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Rezensionen schreiben : Vorabiklausur

Frage: Rezensionen schreiben : Vorabiklausur
(1 Antwort)

 
Hallo,
wir müssen in der Vorabiklausur in Deutsch eine Rezension schreiben.
Nun haben wir heute den Text "Gerächt" von Thomas Mann eine Rezension schreiben. Wo finde ich Beispiele für Rezensionen?
Danke für eure Hilfe.
Mfg
Jasmin
GAST stellte diese Frage am 30.11.2007 - 21:04

 
Antwort von GAST | 30.11.2007 - 21:14
"Rezension



Rezensionen informieren über Texte und Medienereignisse und bieten dem Leser kritisch wertende Bespre­chungen dichte­rischer oder wissenschaftlicher Werke, von Theater-, Film- und Fernsehaufführun­gen, Kon­zerten usw.

Die Rezension ist eine Textsorte unter der Rubrik „Kritik“.
„Die in den öffentli­chen Medien in verschiede­nen Formen geübte Kritik an politischen, wirtschaftli­chen und kulturellen Vorgängen dient der öffentlichen Mei­nungsbildung; die Kritik soll von der Sachinformation deutlich getrennt und unterscheidbar sein.“(dtv-Lexikon)



Aufbau einer Rezension:

1. Datenvorspann: Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Umfang, Preis; ggf. Zielgruppe

2. Inhaltswiedergabe: Personenkonstellation, Handlungsübersicht, Problemschwerpunkte - ggf. Einzelkommentare

3. Darstellungsformen: Erläuterungen zu den benutzten Darstellungsmitteln, Auffälligkeiten der Gestal­tung, medienspezifischen Formen; Leistung der Interpreten - ggf. Einzelkommentare

4. Einbau in Zusammenhänge: Stellung im Zusammenhang des Gesamtwerks, Hinweise auf den Autor, Zusammenhänge mit der Entstehungsepoche, Stellung im Traditionsstrom der Probleme und Figuren

5. Kritik: Eindrücke aus der Rezeption, subjektive Wertung, Urteil mit Begründung, Hinweise auf die aktuelle Diskussion des Werks; abschließende Empfehlung

6. Vorschlag zur Leseprobe: begründete Auswahl und Vortrag einer typischen Stelle des Textes, Hinweise auf zu beobachtende Aspekte, eigene Kommentierung; Provokation von Fragen und Diskussion.



(Während 1. - 3. oftmals aus dem Internet oder aus Roman-/Schauspielführern abzuschreiben wären, zeigt sich spätestens bei 4. - 6. die eigene Leistung des Rezensenten. - Im übrigen kann man sich ruhig auch auf andere Rezensenten beziehen, auch aus dem Internet, man muss nur die Übernahmen kennzeichnen, sonst handelt es sich um Täuschung. - s. Zitieren)



Rezension Beispiel

Rezensent/in: ............................................... Datum: ..................



Theodor Fontane: Irrungen Wirrungen. Ullstein Tb 44519 - 7,80 DM

Roman. Erschienen 1887 in der Vossischen Zeitung, als Buch 1888



Dieser Roman zeigt das Leben der Waschfrau Nimptsch und ihrer Pflegetochter Lene in Berlin-Wilmersdorf. Sie leben in einem Häus­chen in einer Gärtnerei. Der junge Graf Botho von Rienäcker ver­liebt sich in die arme Lene. Es beginnt eine innige Beziehung. Bei einer Bootsfahrt auf der Spree kommen sie sich sehr nahe. Aber Le­ne weiß längst, dass eine feste Verbindung zwischen ihnen beiden unmöglich ist: Die Standesschran­ken stehen dazwischen. Lene und Graf Botho sind bereit, die Ordnung und die Normen der Gesell­schaft anzuerkennen. Das wird ihnen auch als notwendig bewusst, als beide erleben, wie die Kameraden ihre „Damen“ in die ländliche Idylle mitbringen und „vorführen“. Lene wirkt dage­gen wie eine Bedienstete. Lene und Botho wären keine standesgemäße Ver­bindung. Sie trennen sich. So heiratet Botho eine reiche Kusine, die er nicht liebt, mit deren Geld er aber die Familiengüter sanieren kann. Lene hei­ratete viel später einen ehrbaren Prediger.

Wie aus dem Nachwort hervorgeht, hat die „Hurengeschichte“ die Zeitgenossen Fontanes empört. Er wollte eigentlich die Augen öff­nen für den Zwang der gesellschaftlichen Konventionen. Die Leser aber fanden, dass die klaren Gefühle des jungen Mädchens zu heraus­fordernd waren und andererseits die Heuchelei der Bürger entlarvt wurde. Der Text gilt als Beispiel für den „poetischen Realismus“, d.h.: ... ...

Der Roman ist sehr anschaulich geschrieben. Die Idylle ist intim gezeichnet. Bei der Darstellung der Kame­radengruppe werden einem aber die Augen über Vorurteile geöffnet. Insgesamt liest sich der nüchtern ge­schriebene Text sehr leicht. Weniger Lenes stilles Leid als vielmehr die Einblicke in die historischen Nor­men für die pri­vate Liebesbeziehung haben mich gefangen gehalten.

Ich kann den Roman nur empfehlen.



Leseprobe: S. 4-6 - Meine Begründung für die Wahl dieses Ausschnitts: ... ..."



© G. Einecke - www.fachdidaktik-einecke.de

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