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Fachkräftemangel: Wahrheit oder Märchen ?

Frage: Fachkräftemangel: Wahrheit oder Märchen ?
(60 Antworten)


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Ist der Fachkräftemangel Eurer Meinung nach nur ein "Märchen", oder gibt es ihn wirklich? Werden Deutschland in ein Paar Jahren qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, oder versucht man nur die Anzahl der Akademiker zu steigern, damit die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt steigt und die Unternehmen die
billigen Arbeitskräfte bekommen? Wenn es einen Fachkräftemangel in Deutschland geben würde, müssten die Löhne ja schließlich stark steigen. Dies ist nicht der Fall.

http://www.youtube.com/watch?v=5pFCOBZ4lsw

http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/read.php?f=28&i=135863&t=135858
Frage von AbiTour (ehem. Mitglied) | am 12.03.2012 - 19:41


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 19:50
Das ist in der Tat die Frage, ob tatsächlich Ingenieure fehlen, wenn über 20.000 Ingenieure arbeitslos sind.

Vermutlich jammern die Personalchefs auf hohem Niveau, da sie nicht mehr einen einzigen Ingenieur unter 200 Bewerbern auswählen können, sondern nur noch unter 100.
Die jungen Leute stürmen jetzt die FHs und die Unis, was vermutlich zu einer Ingenieursschwemme führen dürfte.
Die Folge könnte dann ein zu niedriger Lohn für die Ingenieure sein, woran die Unternehmen vermutlich ein nicht zu kleines Interesse haben.


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Antwort von AbiTour (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 20:04
wirklich ein hinterlistiges spiel!


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 20:24
Vor allem könnte es für diejenigen bitter enden, die sich durch einen entsprechenden Studiengang sehr gute Gehälter versprechen.

 
Antwort von GAST | 12.03.2012 - 20:54
(man studiert also für ein hohes gehalt!? (- das bestätigt zumindest die aktuellen studien...))

ein fachkräftemangel zeichnet sich dadurch aus, dass leute mit passenden eigenschaften fehlen. ein schul- oder studienabschluss ist nur eine eigenschaft.

---

meine meinung zum fachkräftemangel ist zweigeteilt:

1) es gibt im MINT-bereich, vorallem in den ingenieurswissenschaften viel mehr offene stellen als es arbeitslose oder absolventen gibt. diese tendenz verstärkt sich. man kann also von mangel reden.

2) solange unsere verkaufsschlager autos, waffen, lifestyle-drogen, und billiger industriefraß sind, bin ich froh um jede mangelnde fachkraft.


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 21:35
AbiTour
Überlege mal, wieviele Leute einen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang bleiben ließen, wenn sie wüßten, daß es später eben nicht 2900 netto gibt (3 Jahre nach dem Studium), sondern eben bloß 1800 bis 1900 netto.
Schlagartig hätten wir Technikflüchtlinge an den Hochschulen. Genau dieser Effekt soll wohl vermieden werden.

 
Antwort von GAST | 12.03.2012 - 21:39
in welcher welt lebst`n du?


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Antwort von AbiTour (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 21:43
Die Frage ist, was die Abiturienten dann noch studieren sollen.....


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Antwort von Peter | 12.03.2012 - 21:45
mensch abitour, das thema hatten wir doch schonmal. ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat, aber dass es keinen fachkräftemangel in deutschland geben würde, ist absoluter schwachsinn.
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Antwort von S_A_S | 12.03.2012 - 21:52
Zitat:
, ob tatsächlich Ingenieure fehlen, wenn über 20.000 Ingenieure arbeitslos sind

Du weißt schon, dass es dutzende von Ingenieursrichtungen gibt? Nehmen wir mal an es gäbe nur 3 dutzend.
Dann wären das pro Richtung gerade mal 555 Arbeitslose.

Jetzt überlegen wir allein mal bei den Bauingenieuren (das wäre eine der 3 dutzend Richtungen), da gibt es Hochbauingenieure, Tiefbauingenieure und die die Ingenieure Baubetrieb und Bauleitung - also drei Fachrichtungen.
Das wären dann von den 555 arbeitslosen Bauingenieuren jeweils 185.
Nehemn wir mal Niedersachsen - das hat 7,9 Mio Einwohner (Deutschland hat 82 Mioeinwohner) - also würden wohl 9% der Hochbauingenieure in Niedersachen sein. Das würde für Niedersachen gerade mal 16 arbeitslose Hochbauingenieure machen.

Finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so viel.


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Antwort von Peter | 12.03.2012 - 21:57
zumal so fächer wie "druck und medientechnik" auch als B. Sc. durchgehen...
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Antwort von Prometheus700 | 12.03.2012 - 23:00
Eigenartig, dass hier immer die gleichen Leute die gewünschten, politisch korrekten Antworten geben.

Diejenigen die sich so sicher sind, dass dieser Fachkräftemangel existiert(nicht nur in einigen winzigen Sparten), haben sich wirklich mal mit realen, HEUTE tätigen Ingenieuren unterhalten!?
Über die realen Gehälter und nicht Gehälter die in "Spiegel"-Propagandaartikeln dem Volk präsentiert werden.(70.000-100.000 Euro p.a. etc. :))) )

Wenn Uniprofs vor´s Verfasssungsgericht ziehen, weil ihnen 3800 Euro brutto als Gehalt zu niedrig erscheinen, dürften wohl die Bedingungen für Ingenieure nicht sooooo traumhaft sein, wie hier propagiert wird.
Ingenieure erzählen mir was von Nettogehältern von 1600 oder 1700 Euro.

Da wandern die guten Leute wohl aus und Niedriglohnkräfte aus Osteuropa und Indien rücken nach... wie bei den Ärzten.

Oder die Industrie beschäftigt Ingenieure als Leiharbeiter, zu Stundenlöhnen von 14-17 Euro.

Irgendwie müssen ja die Boni für die "Koryphäen" der Finanzindustrie erwirtschaftet werden.


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Antwort von Webperoni (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 23:02
Da hat er sich was in den Kopf gesetzt..
Klar fangen mega viele so ein Studium an. Aber (fast) genauso viele brechen auch wieder ab. Von ca 10 Leuten, die ich im 1. Semester genauer kennen gelernt habe, ist eigentlich nur noch einer oder zwei (plus mich) noch dabei, jetzt nachm 3. Semester.


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Antwort von Webperoni (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 23:06
Zitat:
Oder die Industrie beschäftigt Ingenieure als Leiharbeiter, zu Stundenlöhnen von 14-17 Euro.
Und wieso sollte dann noch jemand hier eine Ingenieurwissenschaft studieren?
In meinem letzten Praktikum in einer Gießerei habe ich 16,50¤/h bekommen. Und alle anderen Arbeiter da auch und die haben quasi keine Qualifikation und sicher nichtmal Abitur. Wieso sollte sich da ein Ingenieur mit 14-17¤ zufrieden geben?


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 23:11
Prometheus700
Ich fürchte, daß Du leider recht hast. Die Gehälter, die in München oder Stuttgart gezahlt werden, werden leider nicht an alle Ingenieure in Deutschland bezahlt, obwohl die übrigen Absolventen sicher ihr Geld wert sind.


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Antwort von i_don_t_care | 12.03.2012 - 23:12
stundenlohn von 14-17 euro...ich weiß nicht in welcher welt du lebst...ohne witz. da hat mein vater freüher als fleischer schon mehr verdient xD ohne ausbildung...
ohne spaß mal, ein prof bei mir an der uni, der unterhält neben dem lehren noch 3 riesen generatoren für eine lokale firma und bekommt PRO maschine die stunde 50 euro und die dinger laufen 24/7...
und das ist bei ingenieuren nicht selten der fall, dass die sehr gut verdienen... für meinen zweig gibt es ein anfangsgehalt von ca 40.000 euro. zieh da mal steuern ab und du kannst allein immmer noch recht gut von leben. jetzt noch ein master und evtl dr dran und ne gute stelle und dann gehts richtung 60.000 und mehr...


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Antwort von Prometheus700 | 12.03.2012 - 23:13
Zitat:
Das ist in der Tat die Frage, ob tatsächlich Ingenieure fehlen, wenn über 20.000 Ingenieure arbeitslos sind.
Vermutlich jammern die Personalchefs auf hohem Niveau, da sie nicht mehr einen einzigen Ingenieur unter 200 Bewerbern auswählen können, sondern nur noch unter 100.
Die jungen Leute stürmen jetzt die FHs und die Unis, was vermutlich zu einer Ingenieursschwemme führen dürfte.
Die Folge könnte dann ein zu niedriger Lohn für die Ingenieure sein, woran die Unternehmen vermutlich ein nicht zu kleines Interesse haben.


Das Gejammere der Industrie höre ich schon seit 30 Jahren.
Und immer wieder fallen ganze Generationen darauf rein. Nach Studienabschluss heißt es dann : "Ätsch, wir haben schon lange eine Ingenieursschwemme".
Klar, die Jungs wollen eine Riesenauswahl und Hungerlöhne bezahlen: "Als Anfangsgehalt dürfen Sie nicht so viel erwarten, SPÄTER, wenn Sie sich bewährt haben....., (wir Sie aber nicht mehr brauchen, werden Sie dann mit Burnout geschasst-das "rechnet sich")

Noch schlimmer läuft das Spielchen bei Leuten, die eine akademische Unilaufbahn einschlagen.


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Antwort von Webperoni (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 23:19
Interessant ;)
Also fassen wir zusammen: Es gibt im Ingenieursbereich krasses Lohndumping, viele bleiben arbeitslos oder arbeiten höchstens etwas über Azubi-Lohn und sind schlechter dran, als der Durchschnitt.
Dann müsste es ja widerum viel besser bezahlte Jobs geben. Quasi sowas wie den "Geheimtipp". Was kaum jemand macht und die deshalb rar sind. Und wer sind die? Und wieso ist diese Branche nicht daran interessiert, dass es auch hier viel mehr Auswahl gibt, um den gleichen Effekt zu erzielen?


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Antwort von i_don_t_care | 12.03.2012 - 23:31
als geheimtipp kann ich dir eletromagnetische verträglichkeit nennen. machen so ca 5 im master bei mir an der uni die firmen werden sich um die reißen. bei ibm gibts über die welt verstreut 27 davon. einer von ibm usa hat uns besucht gehabt und gastvortrag über das thema gehalten.
warum so wenige? weil es einfach sau schwer ist und die meisten nach einem semester master aufhören oder erst gar nicht in der richtung weitergekommen sind.
geht bei uns aus der studienrichtung elektrotechnik hervor.
et ist an sich eh ein studiengang, wo man recht gute aussichten aub job hat.
sonst medizintechnik bzw mediziningenieurwesen. deutschland ist in dem bereich sehr groß. das schon seit ca 20 jahren und es wird nicht weniger. einer DER aufsteigenden äste.


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Antwort von Webperoni (ehem. Mitglied) | 12.03.2012 - 23:38
gut - dann studieren jetzt die hälfte der angehenden Ingenieure alle dieses Fach. Dann werden wir ja sehen, ob dann immer noch 5 im Master sind.
Dann ist der Markt aber auch ruck zuck gesättigt. Viel davon scheint man davon ja nicht zu brauchen. Sonst gäb es da sicher mehr "Werbung" für.
Ich habe zumindest noch nie was davon gehört. Aber es hört sich nicht so an, als würde es das Allerheilmittel sein..


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Antwort von Prometheus700 | 12.03.2012 - 23:43
Zitat:
stundenlohn von 14-17 euro...ich weiß nicht in welcher welt du lebst...ohne witz. da hat mein vater freüher als fleischer schon mehr verdient xD ohne ausbildung...
ohne spaß mal, ein prof bei mir an der uni, der unterhält neben dem lehren noch 3 riesen generatoren für eine lokale firma und bekommt PRO maschine die stunde 50 euro und die dinger laufen 24/7...
und das ist bei ingenieuren nicht selten der fall, dass die sehr gut verdienen... für meinen zweig gibt es ein anfangsgehalt von ca 40.000 euro. zieh da mal steuern ab und du kannst allein immmer noch recht gut von leben. jetzt noch ein master und evtl dr dran und ne gute stelle und dann gehts richtung 60.000 und mehr...


Diese Beispiele höre ich immer wieder. War bei angelernten Arbeitern in den 90er Jahren auch so. Bis sich der eiserne Vorhang öffnete und plötzlich nur noch die halben Löhne bezahlt wurden.
Ich kenne auch einige pensionierte Ingenieure, die höhere Renten als die heute Tätigen erhalten. Was ein Prof neben der Uni macht, ist eine andere Sache. Wenn er soviel nebenbei woanders verdient, wird er wohl nicht viel Herzblut in die verhasste "Lehre" investieren, so wie Politiker, die mit 15 Nebenjobs noch mal 100.000 pro Monat dazuverdienen.
Den gesellschaftlichen Wert solcher "Arrangements" wage ich allerdings zu bezweifeln.
Und irgendwannmal wird auch diese tolle 24/7 Maschine nach China outgesourcst und die Arbeit des Fleischers von einem polnischen Fleischer für 1/4 des hiesigen Lohnes erledigt und der hiesige Fleicher bezieht Hartz4.

Wenn du von 40.000 20.000 Steuern abziehst, bleibt dir, wenn du nicht bei Muttern wohnst, nicht mehr so viel zum leben.... :)
Schon mal nachgerechnet? Miete, Energie, Auto....

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als das Gros der Bevölkerung die doppelte bis 3fache Kaufkraft von heute hatte.

Und ich würde euch mal empfehlen, die Reaktionen in den "Spiegel"-Foren auf solche "wir haben einen Ingenieursmangel"-Propagandaartikel zu lesen.

Wie gesagt, ich schreibe hier über den Durchschnitt der heutigen Absolventen. Ingenieure die im Kernforschungszentrum Karlsruhe 1700 Euro netto verdienen, Chemiker und Biochemiker, die im Max Planck-Institut promoviert haben und als Pharmareferenten arbeiten!

Das ist die deutsche Realität und nicht die Restbestände ehemals hoch bezahlter Mitarbeiter von Großkonzernen, oder irgendwelcher momentan gesuchter Nischenbereiche.

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