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Julia Franck - Streuselschnecke

Frage: Julia Franck - Streuselschnecke
(1 Antwort)

 
Hey...

brauch dringend eure hilfe bei meinen Deutsch Hausaufgaben
wir haben die Aufgabe (s.untern) in der Sicht der jungen Frau einen persönlichen Brief an die Mutter zuschreiben in dem sie
1)die gemeinsame Zeit mit ihrem Vater,
2) die Umstände seines Todes,
3) ihre Trauer und ihre Schuldgefühle
4) Vielleicht hat sie auch Fragen und Wünsche an die Mutter
oder macht ihr Vorwürfe!


Hier der Text:

Streuselschnecke
Julia Franck
Der Anruf kam, als ich vierzehn war.
Ich wohnte seit einem Jahr nicht mehr bei meiner
Mutter und meinen Schwestern, sondern bei Freunden in Berlin. Eine fremde Stimme
meldete sich, der Mann nannte seinen Namen, sagte mir, er lebe in Berlin, und fragte, ob ich
ihn kennen lernen wolle. Ich zögerte, ich war mir nicht sicher. Zwar hatte ich schon viel über
solche Treffen gehört und mir oft vorgestellt, wie so etwas wäre, aber als es so weit war,
empfand ich eher Unbehagen. Wir verabredeten uns. Er trug Jeans, Jacke und Hose. Ich
hatte mich geschminkt. Er führte mich ins Cafe Richter am Hindemithplatz und wir gingen ins
Kino, ein Film von Rohmer. Unsympathisch war er nicht, eher schüchtern. Er nahm mich mit
ins Restaurant und stellte mich seinen Freunden vor. Ein feines, ironisches Lächeln zog er
zwischen sich und die anderen Menschen. Ich ahnte, was das Lächeln verriet. Einige Male
durfte ich ihn bei seiner Arbeit besuchen. Er schrieb Drehbücher und führte Regie bei
Filmen. Ich fragte mich, ob er mir Geld geben würde, wenn wir uns treffen, aber er gab mir
keins, und ich traute mich nicht, danach zu fragen. Schlimm war das nicht, schließlich kannte
ich ihn kaum, was sollte ich da schon verlangen. Außerdem konnte ich für mich selbst
sorgen, ich ging zur Schule und putzen und arbeitete als Kindermädchen. Bald würde ich alt
genug sein, um als Kellnerin zu arbeiten und vielleicht wurde ja auch eines Tages etwas
Richtiges aus mir. Zwei Jahre später, der Mann und ich waren uns noch immer etwas fremd,
sagte er mir, er sei krank. Er starb ein Jahr lang, ich besuchte ihn im Krankenhaus und
fragte, was er sich wünsche. Er sagte mir, er habe Angst vor dem Tod und wolle es so
schnell wie möglich hinter sich bringen. Er fragte mich, ob ich ihm Morphium besorgen
könne. Ich dachte nach, ich hatte einige Freunde, die Drogen nahmen, aber keinen, der sich
mit Morphium auskannte. Auch war ich mir nicht sicher, ob die im Krankenhaus herausfinden
wollten und würden, woher es kam. Ich vergaß seine Bitte. Manchmal brachte ich ihm
Blumen. Er fragte nach dem Morphium und ich fragte ihn, ob er sich Kuchen wünsche,
schließlich wusste ich, wie gerne er Torte aß. Er sagte, die einfachen Dinge seien ihm jetzt
die liebsten – er wolle nur Streuselschnecken, zwei Bleche voll. Sie waren noch warm, als
ich sie ins Krankenhaus brachte. Er sagte, er hätte gerne mit mir gelebt, es zumindest gern
versucht, er habe immer gedacht, dafür sei noch Zeit, eines Tages – aber jetzt sei es zu
spät. Kurz nach meinem siebzehnten Geburtstag war er tot. Meine kleine Schwester kam
nach Berlin, wir gingen gemeinsam zur Beerdigung. Meine Mutter kam nicht. Ich nehme an,
sie war mit anderem beschäftigt, außerdem hatte sie meinen Vater zu wenig gekannt und
nicht geliebt.

Ich wärt mir eine groß Hilfe dabei...!
danke schon mal!
lg Schnucki_lein
GAST stellte diese Frage am 30.08.2009 - 11:16


Autor
Beiträge 0
14
Antwort von heidegeist07 (ehem. Mitglied) | 29.09.2009 - 14:42
ich
bräuchte die hausaufgabe auch :))) haha

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