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Iphigenie auf Tauris - 1.Aufzug 3. Auftritt

Frage: Iphigenie auf Tauris - 1.Aufzug 3. Auftritt
(2 Antworten)

 
Thoas: Es spricht kein Gott; es spricht dein eignes Herz.

Iphigenie: Sie reden nur durch unser Herz zu uns.
Thoas: Und hab` ich sie zu hören, nicht das Recht?
Iphiegenie: Es überbraust der Sturm die zarte Stimme.
Thoas: Die Priesterin vernimmt sie wohl allein?
Iphiegenie: Vor allen andern merke sie der Fürst.
Thoas: Dein heilig Amt und dein geerbtes Recht
An Jovis Tisch bringt dich den Göttern näher
Als einen erdgebornen Wilden.
Iphigenie: Büß` ich nun das Vertraun, dass du erzwangst.


Hallo Leute :)
Das ist ein Abschnitt (Z.493-502) aus dem 3. Auftritt.
Könnte jemand von euch diesen Abschnitt in heutiges Deutsch umschreiben? Ich versteh diese Stelle nicht.
Vielen Dank im Vorraus.
GAST stellte diese Frage am 19.09.2010 - 17:59


Autor
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14
Antwort von sabrina.litz (ehem. Mitglied) | 19.09.2010 - 20:01
Hi,
ich versuchs mal so zu schreiben, wie ich es verstanden habe.
Kurz vor dieser Passage, beruft sich Iphigenie auf die Göttin, der sie verpflichtet ist (Z.437 - 447) und deswegen nicht auf eine Heirat mit Thoas eingehen kann.

Das gefällt Thoas nicht und er unterstellt Iphigenie, dass nicht die Göttin etwas gegen die Heirat hat, sondern dass es allein Iphigenies widerstreben ist ("Es spricht kein Gott; es spricht dein eignes Herz"). Iphi meint, die Götter sprechen durch ihre Herzen zu ihnen, aber Thoas ist so voller Zorn, dass die Götter ihn nicht erreichen ("Es überbraust der Sturm die zarte Stimme"). Das mit dem "Fürst" vesteh ich selbst nicht :-) Dann meint Thoas, dass Iphi. von den Göttern gerettet/auserwählt wurde ("dein heilig Amt und dein geerbtes Recht"), weswegen die Götter auch nur zu ihr und nicht zu ihm (Thoas=erdgebornen Wilden) sprechen. Zum Abschluß meint Iphi. dann noch: "Büß` ich nun das Vertraun, dass du erzwangst". Sie sagt, dass sie es jetzt bereut, dass sie ihm ihr Geheimnis(Sie ist vom Tantalus Geschlecht) nachdem er so nach der Wahrheit gedrängt hat, erzählt hat, denn selbst nachdem sie es ihm anvertraut hat, möchte er sie immer noch heiraten (Z.433 - 436). Doch Iphi. möchte das ja nicht, da sie der Göttin verpflichtet ist, die für sie vielleicht etwas anderes geplant hat.

Hoffe, dass war nicht zu wirr :-) Ist natürlich auch nur eine Interpretation. Gibt bestimmt auch andere Lösungen.
Viel Spaß damit!

 
Antwort von GAST | 19.09.2010 - 20:25
Danke dir :) jetz versteh ichs schon viel besser :)

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