Facharbeit: Martin Luther - vom Mönch zum Filmheld
Facharbeit
Luther-
vom Mönch zum Filmheld
Gliederung:
1. Wo sieht man Luthers Wirken heute noch?
2. Luthers Leben
2.1 Die Reformation und sein Reformator
2.1.1 Der Bauernkrieg
2.2 Luthers Verdienste
2.2.1 Luthers Verdienste für die Menschen im 16. Jahrhundert
2.2.2 Luther im 20./21. Jahrhundert
2.3 Filme über das Leben Luthers
1. Wo sieht man Luthers Wirken heute noch?
Nicht nur, dass es heute noch Konflikte zwischen der Katholischen und der Evangelischen Kirche gibt. Diese Konflikte sind zweifellos auf Luther zurückzuführen, da sich erst durch sein Wirken der Protestantismus entwickelte. Natürlich wollte Luther keine neue Kirche gründen, aber er hat den Stein ins Rollen gebracht und ihn so stark angeschoben, dass er nicht mehr aufzuhalten war.
So entstand auch die, im Gegensatz zu den katholischen Kirchen, etwas spartanisch wirkende Ausstattungen der protestantischen Kirchen. Ich selber habe dies erfahren, als ich an einem Tag erst in einer katholischen Basilika, die sehr prunkvoll geschmückt war, und danach in einem evangelischen Münster war. Dieses war fast gar nicht verziert. Der einzige Schmuck waren ein paar Schnitzereien und Blumen.
Wir müssten heute auch alle Latein oder Griechisch lernen, um die Bibel lesen und den Pfarrer im Gottesdienst verstehen zu können. Es gibt heute zwar genug Übersetzungs-programme für den Computer und so würde es heute bestimmt eine Menge Leute geben, die diese Leistung mit viel technischer Unterstützung meistern könnten, aber hätte dies genau den gleichen Stellenwert, wie wenn ein gerade geächteter Mann in einem kleinen Zimmer innerhalb von nur wenigen Wochen das Neue Testament und in neun Jahren das Alte Testament vom Griechischen beziehungsweise Lateinischen ins Deutsche übersetzt? Diese Übersetzung ist noch heute eine der am häufigsten gelesenen Bibelübersetzungen in Deutschland, natürlich wurde sie der veränderten Recht-schreibung angepasst. Doch der Sinn und die mittelalterliche und manchmal auch komplizierte Sprache sind geblieben.
Durch diese Verdienste ist Luther heute immer noch genau so präsent wie vor 500 Jahren. So rühmt sich jede Stadt in der Luther einmal gewirkt hat mit dem Beinamen „Lutherstadt“; Filme über Luther werden zum Kassenschlager und im Lehrplan ist Luther nicht nur im Geschichtsunterricht fest verankert.
2. Luthers Leben:
Martin Luther (eigentlich Martin Luder) wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Nachdem sein Vater Hans Luder ein Hüttenwerk pachten konnte, zog die Familie Luther in das nahe gelegene Mansfeld um.
Er „ging [nachdem Besuch auf einer normalen Schule] 1497 […] an die Domschule nach Magdeburg“(Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004; Luther, Martin). Ein Jahr später kam er nach Eisenach und besuchte die Pfarrschule St. Georg. In dieser Zeit erlernte er seine hervorragenden Lateinkenntnisse.
1501 ging Luther an die Universität Erfurt, wo das Leben sehr streng war. Sechs Jahre später wurde er gegen den Willen seines Vaters, der das Rechtsstudium bevorzugte, Mönch im Erfurter Augustiner-Eremiten-Kloster. Nachdem er 1507 zum Priester geweiht wurde, begann er das Theologie Studium. Zum Doktor der Theologie wurde Luther 1512 ernannt. Im gleichen Jahr „übernahm er eine Bibelprofessur an der Universität Wittenberg“ (Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004; Luther, Martin).
Öffentlich erschien er das erste Mal im Alter von 31 Jahren als Prediger in der Stadtkirche. Drei Jahre später schlug Luther seine berühmten 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Auf diesen Thesenanschlag gründeten sich die Konflikte mit der katholischen Kirche. Die Folge war, dass Luther vom damaligen Papst Leo X. gebannt wurde, was ihm seine weitere Arbeit als Prediger und Mönch unmöglich machte. Auf dem Reichstag zu Worms 1521 wurde Luther nun auch vom papsttreuen Kaiser Karl V. geächtet.
1525 heiratete er die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die ihm sechs Kinder gebar. Am 18. Februar 1546 starb Luther in seiner Geburtsstadt Eisleben, wo er noch versuchte einen Streit der drei Mansfelder Grafen zu schlichten.
2.1 Die Reformation und sein Reformator:
Zweifellos waren die 95 Thesen Luthers (siehe Anhang) der Ausgangspunkt der Reformation. Diese Thesen schickte er einmal an den Erzbischof von Mainz als Beilage in einem Brief und er schlug die Thesen an die Tür der Schlosskirche. Ein solcher Anschlag war zur damaligen Zeit eine gewöhnliche Veröffentlichung. Obwohl dieser Thesenanschlag historisch nicht belegt ist und heftig umstritten, gehört er doch zum Phänomen Martin Luther. Eine andere These besagt nämlich, dass Luther einige Exemplare seiner Thesen an seine Dozenten-Kollegen weitergegeben haben soll. Um diese Thesen für jedermann zugänglich zu machen, lies er sie ein Jahr später in seinem Buch „Sermon vom Ablass“ abdrucken.
Im gleichen Jahr wird der Prozess gegen Luther eröffnet. Dies geschieht auf Verdacht der Ketzerei hin. Er arbeitet weiterhin als Dozent in Wittenberg, aber in seinen Sitzungen wird er von Spitzeln des Papstes beobachtet, die seine negativen Äußerungen gegenüber der Politik der Kirche mitschreiben, um sie gegen ihn zu verwenden.
Zum eigentlichen Prozess kommt es im Oktober 1518 im Augsburger Reichstag. Hier wird er durch den Kardinal Cajetan verhört, wo er seine Meinung widerrufen sollte, andernfalls drohe ihm die Exkommunikation. Da er dies nicht tut, ist er von Rom als Ketzer verurteilt. Doch es kommt aus politischen Gründen zu einer zweijährigen Pause des Verfahrens. Danach bekommt er die Bulle „Exsurge Domine“ vom Papst geschickt. Diese verbietet 41 Schriften Luthers und droht ihm die Bannung durch das Kirchenoberhaupt an. Nachdem er diese Schriftrolle öffentlich verbrennt und das Amt des Papstes dem Antichristen gleichsetzt, wird Luther am 3. Januar 1521 exkommuniziert.
Luthers Freund Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen erreicht beim Kaiser nochmals eine Anhörung vor dem Reichstag, da nach dem geistlichen Urteil eigentlich sofort das weltliche Urteil folgen müsste. Bei dieser letzten Chance widerruft er allerdings wieder nicht und so wird er am 8. Mai 1521 geächtet und es wird verboten Luther zu unterstützen. Durch ein nochmaliges Einsetzen des Kurfürsten bekommt er freies Geleit nach Eisenach, wo er in der Wartburg unterkommt.
Um mehr Menschen von seiner Idee, einer besseren und frommeren Kirche, zu begeistern verfasst Luther drei Schriften: „An den christlichen Adel“, „Von der babylonischen Gefangenschaft“ sowie „Von der Freiheit des Christenmenschen“. Mit der ersten, der Adelsschrift, versucht Luther die weltlichen Fürsten- und Königshäuser für die Reformation zu gewinnen. Außerdem enthält es ein festes Reformprogramm. So soll in Zukunft die Bildung für jeden zugänglich sein, der Kirchenstaat soll abgeschafft werden und es soll eine geregelte Armenfürsorge geben. Diese Schrift ist in Deutsch verfasst.
Hingegen ist die zweite Schrift in Latein verfasst und richtet sich gegen die Sakramente die vor Luther die Taufe, die Eucharistie (Abendmahl), die Firmung, die Beichte, die Ehe, das Sakrament der Weihe und die Krankensalbung waren. Er reduziert diese von sieben auf drei: Taufe, Abendmahl und Buße. In der evangelischen Kirche sind es heute nur noch Taufe und Abendmahl. Außerdem bezeichnet Luther sie nicht mehr als Gnadenmittel sondern „als sichtbare Zeichen der göttlichen Verheißung“ (www.wikipedia.org/wiki/ Martin_Luther; 03.01.2005).
Die dritte Schrift „Von der Freiheit des Christenmenschen“ handelt von dem christlichem Leben nach den Vorstellungen Luthers. Dieser „neue“ Christ soll einerseits frei, andererseits auch ein Knecht Gottes sein.
Die Idee des Mönches breitet sich sehr schnell aus und so kam es zur Kirchenspaltung. Diese kam gegen seinen Willen zu Stande, da er die katholische Kirche reformieren wollte. 1530 wurde das evangelische Glaubensbekenntnis anerkannt.
2.1.1 Der Bauernkrieg:
1524 versuchten die Bauern unter der Führung von Thomas Müntzer die Fürsten zu stürzen. Mit ihren Forderungen nach ihren Gewohnheitsrechten, Aufhebung der Leibeigenschaft und nach demokratischen Grundsätzen beriefen sie sich auf die Reformation. Am Anfang stand Luther noch zwischen den Fürsten und den Bauern und wollte zwischen ihnen vermitteln. Doch nachdem sich Müntzer immer mehr von den Ideen Luthers entfernte, verfasste der Reformator sein Buch „Wider die mörderischen Rotten der Bauern“ indem er ihnen verbot, sich auf das Evangelium zu berufen. Nachdem sie einige Erfolge verbuchen konnten wurden die Bauern bei Frankenhausen von der Armee der Fürsten besiegt. Insgesamt kamen bei diesem Krieg etwa 130.000 Bauern ums Leben.
2.2 Luthers Verdienste:
Das Bild Luthers hat sich in den Jahrhunderten stark geändert. So vermissten die Menschen zur Zeit des Pietismus und der Aufklärung Tiefe in Frömmigkeit und Lebenspraxis. Andererseits erkannten sie die Leistungen Luthers an.
Sein sprachschöpferisches Wirken lobte man in der Klassik, Idealismus und Romantik. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er dann zum deutschen Nationalhelden.
2.2.1 Luthers Verdienste für die Menschen im 16. Jahrhundert:
Den Menschen im 16. Jahrhundert machte Luther den Glauben verständlicher. Vor der Reformation war die Kirche eher vergleichbar mit einem weltlichen Betrieb als mit einer echten Kirche.
Um den neuen Petersdom zu bezahlen, schickte Rom Ablassprediger in die Städte um dort ihre Briefe zu verkaufen. Damit konnte man sich oder (verstorbene) Verwandte von Schulden freikaufen. Den Preis entnahm man aus einer Liste, wo für jedes Vergehen ein bestimmter Betrag festgelegt war. Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt“ (Johannes Tetzel 1465-1519). Hier nutzte der Papst die Angst der Menschen aus, die sie vor dem Fegefeuer (Hölle) hatten. Diese wurde durch Predigten und Theaterstücke noch verstärkt. Gegen dieses weltliche Handeln wollte Luther kämpfen.
Außerdem machte er auch den einfachen Leuten den Glauben zugänglich, indem er eine deutsche Messe einführte und die Bibel ins deutsche übersetzte. Vorher wurden alle Predigten, außer die für den Ablass in Latein gehalten.
Alles in allem machte Luther die Kirche kirchlicher und somit für jeden Menschen zugänglich.
2.2.2 Luther im 21. Jahrhundert
Heute gilt Luther als Held und gäbe es in der evangelischen Kirche, wie in der katholischen, Heiligenverehrung, so wäre er einer der ersten mit diesem Titel.
Doch trotz dieses Rufs ist er wissenschaftlich, vor allem wegen seiner Haltung gegen Juden, nicht unumstritten. In seinem Buch „Von den jüden und iren lügen“ (1543) geht sein Hass soweit, dass er den Juden „niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren“ will.
2.3 Filme über das Leben Luthers
Bis heute gibt es sieben Kinofilme über Martin Luther:
„Martin Luther“ (1913, D, Stummfilm)
„Luther - Ein Film der deutschen Reformation“ (1927, D, Stummfilm)
„Der gehorsame Rebell“ (1952, D)
„Martin Luther“ (1953, BRD/USA)
„Luther“ (1973, USA)
„Martin Luther“ (1983, DDR)
„Luther“ (2003, D/USA)
Alle diese Filme zeigen ihn in einem anderen Licht, so wird zum Beispiel in dem Film von '83 Luther als naiver und im neuesten Streifen als zögerlicher Mensch dargestellt. Doch alle Regisseure hatten das Problem, dass sie so ein ereignisreiches Leben und eine Person, die sehr umstritten und dessen Verhalten historisch nicht ganz belegt ist, darstellen mussten.
Durch Luthers große Popularität konnten bei diesen Filmen auch Grenzen geöffnet werden. So durfte Curt Oertel seinen Film „Der gehorsame Rebell“ in beiden deutschen Staaten drehen, da seine Produktion auch von der ostdeutschen DEFA unterstützt wurde. Der Film „Martin Luther“ von 1953 war außerdem die erste Koproduktion von Deutschland und der USA nach dem zweiten Weltkrieg.
Mit diesen Filmen will die evangelische Kirche auch Werbung machen. So fand nicht nur in der Elbingeröder Kirche eine Vorstellung des Lutherfilms statt. An diesem Tag war die Kirche voll, was auch auf das hohe Ansehen zurückzuführen ist, was Luther in unserer Gesellschaft heute noch genießt.
Literaturverzeichnis:
Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2004
www.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther; 03.01.2005
Koltrowitz, Bernd, 1.Auflage2000, Geschichte plus Sachsen-Anhalt 7/8, Volk und Wissen Verlag GmbH & Co
19.Auflage1990, Brockhaus Enzyklopädie, 24, Mannheim, F.A. Brockhaus GmbH, Bd.13
www.ekd.de/martinluther; 10.01.2005
www.luther-der-film.de; 10.01.2005
Anhang:
Aus Luthers 95 Thesen, 1517:
1. Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: „Tut Buße usw., hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.
5. Der Papst will und kann keine Strafen erlassen, außer solchen, die er auf Grund … der kirchlichen Satzung auferlegt hat.
21. Deshalb irren jene Ablassprediger, die sagen, dass durch die Ablässe des Papstes der Mensch von jeder Strafe frei und los werde.
24. Deswegen wird zwangsläufig ein Großteil des Volkes durch jenes in Bausch und Bogen großsprecherisch gegebene Versprechen des Straferlasses getäuscht.
36. Jeder Christ, der wirklich bereut, hat Anspruch auf völligen Erlass von Strafe und Schuld, auch ohne Ablassbrief.
62. Der wahre Schatz der Kirche ist das allerheiligste Evangelium von der Herrlichkeit und Gnade Gottes.
(Koltrowitz, Bernd, 12000, Geschichte plus Sachsen-Anhalt 7/8, Volk und Wissen Verlag GmbH & Co, S.48
Ebenso in: Plöse, D., und Vogler, G., 1989, Buch der Reformation,Berlin, S. 154 ff.)
Inhalt
Diese Datei beinhaltet meine Facharbeit zum Thema Martin Luther, die ich in der 10 Klasse machen "durfte".
Sie beinhaltet die Themen:
1. Wo sieht man Luthers Wirken heute noch?
2. Luthers Leben
2.1 Die Reformation und sein Reformator
2.1.1 Der Bauernkrieg
2.2 Luthers Verdienste
2.2.1 Luthers Verdienste für die Menschen
im 16. Jahrhundert
2.2.2 Luther im 20./21. Jahrhundert
2.3 Filme über das Leben Luthers
Viel Spaß dabei. Ich hoffe es hilft euch. (2046 Wörter)
Sie beinhaltet die Themen:
1. Wo sieht man Luthers Wirken heute noch?
2. Luthers Leben
2.1 Die Reformation und sein Reformator
2.1.1 Der Bauernkrieg
2.2 Luthers Verdienste
2.2.1 Luthers Verdienste für die Menschen
im 16. Jahrhundert
2.2.2 Luther im 20./21. Jahrhundert
2.3 Filme über das Leben Luthers
Viel Spaß dabei. Ich hoffe es hilft euch. (2046 Wörter)
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