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Die Revolution frisst ihre Kinder...

Frage: Die Revolution frisst ihre Kinder...
(2 Antworten)

 
Zitat aus Datons Tod:
"Bericht eines Pariser Bürgers, der nach anderthalbjähriger Abwesenheit nach Paris zurückkehrt um dort „Geld zu kassieren“.

Er wundert sich über die Totenstille in den Straßen, obwohl es erst neun Uhr abends ist.
Er klopft bei seinem früheren Freund an, der inzwischen Jakobiner geworden ist. Der Freund zeigt sich entsetzt über den unerwarteten Besuch und fürchtet von den Streifen zusammen mit einem Verdächtigen erwischt zu werden. Das Quartier verweigert er, führt aber den Bürger zu einem Obsthändler, der sich allerdings ebenso abweisend verhält. Daraufhin lässt ihn sein Freund auf der Straße stehen und rät ihm nur noch nicht zu lange auf der Straße zu bleiben, wenn er nicht von Streifen aufgegriffen werden wolle, die einen nicht mehr loszulassen pflegten. Bald hat er nur noch einen Wunsch: Paris so schnell wie möglich zu verlassen. Schon im Besitz eines Fahrscheins wird er kurz vor der Abfahrt der Kutsche von einem Kommissar daran gehindert. Sein Pass sei nicht in Ordnung. Niemand dürfe Paris verlassen ohne seinen Pass beim Revolutionsausschuss erneuert zu haben, klärt ihn der Kommissar auf; man könne ja beim Ausschuss Aktenvermerke über ihn haben; es sei gut, wenn er denen sein gesicht zeige. Auf dem Weg zum Revolutionsausschuss bemerkt er über allen Türen und Fenstern eine Art Pike mit der Trikolore (der Revolutionsfahne mit den Farben blau, weiß und rot). Ebenso fallen ihm über allen Türen große bunte Inschriften auf: „Einheit, Unteilbarkeit, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder Tod“ ist darauf zu lesen. Wörtlich heißt es in seinem Bericht weiter: „Was willst du?“, fragte mich einer dieser Schrecklichen, nachdem er in langen Zügen eine Tasse Wein getrunken hatte. „Ich will meinen Pass visieren lassen.“ „Dann tritt in dieses Zimmer.“ …
Es war noch schlimmer als das Vorzimmer; derselbe Gestank, dieselben Räubergestalten, unverschämter noch als die ersten; unter den Lumpen eines geheuchelten Elends hatten sie ein herz aus Stein und den Blick von Despoten;…
Da das Sansculottenwesen angepriesen wurde und man sich, um nicht aus Luxus zur Schau zur tragen, in ein Extrem des Gegenteils gestürzt hatte um arm und elend zu erscheinen, täuschten auch diese Kerle Elend vor. Unsauber zu sein war damals in Paris eine Art Passierschein und niemand trieb die Unsauberkeit weiter als die Individuen, vor denen ich erscheinen musste… „Was willst du?“ „Meinen Pass visieren lassen.“ „Woher kommst du?“ „Aus …bourg.“ „Heimat von Aristokraten!“ „Sie irren sich, Bürger.“ „Wen nennst du Sie? Man sieht, das in deiner Kommune nicht Schritt gehalten wird.. lerne erst einmal, dass man sich in einem freien Land duzen muss! … Was willst du hier?“ „Von einem Herrn meiner Bekanntschaft Geld kassieren und wieder abreisen.“ Bei dem Wort Herrn, das mir aus lauter Verwirrung entschlüpft war, erhob sich bei dem Ausschuss ein solcher Aufruhr, dass ich ernstlich glaubte, es sei um mich geschehen und ich würde eingekerkert werden. „Ah, du gehst zu einem Herrn? Dann bist du also auch ein Herr, du? Ja, wahrhaftig, Brutus, diesem Burschen fehlt nichts um wie ein Föderalist (Girondinst) auszusehen.“ „Ich, Bürger?“ „Halts Maul und hol deine Zeugen, damit wir sehen, ob sie auch so eine verdächtige Visage haben wie du!“ „Was für Zeugen verlangt ich denn?“ „Wie: Was für Zeugen? Der Herr spielt den Idioten oder es gibt keinen lieben Gott! Merke dir, dass es hier nur alte Hasen gibt, die sich nicht so leicht übers Ohr hauen lassen! Vorwärts, lass deinen Pass hier und mach, dass du raus kommst, wenn du nicht willst, dass dir noch was Schlimmeres passiert! Und steck deine Schnauze hier erst wieder rein, wenn du in Ordnung bist.“

Der Bürger, der seinem früheren Diener auf gar keinen Fall begegnen möchte, weil der sicherlich zu irgendeinem Revolutionsausschuss gehöre, findet zwei Unbekannte, die schließlich gegen Geld für ihn aussagen."

Leider habe ich den Text nicht ganz verstanden.. ist zum teil bisschen kompliziert.. Meine Aufgabe ist jetzt anhand dieses textes die Frage: Wie wirkt Terror?..
Antworten.. ich brauche dringend Hilfe, bitte bitte bitte

DANKE!
GAST stellte diese Frage am 19.01.2008 - 14:27

 
Antwort von GAST | 19.01.2008 - 14:47
kann
mir denn keiner helfen? Bitte...


Autor
Beiträge 40243
2101
Antwort von matata | 19.01.2008 - 16:34
Wie wirkt Terror?

Terror erzeugt Angst:
-Der Freund will nicht mit dem Besuch gesehen werden
-Der Obsthändler misstraut ihm auch.
-Niemand will gesehen werden oder auffallen, deshalb sind die Strassen leer
-Der Besucher bekommt auch Angst und will auch Paris weg, flüchten

Terror erzeugt übertriebene Anpassung:
-an allen Häusern hängt die Revolutionsfahne, sie ist aber nicht vorgeschrieben
-die Schlagwörter der Revolution werden an die Häuser geschrieben, weil es die anderen auch tun,
-auch diejenigen, die Terror ausüben, bemühen sich um Anpassung und bekleiden sich ärmlich
-Regeln, die früher galten werden abgeschafft und ins Gegenteil verdreht:, alle duzen sich, müssen sich duzen,

Terror stellt willkürliche Regeln auf und setzt sie durch mit willkürlichen Strafen
-Ein Pass, der früher überall galt, muss plötzlich einen bestimmten Stempel tragen
-Bürger werden schikaniert ohne etwas verbrochen zu haben
-Recht kann man sich kaufen oder nehmen, wenn man sich getraut: Zwei Zeugen sagen für den Besucher aus, weil er sie bezahlt.
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