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C.F.Gellert: Der baronisierte Bürger

Frage: C.F.Gellert: Der baronisierte Bürger
(3 Antworten)

 
Hallo!
Ich habe nun diese Fabel mehrmals gelesen, komme aber einfach auf die Moral.
Hat jemand vielleicht einen Tipp oder kennt sie sogar :)?

Hier die Fabel:

Der baronisierte Bürger



Des kargen Vaters stolzer Sohn
Ward, nach des Vaters Tod, Herr einer Million,
Und für sein Geld in kurzer Zeit Baron.
Er nahm sich vor, ein großer Mann zu werden,
5Und ahmte, wenn ihm gleich der innre Wert gebrach,
Doch die gebietrischen Gebärden
Der Großen zuversichtlich nach.
Bald wünscht er sich des Staatsmanns Ehre,
Vertraut mit Fürsten umzugehn;
10Bald wünscht er sich das Glück, dereinst vor einem Heere
Mit Lorbeern des Eugens zu stehn.
Kurz, er blieb ungewiß, wo er mehr Ansehn hätte,
Ob in dem Feld, ob in dem Kabinette.

Indessen war er doch Baron;
15Und sein Verdienst, die Million,
Ließ sich zu alles Volks Entzücken,
In Läufern und Heiducken blicken.
Er nahm die halbe Stadt in Sold,
Bedeckte sich und sein Gefolg mit Gold,
20Und brüstete sich mehr in seiner Staatskarosse,
Als die daran gespannten Rosse.
Er war der Schmeichler Mäzenat.
Ein Geck, der ihm gebückt um seine Gnade bat,
Und alles, was sein Stolz begonnte,
25Recht unverschämt bewundern konnte,
Der kam sogleich in jener Freunde Zahl,
In der man mit ihm aß, ihn lobt, und ihn bestahl,
Und, wenn man ihn betrog, zugleich in überredte,
Daß er des Argus Augen hätte.

30Was braucht es mehr als Stolz und Unverstand,
Um Millionen durchzubringen?
Unsichrer ist kein Schatz als in des Jünglings Hand,
Den Wollust, Pracht und Stolz zu ihren Diensten zwingen.
Der Herr Baron vergaß bei seinem großen Schatz
35Den Staatsmann und den Held, ward sinnreich im Verschwenden,
Und sah in kurzer Zeit sein Gut in fremden Händen;
Starb arm und unberühmt. Kurz, er bewies den Satz,
Daß Eltern ihre Kinder hassen,
Wofern sie ihnen nichts als Reichtum hinterlassen.
GAST stellte diese Frage am 14.08.2007 - 15:41

 
Antwort von GAST | 14.08.2007 - 16:00
ich verstehe deine frage nicht ganz...du willst einen tipp? zu was?


"komme aber einfach auf die Moral."
dann ist doch gut..... wenn du so einfach auf die moral der fabel kommst.


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 14.08.2007 - 16:22
Zitat:
Kurz, er bewies den Satz,
Daß Eltern ihre Kinder hassen,
Wofern sie ihnen nichts als Reichtum hinterlassen.


da hast es doch...
Reichtum schafft Neider und falsche Freunde und man selbst wird leicht größenwahnsinnig->es macht also nicht glücklich

 
Antwort von GAST | 14.08.2007 - 16:43
Hatte mich vertippt :) Ich meinte, ich komme einfach NICHT auf die Moral..ABer danke @C.Baerchen, jetzt seh ichs auch! Thx

MfG,
elzoido

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