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Deutsch-Charakteristik

Frage: Deutsch-Charakteristik
(13 Antworten)

 
Charakteristik der Figur Wirt

Im Drama „Andorra“ von Max Frisch, ist der andorranische Wirt, eine Nebenfigur.

Zu Beginn des Geschehens, ist er verständnisvoll gegenüber dem Lehrer Can.
Er ist auch der Meinung, dass der Preis für die Tischlerlehre Andris, viel zu viel ist. Er sagt: „Natürlich ist’s Wucher.“ (S.15 Z.20)
Doch er ist nicht nur verständnisvoll, sondern er hat auch wie alle anderen Andorraner Vorurteile gegenüber den Juden: „[…] aber wenn es um Geld geht, das hab ich immer gesagt, dann sind sie wie der Jud.“ (S.15 Z.22-23)
Er hat das Vorurteil, dass Juden geldgierig sind.
Doch er nutzt das Vorurteil schamlos aus, und kauft dem Lehrer sein Land weiter unter dem eigentlichen Wert ab. „Ich kaufe Land jederzeit.“ (S.17 Z.12) „[…] aber mehr als 50 Pfund kann ich nicht geben.“ (S.17 Z.18)
Der Wirt zeigt sich auch neugierig, er fragt immer wieder nach Neuigkeiten. Er möchte immer auf dem neusten Stand der Dinge sein. Dies zeigt sich an einem Tag vor der Pinte, der Lehrer sitzt alleine verzweifelt vor der Pinte und will wieder seine Ängste im Alkohol ertränken. Der Wirt bringt den bestellten Schnaps dem Lehrer und fragt ihn neugierig: „Was gibt’s Neues.“ (S.49 Z.4)
Als Andri von den Soldaten verprügelt wurde, gibt er Andri die Schuld, dass er von den Soldaten verprügelt wurde. „Du bist selbst schuld.“ (S.75 Z.8) Er behauptet sogar: „Ich habe dich gewarnt.“ (S.75 Z.11)
Andri wird von der Senora, seiner Mutter verarztet, doch die Verletzungen sind nicht nur kleine Kratzer, der Wirt wird mehrmals aufgefordert den Arzt zu holen, doch er tut es nicht. Damit zeigt er, dass er für einen Juden wie Andri keinen Arzt holen würde, schließlich ist Andri seiner Meinung nach doch selbst schuld, dass er jetzt Verletzungen hat. „Holen sie einen Arzt.“ (S.74 Z.28) „Stehen sie nicht da, ich bitte Sie, holen sie einen Arzt.“ (S.75 Z.4-5) „Wollen sie keinen Arzt holen?“ (S.75 Z.16)
Er beschuldigt Andri, die Senora mit einem Pflasterstein umgebracht zu haben und ist sich seiner Behauptung auch ziemlich sicher. „Jedenfalls hat er den Stein geworfen.“ (S.106 Z.26) Doch jemand fragt ob das bewiesen ist, dass Andri der Täter ist. Doch der Wirt fragt nur: „Erwiesen!?“ (S.107 Z.1) Dies zeigt, dass er Andri eigentlich nur beschuldigt, weil er dachte dass er Jude ist. Doch er weiß nun, dass Andri kein Jude ist. Diese Situation ist ein gutes Beispiel dafür, dass Vorurteile sehr stabil sind, denn trotz besseren Wissens. Denn er ist immer noch der festen Überzeugung, dass Andri der Täter ist und wiederholt sich: „Jedenfalls hat er den Stein geworfen.“ (S.107 Z.12)
Doch er lügt sogar noch und behauptet: „Wenn ich es mit eigenen Augen gesehen hab! Hier an dieser Stelle. […] Wer sonst soll diesen Stein geworfen haben?“ (S.108 Z.1-4)
Er kann Andri gar nicht mit eigenen Augen gesehen haben, dass er die Senora getötet hat, weil Andri zu dieser Zeit beim Pater im Gespräch war. Für ihn kommt kein anderer in Frage, weil er das Vorurteil hat, das Juden immer schuld sind. Deshalb fragt er auch, wer es sonst gewesen sein soll.
Aber als er bei der Judenschau, ein schwarzes Tuch über den Kopf ziehen soll, weigert er sich. „Ich zieh kein schwarzes Tuch über den Kopf!“ (S.110 Z.14) Alle müssen, ein
schwarzes Tuch über den Kopf ziehen, weil der Judenschauer, den Juden angeblich am Gang erkennt und nicht am Gesicht. Doch der Wirt fürchtet sich, dass der Judenschauer einen Fehler macht, und ihn als Juden erkennt. Er sagt immer wieder : „Ich bin kein Jud!“ (S.111 Z.2+4) Das zeigt, dass er große Angst davor hat, das der Judenschauer ihn nicht als Andorraner erkennt.
Als die Mutter bei der Judenschau vor allen Leuten bezeugt, dass Andri nicht der Mörder der Senora ist, und dies sogar bei Gott schwört, sagt der Wirt: „Sie lügt.“ (S.122 Z.26)
Hier macht er wieder seine Überzeugung deutlich, dass Andri der Mörder Senoras ist. Für ihn kommt kein anderer in Frage, schon gar nicht ein Andorraner. Er will es nicht wahrhaben, dass Andri nicht der Täter ist. Desweiteren wird hier deutlich, dass Vorurteile trotz besseren Wissen, stabil sind.
Am Ende der Judenschau ist der Wirt auch noch ohne Schuldbewusstsein. Er fühlt sich nicht ein bisschen schuldig, dass Andri vom Judenschauer als Jude indentifiziert wurde und von den Soldaten abgeführt wurde. Er fragt nur: „Was können wir dafür.“ (S.124 Z.5) Er drückt damit auch aus, dass Andri sich selbst schuld ist.

Max Frisch zeigt dem Leser/Zuschauer mit dem Wirt, einen kleinen Geschäftsmann, der sich jeder Situation anpasst, um zu seinem Profit zu kommen, und der auch vor heimtückischer Gewalt nicht zurückschreckt. Er ist eine Person, der Vorurteile behält, auch wenn er des besseren Wissens belehrt ist. Aber man sollte an seinen Vorurteilen nicht festhalten auch wenn es einem schwer fällt, man sollte der Person gegenüber der man Vorurteile hat, eine Chance geben sich zu zeigen wie man ist.
Im Vergleich zum Pater, ist er einer der die Mitschuld an Andris Tod von sich weist.


Bitte Verbesserungsvorschläge!
GAST stellte diese Frage am 27.01.2008 - 15:01

 
Antwort von GAST | 27.01.2008 - 15:08
also
ich finde es gut gelungen!

 
Antwort von GAST | 27.01.2008 - 15:09
ich finde es auch gut

 
Antwort von GAST | 27.01.2008 - 15:13
mehr kann ih dazu auch nicht sagen, ist schon minestens 3 Jahre her, dass wir das im Unterricht durchgenommen haben, war glaub ich in der 8. oder 9. Klasse.
Fand das Buch damals sehr schwer zu lesen

 
Antwort von GAST | 27.01.2008 - 15:14
juhuu ich habs endlich geschafft, eine eingermaßen gute charakteristik zu schreiben als deutsch-niete :D


Autor
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Antwort von matata | 27.01.2008 - 15:24
Das hast du wirklich geschafft. Und wenn du jetzt noch einige Punkte, anstatt Kommata setzt, lässt sich das Ganze auch noch leichter lesen...
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Antwort von GAST | 27.01.2008 - 15:57
Was für eine Note würdet ihr mir dafür geben ? Bitte ehrliche Antworten!

 
Antwort von GAST | 27.01.2008 - 16:03
Zitat:
Er drückt damit auch aus, dass Andri sich selbst schuld ist.

ist mir grad so aufgefallen, solltes du ändern^^

Zitat:
Was für eine Note würdet ihr mir dafür geben ? Bitte ehrliche Antworten!.

schwer zu sagen: zwischen 1 und 2 würd ich mal so sagen


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Antwort von simon36 (ehem. Mitglied) | 13.10.2009 - 16:30
Ich finde es eig. auch gut.
Noch besser allerdings hätte ich es gefunden, wenn du zum Anfang noch eine allgemeine Einleitung zum Buch geschrieben hättest.
MfG Simon

 
Antwort von GAST | 13.10.2009 - 18:50
1 + mit *
:P
Ich weiß nimmer obs äußerliche Merkmale gab, aber wenn es welche gab. Die gehören da rein ;O

 
Antwort von GAST | 28.04.2010 - 20:16
hey na?
Mir hat die Charaktarisierung sehr gut gefallen!
ausführlich
Textbelege
verständlich


Jedoch hätte ich die Einleitung umformuliert: In dem Drama"Andorra"von Max Frisch, welches 1975 geschrieben wurde geht es um, Andri der durch die Lüge seines angeblichen Adoptivvaters als vermeintlicher Jude im weißen Andorra auf wächst.Einer der Bewohner Andorras ist der Wird,um den es in der folgenden Charakterrisierung geht.
Meine Note: 2

LG anikaanika ;-)

 
Antwort von GAST | 28.04.2010 - 20:23
man merkt, dass du neu hier bist ^^
dieser thread ist schon 2 jahre alt ! ^^

 
Antwort von ANONYM | 20.12.2010 - 18:14
ist zwar gut, aber viel zu lang! erlich gesagt hatte ich keine lust das ganze zu lesen.


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Antwort von matata | 20.12.2010 - 18:16
Musst es ja auch gar nicht lesen, der Thread ist fast zweijährig und schon lange erledigt.
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