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Der Sandmann

Frage: Der Sandmann
(4 Antworten)

 
Ich lese gerade das Buch "der Sandmann" - von E.T.A. Hoffmann.

Meine Frage:
- Ist Olimpia das Spiegelbild von Clara?
- Welche Aufgaben haben die Augen?

Ich bin da überfragt, besonders bei der esten Frage.
Die zweite könnte ich so beantworten, dass die Augen ein Spiegel zur Seele sind. Ob dies jedoch stimmt, weiss ich nicht.

Kann mir bitte jemand helfen? :-)
ANONYM stellte diese Frage am 25.11.2007 - 20:28


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Antwort von nosferatu_alucard | 25.11.2007 - 20:29
warum
haste die funktoin anonym verwendet?

 
Antwort von GAST | 25.11.2007 - 20:32
hm.. Gute Frage. Keine Ahnung.-) Bin neu, mein erster Eintrag :-). Hab gedacht, druck mal etwas.

Micki


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Antwort von Markus93 (ehem. Mitglied) | 25.11.2007 - 20:35
Die Augen sind das Fenster in die Seele, und als solche haben sie eine hohe Wichtigkeit in der Novelle. Sie tauchen schon zu Anfang auf, als über den Mythos des Sandmanns gesprochen wird (Mutter, Kinderfrau [S.5,Z.8], Coppelius [S.9,Z.7]) Die Augen werden für Experimente gebraucht . Auch die Augen von Olympia sind bemerkenswert, zuerst sind sie tot und befremdlich [S.16,Z.30], dann wirken sie Anziehend [S.27,Z.26]. Claras Augen hingegen sind klar und heiter [S.19,Z.27], [S.22,Z.25].

In Nathanaels Gedicht bedeuten Augen Leben und Tod [S.23,Z.4], seine Psyche ist fixiert auf sie, er sieht sie auch in Coppolas Brillen [S.26,Z.24]. In seinen Träumen und auch bei der letzten Begegnung mit Spalanzani bringen Augen ihn um den Verstand [S.36,Z.18], und auch Coppelius scheint es bis zuletzt auf Augen abgesehen zu haben [S.40,Z.21].

Auch das Perspektiv hat seltsame Eigenschaften. Es stellt nicht nur die Welt auf den Kopf, wie man es von so einem primitiven Optischen Werkzeug ohne Korrektur erwartet, sondern verändert auch die Einstellungen von Nathanael gegenüber Olimpia [S.28,Z.30], [S.30,Z.21] und später Clara [S.39,Z.20].


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Antwort von Markus93 (ehem. Mitglied) | 25.11.2007 - 20:44
der Automat Olimpia, in den Augen der Gesellschaft eine leblose Puppe und doch spielt sie eine sehr große Rolle in Nathanaels Entwicklung. Olimpia kann als Spiegel der Seele Nathanaels betrachtet werden. Sie ist das Instrument Hoffmanns, das Nathanaels Niedergang in den Wahnsinn erbarmungslos beweist. Ausgerechnet von einer Sache, nicht mehr von Lothar oder Siegmund, überhaupt nicht mehr von Clara, sondern von einer Sache, einem Automaten, fühlt sich Nathanael geliebt und verstanden. Er glaubt, dass Olimpia ihn versteht, dass sie viel tiefsinniger als alle anderen auf der Welt sei (S.36, Z1-3: „Oh du herrliches, du tiefes Gemüt, nur von dir, von dir allein werde ich ganz verstanden.“). Sie ist nicht in der Lage ihm Widerworte zu geben, so wie Clara, was Nathanael als Bestätigung wertet. Sein Verhalten nimmt erkennbar narzisstische Züge an, was an dem Drang zur Selbstbestätigung erkennbar ist. Selbst dass ihre Hände und Lippen kalt und leblos sind, wenn er sie berührt, bringen ihn nicht ins Grübeln. Er poetisiert Olimpia als offenbare sich ihm ein himmlisches Gemüt. Als er in Spalanzanis Werkstatt schließlich hinter das Geheimnis um Olimpia kommt, scheint er nach seinem Zusammenbruch in Gesellschaft Claras wieder zur Genesung gekommen, jedoch zerfurchte die Zeit mit Olimpia Nathanaels Seele schlimmer als vorerst angenommen.
Clara und Olimpia könnten gegensätzlicher nicht sein. Clara steht für die Vernunft und die Aufklärung, muss sich dennoch philiströses Verhalten vorwerfen lassen, Olimpia jedoch ist das Symbol des Fanatismus, in den Nathanael verfällt.

hoffe ich konnte helfen ;)

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