 108 Ideen
Probleme: - verbleibende Leerfelder bei Ideenmangel - Doppelnennung von Ideen
Bei Erfordernis sollte auch die Variante 5-2-4 oder 6-2-5 probiert werden!
Persönliche Aufzeichnungen
Formularbeispiel für die Methode 6-3-5
Problem: ______________________ Datum: ____________________
Blatt-Nr: ___________________
Brainwriting, Methode 6-3-5, Beispiel

- Genaue Definition des Problems (gut leserlich) Datum:
Problem: Wie kann ich trotz Schaufenderfront mein Warenangebot den Kunden optimal präsentieren. (Sportartikel und Sportbekleidung)
Name Hilmer Lang Winters Schade Lauff Weiher Zeit I = 3 Minuten II = 4 Minuten III = 5 Minuten IV = 6 Minuten V = 6 Minuten VI = 6 Minuten 1. Vorschlag (1) Attraktive Schaufenstergestaltung (1) darin Bedarfsbündel mit Verwendungszweck (z. B. alles für Pferdesport) als Aktion (1) Bedarfsorientierung im Laden fortsetzen, erleichtert Kunden die Orientierung (1) Verbindung von Straßendekoration zu Bedarfsgruppendekoration herstellen (1) dabei mit wechselnden Lichteffekten arbeiten (1) und bewegliche Dekoration benutzen 2. Vorschlag (2) Durch Entfernen einer Begrenzung Ladentiefe sichtbar machen (2) Ladentiefe durch sichtbare Warenaufteilung gestalten (2) Einsetzen von Spiegeln zur optischen Vergrößerung (2) Fernseh- oder Spiegelübertragung aus Obergeschoss direkt in das Frontfenster (2) Vitrinen und Verkaufsständer im Fußgängerbereich stärker einbeziehen (2) Dabei mit Fotos anderer Warenbereiche umgehen, auch Randsortiment 3. Vorschlag (3) In kurzen Abständen „Spezialdekorationen“ (3) bei jeder Neudekoration eine neue Sportart wählen (3) durch Aktionen (z. B. Autogrammstunden) Kunden in Laden bringen (3) Mit örtlichen Sportvereinen abstimmen, eventuell um Unterstützung bitten (3) Reitverein: Woche des Pferdes
Wassersportverein: Woche des Tauschsports (3) jeweilige Zielgruppe vor und während der Zeit durch Direktwerbung persönlich ansprechen
Bitte alle Vorschläge ganz kurz fassen und deutlich schreiben, Ihr Nachbar ist Ihnen dankbar!
Bild A 13: Alternativ-Vorschlag zur Gestaltung eines 6-3-5-Formulars mit Angaben der Teilnehmer an der Ideenfindungssitzung (47).
Der verfügbare Zeitaufwand wurde über die Runden hinweg ausgedehnt, da gegen Ende des Ablaufs eine zunehmende Zahl von Vorgängerideen zur Kenntnis genommen werden muss.

Brainwriting-Pool

Diese Methode stellt eine Alternative zur Methode 6-3-5 dar und soll folgende von Teilnehmern individuell empfundene Nachteile beheben:
Stresssituationen durch Zeitdruck ( Keine Rückfragen zu den Themen möglich
Ideenformulierungen werden missverstanden ( Fast keine Stimulationswirkung

Die Vorgehensweise sollte sich wie folgt gestalten:
- Teambildung, Gruppierung der Teilnehmer
- Problemvorstellung, Problembesprechung, Problemformulierung
- Ideensuche, Ideenaustausch, Ideenformulierung
- Ordnen und Auswahl der Ideen nach Schließung des Pools
- Erarbeitung von Lösungsvarianten

Folgende Besonderheiten sind zu beachten:
- genormte Blätter sind nicht zwingend erforderlich, aber zu empfehlen
- die Teilnehmer legen alle Ideen, die ihnen einfallen, offen
- der Austauschprozess der Blätter aus dem Pool kann so oft, wie gewünscht, wiederholt werden
- durch den häufigen Tausch der Blätter ist ein optimaler Ideenaustausch gegeben
- die Ideeformulierung geschieht ohne Zeitdruck
Persönliche Aufzeichnung

Die Delphi-Methode
Bei dieser Methode wird ein Team von Fachexperten bzw. Fachleuten zusammengestellt, die sich untereinander nicht kennen und in mehreren Abläufen zu vorgegebenen Fragen Stellung beziehen.

Folgendes Prinzip kommt zur Anwendung:
Es erfolgt eine Annährung der Meinung verschiedener Experten durch eine gegenseitige anonyme Information über weitreichende Ausblicke bzw. Problemstellungen in die Zukunft. Dabei geben die Fachexperten bzw. Fachleuten nach einer vorgegebenen Zeit unabhängig voneinander ihre Einschätzungen, Stellungnahmen, Vorschläge und Ideen in schriftlicher Form ab.

Der Ablauf sollte sich wie folgt gestalten:
Erarbeitung eines Fragenkomplexes bzw. Befragungsprogramms
Auswahl der Fachleute und Übersendung der Fragenkomplexe
Beantwortung der Problemstellungen durch die Fachleute und Rücksendung der Unterlagen
Zusammenfassung und Auswertung der Antworten
Präzisierung der Fragestellungen mit zusätzlicher Informationen aus den Antworten, wobei allen Teilnehmern die eingegangenen Meinungen (Fragebögen) anonym mitgeteilt werden
Erneute Beantwortung und Rücksendung der beantworteten Fragekomplexe
Zusammenfassung & Auswertung der Antworten bei Beachtung vorangegangener Fragerunden

Folgende Vorteile sind ersichtlich:
Die Auswahl der Fachleute und Experten sich eine optimale Erfassung von Wissen und neuen Ideen bei der Problemlösung
Viele persönliche hemmende Faktoren der Fachleute und Experten werden durch eine schriftliche Beantwortungsrunde ausgeschaltet
Eine Trennung der realisierbaren von den nicht verwertbaren Ideen sichert eine Wiederholung der Befragungsrunden und die damit verbundenen Überprüfungen der verschiedenen Ansichten der befragten Fachleute und Experten
Persönliche Aufzeichnungen
Synektik (synechein = griechisch => etwas miteinander in Verbindung bringen, verknüpfen)
Mit Hilfe dieser Methode werden durch das systematische und gezielte Wachrufen von Assoziationen und Analogien Ideen und kreative Lösungen stimuliert bzw. gewonnen, um anstehende Probleme einer Lösung zuzuführen.

Typisch für die Synektik ist die Überbtragung problemfremder Strukturen und die Kombination sachlich unzusammenhängender Wissenselemente, wobei unterschiedliches Wissen zu neuen Wissensmustern verstrickt wird. Somit wird:
bereits bekanntes Wissen in neue Zusammenhänge gebracht
Wissen reorganisiert und Erfahrungen auf andere Anwendungsgebiete übertragen
Scheinbar Unabhängiges miteinander verbunden und in Beziehung gesetzt

Folgende Regeln sollten eingehalten werden:
Teambildung
Teamgröße 5 ... 7 Teilnehmer
Interdisziplinäre Zusammensetzung und breites Allgemeinwissen der Teilnehmer gewünscht
Training der Teilnehmer erforderlich - Erfahrene Moderatoren notwendig
Ablauf
der Moderator erklärt die Problemstellung
die Teilnehmer geben zum Problem ihre Ideen spontan ab, die vom Moderator notiert werden
hieraus erfolgt eine Präzisierung der Aufgabenstellung
Bildung von Analogien zu anderen Wissensgebieten in der Physik, Chemie, Biologie usw.
Weitere Analogiebereiche wären z. B. Natur, Geschichte, Mythologie, Wirtschaft, Technik, Politik, Staatswesen, Kunst usw.
Bildung von persönlichen Analogien mit Empfindungen, Gefühlen und Gedanken, als ob man das Objekt selber wäre
Bilden von symbolischen Analogien und Paradoxone
Finden des Überganges zum eigentlichen Problem bis zur Aufgabenstellung
Entwickeln von Lösungsansätzen und Lösungsvarianten
Beachtung der Auffindung und Anwendung neuer Effekte und Wirkungsprinzipien
*persönliche Aufzeichnungen *Autor: W. J. J. Gordon
Beispiel Synektik
Problemstellung: gesucht werden Möglichkeiten, wie sich Bilder rahmen lassen
1. Problemanalyse Es handelt sich darum, eine Deckplatte aus Glas möglichst einfach auf einem flachen Bildträger zu befestigen 2. spontane Lösung Klammern, transparente Klebefolie, Saugnäpfchen am Bildträger, ... 3. neu definiertes Problem Wie zuvor, aber mit Betonung, dass Glasplatte sehr einfach wieder abgenommen werden kann 4. direkte Analogie aus Na-tur: Bedeckungswechsel Wechsel von Bedeckungen Schneedecke schmilzt, Schlage streift ihre Haut ab, Wolken ziehen vorbei, Erosion, Geweih wird abgestoßen, usw. Davon ausgewählt Schlange streift ihre Haut ab 5. pers. Analogie: Wie fühl ich als häutende Schlage? Es juckt am ganzen Körper, alte Haut engt mich ein, bin neugierig, wie ich aussehe, endlich frische Luft, am liebsten hätte ich Hände ... Davon ausgewählt Die alte Haut engt mich ein 6. symbolische Analogie: Alte Haut engt mich ein Bedrückende Hülle, schimmernder Panzer, würgendes Ich, lückenlose Fessel, unterdrückende Identität usw. Davon ausgewählt Lückenlose Fessel 7. direkte Analogie Technik: lückenlose Fessel 1. Leitplanke der Autobahn 2. Druckbehälter 3. Schienenstrang
4. Stierkampfarena 5. Radar-Warnsystem ... 8. Analyse der zuletzt genannten Analogien mit dem Versuch, aus deren Strukturmerkmalen Lösungsideen abzuleiten (in Verbindung bringen mit dem Problem) I. Analyse „Leitplanke“ - Blechprofil - verformbar - auf beiden Seiten der Autobahn

=> abgeleitete Ideen:
- Bildträger und Glasplatte werden in einem Profilrahmen verklemmt
- Halterung (gleich welcher Art) wird nur an 2 Seiten angebracht
- knetartige Kugeln auf die Ecken von Bildträger und Glas drücken
II. Analyse: Druckbehälter - ist unter Spannung - geschlossenes Volumen - Ein- & Auslass

=> abgeleitete Ideen:
- Bildträger hat Greifkanten u. ist leicht vorgekrümmt, dadurch erzeugt er selbst die Haltespannung, wenn an das Deckglas angepresst wird
- Träger u. Glas werden in eine genau passende Tasche aus PE gesteckt
- Träger und Glasplatte haben an Ecken Löcher u. werden mit Art Druckknopf verbunden Bild 2.25 verkürzte Darstellung Synektiksitzung; Quelle: Innovation, Kreativität & Ideenfindung, 4. Auflage, Dr. Schlicksupp
Mathematische Methoden und Verfahren
Bei den mathematischen Methoden und Verfahren muss man mit einem weitaus höheren Vorbereitungsaufwand gegenüber intinitiven Methoden und Verfahren rechnen. Die Anwendung dieser mathematischen Methoden und Verfahren setzt bereits eine fachgerechte Aufbereitung und Zerlegung der Problemformulierung voraus und erfordert sowohl mathematische Kenntnisse als auch die Auswahl der geeigneten mathematischen Methoden zu einer effektiven Bearbeitung der speziellen Problemformulierung.

Die prinzipielle Vorgehensweise lässt sich in 6 Schritte zusammenfassen:
Die Problemanalyse des Systems oder Teilsystems
Die Zerlegung des Systems oder Teilsystems in seine wesentlichen Funktionen und Merkmale
Die Auswahl einer geeigneten mathematischen Methode oder eines Verfahrens
Die Ermittlung der Lösungsvarianten
Eine Entwicklung bildhaft-anschaulicher Lösungsvarianten
Die Einordnung, Klassifizierung und Auswahl der möglichen Lösungsvarianten

Eine Anwendung der mathematischen Methoden und Verfahren eignet sich für:
Eine Entwicklung von Prozess- und Organisationsstrukturen
Eine Entwicklung von technischen Lösungsvarianten
Eine quantitative Ermittlung von Lösungsvarianten
Eine Optimierung ökonomischer und technischer Probleme

Trendvorsagen
Der Einsatz der Computertechnologien zur Lösung von kreativen Aufgabenstellungen ist nicht unumstritten, gewinnt aber ständig an Bedeutung und wird insbesondere für Patentrecherchen, Konstruktionsaufgaben usw. eingesetzt. Bisher angewandte Programme konzentrieren sich auf eine Problemaufbereitung und das Finden von Lösungsprinzipien. Sie stellen lediglich ein Hilfsmittel dar und sollten bzw. können einen komplizierten kreativen Entwicklungsprozess nicht ersetzen.
* persönliche Aufzeichnungen

Variation
Die Variation wird von allen anderen Methoden mitgenutzt und kann sich insbesondere auf technologische Verfahren technische Mittel, Arbeitsmethoden u. a. beziehen.

Für eine Produktentwicklung sind somit vorrangig:
- Reihenfolgeprobleme ( Linienstruktur
- Organisationsprobleme ( Flächenstruktur
- Anordnungsprobleme (Raumstruktur
Innerhalb oder an einer Problemstellung gilt es also u. a. Merkmale, Funktionen oder Elemente wegzunehmen beizufügen, auszutauschen oder im Wert zu ändern.

Gestaltung des Ablaufs (Bsp.):
- konkrete Strukturbeschreibung zur Variation der Funktionen, Merkmale oder Elemente und deren Kopplung
- Bestimmung evt. Veränderungen - Festlegung geeigneter Variationsmöglichkeiten
- Schrittweises Variieren der Merkmale, Funktionen oder Elemente unter Beachtung ihrer zeitlichen und räumlichen Bedingungen
- Ordnen neuer Merkmale, Funktionen o. Elemente - Bewerten u. Auswahl der Vorzugsvariante
Das Prinzip der Umkehrung von Merkmalen, Funktionen oder Elemente ist das Grundprinzip der Variation und somit für den Entwicklungsprozess von elementarer Bedeutung.
* persönliche Aufzeichnungen
Variation der Form
a.) Flächenpunkt ohne Krümmung (eben)
Tetraeder Prisma Würfel Quader Sechskant
b.) Flächenpunkt mit einem Krümmungsradius
Wellmaterial Zylinder Rohr Kegel
c.) Flächenpunkt mit zwei Krümmungsradien
Kugel Halbkugel Linse Tonne Hyperboloid

d.) Variation der Zahl
- Veränderung der Anzahl von Flächen, Körpern, Umrisskarten u. a. führt zu einer direkte Variation der Gestalt (Bsp. Zylinderzahl Verbrennungsmotor)
Kombination
Bei der Kombination wendet man methodisch das - Vereinigen - Verschmelzen - Verbinden
von mindestens zwei - Elementen - Merkmalen - Funktionen zu einer Einheit an.

Somit werden folgende Kombinationen gebildet:
- Elementskombination - Merkmalkombination - Funktionskombination
Innerhalb oder an einer Problemstellung gilt es also Elemente, Merkmale oder Funktionen je nach Erfordernis in einer bestimmten Anzahl zu kombinieren.
Das Prinzip der Kombination von technischen Elementen, Merkmalen und Funktionen ist für eine Produktentwicklung von besonderer Bedeutung.

Gestaltung des Ablaufs:
1. Analyse der Problemstellung und Zerlegung des erkannten Systems in seine erkennbaren Elemente, Merkmale und Funktionen.
2. Ermittlung der theoretisch möglichen Anzahl von Kombinationen.
3. Schaffung einer Unterscheidbarkeit der erkennbaren Elemente, Merkmale und Funktionen.
4. Abwechselndes Kombinieren und/oder Variieren der erkannten und/oder angestrebten Funktionen mit technischen Elementen und/oder Merkmalen.
5. Bewertung und Auswahl einer Vorzugsvariante.
* persönliche Aufzeichnungen
Logisch rationale Methoden und Verfahren

Mit dem logisch rationale Methoden und Verfahren lassen sich auch die mathematisch nicht abarbeitbaren oder aber die einen zu hohen mathematischen Vorbereitungsaufwand erforderlichen Aufgabenstellungen lösen. Diese Methoden und Verfahren werden überwiegend in Form tabellarischer Auflistungen möglicher funktionserfüllender Lösungen abgearbeitet, wobei diese durch Kombinationen zu neuen Lösungsvarianten führen. Der folgend prinzipielle Aufbau kennzeichnet einen Teil dieser Methoden und Verfahren:

Funktion Funktionslösung X 1 2 3 4 5 6 Y 1 2 3 4 5 6 Z 1 2 3 4 5 6 Problemformulierungen, die nach diesem prinzipiellen Aufbau gelöst werden, besitzen:
eine einfache überschaubare Funktionsstruktur
keinen hohen Vorbereitungsaufwand
können einfach miteinander kombiniert werden
führen zu einem schnellen Ergebnis

Andere Methoden und Verfahren sind nach dem Zielbaumverfahren aufgebaut:
Ebene 1
Ebene 2
Ebene 3
Ebene 4

Problemformulierungen, die nach diesem prinzipiellen Aufbau gelöst werden:
Benötigen einen umfangreichen Vorbereitungsaufwand
Müssen hierarchisch strukturiert werden
Führen zur einer hohen Anzahl an Varianten
Können ständig erweitert und ergänzt werden
Führen zu überraschenden Lösungen
* persönliche Aufzeichnungen

Morphologische Methode
Der Begriff „Morphologie“ entstammt der griechischen Sprache und ist die Lehre von den Formen, Gestalten, Gebilden oder Strukturen.

Der Grundgedanke weißt auf:
Die Zerlegung des Problems in seine Funktionen
Die systematische Kombination jeder Funktion und jedes Details miteinander
Den Erhalt von formal erarbeiteten Lösungsvarianten
Die Morphologie kann man demnach als eine interdisziplinäre Methodenlehre oder eine nach bestimmten Gesichtspunkten erarbeitete Ordnung oder eine vergleichende Betrachtungsweise bezeichnen. Sie eignet sich für nahezu alle Probleme, so z. B. für konstruktive Aufgaben.

Gestaltung des Ablaufs:
Analyse der Problemstellungen und –formulierung
Ermittlung der einzelnen Funktionen und Parameter der Problemstellung
Aufstellung des „morphologischen Kastens“ durch Erarbeitung der Lösungsvarianten
Bewertung und Auswahl der optimalen Lösungsvarianten und
Realisierung der optimalen Lösungsvariante

Die Vorgehensweise sollte sich wie folgt gestalten:
Aufstellung des Teams (disziplinär bzw. interdisziplinär)
Bekanntgabe der Problemformulierung
Dauer der Sitzung bis maximal 1 Stunde und
Auswahl eines ruhigen Raumes in entspannter Atmosphäre
Die Vorteile
- hohe Wahrscheinlichkeit der Erfassung aller wesentlichen Aspekte der Aufgabenstellungen und
- Die Methode ergibt eine große Anzahl von Lösungen
* persönliche Aufzeichnungen
Morphologische Matrix
Medium Antrieb Verbrennungsmotor Elektromotor Muskelkraft Rückstoß Dampfmaschine Wasser auf
unter Motorschiff
U-Boot Boot
Klein-U-Boot Tretboot
P P
P Dampfer
P Land Schiene
Straße Diesellok
Kfz E-Lok
P Draisine
Fahrrad P

Raketenrennwagen Dampflok
P Luft Propellerflugzeug P P Jet P Weltraum P Mondauto P Pakete P Morphologische Matrix über Transportfahrzeuge (46)
P2 P1 P1 = Verschlussgeometrie P2 = Behältergeometrie
Morphologische Matrix als Hilfsmittel beim Verpackungs-Design (nach Jonni Kreula, Enso Gutzeit OY, Imatra)
Trial und Error-Methode (Versuch und Irrtum)
Diese Methode ist die einzige „Problemlösungsmethode“ der Natur auf der die gesamte Entwicklung basiert. Der große Nachteil für den Menschen bei der Anwendung dieser Methode ist der sehr hohe Aufwand.

Alle anderen „Problemlösungsmethoden“ verfolgen letztendlich den Zweck, durch ein gewissen „Vorarbeiten“ ein Problem soweit aufzuarbeiten:
- dass für ein Lösungsfinden durch Trial-and-Error nur noch eine „Restphase“ verbleibt
- dass wegen dieser „Restphase“ der Aufwand für Trial-and-Error gering gehalten wird
- dass die Treffsicherheit für Trial-and-Error groß wird
Die Trial-and-Error-Methoden ist eine Obermethoden, die in allen Problemlösungsprozessen, wenn auch unter Umständen sehr eingeengt, vorkommt.
Eventuell kann man hierin auch ein Merkmal dafür sehen, dass auch das menschlichen Problemlösen im weiteren Sinne zur Daseinsweise der Natur zählt.
* persönliche Aufzeichnungen
Effekte und bewährte Ideenkiller
dafür ist die Zeit noch nicht reif
als Fachmann kann ich Ihnen sagen ......
das ist doch Wunschdenken
dafür haben wir nicht genügend Personal
das wird viel zu teuer
da wird die Geschäftsleitung niemals zustimmen
ich weiß genau, das funktioniert niemals
viel zu teuer
seien Sie einmal einige Jahre hier ......
das ist doch längst bekannt
wir haben unser Budget in diesem Jahr bereits überzogen
ich unserer Branche ist das anders
da könnte ja jeder kommen
das ist nicht unser Ziel
es ist zu spät, um jetzt noch etwas zu ändern
das bedeutet noch mehr Arbeit
natürlich, Sie wissen es besser
ob wir damit jemand begeistern können?
Wenn es so gut ist, warum hat es dann noch kein anderer gemacht?
Inhalt
Es handelt sich um den Unterrichtsstoff der elften Klasse auf dem Gebiet des Faches Patentwesen und dem Teilgebiet Innovation. Es sind umfassende Mitschriften, mit zu verlässigen Informationen des DPMA.
(sehr ausführliche Zusammenfassung, + zahlreiche Abbildungen) (5688 Wörter)
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