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Eike Schönfeld - Alles easy Analyse?

Frage: Eike Schönfeld - Alles easy Analyse?
(keine Antwort)

 
Hallo,
brauche eine Analyse zu dem Text oder vielleicht eine Hilfe zum Hauptteil, sprich sprachl.
Mittel, deren Wirkung etc., da ich einfach nicht weiterkomme.

Finde leider nirgends etwas. Hier ist der Text:

Das Amerikanische - das ist spätestens seit Ende des Zweiten Weltkriegs die dominierende (populäre)
Weltkultur. Das ist Fitness, Kleidung, Hamburger, Comics, Literatur, Fernsehen, Football,
Datenautobahn, political correctness, das ist Coca Cola, Intel, Hip-Hop, Marlboro, das ist das
romantische und aufregende Bild, das zunächst Hollywood und später auch die Werbung von den USA
weltweit entworfen haben, das ist die Projektion von Freiheit u 5 nd Abenteuer, von Optimismus und
märchenhaftem Aufstieg - man muss nur zugreifen.
Das alles findet seinen Ausdruck im amerikanischen Englisch, das jede andere Sprache, mit der es in
Kontakt kommt, infiltriert, selbst das britische Englisch. Die offenen Wege, auf denen das
Amerikanische in unser Sprechen und Denken eingedrungen ist, sind vielfältig: Neue Produkte und
10 Moden aus den USA wie Aerobic, Walkman, Snowboard behalten ihre Bezeichnung, Filme ihren Titel
- aus Gründen der besseren Vermarktung, der bewussten Steuerung, der Faszinationsmaximierung. Die
überwältigende Mehrheit der Popmusik, die aus Funk, Fernsehen und von Tonträgern aller Art rieselt,
kommt aus den USA und hinterlässt Wort- und Satzfetzen; die Werbung bedient sich, in ihrem Jargon
wie auf ihren Feldzügen, des Englischen, da es durchweg positiv besetzt ist. Computer-, Freizeit- oder
15 Fitnessmarkt, deren Terminologie hauptsächlich englisch ist, sind schon fast in jeden deutschen
Haushalt vorgedrungen; Baseball, Basketball, American Football bringen ihr gesamtes Fachvokabular
mit und ihr Drumherum - die besondere Form der Siegerpose, die Cheerleader und die speziellen Caps
und Jacken - gleich dazu. Das Fernsehen, zumal das private, amerikanisiert sich mit seinen zahllosen
Talk-, Game- und Late-NightShows, mit News, Reality-TV samt allen US-Accessoires bis hin zu
20 „authentischer" Gewalt und Emotion [...].
Aber auch eine verdeckte Unterwanderung fand und findet statt: Auslandskorrespondenten
übernehmen ohne Not Begriffe wie „Administration" (statt „Regierung"), schludrige
Synchronübersetzer, insbesondere der zahllosen Fernsehserien, die die Fiktion des lockeren „American
way of life" verbreiten, produzieren am laufenden Band das sattsam bekannte „Dallas-Deutsch" mit
25 seinen ungezählten Bastardwendungen à la nicht wirklich (statt „eigentlich nicht"), Sex haben (statt -
na, der Möglichkeiten sind viele), keine Idee (statt „keine Ahnung"), wir sehen uns später (statt „bis
dann") ihr Jungs (statt einfach „ihr") und eine ungeheure Inflation von hassen und lieben. [...]
Der Einfluss des Amerikanischen wird nicht mehr nur auf der semantischen Ebene sichtbar, sondern
zunehmend auch auf der syntaktischen. Beispielsweise sind die im englischen Sprachraum beliebten
30 Kettenwörter seit ein paar Jahren auch bei uns anzutreffen, bislang vornehmlich in der Werbung. Noch
vor fünf Jahren hätte die Beteuerung, ein Produkt sei mit einer „Geld-zurück-Garantie" versehen (eine
wörtliche Übersetzung des englischen money-back-guarantee), sehr fremdartig geklungen, heute ist sie
schon (fast) normal. Noch nicht ganz so weit, aber schwer im Kommen ist der Manierismus,
Wortketten wie Flughafen Zubringer Service, NDR Spät Show oder Freizeit Socken zu bilden, die,
35 würde es mit rechten Dingen zugehen, durch Bindestriche verbunden oder als ein Wort geschrieben
wären.
Gewiss ist die englische Sprache mit ihrer Fähigkeit zu knappen, griffigen, oftmals witzig klingenden
Wörtern in idealer Weise befähigt, komplexe Zusammenhänge auf den berühmten Punkt zu bringen.
Hinzu kommt, dass die Dinge, Moden, Bewegungen, Tendenzen, die sie so plastisch bezeichnen, eben
40 in den USA entstanden sind, dort ihren peppigen Namen (oft mit einem -ing am Ende) bekommen
haben und dank der mittlerweile einzigartigen Stellung ihres Ursprungslandes als Weltmacht -
politisch, militärisch, wirtschaftlich und kulturell - rund um den Globus exportiert werden. Aber ist die
deutsche Sprache wirklich zu umständlich und hölzern, um eigene Begriffe dafür zu erfinden?
GAST stellte diese Frage am 14.12.2009 - 21:06





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