Sachtextanalyse "Unsere Landessprache und ihre Leibwächter" von Hans Magnus Enzensberger
Sachtextanalyse
Der Sachtext Unsere Landessprache und ihre Leibwächter aus dem Jahr 1979 von Hans Magnus Enzensberger thematisiert die unterschiedlichen Sprachstile in unserer Gesellschaft. Er zeigt die Probleme, die mit dieser Trennung der Sprache in den einzelnen Gesellschaftsschichten einhergehen auf und kritisiert sowohl den Jugendjargon als auch die Versuche, welche unternommen werden um die altbewährte deutsche Sprache zu schützen.
Enzensberger beginnt seine Ausführung damit, die Vorwürfe der höheren Gesellschaftsschicht gegen Jargons und Redewendungen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen aufzuführen. Nach dieser Einführung jedoch macht er direkt deutlich, dass bisher alle Versuche, die deutsche Sprache zu wahren vergeblich waren. Die Sprache braucht seiner Meinung nach keine Aufpasser und Hüter, sondern sie wird erst durch Entwicklung und Trends lebendig. Nach dieser Kritik an den selbsternannten Sprachhütern, räumt Enzensberger allerdings ein, dass ihn der Jugendjargon zeitweise ebenfalls deprimiert. Anhand eines Beispiels aus der Behördensprache macht er deutlich, dass auch diese Art der Sprache seiner Auffassung nach für eine geregelte Kommunikation nicht vorteilhaft ist. Schließlich kommt Enzensberger für sich zu dem Fazit, dass ihm Slangs und Jargons immer noch lieber seien als die formelle Sprache der Behörden.
Enzensberger beginnt seine Ausführung mit einer Ellipse, mit welcher er bereits den Konflikt, um welchen es in seinem Text geht, darstellt. Die höher gestellten Personen in unserer Gesellschaft beklagen sich zunehmend über die mangelnde Fähigkeit des Nachwuchses angemessen deutsch zu sprechen. Im folgenden Abschnitt verdeutlicht er dies außerdem, in dem er die Vorwürfe der Professoren und Experten diesbezüglich in Form von anaphorischen Ausrufen darstellt (Z.11-13). Er macht jedoch auch von vornherein deutlich, dass er mit dieser Art der Klagen nicht einverstanden ist. Mit Hilfe einer Metapher, in welcher er die Professoren als Gralshüter darstellt, verdeutlicht er, dass die Auffassung, auf Grund eines größeren Wortschatzes für die Sprache verantwortlich zu sein und diese bewahren zu müssen, unangemessen ist. Diesbezüglich verwendet er in seiner weiteren Ausführungen noch andere Metaphern, die seine Abneigung gegen die selbsternannten Sprachhüter verdeutlichen. Er stellt sie als verbohrte, besserwisserische Apostel der deutschen Sprache (Z.30ff.) und als unbewegliche Leibwächter (Z. 40f.) dar.
An Hand des Vergleichs der Sprache mit einer alterschwachen Patientin, die sich gegen den Drang ihrer Pfleger, sie beschützen zu wollen wehrt, bringt Enzensberger dem Leser den Text und seine Überlebungen näher. Er personifiziert die Sprache und stellt sie somit als eigenständig dar. Sie ist folglich in der Lage sich selbst zu schützen und auch zu entwickeln, was sie schließlich lebendiger wirken lässt, wohingegen ihre vermeidlichen Beschützer auf der Strecke bleiben.
In diesem Zusammenhang wirken des Weiteren die umgangssprachlichen Ausdrücke, die Enzensberger seinerseits benutzt als zusätzliche Provokation (keinen Bock, Penner und Huren).
Im folgenden Abschnitt räumt Enzensberger jedoch ein, dass auch die Sprache der Jugend ihn zuweilen deprimiert (Z.60-68). Dem gegenüber stellt er allerdings ein Beispiel aus der Behördensprache. Damit will er seine vorangegangene These unterstützen, in dem er zeigt, dass formelles Deutsch noch unverständlicher und schwieriger ist als die die Sprache der Jugend.
So kommt er letztlich zu dem Schluss, dass auch er die Sprachtrends angenehmer findet als die verschachtelten Sätze und überhobenen Ausdrücke der Sprachschützer. Enzensberger schmückt seine eigene Meinung mit einer Metapher aus, in der er die Slangs und Trends als aufblühende, aber auch wieder verwelkende Blumen darstellt, wohingegen, die formelle Sprache immer nur noch komplizierter und undurchsichtiger wird.
Ich denke letztendlich will Enzensberger mit seinem Text die zu verbohrten Versuche, die Sprache in ihrer formellen Form zu erhalten, der Sprachdezernenten kritisieren, da diese veraltet und durchaus kompliziert sind und keine Neuerungen in der Sprache zulassen. Er stellt sich schließlich auf die Seite des Jugendjargons, welchen er vorher jedoch auch kritisierte. Somit denke ich, dass Enzensberger in seiner Ausführung darum bemüht ist aufzuzeigen, dass letztlich doch ein bewegliches und modernes Mittelding der beiden Richtungen die richtige Lösung wäre.
Mit dieser Position Enzensbergers stimme ich weitestgehend überein. Ich vertrete ebenfalls die Auffassung, dass die Sprache nicht zu sehr kontrolliert werden sollte und sie auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung besitzen sollte.
Auf Grund der vielen Metaphern und Redewendungen, die Enzensberger in seiner Ausführung benutzt und die gleichzeitig bereits Wertungen seinerseits beinhalten, denke ich allerdings, dass der Text letztlich wenig argumentativ und sachlich ist. Dieser Aspekt schränkt die Wirkung bezüglich der Glaubwürdigkeit und Objektivität des Textes ein. Andererseits verdeutlichen die Redewendungen und Metaphern auch, wie vielseitig die Sprache sein kann und unterstützen somit schließlich die Meinung Enzensbergers.
Hans Magnus Enzensberger - Unsere Landessprache und ihre Leibwächter
Der Sachtext Unsere Landessprache und ihre Leibwächter aus dem Jahr 1979 von Hans Magnus Enzensberger thematisiert die unterschiedlichen Sprachstile in unserer Gesellschaft. Er zeigt die Probleme, die mit dieser Trennung der Sprache in den einzelnen Gesellschaftsschichten einhergehen auf und kritisiert sowohl den Jugendjargon als auch die Versuche, welche unternommen werden um die altbewährte deutsche Sprache zu schützen.
Enzensberger beginnt seine Ausführung damit, die Vorwürfe der höheren Gesellschaftsschicht gegen Jargons und Redewendungen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen aufzuführen. Nach dieser Einführung jedoch macht er direkt deutlich, dass bisher alle Versuche, die deutsche Sprache zu wahren vergeblich waren. Die Sprache braucht seiner Meinung nach keine Aufpasser und Hüter, sondern sie wird erst durch Entwicklung und Trends lebendig. Nach dieser Kritik an den selbsternannten Sprachhütern, räumt Enzensberger allerdings ein, dass ihn der Jugendjargon zeitweise ebenfalls deprimiert. Anhand eines Beispiels aus der Behördensprache macht er deutlich, dass auch diese Art der Sprache seiner Auffassung nach für eine geregelte Kommunikation nicht vorteilhaft ist. Schließlich kommt Enzensberger für sich zu dem Fazit, dass ihm Slangs und Jargons immer noch lieber seien als die formelle Sprache der Behörden.
Enzensberger beginnt seine Ausführung mit einer Ellipse, mit welcher er bereits den Konflikt, um welchen es in seinem Text geht, darstellt. Die höher gestellten Personen in unserer Gesellschaft beklagen sich zunehmend über die mangelnde Fähigkeit des Nachwuchses angemessen deutsch zu sprechen. Im folgenden Abschnitt verdeutlicht er dies außerdem, in dem er die Vorwürfe der Professoren und Experten diesbezüglich in Form von anaphorischen Ausrufen darstellt (Z.11-13). Er macht jedoch auch von vornherein deutlich, dass er mit dieser Art der Klagen nicht einverstanden ist. Mit Hilfe einer Metapher, in welcher er die Professoren als Gralshüter darstellt, verdeutlicht er, dass die Auffassung, auf Grund eines größeren Wortschatzes für die Sprache verantwortlich zu sein und diese bewahren zu müssen, unangemessen ist. Diesbezüglich verwendet er in seiner weiteren Ausführungen noch andere Metaphern, die seine Abneigung gegen die selbsternannten Sprachhüter verdeutlichen. Er stellt sie als verbohrte, besserwisserische Apostel der deutschen Sprache (Z.30ff.) und als unbewegliche Leibwächter (Z. 40f.) dar.
An Hand des Vergleichs der Sprache mit einer alterschwachen Patientin, die sich gegen den Drang ihrer Pfleger, sie beschützen zu wollen wehrt, bringt Enzensberger dem Leser den Text und seine Überlebungen näher. Er personifiziert die Sprache und stellt sie somit als eigenständig dar. Sie ist folglich in der Lage sich selbst zu schützen und auch zu entwickeln, was sie schließlich lebendiger wirken lässt, wohingegen ihre vermeidlichen Beschützer auf der Strecke bleiben.
In diesem Zusammenhang wirken des Weiteren die umgangssprachlichen Ausdrücke, die Enzensberger seinerseits benutzt als zusätzliche Provokation (keinen Bock, Penner und Huren).
Im folgenden Abschnitt räumt Enzensberger jedoch ein, dass auch die Sprache der Jugend ihn zuweilen deprimiert (Z.60-68). Dem gegenüber stellt er allerdings ein Beispiel aus der Behördensprache. Damit will er seine vorangegangene These unterstützen, in dem er zeigt, dass formelles Deutsch noch unverständlicher und schwieriger ist als die die Sprache der Jugend.
So kommt er letztlich zu dem Schluss, dass auch er die Sprachtrends angenehmer findet als die verschachtelten Sätze und überhobenen Ausdrücke der Sprachschützer. Enzensberger schmückt seine eigene Meinung mit einer Metapher aus, in der er die Slangs und Trends als aufblühende, aber auch wieder verwelkende Blumen darstellt, wohingegen, die formelle Sprache immer nur noch komplizierter und undurchsichtiger wird.
Ich denke letztendlich will Enzensberger mit seinem Text die zu verbohrten Versuche, die Sprache in ihrer formellen Form zu erhalten, der Sprachdezernenten kritisieren, da diese veraltet und durchaus kompliziert sind und keine Neuerungen in der Sprache zulassen. Er stellt sich schließlich auf die Seite des Jugendjargons, welchen er vorher jedoch auch kritisierte. Somit denke ich, dass Enzensberger in seiner Ausführung darum bemüht ist aufzuzeigen, dass letztlich doch ein bewegliches und modernes Mittelding der beiden Richtungen die richtige Lösung wäre.
Mit dieser Position Enzensbergers stimme ich weitestgehend überein. Ich vertrete ebenfalls die Auffassung, dass die Sprache nicht zu sehr kontrolliert werden sollte und sie auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung besitzen sollte.
Auf Grund der vielen Metaphern und Redewendungen, die Enzensberger in seiner Ausführung benutzt und die gleichzeitig bereits Wertungen seinerseits beinhalten, denke ich allerdings, dass der Text letztlich wenig argumentativ und sachlich ist. Dieser Aspekt schränkt die Wirkung bezüglich der Glaubwürdigkeit und Objektivität des Textes ein. Andererseits verdeutlichen die Redewendungen und Metaphern auch, wie vielseitig die Sprache sein kann und unterstützen somit schließlich die Meinung Enzensbergers.
Inhalt
Aufgabenstellung: Fertigen Sie eine Sachtextanalyse zu dem Text von Hans Magnus Enzensberger "Unsere Landessprache und ihre Leibwächter" an! Ich habe versucht mich an den Vorlagen unseres Deutschbuches (Texte, Themen und Strukturen) bezüglich einer Sachtextanalyse zu orientieren. (720 Wörter)
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Enzensberger | Analyse | Sachtextanalyse | Hans Magnus Enzensberger | Landessprache und ihre Leibwächter
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