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Facharbeit: Europa-Alarm für die Umwelt / Kernkraftwerke in Europa

Alles zu Ökologie

EUROPAAlarm für die Umwelt


Kernkraftwerke in Europa

Vorwort
Wir haben uns für das Thema „Kernkraftwerke in Europa“ zu dem Hauptthema „Europa- Alarm für die Umwelt“, das von unserer Erdkundelehrerin Frau Sonnenschein vorgegeben war, entschieden, um mehr darüber zu erfahren, wie gefährlich Kernkraftwerke für Mensch und Natur sind, und um uns so eine eigene Meinung zur Energiegewinnung durch Kernkraftwerke bilden zu können.
Kernkraftwerke dienen dazu, Kernenergie in elektronische Energie umzuwandeln und damit Strom zu erzeugen. Mit Kernkraftwerken kann viel, schnell und billig Strom erzeugt werden.
Aber sie haben auch negative Seiten, wie ihre Einflüsse auf die Umwelt durch die von ihnen ausgehende radioaktive Strahlung und das Risiko eines Unfalls.
In Europa gibt es viele veraltete Kernkraftwerke, die nicht genügend gesichert sind und eine große Gefahr darstellen.
Das wichtigste in einem Kernkraftwerk stellt der Reaktor dar, in dem sich die radioaktiven Substanzen befinden. Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Reaktoren, die alle anders funktionieren und aufgebaut sind.
Die ersten Reaktoren kamen 1943 auf, nachdem die Atombombe entwickelt war.
Seit dem haben sie schon viel Unheil angerichtet.
Kernkraftwerk Temelin, Tschechien
Das Kernkraftwerk Temelin liegt in Tschechien, nahe der Grenze zu Österreich.
Es ist mit zwei Reaktoren ausgestattet und schon seit ungefähr dreißig Jahren in Betrieb.
Die Meinungen über Temelin sind gespalten.
Es wurden mehrere Studien, z.B. über die Umwelteinflüsse des Kraftwerkes, gemacht, in die man auch dort einsehen kann.
Zusammengefasst besagen diese Studien, dass beim Betrieb des Kernkraftwerkes Temelin radioaktive und nicht radioaktive, flüssige, feste und gasförmige Abfälle entstehen. Die Gase können radioaktiv sein, werden aber regelmäßig kontrolliert und gemessen, wobei ihre Radioaktivität nicht weiter schädlich oder einflussreich ist.
Der bedeutendste Abfall des Kernkraftwerkes ist das Abwasser, welches in die Moldau geleitet wird. Das Abwasser liegt aber noch unter den strengen Grenzwerten der tschechischen Vorschriften. Tritium ist der einzige nennenswerte radioaktive Stoff, der im Abwasser vorkommt. Es tritt aber lediglich in geringen Mengen auf und schadet der Wasserqualität somit nicht.
Die festen radioaktiven Abfälle werden in 200 l Fässern gelagert und in die Deponie im Kernkraftwerk Dukovany gebracht. Diese Abfälle sind von ihrer Radioaktivität vergleichbar mit radioaktiven Abfällen im medizinischen Bereich.
Weil das Kernkraftwerk Temelin schon sehr veraltet ist und es immer wieder zu Störfällen kommt, diskutiert man darüber, es stillzulegen, denn damit würde Tschechien eine Auflage zum EU-Beitritt erfüllen.
Es wurde bereits ein ausführliches Konzept erarbeitet und der erste Block für ein paar Monate abgeschaltet.
Die Kernkraftgegner behaupten, dass die tschechische Stromversorgung sowieso nicht auf das Kernkraftwerk Temelin angewiesen wäre, denn es wurde nur gebaut, um Strom zu Dumping-Preisen verkaufen zu können. Sie sagen außerdem, das es nicht sicher sei, denn seit Oktober 2000 ist es 20 mal störungsbedingt abgeschaltet worden.
Eine Katastrophe wie in Tschernobyl konnte in Temelin nicht passieren, denn sie unterscheiden sich grundlegend in den Reaktortypen mit ganz anderen Eigenschaften. Das Kernkraftwerk Temelin ist also nicht so gefährlich wie z.B. einige andere Kernkraftwerke, aber trotzdem stellt jedes Kernkraftwerk ein Risiko dar.
Nuklearanlage Sellafield, England
Die Stadt Sellafield liegt im Nord-Westen Endlands an der Irischen See.
Dort gibt es eine Nuklearanlage bestehend aus fünf Kernkraftwerken, der größten Wiederaufbereitungsanlage der Welt und einigen stillgelegten Reaktoren, alles auf ungefähr vier Quadratkilometer verteilt.
Doch die Anlage in Sellafield ist nicht gerade ein Vorzeigebeispiel, im Gegenteil mehr ein Problemfall.
Es gibt immer wieder Probleme: Arbeiter werden radioaktiv verseucht, Radioaktivität tritt aus, oder hochradioaktive Abwässer gelangen versehentlich ins Meer.
Die englische Behörde verlangte Verbesserungsmaßnahmen von den Betreibern, doch nie ist wirklich etwas geschehen. Auch die Kunden von Sellafield sind deshalb nicht mehr zufrieden. Einerseits wegen der Unzuverlässigkeit der Anlagebetreiber und andererseits wegen den steigenden Preisen.
Das ist aber noch nicht alles, was Sorge bereitet. Viel schlimmer sind die Umwelteinflüsse durch die Anlage.
Die radioaktiven Abwässer werden in die Irische See geleitet.
Und diese sind nicht gerade gering: täglich werden neun Millionen Liter strahlende Abwässer dort hinein geleitet.
Das führt dazu, dass man die strahlende Spur noch bis an die Küsten Kanadas und Skandinaviens verfolgen kann.
Messungen haben auch ergeben, daß die Meerestiere an der Küste um Sellafield mehrheitlich verseucht sind. Dies ist natürlich eine große Gefahr für die Menschen, die in der Umgebung leben und sich davon ernähren.
Eine noch größere Gefahr für die Menschen in und um Sellafield stellt aber etwas anderes dar: das Krebsrisiko.
Dort ist das Blutkrebsrisiko für Kinder 14 mal höher als unter normalen Bedingungen, die Magenkrebsrate bei Frauen 75% über dem Landesdurchschnitt, und die Zahl von Fehlgeburten, Totgeburten, Missbildungen und Schilddrüsenproblemen ungewöhn- lich hoch.
Studien belegen, dass Väter, die in der Anlage gearbeitet hatten, Kinder mit erhöhtem Risiko, Leukämie zu bekommen, zeugten. Dies ist sehr beunruhigend, denn dann ist das Erbgut des Menschen möglicherweise geschädigt und es wird auf die nächste Generation übertragen.
Es gibt außerdem eine Arbeit über gehäufte Totgeburten in der Region Sellafield. Diese besagt, dass die Kinder strahlenbelasteten Vätern oft Missbildungen hatten oder tot zur Welt kamen.
Nicht selten litten die Missgebildeten an Hirnlosigkeit und Missbildungen des Zentralnervensystems.
Trotz all dieser erschreckenden Tatsachen über die Nuklearanlage in Sellafield,
wird dort ein großer Teil des deutschen Atommülls wiederaufbereitet.
Aber auch Italien, die Schweiz, die Niederlande und Japan haben Verträge mit Sellafield abgeschlossen.
Ein Unfall, tausend Folgen-
das Kernkraftwerk Tschernobyl, Ukraine
Tschernobyl ist eine kleine Stadt in der Ukraine, nahe der Hauptstadt Kiew. 20 km von ihr entfernt liegt die Stadt Pripjat, in der das Kernkraftwerk Tschernobyl liegt.
Es bestand aus vier Reaktorblöcken mit je 1000 MW Leistung.
Am 26. April 1986 sollte ein Test im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl durchgeführt werden.
Doch durch Bedienungsfehler, Verstöße gegen die Bauvorschriften und die Bauart des Reaktors, der bei einem Störfall seine Leistung erhöht, explodierte erst der Reaktorkern, dann die Reaktorkammer und schließlich wurde auch die 2 t schwere Reaktorhülle weggesprengt (Bild 2 und 3).

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Dabei wurden ca. 30% des radioaktiven Inventars des Reaktors und 100% der Edelgase an die Umwelt abgegeben. Deshalb wurden zehn Tage lang 5000t Sand, Ton und Blei auf den Reaktor abgeworfen, um die Strahlung zu absorbieren.
Die radioaktive Wolke, die durch den Unfall entstand, wurde zwar verdünnt, aber noch über 1700km transportiert. Niederschläge führten also zu erheblichen Ablagerungen auf dem Boden, wodurch in den Tagen und Jahren danach auch andere Teile Europas belastet waren, vor allem Finnland, Schweden, Polen und Rumänien ( Bild 4: Radioaktive Wolke über Europa, Computersimulation).
Auch in Deutschland ist die Umweltbelastung durch radioaktive Stoffe seit dem Unfall im KKW Tschernobyl deutlich angestiegen. 8
Nach dem Unfall wurden rund 116.000 Menschen im Umkreis von 30 km evakuiert (Bild 5). Dies geschah aber erst 30 Stunden nach der Explosion.
Trotzdem mussten ca. 600.000 Männer, Liquidatoren genannt, das Gelände aufräumen, den Reaktor isolieren und Abfälle entsorgen (Bild 6 und 9).
Es wurde ein sogenannter Sarkophag um den Reaktor gebaut, welcher allerdings sehr umstritten ist, weil darin Löcher sind, und er nicht sehr sicher ist, z.B. bei Erdbeben.
Während ihrer Arbeit wurden diese Liquidatoren von außen bestrahlt und nahmen auch radioaktive Stoffe in ihren Körper auf. Die meisten von ihnen litten unter den gesundheitsschädlichen Folgen, wie starke Verbrennungen wegen der enormen radioaktiven Strahlung, und von den 240 unmittelbar beteiligten Personen, wie Feuerwehrleute oder Reaktorpersonal, starben 28 an den Strahlungen.
Die Strahlen waren sogar so stark, dass keine Maschine auf dem Gelände funktionierte, deshalb mussten Menschen die gefährliche Arbeit übernehmen (Bild 6).
Die Liquidatoren waren aber nicht die Opfer die das Unglück im KKW Tschernobyl mit sich brachte. Von 1986- 1994 starben in der Ukraine ca. 125.000 Menschen an Strahlenkrankheiten, darunter auch 6000 der Helfer.
An Schilddrüsenkrebs, der vorher nur selten oder gar nicht aufgetreten war, erkrankten 1500 Kinder (Bild 7). Leider wurden damals keine genaueren Statistiken darüber gemacht, welche gesundheitlichen Folgen sich genau für die Bevölkerung ergaben, auch fehlen Informationen über ein vermehrtes Auftreten von Leukämiefällen oder anderer Krebsarten.
Jedenfalls steht fest, dass in der Ukraine, Weißrussland und Russland durch die Explosion im KKW Tschernobyl ca. 25.000 km² große Gebiete und rund 1 Millionen Menschen aus der Bevölkerung für mehrere Jahrzehnte verseucht sind.
Das Gebiet im Umkreis von 5km um das KKW herum gilt als unbewohnbar.
Ende 1993 beschloss die ukrainische Regierung, wegen Energieversorgung- engpässe, die Blöcke 1 und 3 Des Kernkraftwerks weiter in Betrieb zu halten, nachdem Block 4 explodiert und Block 2 1991 abgebrannt war. Die Ukraine forderte erst Geld von den G7-Staaten für die endgültige Abschaltung, unterzeichnete dann aber ein Abkommen mit der Europ. Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.
Die beiden Blöcke sollten voraussichtlich im Jahr 2000 abgeschaltet werden, was dann auch endlich im Dezember 2000 geschah.
Es laufen trotzdem noch viele Kernkraftwerke in Osteuropa, die von der gleichen Bauart sind wie Tschernobyl, was eigentlich unverantwortlich ist. 10
Die Erhöhung der atmosphärischen Radioaktivität durch die Katastrophe lässt sich global nachweisen und außerdem hat das Unglück zu einer internationalen Diskussion über den Ausstieg der Kernenergienutzung geführt, trotzdem sind die Meinungen noch sehr gespalten.
Auch ist zu sagen, dass vieles was den Unfall, die Ursachen und Folgen angeht, vertuscht wurde oder bis heute noch nicht entgültig geklärt ist.
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Fazit
Wir haben sehr viel über Kernkraftwerke, wie sie funktionieren, welche Gefahren sie darstellen, und welche Einflüsse sie haben, erfahren. Das meiste hat uns sehr schockiert, denn wir mussten einsehen, dass jedes Kernkraftwerk ein Risiko für die Menschheit und die Natur ist, und dass auch wir betroffen sind.
Wir haben so viele Bilder mit in den Text gebracht, weil es uns wichtig war, die Aussagen zu verdeutlichen. Außerdem sagen Bilder manchmal mehr als Worte.
Wir sind der Meinung, dass Kernkraftwerke eigentlich nicht nötig wären für unsere Stromversorgung, denn es gibt weitaus umweltfreundlichere und risikoärmere Methoden. Mit Wasser-, Wind-, oder Solarenergie ließe sich auch genügend Strom erzeugen.
Hoffentlich wird dies in ein paar Jahren der Fall sein, denn Kernkraftwerke geben immer öfter Anlass zur Diskussion und Kritik, und es gibt immer mehr Kernkraftgegner. Und es sind auch nicht nur die Kernkraftwerke allein, die stören.
Wenn es Kernkraftwerke gibt , dann muss es auch Wiederaufbereitungsanlagen und Endlager geben, die eine zusätzliche Gefahr darstellen.
Insgesamt sind wir also für die Abschaffung von Kernkraftwerken, damit alle Menschen wieder sicherer leben können und die Natur bewahrt wird.
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Quellenangaben
Brockhaus- Die Enzyklopädie in 24 Bänden, 20. Auflage
www.greenpeace.de
www.radio.cz
www.reyl.de
www.stromohneatom.ch
www.temelin-besuch.cz
www.verivox.de
Datum Unterschrift
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Inhalt
Facharbeit im Fach Erdkunde: Europa-Alarm für die Umwelt / Kernkraftwerke in Europa

Es geht um die Gefahren von Kernkraftwerken für Natur und Mensch. Wir mussten zu dem Thema Europa-Alarm für die Umwelt eine Facharbeit schreiben und haben uns für Kernkraftwerke entschieden. Außerdem mussten wir auch ein Referat dazu halten.Die Aufgabe ist aus keinem Schulbuch sondern von unserer Lehrerin gestellt worden. (1693 Wörter)
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