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Sachtextanalyse und rhetorische Stilmittel

Frage: Sachtextanalyse und rhetorische Stilmittel
(3 Antworten)


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Hallo erstmal, wir haben zu morgen eine Sachtextanalyse auf zum Text "Der gestylte Tourist trägt Leibchen mit Goldkette" (Westdeutsche Allg. Zeitung, 23.09.1995)*


Ich hab zwar schon eine fertige Analyse, welche ich nach dem Schema

1. Einleitungsatz
2. Inhaltsangabe:
3. sprachliche Analyse

Überleitungssatz:
Nun werde ich den Text interpretieren.

4. Interpretation
5. Schluss

aufgebaut habe. Jedoch habe ich ein Problem bei der sprachlichen Analyse, weil ich keine rhetorischen Stilmittel finde. Sonst bin ich ganz zufrieden mit meiner Analyse hätte jedoch gerne noch eine zum Vergleichen falls jemand eine parat hätte.

Zitat:
*Der Text:
" Wenn deutsche Touristen im Ausland auftreten, dann schlagen sich nicht nur Modeschöpfer die Händer über den Kopf zusammen. Gabriele Hannen hat sich der Spezies angenommen.
Es gibt Kleidungsstücke,die allenfalls in Plastiktüten lagernd in irgendwelchen Regalen dahindämmern dürfen. Denkt man. Doch diese Teile erwachen im Sommer vornehmlich in südlichen Ländern zum Leben und dürfen sich dann zwei bis drei Wochen um deutsche Leiber schmiegen.
Es handelt sich um Muskelshirts vornehmlich in Eiskrempastell, um Tops, die nur dem gleichnamigen Fisch, dem Lachs, zu Gesicht stehen, um ein- bis x-farbige Bermudas lappiger KOnsistenz und Glanzturnhosen mit mehr oder weniger zahlreichen Streifen seitlich, um Jeans-Shorts, die da aushören, bevor sie angefangen haben. Da gibt es auch noch Leibchen, denen es am Bauch fehlt, was sie an den Ärmeln nicht haben. Kompletiert wird diese Gewandung durch Plastikschlurflatschen, deren aufmunternde Aufschriften "beach", "surf" oder "active" mehr versprechen, als der Gang schließlich hält. Unverzichtbar scheinen Strohhüte zu sein, die wie notgelandete Pizzen aussehen, sowie Baseballmützen mit Netzstoff und - in besonders schweren Fällen - solar betriebenen Propellern.
Nicht selten sind Goldkettchen auf wogenden Busen und beharrten Brust. Zur absolut erforderlichen Grundausstattung gehört die umgeschnallte Tasche, die südlich des körperlichen Äquators klemmt und jeden Touristen in ein Beuteltier zu verwandeln vermag. Nun werden derartig aufgestylte Menschen nicht nur selten und schemenhaft - etwa vom Hotelzimmer zum Strand huschend - ausgemacht, sie sind überall zu betrachten. Sie schlendern über Promenaden, sie durchstreifen Sehenswürdigkeiten, durchlatschen islamische Städte, klemmen auf Barhockern und lassen sich sogar im mamorgefliesten Speisesaal ihres Hotels nieder, um sich tapfer alle fünf Gänge reinzumümmeln.
Bei diesen Mahlzeiten sind natürlich deutsche Essbausteine bevorzugt, die mit deutschem Bier verflüssigt werden. Dabei fallen dann immer wieder Sätze wie "Früher waren die Griechen (oder nach Urlaubsort Türken, Italiener, Spanier) auch mal preiswerter. Die haben ja jetzt Preise wie wir."
Von diesen Preisen lassen sich Touristen nicht schrecken, wenn es darum geht, hochbeinige Autos zu mieten, um die letzten weißen Flecken unberührter Inseln zu durchpflügen. Alles geschieht unter Führung stimmgewaltiger Reiseleiter und -innen, die ihren Schäfchen blitzschnell einzuschärfen vermögen, dass sie keinerlei Unternehmungen auf eigene Faust zu machen hätten.
Ob es die Sonne ist, der fremde Duft, die ungewohnten Geräusche einer unbekannten Natur, die den Menschen im Urlaub so werden lassen, wie er sich dann gibt? Ist er erst mit Plastiklatschen er selbst?
Wird Freiheit in Promille gemessen oder in freigelegten Quadratzentimetern Haut?
Was ich mih frage: Hat eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht, wie die Bevölkerung südlicher Länder Sonne, Wind und Wetter - überhaupt das Leben - in stinknormaler Kleidung, ohne Geländewagen und "Äkschen ohne Ende" übersteht?"


Findet ihr welche rhetorischen Stilmittel?

Schon mal vielen Dank
Frage von elfelf11 (ehem. Mitglied) | am 20.11.2013 - 19:05


Autor
Beiträge 40293
2104
Antwort von matata | 20.11.2013 - 20:03
Ja, ich finde eine ganze Menge:

Wenn deutsche Touristen im Ausland auftreten, dann schlagen sich nicht nur Modeschöpfer die Hände über dem Kopf zusammen.
Gabriele Hannen hat sich der Spezies angenommen.
Es gibt Kleidungsstücke,die allenfalls in Plastiktüten lagernd in irgendwelchen Regalen dahindämmern dürfen. Denkt man. Doch diese Teile erwachen im Sommer vornehmlich in südlichen Ländern zum Leben und dürfen sich dann zwei bis drei Wochen um deutsche Leiber schmiegen.
Es handelt sich um Muskelshirts vornehmlich in Eiskrempastell, um Tops, die nur dem gleichnamigen Fisch, dem Lachs, zu Gesicht stehen, um ein- bis x-farbige Bermudas lappiger KOnsistenz und Glanzturnhosen mit mehr oder weniger zahlreichen Streifen seitlich, um Jeans-Shorts, die da aufhören, bevor sie angefangen haben. Da gibt es auch noch Leibchen, denen es am Bauch fehlt, was sie an den Ärmeln nicht haben. Kompletiert wird diese Gewandung durch Plastikschlurflatschen, deren aufmunternde Aufschriften "beach", "surf" oder "active" mehr versprechen, als der Gang schließlich hält. Unverzichtbar scheinen Strohhüte zu sein, die wie notgelandete Pizzen aussehen, sowie Baseballmützen mit Netzstoff und - in besonders schweren Fällen - solar betriebenen Propellern.
Nicht selten sind Goldkettchen auf wogenden Busen und behaarter Brust. Zur absolut erforderlichen Grundausstattung gehört die umgeschnallte Tasche, die südlich des körperlichen Äquators klemmt und jeden Touristen in ein Beuteltier zu verwandeln vermag. Nun werden derartig aufgestylte Menschen nicht nur selten und schemenhaft - etwa vom Hotelzimmer zum Strand huschend - ausgemacht, sie sind überall zu betrachten. Sie schlendern über Promenaden, sie durchstreifen Sehenswürdigkeiten, durchlatschen islamische Städte, klemmen auf Barhockern und lassen sich sogar im marmorgefliesten Speisesaal ihres Hotels nieder, um sich tapfer alle fünf Gänge reinzumümmeln.
Bei diesen Mahlzeiten sind natürlich deutsche Essbausteine bevorzugt, die mit deutschem Bier verflüssigt werden. Dabei fallen dann immer wieder Sätze wie "Früher waren die Griechen (oder nach Urlaubsort Türken, Italiener, Spanier) auch mal preiswerter. Die haben ja jetzt Preise wie wir."
Von diesen Preisen lassen sich Touristen nicht schrecken, wenn es darum geht, hochbeinige Autos zu mieten, um die letzten weißen Flecken unberührter Inseln zu durchpflügen. Alles geschieht unter Führung stimmgewaltiger Reiseleiter und -innen, die ihren Schäfchen blitzschnell einzuschärfen vermögen, dass sie keinerlei Unternehmungen auf eigene Faust zu machen hätten.
Ob es die Sonne ist, der fremde Duft, die ungewohnten Geräusche einer unbekannten Natur, die den Menschen im Urlaub so werden lassen, wie er sich dann gibt? Ist er erst mit Plastiklatschen er selbst?
Wird Freiheit in Promille gemessen oder in freigelegten Quadratzentimetern Haut?
Was ich mih frage: Hat eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht, wie die Bevölkerung südlicher Länder Sonne, Wind und Wetter - überhaupt das Leben - in stinknormaler Kleidung, ohne Geländewagen und "Äkschen ohne Ende" übersteht?"

Das sind Stilmittel!Es gäbe sogar noch mehr davon im Text.
Aber sie benennen, das ist nun dein Job.
Vergleiche die aufgelisteten Stilmittel aus diesen Links mit den markierten Textstücken...
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_rhetorischer_Stilmittel

http://www.schaefer-westerhofen.de/schule/dustilmittel.htm

http://www.deutschstunden.de/Material/Rhetorische-Mittel.html

http://www.rss-readers.org/avz/hausaufgaben/deutsch/rhetorische-mittel-stilmittel-liste-und-wirkung/
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team


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Antwort von elfelf11 (ehem. Mitglied) | 20.11.2013 - 20:05
Vielen Dank für deine Antwort :)


Autor
Beiträge 2582
492
Antwort von Ratgeber | 20.11.2013 - 20:06
Zitat:
Es gibt Kleidungsstücke,die allenfalls in Plastiktüten lagernd in irgendwelchen Regalen dahindämmern dürfen. Denkt man. Doch diese Teile erwachen im Sommer vornehmlich in südlichen Ländern zum Leben und dürfen sich dann zwei bis drei Wochen um deutsche Leiber schmiegen.
: Personifikation aber auch Ironie

such mal weiter
den entsprechenden Link zu den der rhetorischen Mitteln hat ja matata schon gegeben ;-)

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