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Ist dies ein guter Hauptteil einer Szenenanalyse des Wirts!

Frage: Ist dies ein guter Hauptteil einer Szenenanalyse des Wirts!
(keine Antwort)


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Hi, ich wollte mal nachfragen, ob dies ein guter Hauptteil für die Szenenanalyse des Wirts (Drama Andorra, nur Bild 12) ist.
Vielen Vielen lieben Dank!

Zu der Einleitung geht es hier:
http://www.e-hausaufgaben.de/Thema-205691-Gute-Einleitung-fuer-eine-Szenenanalyse-Drama-Andorra.php
-------------------------------------------------------------------------------------------- Hauptteil:
Am Anfang des Bildes unterhalten sich der Wirt, der Doktor, der Geselle und der Jemand über den Tod der Senora (S.
88) und wie dieser mit Andri, der ihrer Meinung nach immer noch aus jüdischer Herkunft stammt, zusammenhängt.
Der Wirt hierbei äußert ständig , dass Andri den Stein auf die Senora geworfen hat (S. 106 Z. 26), kann dies jedoch nicht beweisen als der Jemand fragt, ob seine Anschuldigung erwiesen sei. Unter anderem kann der junge Andri nie den Stein auf die Senora geworfen haben, da er sich zu dieser Zeit bei einem Gespräch mit dem Pater befand (S. 82 ff.). Dies bestätigt nur das Vorurteil, dass für ihn Juden immer Schuld haben. Trotz der Lüge, dass der andorranische Wirt es mit eigenen Augen gesehen haben soll (S. 108 Z. 1), bekommt er Angst und vorerst unbegründete Zweifel, ob seine Freunde ihm die Geschichte glauben. Er fängt an zu diskutieren, ob vielleicht jemand aus den eigenen Reihen den Stein geworfen hat. (S. 108 Z. 6). Er argumentiert nur mit seinem Gensehenden („Hier, genau an dieser Stelle, […].“ - S.108) und nimmt schlussendlich sogar den losen Pflasterstein, um den angeblichen Tatvorgang zu beschreiben. Sein Verhalten ist, trotz der anstehenden Judenschau, was allerdings auch zu den Zweifeln des Wirts führen könnte, da er Angst hat, dass die wahre Geschichte zustande kommt, sehr merkwürdig und lässt sogar ihn als Täter in Frage kommen. Ein Zitat aus der Regieanweisung auf die Beschuldigung des Totschlags der Senora vom Lehrer sagt aus: „Der Wirt vermummt sich und mischt sich unter die Vermummten, der Lehrer und die Mutter stehen allein.“. Das erhebt den Verdacht mehr, dass der Wirt der eigentliche Mörder ist und im Folgenden nicht mehr erkannt werden möchte.
Als der Wirt bei der Judenschau, ein schwarzes Tuch über den Kopf ziehen soll, weigert er sich. „Ich zieh kein schwarzes Tuch über den Kopf!“ (S.110 Z.14). Auf die Erklärung des Doktors, dass der Judenschauer Juden an ihrem Gang erkennt, wird der Wirt ängstlich und fürchtet sich, dass der Judenschauer einen Fehler macht, und ihn als Juden erkennt. Er sagt immer wieder : „Ich bin kein Jud!“ (S.111 Z. 2+4). Das zeigt deutlich, dass er große Angst davor hat, das der Judenschauer ihn nicht als Andorraner erkennt. Ebenso mit dem Verweigern des schwarzen Tuchs will er damit aussagen, dass er der Wirt von Andorra sei, ein Andorraner wie deren gleichen um ihm. „Ich bin der Wirt. Warum glaubt ihr mir nicht?“ (S.110) betont er und fürchtet, dass ihn die Anderen nicht mehr als Wirt erkennen sondern als Jude.
Dies macht deutlich, dass er große Angst um sein eigenes Leben hat.
Erst als der Lehrer mit seiner Frau auf dem Platz ankommt, vermummt sich der Wirt.
Als Andri als Jude herausgesucht wird, ist der Wirt schon durch die Judenschau. Er steht mit dem Doktor auf der anderen Seite und beobachtet das Geschehen. Auf die Aussage des Lehrers Frau, dass Andri nicht den Stein geworfen habe, da sie sich bei dem Gespräch mit Pater im Haus befand, erwidert der Wirt: „Sie lügt.“ (S.122 Z. 26). Hier macht er wieder seine Überzeugung deutlich, dass Andri der Mörder Senoras ist. Für ihn kommt kein anderer in Frage, schon gar nicht ein Andorraner. Er will es nicht wahrhaben, dass Andri nicht der Täter ist. Des weiteren wird hier deutlich, dass Vorurteile trotz besseren Wissen, stabil sind.
Am Ende der Judenschau ist der Wirt ohne Schuldbewusstsein. Er fühlt sich nicht ein bisschen schuldig, dass Andri vom Judenschauer als Jude identifiziert wurde und von den Soldaten abgeführt wurde. Er fragt nur: „Was können wir dafür.“ (S.124 Z.5). Er drückt damit auch aus, dass Andri sich selbst schuld ist.

Das Verhältnis zu den anderen Andorranern pflegt der Wirt sehr. Er stimmt seinen Gefährten zu („Sehr richtig, sehr richtig!“ S. 107) und gibt diesen Recht, wenn es um ein Thema wie z.B Andri, der Jude geht (S. 106). Erstaunlich viel Redeanteil nimmt der Wirt in Bild 12 ein. Man kann gut erkennen, welches Ziel der Wirt verfolgt, denn jeder seiner über die Lippen gebrachter Satz sieht etwas negatives an. Sowohl um seine Angst, enttarnt zu werden, aber auch seine Vorurteile gegenüber Juden spiegeln seinen Antisemitismus und seine Feigheit. Demnach kann man behaupten, dass der Wirt in Bild 12 vor heimtückischer Gewalt nicht zurückschreckt, aber auch Vorurteile behält, wenn er eines besseren Wissens belehrt ist.

Wenn man die dramatischen/sprachlichen Mittel (Stilmittel) vergleicht, so benutzt der Wirt Anaphern wie „Ich bin der Wirt […].“, welche häufig wiederholt werden ( Repetitio/Epipher). Ebenso die ein oder andere (leichte) Inversion (S. 110 Z. 24) erkennt man. Unter anderem wird oft die Abkürzung von Wörtern wie „Jud; sei; tu;...“ verwenden, was eventuell auf den Akzent/Dialekt der Andorraner zurückzuführen ist.
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Frage von OlafDerKing | am 24.05.2016 - 20:43





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