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Facharbeit: Literatur der Romantik

Alles zu Gedichte und Lyrik

Mittelschule Klingenberg


Bahnhofstraße 5a
01738 Klingenberg
Facharbeit
Literatur der Romantik
Von Isabell Dietze
Klasse 10 A
Betreuer: Frau Rietzschel Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort..........................................................................................................2
2. Gliederung der Romantik...............................................................................3
2.1 Frühromantik................................................................................................3
2.2 Hochromantik...............................................................................................3
2.3 Spätromantik.................................................................................................4
2.4 Schwarzromantik..........................................................................................4
3. Merkmale........................................................................................................6
4. Lebensdaten und Werke von Edgar Allan Poe...............................................8
5. Interpretation: Der Untergang des Hauses Usher...........................................9
6. Zusammenfassung.........................................................................................12
7. Anmerkungen................................................................................................13
8. Quellenverzeichnis........................................................................................17
9. Schlusserklärung...........................................................................................18

Vorwort
Mit dem Wort Romantik verbindet man oft sehr viele verschiedene Bilder: Märchengestalten, Sagen, Fabeln, rätselhafte Erscheinungen, nebelverhangene Landschaften, schöne, dichte Wälder, aber auch klare Nächte, gruselige Geschöpfe und mutige Ritter.
Das Wort „romantisch“ stammt aus den altfranzösischen Substantiven „romanz“ und „roman“. Da sind geschriebene, höfische Versromane im Volksmund. Diese Sprachbezeichnung wird schließlich als Gattungsbegriff verwendet. „Romantisch“ bedeutet also sinngemäß „wie in den Romanen“. Ende des 18. Jh. bekommt das Wort jedoch eine sentimentale und gefühlvollere Bedeutung. Das Romantische will der Feind der Nüchternheit, Engstirnigkeit und Spießbürgerlichkeit sein. Der Begriff „Romantik“ erhält aber auch andere Bedeutungen: Sie ist gleichbedeutend mit der Poesie.

Friedrich Schlegel und Novalis, zwei sehr wichtige Romantiker, sind die Ersten, die diesen Namen für die Literatur gebrauchten. Romantisch ist für Novalis gleichbedeutend mit "poetisch"; er hat gesagt:
"...indem ich dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, ... dem Endlichen einen unendlichen Sinn gebe, so romantisiere ich es."
Der Hintergrund des Wortes „Romantik“ ist ebenfalls vielfältig. „Romance“ (franz.) und „romantic“ (engl.) sind die Namen der Mittelalterliteratur gewesen. Sie wird in der Sprache des jeweiligen Landes verfasst und nicht wie üblich in Latein.
Ab 1740 wird „Romantik“ fast zu einem Synonym für „phantasievoll“ und „schwärmerisch“. Ab 1770 bedeutet „Romantik“ die Kultur der nordisch-germanischen und südlich-romanischen Völker, der Gegensatz zur Kultur der Antike im alten Griechenland und Rom.

Wenn man die Romantik zeitlich einordnen möchte, sollte man sich die Zustände der damaligen Zeit näher betrachten:
Die Verhältnisse in Europa sind für viele Menschen nicht zufriedenstellend gewesen. Die zunehmende industrielle Veränderung hat unter anderem die Entwicklung der Dampflokomotive und den mechanischen Webstuhl mit sich gebracht. Das Bürgertum sorgt nun für wirtschaftlichen Aufschwung. Die politische Situation ist jedoch nach dem Wiener Kongress 1815 nicht beruhigend gewesen. Fortschrittliche und gesellschaftliche Strömungen wurden einfach zurückgedrängt. Es gibt keinen einheitlichen Nationalstaat, nach denen sich die meisten Menschen jedoch sehnen. Jeder Fürst bzw. Herzog hatte andere Regelungen in seinem Gebiet aufgestellt. Das hat dazu geführt, dass den Bürgern Presse und Politik vollkommen egal wurde. Freie Meinungsäußerung, ein modernes Staatssystem und keine zersplitterten Fürstentümer mehr – das sind unerfüllte Wünsche der Gesellschaft gewesen.
Die Romantik wird zur Flucht aus dieser Welt. Gliederung der Romantik
Die Romantik wird in Frühromantik (etwa 1790-1801), Hochromantik (etwa 1801-1815) und Spätromantik (etwa 1820-1850) eingeteilt. Die Hintergründe und Merkmale sind in allen Abschnitten ziemlich gleich. Der Mittelpunkt konzentriert sich auf Fantasie und die Idee des Gefühls. Die Hochromantik wird nochmals in Heidelberger und Berliner Kreis unterschieden.
Diese Phasen verlaufen nicht alle exakt und es gibt auch Überschneidungen. Die Schwarzromantik, auch „Schwarze Romantik“ genannt, ist eine literarische Strömung der Romantik mit anderen Motiven und Dichtern.

Frühromantik
In Deutschland kann der Beginn der literarischen Romantik mit 1793 angesetzt werden. Es ist das Jahr, in dem Ludwig Tieck und W. H. Wackenroder in Nürnberg die mittelalterliche Kunst und Religion als Gegen- und Vorbild der Gegenwart entdecken. Einer der ersten Romantikergruppen bildet sich 1798 in Jena mit Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg (Novalis), August Wilhelm von Schlegel mit seinem Bruder Friedrich von Schlegel, Ludwig Tieck, dem Theologen Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher, den Philosophen Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling. Um sich zu präsentieren, nutzen sie die Zeitschrift „Athenaeum“ (1798-1800). Die besonderen Kennzeichen der Frühromantik sind ihre starken abstrakt-spekulativen Ausrichtungen und ihr Streben nach einer geistigen Gesamtheit.

Gedicht der Frühromantik von Ludwig Tieck:

Zeit
So wandelt sie, im ewig gleichen Kreise, Die Zeit nach ihrer alten Weise, Auf ihrem Wege taub und blind. Das unbefangne Menschenkind Erwartet stets vom nächsten Augenblick Ein unverhofftes seltsam neues Glück. Die Sonne geht und kehret wieder, Kommt Mond und sinkt die Nacht hernieder, Die Stunden die Wochen abwärts leiten, Die Wochen bringen die Jahreszeiten. Von außen nichts sich je erneut, In Dir trägst du die wechselnde Zeit, In Dir nur Glück und Begebenheit.

Hochromantik
In Heidelberg tritt nach 1805 und insbesondere 1808/09 eine zweite Gruppe hervor. Zu ihr gehören Achim von Arnim, Clemens Brentano, Joseph Freiherr von Eichendorff, Johann Joseph Görres sowie Jacob und Wilhelm Grimm.
Sie wenden sich gegen französische Einflüsse, der Aufklärung und sind gegen den Klassizismus. Ihnen geht es darum, die schöpferischen Kräfte des deutschen „Volksgeistes“ zu wecken. Der wichtigste Ertrag sind ihre Sammlungen dieses „Volksgeistes“: Volkslieder, Volksmärchen, Volkssagen und Volksbücher.
Eine weitere Gruppe bildet sich 1808/09 in Dresden. Wiederholt wird Berlin nach 1801 Mittelpunkt romantischer Gruppierungen (Berliner Romantik), zu denen unter anderen ab 1814 auch E. T. A. Hoffmann gehört. E.T.A. Hoffmann zählt gleichzeitig auch zu einem der bedeutendsten Autoren der Spätromantik. Seine Kunstmärchen wie „Der Sandmann“ sind sehr erfolgreich.

Gedicht der Hochromantik von Joseph Freiherr von Eichendorff:
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Spätromantik
Eine letzte Blüte romantischen Dichtens mit den nach 1820 gedichteten Werken von Joseph Freiherr von Eichendorff, Eduard Mörike, Nikolaus Lenau und des jungen Heinrich Heine stellt die Spätromantik dar. Die Spätromantik besitzt nun religiöse Züge. Die Abgründe des menschlichen Seins, sein Kampf mit den dunklen Mächten werden wichtiger.

Gedicht der Spätromantik von Nikolaus Lenau:

Das Kreuz
Ich seh ein Kreuz dort ohne Heiland ragen, Als hätte dieses kalte Herbsteswetter, Das stürmend von den Bäumen weht die Blätter, Das Gottesbild vom Stamme fortgetragen.
Soll ich dafür den Gram, in tausend Zügen Rings ausgebreitet, in ein Bildnis kleiden? Soll die Natur ich und ihr Todesleiden Dort an des Kreuzes leere Stätte fügen?

Schwarzromantik
Die frühromantische Aufbruchstimmung wird in Deutschland etwa um 1800 von der „Schwarzen Romantik“ abgelöst. Die schönen „mondbeglänzten Zaubernächte“ eines Ludwig Tiecks weichen nun einer düsteren, gruseligen Sicht auf die Verhältnisse. Den Ursprung der Schwarzen Romantik findet man in der englischen Gothic-Novel, nämlich in Romanen wie: „Castle of Otranto“ von Horace Walpole (1764) oder auch Anne Radcliffs „The mysteries of Udolpho“ (1794). Die bekanntesten Vertreter bleiben jedoch E. T. A. Hoffmann, Edgar Allan Poe, Charles Baudelaire, H. P. Lovecraft und Lord Byron. Der Begriff „Schwarze Romantik“ bezeichnet eine Strömung innerhalb der europäischen Romantik. Sie erweitert den Themenkreis der allgemeinen Romantik zum Irrationalen hin. Die Romantik „wird“ schwärzer: Sie wendet sich dem Exzessiven, Schaurig–Dämonischen, Satanischen und Phantastischen zu. Die Motive sind vielfältig. Weitere Themen sind zum Beispiel die verborgenen Ängste des Menschen, Träume und Wahnvorstellungen.
Das Böse bekommt in der Schauerromantik viele Gesichter. Populäre Figuren sind: Priester, der ewige Wanderer, Peiniger und Gequälte, Henker, Vampire, männermordende Frauen (femme fatale), Zwerge, Gnome, und Dämonen. Besonders die Schauplätze der Dichtung zeugen ebenfalls vom morbiden, wildromantischen Charakter der Schwarzen Romantik: Burgen, Verliese, verschneite Berge, zerrissene Schluchten, Freudenhäuser, Irrenanstalten und der wohl wichtigste: Friedhöfe. Es sind Räume des Dunklen und Mystischen in der vermeintlich irren Welt aber auch im Menschen selbst. Eine Verbindung des Übernatürlichen mit dem Unterirdischen entsteht.
Für die Romantiker erhöht sich die Schönheit gerade durch die düsteren Eigenschaften. Je trauriger und schmerzlicher diese Schönheit sich offenbart, umso höher wird der Genuss empfunden.

Gedicht der Schwarzromantik von Edgar Allen Poe:
Schweigen Es gibt Begriffe, Dinge körperlos, Urbilder jener Zwillingswesenheit, Welcher der urzeitliche Schöpferschoß Von Stoff und Geist Gestalt und Leben leiht. Es gibt ein zwiefach Schweigen – Meer und Strand –
Seele und Leib. Das eine wohnt fernab An einem Orte, den die ernste Hand Gütiger Huldinnen mit Grün umgab. Ein treu Gedenken waltet darum her
Und mildert seinen Ernst, nimmt ihm das Grau’n.
Es trägt den dunklen Namen: „Nimmermehr!“ O fürcht’ es nicht, du kannst dich ihm vertrau’n. Doch wenn sein Schatten, der im Reich der Lethe Als finstrer, namenloser Elfe weilt,
Dich vor der Zeit und unverhofft ereilt,
Dann bete!

Merkmale
Das Romantische ist besonders geprägt durch das Einfache wie im Volkslied. Ein Höchstmaß an sprachlicher Kunst kann man mehr in der von Goethe eingeleiteten Natur- und Erlebnislyrik finden.
Im Vordergrund sind Stimmungen, Emotionen, Erlebnisse, die der Dichter auch durch bruchstückenhafte Ausdrucksformen darstellt. Als besonderes Merkmal kann man die Vermischung der Gattungen untereinander aufführen. Die Dramatik ist davon vorwiegend betroffen. Sie ist in der Romantik nur wenig ausgeprägt, weil mit ihr auch Epik, Drama und Lyrik einhergehen.
In manchen Werken kann man eine Ironie erkennen (zum Beispiel „Der gestiefelte Kater von Ludwig Tieck oder E.T.A. Hofmanns „Der goldene Topf“). Außerdem versuchen die Dichter das alte deutsche Mittelalter wiederzubeleben. Durch schöne Beschreibungen und Gefühle entstehen so Bilder von alten Zeiten. Ein weiteres Merkmale wäre das Unbewusste und Irrationale, das in Form von Wahnsinn, Identitätsverlust, Verfolgungswahn, Persönlichkeitsspaltung und Krankheit entdeckt wird (typisch für Hoffmann und Poe). In Joseph von Eichendorffs Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“ entsteht der Wunsch, fremde Länder zu erkunden. Jedoch ist das freie Schöpfertum nun wichtiger als das Geschaffene und der Einfallsreichtum ist wichtiger als ein perfektes Endprodukt. In der Romantik haben die Dichter also eine Neigung zu offenen Formen und Improvisation. Die Gebrüder Grimm setzen sich für alte Volkslieder ein und haben in einfachen Strukturen für die Bürger die Geschichten und Lieder aufgeschrieben. Novalis ist ein Dichter, dessen Schriften eine dunkle, mystische Sprache aufweisen. Trotzdem sind sie für die einfachen Bürger gedacht und hatten verständliche Satzbauten.
Ein besonderer Punkt sind die Frauen der Romantik: Die Werke der Frauen von Tieck, Brentano, Schlegel, Herz und Levin erscheinen anonym unter den Namen ihrer Männer. (Caroline Schlegel-Schelling ist eine sehr intelligente und begeisterte Briefschreiberin, ihre unvergleichlich geschriebenen Briefe geben einen kleinen Einblick in diese kunstbegeisterte Epoche.)
Zum ersten Mal spielen die Frauen eine aktive Rolle und beteiligen sich im geistlichen, öffentlichen und literarischen Leben.

In der Zeitschrift „Athenaeum“ wird 1798 eine Merkmalsauflistung der romantischen Literatur von einem Romantiker selbst, Friedrich Schlegel, zusammengefasst:
Romantik ist progressive Universalpoesie.
Das heißt, sie ist offen für neue Formen und Inhalte.
Die Universalität steht für eine Aufhebung der Grenzen zwischen den Gattungen.
Schlegel fordert eine Vermischung der Poesie und Prosa, von der Genialität des Künstlers und der Kritik des Publikums und von der Kunstpoesie und Naturpoesie.
Freundschaft und Liebe stehen für das Ideal der zwischenmenschlichen Beziehung.
Schlegel meint, dass poetische Individuen auch harmonische Individuen sind.
Die wahre Funktion der Poesie soll die „Poetisierung“ sein, die „Harmonisierung der Gesellschaft“
Eine wichtige sprachliche Besonderheit ist und bleibt jedoch die Einfachheit der Gedichte oder der Erzählungen. Außerdem haben die Werke der Romantik eine Tendenz zum Mittelalterlichen. Helden und Ritter wurden plötzlich zu Idealen. Die Romantiker suchen etwas in der Vergangenheit, was die Gegenwart nicht mehr bieten konnte. Auch die große Naturverbundenheit spielt da eine nicht minderwertige Rolle. Man empfindet viel mehr Emotionen und diese beschriebene Natur wurde zu einem Sinnbild. Jedoch steht nie die Wirklichkeit der Natur im Vordergrund, sondern immer das Geheimnisvolle, das Unnahbare.
Traumnächte und phantastische Erklärungen trotzen der Aufklärung und des starren nüchternen Verstandes. Man bedient sich märchenhaften Umschreibungen und ahnungsvolle Stimmungen. Dabei wird eine sehr ausgeprägte Universalpoesie eingeführt. Die Romantiker verwischen die Grenzen von Drama, Lyrik, Epik und anderen Gattungen. Alles geht scheinbar ineinander über und bildet einen vollkommenen Kreis. Trotzdem kommt auch der Humor in den Werken nicht zu kurz, denn hier grenzt sich die Romantik stark von der Klassik ab. Es ist ein gutmütiger und sonniger Humor, der die Werke sofort sehr vertraut wirken lässt.

Besondere inhaltliche Merkmale in den einzelnen romantischen Werken:
Joseph von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ erzählt von einem Müllersohn will lieber die Welt erkunden, wird der Gehilfe eines Gärtners und verliebt sich letztendlich in eine adliges Mädchen. Doch er muss weiterziehen und kehrt nach vielen erlebnisreichen Wagnissen in Italien zu seiner Liebe zurück. Ihre Eltern sind gestorben, sodass die Beiden ein erfülltes Leben leben können.
Eichendorffs Werk umfasst einen guten Einblick in die Romantik, in dem es Glück und abenteuerliches Leben vorführt. Für die Leser ist es die richtige Lektüre gewesen, um kurz das deprimierende Leben zu vergessen.
Peter Schlemihls „Wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso“ kann man als typische Mischung aus romantischem Märchen und nüchterner Novelle betrachten. Für ein Säckchen Glück gibt ein Mann namens Peter seinen eigenen Schatten weg, doch trotz seines von nun an überreichlichen Geldes findet er keine Freunde und wird sogar von den Menschen gemieden. Peter sucht den Käufer seines Schattens und verlangt seinen Schatten zurück. Aber für seine Seele will er seinen Schatten nicht zurück, so schmeißt er das Glückssäckchen weg und geht seiner Wege. Da findet er plötzlich Siebenmeilenstiefel und durcheilt die Welt.
Mary Shelleys „Frankenstein“ ist ein typisch englischer Schauerroman, der schocken und gruseln will. Ein künstlicher Mensch, der aus Leichenteilen gemacht wurde, erwacht tatsächlich zum Leben und sieht äußerst anstoßend aus. Schließlich verliert das Monster die Kontrolle und begeht Morde. Sein Schöpfer Frankenstein versucht verzweifelt sein Werk davon abzuhalten.
Besondere Merkmale des Dramas
Im romantischen Drama versucht der Dichter eine Verschmelzung der epischen als auch der lyrischen Formen. Das Drama ist trotz des Vorbildes Shakespeares nur schlecht ausgeprägt. Einzig Heinrich Kleist hat mit „Der zerbrochene Krug“ eines der ersten modernen Lustspiele geschaffen. Sonst sind Themen wie die deutsche Geschichte und die germanische Vorzeit bei den Dichtern beliebter gewesen.

Besondere Merkmale der Prosa
Zumeist wurden besonders in der Frühromantik Bildungs- und Entwicklungsromane geschrieben. Beispielhaft wäre Novalis’ „Heinrich von Ofterdingen“. Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ wurde zum Vorbild der romantischen Erzählprosa. Aber der reine Roman in der Zeit der Romantik ist höchst selten anzutreffen. Durch eine zunehmende Vermischung von Gedichten, Liedern etc., verliert der Roman an Bedeutung. Die romantische Erzählprosa wurde mehr und mehr vom Schauerroman abgelöst, da das Interesse danach stärker gewesen ist.
Besondere Merkmale des Märchens
Das Märchen ist die wichtigste Gattung in der Romantik und erzählt frei von unreellen Begebenheiten. Es spricht den Leser an und lässt ihn sofort eintauchen. Diese Werke wurden vorrangig in einfacher Sprache verfasst. Fremdwörter tauchen fast gar nicht auf. Als Neuheiten kann man die mittelalterlichen Ausdrücke, die sehr oft eingeflochten wurden, betrachten. Manchmal kann der Ausdruck auch mangelhaft sein und so wirkt der Ablauf auch etwas unklar oder gar gerissen. Ein roter Faden sind stets die Empfindungen.
Lebensdaten und Werke von Edgar Allan Poe
Edgar Allan Poe wird als zweites von drei Kindern am 19.1.1809 in Boston (Massachusetts) geboren. Seine Eltern haben einer Schauspielgruppe angehört und sind ärmlichen Verhältnisses. Seine Mutter, die inzwischen von ihrem Ehemann verlassen wurde, stirbt sehr früh an Tuberkulose. Poes Erzählungen „Die Maske des roten Todes“ (1842), „Ligeia (1838) und „Berenice“ (1835) hängen eng mit dem Tod seiner Mutter zusammen. Es ist für ihn eine sehr einschneidende Erfahrung gewesen. Daraufhin wird er von einer reichen Frau namens Frances Allan aufgenommen, durch die Poe erstmals elterliche Liebe und finanzielle Sicherheit kennenlernt. „Das ovale Porträt“ (1842) hängt eng mit der Liebe zu Frances Allan zusammen. Bald darauf muss er jedoch mit seiner neuen Familie nach Schottland ziehen. Dies ermöglicht Poe eine sehr gute Schulbildung unter anderem im „Manor House“. Poe setzt dem Leiter des Internats in der Erzählung „William Wilson“ (1939) ein Denkmal. Für Edgar sind diese Jahre die besten, doch dann muss er mit den Allans wieder in die USA zurückziehen. Sein Ersatzvater erbt plötzlich viel Geld und Poe genießt weiterhin Wohlstand. Die Jahre in Schottland hatten außerdem Einfluss auf „Der Untergang des Hauses Usher“ (1839), welches die selbe Atmosphäre wie dort widerspiegelt. Mit 14 verfasst Poe sein erstes Gedicht namens „An Helen“, welches von seinem ersten weiblichen Idol erzählt. Durch eheliche Probleme der Allans, verliert Poe die Sympathie John Allens und muss durch die geringen Gelder von seinem Ziehvater in Schulden leben. Poe beginnt zu spielen, macht mehr Schulden, fängt an zu trinken. Das wüste Studentenleben ist ebenfalls in „William Wilson“ beschrieben. Als Poe mit vielen Schulden zu John Allan zurückkehrt, ekelt er Poe aus seinem Haus. Dies überwand Poe nie richtig. In der Kurzgeschichte „Die Verabredung“ (1835) gibt es Parallelen zu diesem Konflikt. Poe geht nach Boston und veröffentlicht seinen ersten Gedichtband „Tamerlane und andere Gedichte“ (1827). Um seinen Gläubigern zu entgehen, schreibt er sich als Soldat bei der US Army. „Der Goldkäfer“ (1843) ist eine Kurzgeschichte, die sich auf seine Dienstzeit bei Sullivan’s Island bezieht. Frances Allan ist inzwischen gestorben, Poe ist bestürzt, doch er findet in Maria Clemm, seiner Tante, eine treue Begleiterin. Seine Cousine Virginia Clemm heiratet er 1836. Die Werke „Morella“ (1835) und „Eleonora“ (1842) handeln von dieser Liebe. Poe ist wieder glücklich. Dann erlebte Poe abermals Schicksalsschläge: Armut, weil John Allan ihn immer noch hasst, und die große Choleraepidemie durch die seine Großmutter stirbt. Das Werk „König Pest“ (1853) spielt darauf an. Poe greift zu Opium und Alkohol. Zunächst versucht er sich wieder als Schriftsteller. „Das Manuskript in der Flasche“ (1833) gewinnt einen Wettbewerb. In New York erhofft sich Poe dann mit dem Werk „Die Abenteurer des Gordon Ryms“ (Vorläufer des Science Ficiton, 1838) den großen Erfolg. Dies stellt sich jedoch nicht ein, Poe zieht nach Philadelphia. Dort erscheint „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ (1841) in einer Zeitschrift, damit Poe seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Doch dann geht sein Leben wieder bergab: Virginias Zustand verschlechtert sich und seine Werke werden von den Verlagen abgelehnt. Sein Glück scheint jedoch wieder vorhanden, als er mit Virginia nochmals nach New York zieht und Maria Clemm nachzieht. „Der entwendete Brief“ (1844) und „Der Rabe“ (1845) entstehen durch neuen Elan und Tatkraft. Es trat sogar endlich Resonanz ein, als „Der Rabe“ in der „Evening Mirror“ veröffentlicht wird.
Schließlich stirbt Virginia und Poe schreibt in tiefer Trauer das Gedicht „Annabel Lee“(1849). Er verfällt dem Alkohol und schreibt während schlimmer Depressionen „Das Fass Amontillado“ (1846) und nach einem Selbstmordversuch „Hopp-Frosch“ (1849), zwei sehr gesellschaftskritische Werke. Auch sein Gedicht „Hymne“ beschreibt Edgars depressiven Gefühle zu der Zeit gut. Am 7.10.1849 stirbt Poe in Baltimore unter ungeklärten Umständen.
Interpretation: Der Untergang des Hauses Usher
Zwillinge – so sind sie zum selben Zeitpunkt geboren,
so werden sie auch gemeinsam sterben.
Edgar Allan Poe ist ein Meister der Kurzgeschichte und besonders berühmt für seine Krimis. Wenn man fragt „Wahnsinn oder Genie“, so wäre Poe ein wahnsinniges Genie. Sein Lebenslauf ist vielschichtig und sehr interessant, was wohl daran liegen mag, dass er viele Schattenseiten des großen Edgar Allan Poes vorweist. Seine Werke sind gruselig und zeigen eine Welt nahe des Abgrundes. Wie auch in „Der Untergang des Hauses Usher“ verarbeitet Poe seine Lieblingsmotive: Einstürzende Häuser, der Tod einer schönen Frau, Geisteskrankheit, das Lebendigbegrabensein und seltsame, verstörende Geräusche.
„Der Untergang des Hauses Usher“ ist eine Kurzgeschichte in der Zeit der Romantik, die 1839 erstmalig in „Burton’s Gentleman’s Magazine“ und 1840 nochmals überarbeitet in der Sammlung „Tales of the Grotesque and Arabesque“ erschienen ist. Wie es von Poe zu erwarten ist, gehört „Der Untergang des Hauses Usher“ zum Genre Schauerroman/Horror.
In der knapp 13 Seiten langen Geschichte erzählt ein für uns Namenloser die Begegnung zwischen ihm und dem Hause Usher sowie des Hausherren Roderich Usher, seinem alten Jugendfreund. Der Ich-Erzähler wird von einer düsteren und schaurigen Umgebung empfangen und fühlt sich sehr unwohl. Viele merkwürdige Dinge scheinen von dem Haus auszugehen, nicht zuletzt ein feiner Riss in der Fassade. Doch er betritt es trotzdem, da er von seinem Freund Roderich gebeten worden ist, ihn zu besuchen und so sein Dasein erträglicher zu machen. Der Hausherr leide an einer sehr schlimmen Krankheit, die sich durch krankhaftes Verschärfen all seiner Sinne bemerkbar macht. Der Ich-Erzähler kommt seiner Bitte nach hilft ihm so gut es geht. Plötzlich stirbt unerwartet jedoch Roderichs Zwillingsschwester, Lady Magdalena, und wird vorerst im Keller aufgebahrt, was allen außer dem Gastgeber selbst zuerst komisch vorkommt. Der ich-Erzähler bleibt trotzdem bei seinem Freund und liest während einer schlimmen Sturmnacht dem Kranken eine Rittergeschichte vor. Beide können nicht einschlafen und der Ich-Erzähler glaubt, es wäre eine aufheiternde Geschichte. Dem ist aber nicht so: Sie verstärkt die unheimlichen Geräusche im Haus nur noch. Als es immer unheimlicher und lauter wird, macht Roderich ein schockendes Geständnis. Er hat seine Schwester lebendig begraben. Daraufhin steht die Lady Magdalena im Leichentuch und blutüberströmt im Türrahmen und stürzt sich in rasender Wut auf ihren Bruder, der vor Schreck stirbt. Sofort flüchtet der Ich-Erzähler und kann nur noch mit ansehen, wie das Haus durch den Riss immer weiter auseinander klafft, zusammenbricht und schließlich versinkt.
Im Mittelpunkt dieser Kurzgeschichte steht der namenlose Ich-Erzähler, der alles sehr genau beschreibt und besonders seine Gefühle dabei hervorhebt. Roderich Usher wird während der gesamten Handlung nicht sehr vertraut. Man erfährt viel über seine Krankheit, dass ihm selbst schwaches Licht wehtut, er nur fades Essen zu sich nehmen kann und selbst Blumenduft belästigt ihn aufs Unangenehmste. Durch sein Geständnis outet er sich als geisteskrank und gestört. Die Lady Magdalena wird zu einer wichtigen Person, da sie der Auslöser des Untergangs zu sein scheint. Es gibt aber keine weiteren Zusammenhänge zwischen ihr und dem Bruder, da der Ich-Erzähler sie nur selten erwähnt.
„Der Untergang des Hauses Usher“ (Originaltitel: The Fall Of The House Of Usher“) passt sehr gut zur Geschichte, da das Haus und deren Bewohner das Hauptthema sind. Zwar verrät es den Schluss der Geschichte, macht aber trotzdem neugierig, weil man wissen will, wie es zum Untergang kommt. Es werden sehr wenige Andeutungen während der Geschichte gemacht und erst zum Schluss wird klar, wieso es zusammenbricht. Außerdem kann man den Titel doppelt verstehen: Auf der einen Seite der bildliche Untergang des Hauses, auf der anderen das Aussterben der Linie Usher, da Roderich und Magdalena gemeinsam sterben. Sie sind nämlich die Letzten der Familie Usher, wie man erfährt.
„...Eine Folge dieser unabänderlichen Übertragung des Grunderbes vom Vater auf den Sohn war ohne Zweifel der Umstand, dass der Name und das Besitztum der Familie so miteinander verschmolzen waren, dass der ursprüngliche Titel der Besitzung sich in die seltsame und doppelsinnige Benennung ‚das Haus Usher’ umgewandelt hatte, mit der die Bauern die Familie sowohl als auch das Stammschloß zu gleicher Zeit bezeichneten. ...“
Die Geschichte könnte sich in Schottland abspielen, da der Nebel und die Landschaft sehr gut zu dem Land passen. Auch Poe hatte Kontakt in Schottland gehabt, da er in seiner Jugend einige Jahre dort zur Schule ging. Der damals noch herrschende Adel und die weit zurückreichende Geschichte mussten Eindruck auf den jungen US-Amerikaner gemacht haben. Man könnte annehmen, dass Poe bewusst diese Szenerie in eine kalte, dunkle Jahreszeit wie Spätherbst gesetzt hat. Der starke Sturm in der Nacht, wo das Haus „untergeht“ sind Anzeichen dafür.
Während diesem Wendepunkt der Handlung dominieren Angst, Furcht und Schrecken den Ich-Erzähler und Roderich Usher. Am Anfang der Geschichte ist es noch Faszination, die der Namenlose verspürt. Doch diese wandelt sich immer mehr in Furcht und unangenehme Gefühle.
Während des Lesens ergeben sich viele Fragen, auch nach dem Ende. Die wichtigste ist jedoch: Warum ist das Haus wirklich untergegangen? Roderich Usher erklärt seinem Freund einmal den Zusammenhang zwischen seiner Krankheit und dem Haus.
„... Er glaubte etwa, daß gewisse Besonderheiten in der Bauart und dem Material seines Stammschlosses (...) eine Wirkung auf seinen Geist ausübten... .“
Roderich fand auch, dass alles in der Umwelt Empfindungsvermögen hätte und dies aber erst durch gewisse Bedingungen. Folgende Merkmale wie „...durch die Art und Weise, wie man Steine zusammengefügt hätte, wie man den Plan der Mauern entworfen, durch die vielen Schwämme und Pilze ...“ wären hier alle erfüllt. Also kann man behaupten, dass Roderich gewusst hätte, wie das Haus „fühlte“ und dass er und seine Schwester Einfluss auf das Haus hätten und umgekehrt. Deshalb geht das Haus auch unter, als die Usher-Zwillinge sterben. So erklärt sich auch die unheimliche Atmosphäre, die der Ich-Erzähler anfänglich gut beschreibt. Der Riss des Hauses soll ein Zeichen dafür sein, dass es schon bald vorbei mit den Ushers ist.
Am Text sind mir besonders die vielen Ortsbeschreibungen aufgefallen. Alles ist sehr genau beschrieben. Sehr interessant ist vor allem das Gedicht, welches Edgar Allan Poe für dieses Kurzgeschichte gedichtet hat. Es stellt eine Rhapsodie von Roderich Usher dar. Der Ich-Erzähler erinnert sich daran und glaubt, dass sich der Hausherr in diesem Augenblick seiner schwindenden Vernunft sicher ist.
Was diese Geschichte etwas schleppend macht, sind die sehr seltenen wörtlichen Reden. Edgar Allan Poe benutzt sie nur dann, wenn er den Inhalt noch mehr in den Mittelpunkt setzen will. Knappe Sätze findet man ebenfalls nur selten, denn die langen ausschweifenden Beschreibungen bilden den Großteil der Geschichte. Besonders hervorstechende und wiederkehrende Wörter sind „mystisch“, „phantastisch“, „Melancholie“, „Geheimnis“, „Schauer“ und „Erschrecken“.
Mit dieser sehr außergewöhnlichen Erzählung will Poe uns auf die Abgründe des Menschen aufmerksam machen. Er gibt den Lesern Fragen offen, die man selbst heute noch nicht beantworten kann. Was trieb Roderich dazu, Magdalena lebendig zu beerdigen? Oder warum hat das Haus so ein Empfindungsvermögen? Nur teilweise sind die Motive des Roderich Ushers erklärbar. Vermutlich war er einfach sehr stark geistig gestört oder aber hatte er erkannt, dass die Ushers nicht mehr lange überleben würden oder er hatte irgendeinen Hass auf seine Schwester. Eine äußerst interessante Tatsache ist, dass die Ushers kaum lange Seitenlinien aufweisen können. Es gab immer eine direkte Erbfolge. Die einzige logische Erklärung wäre Inzest. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Bruder und Schwester schwerkrank waren. Aber dies hat Poe nie direkt angedeutet. Vermutlich wollte er dem Leser viele Wege offen halten und ihn dazu bringen, das Unmögliche auch einmal für möglich zu halten. Ich finde, dass er es geschafft hat. Ich war selbst sehr überrascht. Gerade deswegen, weil seine Geschichte aus dem 19. Jahrhundert ist. Schon damals hatten sich Menschen mit dem Unerklärlichen befasst und wollten Andere auch damit unterhalten, etwas schocken und wach rütteln. Außerdem musste ich mitfiebern und war erstaunt, dass Poe es noch heute schafft, zu gruseln und Gänsehaut hervorzurufen. Mich hat die Geschichte sehr gut gefallen und von nun an zählt sie zu einer der interessantesten Geschichten, die ich kenne.

Zusammenfassung
Eine wahre Entschlüsselung oder gar Definition der Romantik zu erfinden ist auch heute noch nicht gelungen. So hat Goethe einmal gesagt: „Klassik sei das Gesunde, die Romantik dagegen das Kranke.“ Aber ob er wirklich Recht damit hat, ist fraglich. Die Romantik ist sich vielleicht damals seines Stellenwertes noch nicht richtig bewusst gewesen, doch ihr Wert scheint sich mit der Zeit zu vervielfältigen. Es gab zu anfangs sehr viele Dichter, die lieber im Untergrund ihre Werke besprachen und veröffentlichten. Die Zeitschrift „Athenaeum“, die von berühmten Romantikern publiziert wurde, erhielt dann erst unverhofft Symphatie – vor allem beim Volk. Die drei Phasen der Romantik heißen: Früh-, Hoch- und Spätromantik. Aber es gab in den darauffolgenden Epochen immer noch Dichter, die sich nie ganz vom Zauber des Romantischen trennen konnten. Das Geheimnis liegt darin, dass diese Literatur das Volk ansprach. Das Romantische wurde plötzlich die Lösung der damaligen gesellschaftlichen Probleme. Man ist in eine Fantasiewelt der Märchen geflüchtet, man hat sich in die „guten, alten Zeiten“ zurückversetzt! Es war eine friedliche Lösung für die Menschheit, auch wenn man aus heutiger Sicht bedenken muss, dass es vielleicht nicht die richtige gewesen ist.
Jedoch sind die Nachwirkungen unbestritten. Noch heute sind die Werke der Romantiker, allen voran die Gebrüder Grimm und die Schwarzromantiker E. T. A. Hoffmann sowie Edgar Allan Poe, hochaktuell. Ihre Geschichten sind beliebt und regen zu Diskussionen an. Die Gothicszene, die zur Zeit ebenfalls viel Aufmerksamkeit erhält, sucht sich in der romantischen Literatur sogar Vorbilder. Ähnliche Gedichte werden geschrieben und Philosophien der Romantik werden auch teilweise in der Szene vertreten. Das heißt, dass es heute wieder Parallelen zu dieser Epoche gibt. Dies können die meisten Literaturepochen nicht von sich behaupten. Unbestrittene Tatsache ist, dass die Romantik zu vielen neuen Geschichten in der Gegenwart inspiriert hat. Man schaue sich die Märchen von Lemony Snicket an, der mit seiner „Reihe von betrüblichen Ereignissen“ eine sehr schöne phantastische Kinderbuchserie „erfunden“ hat. Selbst die Namen seiner Hauptdarsteller haben unweigerlich Einfluss auf die Romantik genommen. Zum Beispiel Mr. Poe, der symphatische Bankangestellte, oder die drei Weisenkinder Violet, Klaus und Sunny Baudelaire.
Die Bedeutung der Romantik wird nie verloren gehen oder vergessen werden - dank der zahlreichen, beeindruckenden Werke, die diese Zeit hervorbringt. Anmerkungen
Gothic: (Ausschnitt aus der Belegarbeit „Kleidung ist Zeichensprache: Was ist Gothic? Von Isabell Dietze)
Goth, in der Mehrzahl Goths genannt, hat sich bis heute in vielen Teilen der Welt eingefügt, ist international geworden. In Deutschland gibt es die Übersetzung Goten sowie die Bezeichnung Gothic, die aber nicht ganz grammatisch richtig ist.
Doch was ist genau das Neue, die Andersartigkeit, an den Goths? Gothics wollen sich nicht lenken oder von Modefirmen gesagt bekommen, was Trend ist. Sie hassen die Anpassung, besonders wenn es um Kultur geht. Die Konsumgesellschaft, wie sie oft genannt wird, ist den Schwarzgekleideten ein echter Dorn im Auge. Als Protest ziehen sie sich entsprechend gegen jede Trends an. Die Leute, die sich nur Klamotte kaufen, weil sie sich dadurch wie jemand anderes fühlen, sind für sie zuwider. Auch Proteste gegen Religionen sind häufig anzutreffen.
Das heißt nicht, dass sie das, was ihnen nicht passt, bekämpfen – wie es in anderen Szenen üblich sein kann. Gothics werden selbst von „gegnerischen“ Gruppen wie Hip-Hoppern als die am offenste und toleranteste Gruppierung bezeichnet. Zu sagen Gothics wären brutal, ist total daneben gegriffen. Ausnahmen gibt es immer, aber Gewalt ist für einen „klassischen“ Goth kein Ausdrucksmittel. Gothics leben durch ihre Texte, Lieder und letztendlich auch ihr Aussehen. Etwas wichtiges ist hierbei jedoch zu beachten: Ein Gothic muss nicht schwarze Kleider anhaben, um tief im Herzen zur Szene zu gehören. Gedichte von Goths weisen eine besondere Tiefgründigkeit auf. Sie erzählen von allen möglichen Themen, aber speziell von Gefühlen wie Liebe, Trauer und Trennungen, aber auch der Natur, dem Tod, über Gesellschaft und Fantasiegestalten wie zum Beispiel Vampire. Man kann nicht sagen, Goths wären „dauertraurig“, es ist die spezielle Melancholie, die mit dem Gothic einhergeht.

Gedichte von Edgar Allan Poe:
Ein Traum
Gesichte nächtigen Nichts
Gewährten entglittenes Glück –
Doch ein Wachtraum lebendigen Lichts
Ließ Trauer im Herzen zurück.
Ach, was ist doch ein Traum meinem Tag,
Der in trügliche Dinge gebannt –
Ein Traum, der mit blitzendem Schlag
Erleuchtet versunkenes Land!
Ein heiliger Traum, der die Welt
Auslöscht, die geifert und giert,
Und strahlend die Straße erhellt,
Die aus Enge ins Ewige führt!
Durch Sturm und Nacht hat dein Schein
So licht geschimmert von fern –
Kann je noch reiner sein
Der Wahrheit Tagesstern?

An –
Die Kelche, oft im Traum erschaut, Wo Singvögel sich wiegen, Sind deine Lippen – und der Laut Melodisch draus entstiegen –
Dein Augenstrahl, mir sanft erglüht, Fällt mitten in dem Dunkel Auf mein undüstertes Gemüt Wie eines Sterns Gefunkel.
Dein Herz – dein Herz, seufz' ich gepreßt Und träume bis zum Tage Vom Glück, das sich nicht greifen läßt. Doch will, daß man es wage.

An den Fluss
Du schöner Fluß mit deiner Flut, Die niemals stille hält. Du bist ein Bild von Jugendmut, Von einem Herzen unverstellt.
Doch wenn in dein kristallnes Blau, Das trübe Augen scheuen, Die Liebste blickt, gleichst du genau Mir selbst, ihrem Getreuen.
Denn dies Herz birgt wie du so rein Ihr Bild und strahlt bewegt, Wenn es den teuren Widerschein In seinen Tiefen hegt.

An Frances S. Osgood
Du willst, daß man dich liebt, so weiche Nie davon, was dein Wesen ist. Bleibe nur immerdar die Gleiche, Sei nichts, was du nicht wirklich bist. Dann wird auch deine sanfte Weise, Die mehr als Schönheit noch besticht, Verleiten alle Welt zum Preise Und Liebe werden – eine Pflicht.

An Helene
Helene, deine Schönheit ist für mich, Was müden Wanderern ein Nachen, der Sie sanft aus einem fernen Himmelsstrich Hinüberleitet übers Meer Zu heimatlicher Wiederkehr.
Von wilden Meeren, wo ich ohne Ruh Umhertrieb, führt dein hyazinthen Haar, Dein klassisches Gesicht, Najade du, Mich Hellas' frühem Glanze zu, Der auch Roms Größe war.
Im Rahmen jener Nische in der Wand Stehst du gleich einer Statue – sieh! Die Lampe von Achat in deiner Hand! Ah, Psyche, aus Regionen, die Gelobtes Land!

Hymne
Wenn ich des Morgens mich erhob, Maria! hörtest du mein Lob. Legte ich mich zum Schlummer hin. Pries ich dich, Himmelskönigin.
Als noch die Stunde hell entflog, Den Himmel kein Gewölk umzog, Nahmst du, wie eine Mutter tut, Mein schwaches Herz in deine Hut.
Nun, da die Tage freudlos fliehn, Mein Leben Stürme überziehn, Mach meine Zukunft wieder licht Durch Hoffnung und durch Zuversicht.

Bild „Lady Magdalena“:

Bild „The Black Cat“:

Lemony Snicket
Lemony Snicket ist ein erfolgreicher US-amerikanischer Schriftsteller. In seinem Geschichtsband „A Series of Unfortunate Events“ erzählt er von drei Weisenkindern, die von ihren Eltern eine große Summe Geld erben. Ihre Eltern sind durch ein seltsam entzündetes Feuer umgebracht wurden. Die Kinder sind ratlos und wollen das Rätsel lösen. Da sie jedoch noch nicht volljährig sind, kommen sie zu einem Verwandten namens Graf Olaf. Dieser will die Kinder jedoch schnell zur Strecke bringen, damit er an das Erbe herankommt. Das fliegt jedoch auf, die Weisenkinder können sich retten. Und so müssen sie zum nächsten Verwandten. Aber Graf Olaf ist ihnen immer einen Schritt voraus, folgt den Kindern und verkleidet sich...

Quellenverzeichnis
Vorwort: www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/2977.html; www.maraba.de/Litform/uebroma.htm und „Das Klavierlied in der Zeit der Romantik“ (Komplexe Leistung von Isabell Dietze, 9. Klasse)
Gliederung der Romantik: http://de.wikipedia.org/wiki/Romantik;
www.schwarzeromantik.de; Schüler Duden Die Literatur, Dudenverlag, 2. überarbeitete und ergänzte Auflage; Software Multimedia Lexikon 2000 (für Tieck, Gebrüder Grimm und Eichendorff Bilder und Gedichte); www.cdrnet.net/kb/data/DE_Hoffmann.asp (Spätromantik); www.grin.com/de/preview/35706.html (Schwarzromantik), www.garten-literatur.de/Leselaube/tieck_zeit.html (Gedicht Zeit); http://de.wikisource.org/wiki/Schweigen_%28Poe%29 (Poe Gedicht), http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1592&kapitel=73&cHash=bd69c2708ekreuz#gb_found
Merkmale: www.literaturwelt.com/epochen/romantik.html; http://referateguru.heim.at/Romantik.htm, http://www.romantik-referat.de/facetten/hauptmerkmale.html
Interpretation/Lebenslauf Edgar Allan Poe: http://www.e-hausaufgaben.de/community/download.php?datei=17.09.2003-19.08.36_Uhr.doc&art=Hausaufgaben;
http://www.e-hausaufgaben.de/Hausaufgaben/D1258-Edgar-Allan-Poe-Biographie.php; http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untergang_des_Hauses_Usher; http://dina-bv.deviantart.com/art/The-fall-of-the-house-of-Usher-75901118; http://gerdhart.deviantart.com/art/Fall-of-the-House-of-Usher-76769401; Poe Erzählungen, Verlag Neues Leben Berlin 1987; http://de.wikipedia.org/wiki/Edgar_Allan_Poe; www.webling.at/atteap/gallery/gh_13.html
Anhang: http://www.zeno.org/Literatur/M/Poe,+Edgar+Allan/Lyrik/Gedichte/Ein+Traum, http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2063&kapitel=4&cHash=10019d4500aniemand#gb_found, www.webling.at/atteap/gallery/gh_14.html, http://gutenberg.spiegel.de, www.webling.at/atteap/gallery/gh_04.html

SchlusserklÄrung
Ich versichere hiermit, dass ich diese Arbeit selbständig angefertigt und keine anderen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Die den benutzten Werken wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen, sind als solche gekennzeichnet.
2. März, 2008
Isabell Dietze
18
L. Tieck
Eichendorff
„Wir haben sie lebendig in den Sarg gelegt!“
Edgar Allan Poe
Inhalt
Zeitliche Einordnung, Merkmale, Bedeutung, Arten der Romantik und Interpretation von "Der Untergang des Hauses Usher" von Edgar Allan Poe + Lebenslauf mit Werken Poes. (5577 Wörter)
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