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Zweiter Weltkrieg

Frage: Zweiter Weltkrieg
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Wie kann man die militärische Entwicklung an der Westfront im Ersten Weltkrieg mit dem Verlauf der deutschen Westoffensive 1940 vergleichen?
Frage von Geschichtsneuling | am 05.02.2019 - 10:30


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Antwort von Kampfsemmel | 05.02.2019 - 14:16
Die Doktrin der Wehrmacht war immer ein "Cannae" zu erzielen. Das bedeutet, dass der Generalstab auf Umfassungsschlachten setzten. Eine Umfassung ist, wenn der Gegner z.B. Umgangen wird und dann von hinten angegriffen wird.


Dieses Grundkonzept hat den Vorteil, dass man so mit qualifizierten Kräfte unter geringen eigenen Verluste eine Übermacht besiegen kann.

Das war auch der Grundgedanke des Schlieffenplans. Dieser scheiterte knapp, weil einerseits die Stoßrichtungen unterbesetzt waren, die gesamte Heeresstärke zu gering war und zudem die Marschleistungen (im Vergleich zur Truppenverlegung via Bahn) nicht ausreichten bzw. die Defensivwaffen (Artillerie, Maschinengewehr) die Offensivbemühungen zu stark behinderten bzw. zu unglaublichen Verlusten führte (Wendepunkt an der Marne).

Im 2. Weltkrieg hatte nun die Wehrmacht endlich das Instrument, welches sie für ihr "Cannae" benötigten - nämlich die Panzerwaffe (und Luftwaffe). Die waren bei den Deutschen zwar teilweise unter-bewaffnet und vor allem wenige aber die Deutschen setzten diese mit klarer Schwerpunktbildung ein und so gelang es, über die Ardennen das Feld aufzurollen und damit eine "Cannae" zu realisieren.

Losgelöst davon hätte der Westfeldzug 1940 auch an der Maas scheitern können. Hat er aber nicht. Die Wehrmacht hat immer etwas "Lotto" gespielt. Das musste sie aufgrund ihrer Aufgaben eben tun bzw. der maßlosen Unterlegenheit. Sowas kann gut gehen (Polen, Frankreich, Griechenland usw.) oder auch blöd ausgehen (Moskau). So oder so sind die Ergebnisse dann eben besonders beeindruckend oder besonders vernichtend.

Denkbare Unterschiede sind also:

- Mobilität, Schwerpunktbildung (Panzerwaffe, Luftwaffe)
- Effektivere Gegenmaßnahmen gegen Defensivwaffen (Maschinengewehr - Sturmtruppen, Panzer, Luftwaffe)
- Die Fronten sind nie eingefroren (zumindest auf dem Flügel)
- Bessere Schwerpunktbildung und größeres Überraschungsmoment (mit anhaltender Fehleinschätzung Frankreichs)
- Deutschland hatte das Glück auf seiner Seite ;)

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