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texterörterung eines Zeitungsartikels

Frage: texterörterung eines Zeitungsartikels
(5 Antworten)

 
Hallo,
ich habe als freie Hausaufgabe eine Texterörterung zu dem Artikel "Wir essen die Welt" von Rohwetter aus "Die Zeit" zu erstellen.
Leider fehlt mir neben der Erfahrung einen solchen Aufsatz zu erstellen auch der komplette Ansatz. Ich hoffe ihr könnt mir durch Tipps oder vielleicht einem Beispiel dieses Aufsatzes helfen, dass ich bei einer Klassenarbeit einen kleinen Leitfaden habe.
Danke für eure Hilfe
GAST stellte diese Frage am 01.07.2006 - 02:50

 
Antwort von GAST | 01.07.2006 - 18:35
Nochmal hallo,
kann mir den niemand helfen diesem Aufsatz zu erstellen, den Zeitungsartikel findet man über google.
Es ist wirklich sehr sehr wichtig, dass ich mich an diesem Aufsatz orientieren kann, da von der später kommenden Klassenarbeit meine Zeugnisnote abhängt.
Also bitte, bitte helft mir!

Danke

 
Antwort von GAST | 03.07.2006 - 21:46
also, da niemand bis jetzt geantwortet hat, und ich nicht mehr viel Zeit habe bis zum Abgabetermin, versuche ich meinen letzten Rettungsanker, indem ich den Artikel hier rein stelle. Vielleicht kann mir dann jemand helfen eine Erörterung zu schreiben.

Früher brauchte ein Schwein fast drei Jahre, bis es schlachtreif war. Heute sind es sechs Monate. Ein frisch geschlüpftes Küken endet nach 38 Tagen als Chicken Nugget in der Friteuse. Es sind keine Tiere, sondern Produkte. Optimiert für schnelles Wachstum und reibungslose maschinelle Weiterverarbeitung. Sie sind Objekte derselben industriellen Logik, die Gummi in Autoreifen verwandelt und Rinder in Hackbraten. Wir wissen es, und wenn nicht, so ahnen wir es zumindest.
Warum also vermag der Dokumentarfilm We feed the world so viel Empörung auszulösen? Er zeigt doch nichts anderes als die Realität moderner Nahrungsmittelproduktion. Wer billiges Fleisch essen will, überall und zu jeder Zeit, der sollte dankbar sein. Er wird bei uns prompt bedient.
Und trotzdem spüren die Menschen, dass es eben doch einen Unterschied gibt zwischen Autoreifen und Lebensmitteln. Wir reagieren verstört, wenn uns gezeigt wird, dass riesige Gemüseplantagen in Südeuropa das Grundwasser knapp werden lassen. Dass Südamerikaner den Urwald roden, um Soja für deutsches Mastvieh anzubauen. Dass Getreide neuerdings gentechnisch verändert wird, um es Schädlingsgiften anzupassen – nicht etwa umgekehrt.
Erneut kommt eine Industrie ins Gerede, die unseren Alltag bestimmt wie keine andere. Ging es erst um dicke Kinder und ungesunde Ernährung, sind es nun die Produktionsmethoden. Doch bald werden die Bilder vergessen sein, und wir spielen weiter das Spiel des »Mehr, schneller, billiger«, das unseren Umgang mit Lebensmitteln seit Jahrzehnten prägt.
Drei Fragen kennzeichnen den deutschen Weg in die satte Gesellschaft. Hieß es in den Mangeljahren um das Kriegsende noch »Gibt es was zu essen?«, wurde daraus später »Was gibt es zu essen?« und schließlich »Was willst du essen?«. Die Vielfalt wuchs, die Preise sanken. Musste man 1960 noch mehr als zwei Stunden lang arbeiten, um sich ein Kilo Brathähnchen leisten zu können, waren es zur Jahrtausendwende lediglich 13 Minuten. Lebensmittel verkamen zur Nebensache. Wir wissen auf den Cent genau, wie viel ein Liter Superbenzin kostet. Aber ein Pfund Schinken?
Allenfalls Skandale wie die Rinderseuche BSE wecken ein breiteres Interesse für Nahrung und ihre Entstehung. Vorübergehend. Längst hat sich die Industrie mit dem Normalfall arrangiert, bei dem Verbraucher mit simpelsten Behauptungen in eine fast schon romantische Form von Sorglosigkeit versetzt werden können. Etwa damit, dass »kontrollierter Anbau« ein Qualitätsversprechen sei – obwohl dieser Hinweis gar nichts bedeutet: Auch konventionelle Bauern kontrollieren ihre Felder. Ökologische Landwirtschaft mag heute zwar boomen, ist aber mit einem Anteil von weniger als fünf Prozent an der deutschen Agrarfläche immer noch eine Randerscheinung.

Große Welternährer wie Nestlé, Unilever, Tyson oder Danone sind allesamt börsennotierte Konzerne. Sie stehen folglich unter Druck, in jedem neuen Quartal ihre Gewinne zu steigern. Was aber Verbraucher nicht zu zahlen bereit sind, müssen die Unternehmen bei der Produktion sparen. Unter diesen Voraussetzungen sind nachhaltige Konzepte selbst bei bestem Willen kaum umzusetzen.
Es wäre allerdings naiv, deshalb in einen Kleinbauernreflex zu verfallen. Bärtige Latzhosenträger auf hügeligen Parzellen können nicht das Land ernähren, geschweige denn die Welt. Bei aller Kritik hat die Industrialisierung der Nahrungskette auch Vorteile. Die Hygiene lässt sich bei großen Fabriken viel besser überwachen als in Tausenden Kleinbetrieben. Und mag es auch befremdlich wirken, dass Kühltransporter täglich riesige Mengen Schweinefleisch in die Supermärkte karren: Ein paar Lastwagen verbrauchen allemal weniger Sprit, als wenn Hunderte Großstädter selbst mit ihren Autos die Hofläden im Umland abklappern, um sich einzelne Schnitzel aus der Hausschlachtung zu besorgen.
Eine bessere Nahrungsmittelproduktion muss also beides verbinden: den ökologischen Gedanken eines respektvollen Umgangs mit der Natur und die effizienten Strukturen der Industrie.
Die Politik könnte dafür Anreize schaffen, etwa mit einer Pflicht, sämtliche Inhaltsstoffe und Produktionsmethoden zu deklarieren. Das würde es Unternehmen erschweren, den Kunden in der Werbung grüne Idyllen vorzugaukeln. Nur ist gerade das von der Bundesregierung nicht zu erwarten. Anders als seine grüne Vorgängerin Renate Künast versteht sich Horst Seehofer, CSU, primär als Minister für Landwirte, nicht für Verbraucherinteressen.
Ferner müsste ein unfairer Wettbewerbsvorteil für konventionell erzeugte Lebensmittel beseitigt werden: Sie sind nämlich auch deswegen bis zur Hälfte billiger als ökologische Ware, weil sie einen Teil ihrer Produktionskosten der Allgemeinheit aufbürden, zum Beispiel Umweltschäden. Kippt der Bauer intensiv Düngemittel und Schädlingsgifte auf seine Felder, sickern die Rückstände ins Grundwasser. Auf Sparsamkeit getrimmte Massentierhaltung verursacht zudem viele ungesunde Gase, das belastet die Luft. Irgendwann und von irgendwem müssen diese Schäden beglichen werden – warum nicht sofort? Eine Umweltabgabe auf konventionell erzeugte Produkte würde deren bestes Verkaufsargument – der billige Preis – schwächen und ökologische Ware zur echten Alternative für den Massenmarkt machen.
Die Verbraucher müssten sich dann wohl davon verabschieden, dass manch eine Wurst weniger kostet als ein Glas Mineralwasser. Wer umsichtig hergestellte Lebensmittel will, kann sie bekommen, auch zu einem bezahlbaren Preis. Wer aber so billig wie irgend möglich einkaufen möchte, der soll nicht in den Film We feed the world gehen und sich anschließend darüber empören, er habe nichts von alledem geahnt. Dann soll er sagen: Ja, ich weiß um den Preis, aber er ist mir egal.

So, dass ich der erwähnte Artikel, bitte helft mir!
PS: Ich hoffe, ich verstoße nicht gegen irgendwelche Regeln indem ich ihn hier rein stelle!

 
Antwort von GAST | 05.07.2006 - 15:43
Nochmal Hallo,
da mir neimand eine Anregung schicken konnte, hab ich es mal versucht.
Das ganze sieht folgendermaßen aus:

Texterörterung
zu
“Wir essen die Welt“

Marcus Rohwetter berichtet in seinem Artikel “Wir essen die Welt“, der in dem Wochenblatt “Die Zeit“ erschienen ist, über das in dem Dokumentarfilm “We feed the world“ gezeigte Thema der immer mehr zunehmend unmenschlichen Produktionsmethoden von Nahrungsmitteln. Er erläutert dazu die Auswirkungen an der Natur, mit denen wir in Zukunft zu kämpfen haben, wenn sie noch nicht eingetreten sind und fordert den Leser zu einem umweltbewussten und langfristigem Denken auf.
Es stellt sich also die Frage, ob ökologische Ware mit konventioneller preislich gleichgestellt und somit zur Alternative für den Massenmarkt gemacht werden sollte?

Durch die mittlerweile sehr hohe Nachfrage von billigen Nahrungsmitteln werden die Tiere nicht mehr als Lebewesen, sondern nur noch als Zweckdienende Objekte gesehen. Rohwetter erläutert dies anhand des Beispiels eines Schweins, welches früher drei Jahre brauchte um schlachtreif zu werden, während es heute nur noch sechs Monate sind.
Aber auch durch die Gemüseplantagen in Südeuropa, die dort das Grundwasser knapp werden lassen, wird unsere Umwelt bedroht. Der Dokumentarfilm “We feed the world“ löst mit diesem Thema Empörung aus, obwohl jeder Mensch weiß, wie und auf welche Kosten unsere Nahrungsmittel hergestellt werden.
Hieß es nach dem Krieg noch “Gibt es was zu essen“, so wurde daraus “Was gibt es zu essen“ und heute schließlich “Was willst du essen“. Dies zeigt einen enormen Anstieg des Nahrungsmittelangebotes, das zugleich auch eine Preissenkung bedeutet. Lebensmittel verkommen zur Nebensache zu der der Verbraucher durch Werbung und Qualitätsversprechen wie zum Beispiel “kontrollierter Anbau“ hingezogen wird.
Jedoch bringt die Industrialisierung der Nahrungskette auch Vorteile mit sich, wie zum Beispiel der besser kontrollierbaren Hygiene in großen Fabriken.
Eine bessere Nahrungsmittelproduktion muss also den ökologischen Gedanken und respektvollen Umgang mit der Natur und eine effiziente Industrie miteinander verbinden. Dafür könnte die Politik sorgen, indem sie alle Inhaltsstoffe und Produktionsmethoden der Produkte preisgibt und eine Umweltabgabe auf konventionelle Ware erhebt. Dadurch würde diese mit ökologischer Ware gleichgestellt und zur Alternative für den Massenmarkt gemacht werden.
Wer dennoch billig einkaufen möchte, der soll sich nicht über Filme wie “We feed the world“ empören und sagen, er hätte von alledem nichts gewusst.

Mit seiner schockierenden Gleichstellung von Tieren und Autoreifen möchte Marcus Rohwetter uns sagen, dass es doch einen Unterschied zwischen beiden gibt, und Tiere keine Objekte sind. Er stellt dem Leser die rhetorische Frage: „Warum also vermag der Dokumentarfilm “We feed the world“ so viel Empörung auszulösen?“ und argumentiert mit folgenden, ironischen gemeinten, Sätzen: „Wer billiges Fleisch essen will, überall und zu jeder Zeit, der sollte dankbar sein. Er wird bei uns prompt bedient.“
Durch sein Argument: „Musste man 1960 noch mehr als zwei Stunden lang arbeiten, um sich ein Kilo Brathähnchen leisten zu können, waren es bei der Jahrtausendwende lediglich noch dreizehn Minuten“, untermauert Rohwetters seine Aussage, Lebensmittel würden zur Nebensache verkommen. Eine Lösung für dieses Problem findet er in der Politik, durch Horst Seehofer, der eine Umweltabgabe auf konventionell erzeugte Produkte erheben könnte. Doch leider ist dieser Minister eher auf der Seite der Landwirte als auf der der Verbraucher.
Seine Position stärkt er durch Umweltbelastungen wie zum Beispiel der Grundwasserknappheit, und der Urwaldrodung. Da kämen eine artgerechte Nutztierhaltung und ein umweltorientierter Anbau ganz gelegen.
Zusätzlich könnten dadurch weitere Umweltschäden, wie zum Beispiel der Grundwasserverunreinigung durch Düngemittel bekämpft werden. Ein weiteres Argument wäre die Senkung der Preise für ökologische Ware. Ist sie erst einmal mit konventioneller gleichgestellt, wird sich die Randerscheinung von derzeit nur fünf Prozent der deutschen Agrarfläche steigern und auf dem Massenmarkt zur Alternative angeboten werden können.
Sicherlich gibt es viele Befürworter der ökologischen Nahrungsmittelproduktion, zumal Filme wie “We feed the world“ den Zuschauer schockieren, indem sie ihm die Realität, die er eigentlich verdrängt, vermitteln.
Als Argument für die konventionelle Nahrungsmittelproduktion spricht Rohwetter die bessere Hygienekontrolle in großen Fabriken und dem geringeren Spritverbrauch großer Kühltransporter an, welches die einzigen Vorteile der billigen Herstellung darstellen.
Letztendlich sollte jeder das essen was er möchte, aber sich nachher nicht über solche Filme empören und sagen, er hätte nichts von alledem gewusst.
Ich persönlich sehe Rohwetters Lösungsvorschlag eher kritisch entgegen, da eine Umweltabgabe in Form von Steuern –von denen wir heutzutage wirklich genug haben- auf konventionelle Produkte die Lebensmittel zum Luxus werden lassen, den sich viele Menschen dann nicht mehr leisten können, da sie vielleicht jetzt schon sehen müssen, wie sie mit dem Geld umgehen. Zumal die Steuern dem Staat zugute kommen und mit der Umwelt eigentlich nichts mehr zu tun haben.
Auch glaube ich nicht, dass sich die Massentierhaltung verändern oder sich gar abschaffen lässt, da sich unsere Gesellschaft nun mal von Tieren und derer Produkte ernährt und sich kein Landwirt eine “Luxusunterkunft“ für seine Tiere leisten kann.


Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar, ich hoffe es ist nicht zu lang zum lesen.
PS:Bitte sagt mir eure Meinung!

 
Antwort von GAST | 05.07.2006 - 15:46
wer soll denn das bei dieser hitze alles lesen?

 
Antwort von GAST | 05.07.2006 - 15:51
zeigs doch deiner lehrerin...

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